heartless | mattheo riddle 18...

By darkprincessleni

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๐Ÿ๐Ÿ– + | mattheo riddle x reader | those who are ๐–๐–Š๐–†๐–—๐–™๐–‘๐–Š๐–˜๐–˜, once cared too much. Genau wie der dunk... More

before reading โ‹†ห™โŸก
triggerwarnung
heartless
epigraph
01. golden cage
02. play with fire
03. heir of slytherin
04. anger issues
05. prince of dark arts
07. secrets and masks
08. me and the devil {spicy}
09. watch your mouth
10. bound to the devil
11. sins of hate {spicy}
12. dungeons and dragons
13. the boy who had no choice
14. silver and green
15. murder on my mind
16. fire and sin {spicy}
17. peppermint kisses
18. tears and firewhiskey
19. christmas cravings
20. got sinning on my mind
21. unholy night {spicy}
22. daddy issues
23. gods and monsters
24. devilish kisses
25. slytherin princess
26. darkest desire {spicy}
27. like ice we break
28. broken hearts and bones
29. heaven and hell
30. date with the devil
31. heart of darkness
32. burning hearts
33. graveyard of memories
34. darkest magic
35. slytherin by heart
36. the devil on his knees {spicy}
37. fallen for a lie
38. the unforgivable curse
39. the girl who had no choice
40. to the moon and back
d a n k e
b o n u s k a p i t e l {spicy}
b o n u s k a p i t e l
b o n u s k a p i t e l
neue mattheo story โ™ก

06. riddle manor

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By darkprincessleni

F L O R E N C E

Giftgrüne fluoreszierende Nebelschwaden hingen tief in dem kleinen Raum in den Kerkern, als ich an diesem Freitagabend hoch konzentriert über mehrere Kessel gebeugt stand und mit meinem Zauberstab sorgsam in den blubbernden Zaubertränken rührte.

Es roch nach Magie, geschmolzenem Kerzenwachs und den vergilbten alten Seiten der Rezeptbücher, in denen ich ab und an blätterte.

Als ich mich vorbeugte, fiel mir eine silberblonde Strähne in die Augen. Ganz in Gedanken versunken schob ich sie mir zurück hinters Ohr und murmelte einen Zauberspruch der mir die Uhrzeit ansagte, bevor ich in dem Kessel links von mir einmal vor und dann sechsmal gegen den Uhrzeigersinn rührte.

Es war erst kurz nach acht, weshalb ich noch genug Zeit hatte mich für mein Treffen mit Riddle fertig zu machen. Zu sagen ich wäre nicht ein wenig nervös wäre gelogen, doch ich hatte mir selbst geschworen, es mir auf keinen Fall vor ihm anmerken zu lassen.

Diese Blöße würde ich mir— und vor allem diesem arroganten Todesserarsch nicht geben.

Die ganze Woche hatten wir einander nicht gesehen, denn Riddle hatte es offenbar nicht für nötig gehalten den Unterricht zu besuchen.

Doch das was bei dem Treffen des Duellierclubs vorgefallen war, hatte sich natürlich rasend schnell im Schloss von Hogwarts herumgesprochen.

Alle redeten über die dunkle Magie, die der Sohn Lords Voldemorts beherrschte und die Mädchen hörten nicht mehr auf von ihm zu schwärmen, was mir jetzt nur noch mehr neidische Blicke einbrachte.

Ich seufzte.

Unwillkürlich berührte ich die Kette mit der diamantenen Blume, die ich seit meinem
Geburtstag nicht ein einziges Mal abgelegt hatte.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie über einem der Kessel violette Rauchschwaden aufzusteigen begannen. Ich hob meinen Zauberstab und fügte dem Trank eine tiefschwarze Jobberknollfeder hinzu, beugte mich prüfend über den Inhalt des Kessels, bevor ich anfing das perfekt hergestellte Veritaserum in gläserne Phiolen abzufüllen und sie in Professor Snapes Vorrätschränken sicher zu verstauen.

Kurz überlegte ich, was der Zaubertrankmeister wohl mit einer solchen Menge vorhatte, doch eigentlich wollte ich es gar nicht so genau wissen.

Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass die Kerzen die von der Decke schwebten und mir ein wenig Licht spendeten, sanft zu flackern begannen.

Genervt verdrehte ich die Augen, denn ich wusste sofort, dass ich nicht mehr allein war. Ich spürte wie sich die Atmosphäre des Raumes veränderte und mit Schwaden dunkler Magie zu füllen begann.

»Hast du Sehnsucht nach mir oder wieso kommst du mich zwei Stunden zu früh abholen, Riddle?«, sagte ich kühl, jedoch ohne von dem Kessel mit Skelewachs aufzusehen, den ich für Madam Pomfrey braute.

Seit dem Ende des Krieges waren die Preise der Händler utopisch und aufgrund meiner hervorragenden Noten im Zaubertrankunterricht hatte mich die Heilerin um Hilfe gebeten, einige Tränke für den Krankenflügel zu brauen.

»Freut mich auch dich kennen zu lernen, Florence«, sagte eine tiefe Stimme, die überaus amüsiert klang.

Ich fühlte meine Wangen heiß werden.

Als ich das Kinn hob, erblickte ich den Todesser mit den tiefblauen Augen und der Narbe im Gesicht, der lässig gegen eines der Regale lehnte und grinste.

»Entschuldige«, murmelte ich und blickte peinlich berührt wieder in meinen Kessel. »Ich dachte du wärst Riddle. Wir sind für später verabredet.«

»Ja, ich weiß. Deshalb bin ich hier«, sagte er gut gelaunt und trat vor, reichte mir höflich seine Hand.

»Lucifer Lestrange«, stellte er sich mir vor, was mir ein Lächeln entlockte, denn die Tatsache, dass man ihn nach dem gefallenen Engel benannt hatte, amüsierte mich zutiefst. »Freut mich, Lucifer«, entgegnete ich und fühlte wie mein Herz flatterte.

Merlin, aus der Nähe sah er noch besser aus.

»Erzähl bloß nicht deinem Verlobten, dass du rot geworden bist als du meine Hand geschüttelt hast«, sagte er charmant, bevor er mir zuzwinkerte.

Meine Wangen brannten.

»Bin ich gar nicht«, log ich und lächelte verlegen.

Er schien offenbar kein Blatt vor dem Mund zu nehmen, was herrlich erfrischend war.

Dieser Junge war mir zutiefst sympathisch.

»Schon okay«, entgegnete er grinsend und blickte neugierig in meinen Kessel. »Ich habe diese Wirkung nunmal auf Frauen.« Er roch an dem Trank mit Skelewachs und verzog das Gesicht. »Merlin, wie ich dieses Zeug verabscheue«, sagte er und streckte angeekelt die Zunge raus. »Würge ich mir öfter runter als Butterbier, wobei ich sagen muss, dass ich Butterbier diesem Höllentrunk eindeutig vorziehe.«

Ich kicherte und widmete mich dem Trank ganz am Ende des Tisches, der mit Abstand der komplizierteste war. Ich hob meinen Zauberstab, rührte gegen den Uhrzeigersinn, dann murmelte ich eine Zauberformel und betrachtete das giftgrüne Leuchten, das die brodelnde Flüssigkeit nun bekam.

Dunkle Gewitterwolken begannen sich über dem Kessel zu bilden und ließen es blitzen und donnern, gaben dem Zaubertrank seinen letzten Schliff.

Zufrieden lächelte ich.

Ein absolut perfektes Ergebnis— und so tödlich, dass ein Tropfen des Trankes sogar einen ausgewachsenen Troll in nur Sekunden zu Fall bringen konnte.

»Fucking Hell, ist das etwa—«

»Finger weg«, sagte ich tadelnd und warf dem
hübschen Todesser einen warnenden Blick zu, der nun mit leuchtenden Augen in den Kessel blickte.

Ich fühlte seine starren Blicke auf mir, als ich seelenruhig meinen juwelenbesetzten Dolch hervorzog und die lange koboldgefertigte Klinge in das flüssige Arsen tauchte. Ganz vorsichtig zog ich sie wieder heraus und wickelte sie sorgfältig in ein Tuch.

Der Dolch war ein Erbstück meines Großvaters Abraxas Malfoy und ich hütete ihn wie einen Schatz, trug ihn seit Beginn des Krieges stets bei mir.

»Holy Fuck, Süße. Weißt du wie sehr ich auf Hexen stehe, die ihre Dolche in Gift tränken?«, flirtete Lestrange mit mir, was meine Wangen glühen ließ.

»Ach, ist das so?«, hauchte ich sanft und blickte aus meinen langen Wimpern amüsiert zu ihm auf.

»Wenn du nicht Riddles Auserwählte wärst, wär ich jetzt glatt vor dir auf die Knie gegangen und hätte dich gefragt, ob du meine sein willst, Flory«, sagte er charmant und schenkte mir ein breites Grinsen.

Ich grinste zurück.

»Darf ich?«, fragte er und deutete auf den Kessel.

Ich nickte und schaute dann staunend dabei zu, wie er mindestens zwölf Dolche aus seiner Uniform und sogar seinen Stiefeln zog, sie auf der Arbeitsbank ausbreitete und anfing sie in den Kessel zu tauchen.

»Also—«, begann ich und fing an die Kessel nacheinander mit Magie zu reinigen. »Warum warst du nochmal hier, Lucifer?«

»Übrigens dürfen hübsche und talentierte Hexen die ihr Gift mit mir teilen, mich auch gern Luc nennen«, grinste er und wickelte einen schaurig aussehenden, mit Totenköpfen verzierten Dolch in ein schwarzes Drachenledertuch. »Und ich bin hier, weil ich dich zum Riddle Manor begleiten soll. Riddle wäre selbst gekommen aber er—«, er hielt inne und zögerte.

»Aber er was, Luc?«, fragte ich und hob eine Braue.

»Er muss den dunklen Lord in einigen Angelegenheiten vertreten«, entgegnete er.

Ich nickte, doch beschloss nicht weiter nachzuhaken.

𓆙

Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als ich mich einige Zeit später neben Lestrange vor einem schweren, gusseisernen Tor wiederfand.

Die knorrigen Äste der Bäume knarzten und der Wind heulte eine unheilvolle Melodie, als wollte er mich warnen auch nur einen Schritt weiter zu gehen.

Die dunkle Magie die auf diesem Ort lag, schien allgegenwärtig zu sein. Sie hing in der Luft, strömte bei jedem Atemzug den ich machte in meine Lungen, hatte Wiesen und Pflanzen verdorren lassen.

In der Ferne hörte ich ein leises Donnergrollen, was mich nur noch mehr beunruhigte. Ein Gewitter war wirklich das letzte, was ich heute Abend gebrauchen konnte. Lestrange schien mein Unwohlsein zu spüren, denn er legte mir eine Hand auf die Schulter.

Sanft drückte er sie.

»Keine Sorge, es macht einem nur beim ersten Mal Angst«, sagte er mit ruhiger Stimme zu mir.

»Wirklich?« Skeptisch blickte ich ihn an.

»Nein, eigentlich ist es immer verflucht gruselig«, gluckste er amüsiert, bevor er seinen linken Arm hob und dann einfach durch die Zaunstäbe hindurch glitt.

Mit unruhigem Herzschlag folgte ich ihm, hielt kurz den Atem an bei dem Anblick, der sich meinen Augen nun bot. Halb verborgen in den Schatten und nur schwach beleuchtet von einigen wenigen Fackeln, ragte ein gigantisches Anwesen empor, das mehr einem Palast glich, als einem stattlichen Herrenhaus.

Das Anwesen des dunklen Lords.

Fasziniert und entsetzt zugleich betrachtete ich den Springbrunnen, der den beindruckenden Gärten des Manor als Herzstück diente und aus hunderten schauriger Totenschädel zu bestehen schien. Doch diese zutiefst morbide Dekoration war es nicht, die mich nun angewidert die Nase rümpfen ließ, sondern eher die Tatsache, dass statt Wasser pures Blut aus den Augen der Toten empor schoss und sich über ihren Schädeln zu einer spritzigen Fontäne vereinte.

Ein endloser Kreislauf aus Tod und Verderben.

»Gefällt dir der Brunnen?«, fragte Lestrange, der meine Reaktion sichtlich amüsiert beobachtet hatte, bevor er sich eine Zigarette zwischen die Lippen steckte und mit einem Fingerschnipsen anzündete.

»Der dunkle Lord ist besonders stolz darauf. Der Schädel ganz vorn ist der von Albus Dumbledore.«

»Ja, ist wirklich reizend.« Ich zwang mich zu einem Lächeln, doch innerlich schauderte ich vor Ekel.

Lestrange lachte.

»Schon okay, ich find ihn ebenfalls grässlich«, grinste er und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarrette, bevor er den Stummel hinter sich warf.

Nervös blickte ich in den Himmel, denn das Donnern des Gewitters schien immer näher zu kommen. Dicke Regentropfen begannen nun auf uns hinab zu perlen.

»Wohnst du auch hier?«, fragte ich ihn, während wir die breiten Marmorstufen zur Eingangshalle hinaufstiegen. Lestrange nickte, sagte jedoch nichts.

Oben angekommen erblickte ich zwei besonders bedrohlich aussehende Todesser, deren Masken nicht silbern, sondern vollkommen schwarz waren. Sie nickten meiner Begleitung respektvoll zu, bevor sie die prachtvolle Eingangstür zum Anwesen für uns öffneten. »Ladies first«, sagte Lestrange gut gelaunt.

»Willkommen im Riddle Manor«, fügte er hinzu, nachdem er hinter mir in die Halle getreten war.

Das erste was mir auffiel war das überdimensionale Portrait eines älteren Zauberers mit langem Spitzbart und Augen so gnadenlos kalt wie der bitterste Winter, das direkt gegenüber der Eingangstür hing.

Doch der prüfende Blick Salazar Slytherins war es nicht, der mich jetzt einen Schritt nach hinten machen ließ, sondern eher die gigantische Schlange, die sich jetzt aus einer dunklen Rauchwolke inmitten der Eingangshalle materialisierte und mich aus ihren großen gelben Augen heraus neugierig betrachtete.

Schon seit ich denken konnte, hatte ich ein Herz für diese wunderschönen majestätischen Tierwesen gehabt, doch nie zuvor war ich einer Schlange von einer solch angsteinflössenden Größe begegnet.

Ich schluckte, als sie den Kopf hob und anfing langsam in unsere Richtung zu kriechen.

»Keine Sorge, Nagini wird dir nichts tun, so lange du sie nicht verärgerst«, sagte Lestrange zu mir, der jetzt an mir vorbei lief und sich vorbeugte, der Schlange liebevoll über den Kopf streichelte. »Hallo meine Süße«, begrüßte er sie, woraufhin sie ihren glatten Kopf an seiner Hand rieb und zu zischen begann.

Die Schlange schien ihn zu vergöttern, denn der seltsam menschliche Blick mit dem sie ihn aus ihren gelben Augen betrachtete, erinnerte mich an den verliebten Ausdruck, mit dem Blaise Daphne ansah.

Ich zwang mich ruhig zu bleiben, als sie ihren Kopf jetzt mir zuwandte. Interessiert blickte sie mich an, blieb jedoch auf Abstand, als wäre sie unsicher, ob sie mir vertrauen konnte. Fasziniert sah ich sie an, dann streckte ich vorsichtig die Hand nach ihr aus.

Mein Herz pochte und einen kurzen Moment hatte ich Sorge, dass sie sich auf mich stürzen und ihre Giftzähne in meine Finger versenken würde, doch dann legte die Schlange ihren glatten Kopf in meine Handfläche und erlaubte mir sie zu streicheln.

»Ich wusste ihr würdet euch verstehen«, sagte Lestrange zufrieden, der uns beobachtet hatte.

»Sie ist wunderschön«, flüsterte ich und kraulte die Schlange noch eine ganze Weile, bevor ich mich wieder aufrichtete und Lestrange folgte, der mich nun durch die vielen Korridore des Manor führte.

Ein wenig nervös blickte ich mich um, betrachtete die Tapeten, die allesamt in einem dunklen Slytheringrün gehalten waren, verziert mit den schönsten Gemälden in vergoldeten Bilderrahmen.

Das Anwesen hatte hohe Decken und dunkle, auf Hochglanz polierte Marmorböden. Elegante Kristallkronleuchter hingen von den Decken, funkelten und glitzerten wie Diamanten, als versuchten sie mit ihrem Leuchten die Dunkelheit zu vertreiben, die sich allgegenwärtig befand.

Requisiten dunkler Künste standen in den Ecken, strahlten nichts als Schmerz und Tod aus und jagten mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Meine hohen Stiefel klickten leise über den Marmor und fröstelnd zog ich mir meinen eleganten schwarzen Umhang enger über die Schultern, strich mit den Fingern immer wieder über die in Silberfäden eingestickten Drachen, um mich etwas abzulenken.

Als Tochter eines Todessers und Mitglied einer fanatischen Familie von schwarzen Magiern war ich solch trostlose und opulente Anwesen gewohnt, doch die dunkle, schier teuflische Präsenz die in den Korridoren des Riddle Manor innewohnte, war mit nichts zu vergleichen. Unheilvolles Geflüster umgab uns, schien direkt aus den Wänden zu kommen.

»Alles in Ordnung?«, riss mich Lestranges raue Stimme aus meinen Gedanken. Ich hob den Kopf und sah, dass er mich aufmerksam beobachtet hatte.

»Mir geht es gut, es ist nur—«, doch meine Stimme erstarb, als wir vor einer leicht geöffneten Tür zum stehen kamen. Mit angehaltenem Atem spähte ich hindurch und entdeckte Riddle, der vor Kopf an einem langen elfenbeinfarbenen Tisch saß, umringt von mehreren Todessern, darunter auch mein Vater.

Mit gedämpfter Stimme sprach er zu seinen Anhängern, dann hob er plötzlich das Kinn und sah mich an. Etwas in der Dunkelheit seiner Augen flammte auf, als sein Blick meinem begegnete.

»Ich denke wir sind für heute Abend fertig«, sagte er mit kühler Stimme zu seinen Todessern, ohne den Blickkontakt zu mir zu unterbrechen.

Die Männer nickten ihm respektvoll zu und standen auf, dissapparierten nacheinander in einem Wirbel aus dunklen Umhängen aus dem Manor. Die Magie des Anwesens schien so konstruiert zu sein, dass man nicht hinein, sondern nur hinaus apparieren konnte.

Außer Riddle saß nur noch mein Vater an dem langen Tisch, dessen kalte blaugraue Augen mich nun überrascht musterten. »Florence, Liebling. Solltest du nicht in Hogwarts sein?«, fragte er mit kühler Stimme und stand auf, als ich Lestrange in den Raum folgte. Auch Riddle stand jetzt auf.

»Oh keine Sorge, Lucius. Ich bringe sie natürlich noch heut Abend zurück«, kam er mir mit einer Antwort zuvor und legte den Arm um meine Taille, zog mich eng an sich, als wären wir ein Liebespaar.

Die Nerven, die dieser Junge besaß.

»Ich wollte einfach ein wenig Zeit mit meiner Verlobten allein verbringen, ganz ohne neugierige Blicke, das verstehst du doch sicher, oder?«

»Natürlich. Dann viel Spaß euch beiden«, entgegnete mein Vater und versuchte zu lächeln, doch es sah eher so aus, als wäre ihm plötzlich furchtbar schlecht.

Als er dissappariert war, verdrehte ich die Augen und befreite mich aus Riddles Armen. »Was sollte das, Riddle?«, zickte ich, woraufhin er ganz unschuldig schaute. »Denkst du wirklich, jemand würde dir diese lächerliche Show abkaufen, die du abziehst?«

»Oh dein Vater schien ganz überzeugt« Amüsiert hob er eine Braue, woraufhin ich ihm nur den Finger zeigte. »Wir sind doch ein sehr überzeugendes Paar, oder Lestrange?« Erwartungsvoll blickte er seinen Todesser an, der jetzt in einem der Sessel am Kamin saß, ein Glas Feuerwhiskey in der Hand.

»Ja wahnsinnig überzeugend, Boss«, entgegnete er zutiefst amüsiert und kippte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in einem Zug herunter, bevor er sich mit einem lässigen Fingerschnipsen wieder nachfüllte.

»Champagner oder Feuerwhiskey, Darling?«, fragte Riddle, der jetzt seinen Zauberstab hervorgezogen hatte. Ich versuchte ihn nicht anzustarren, doch heute Abend fiel es mir besonders schwer angesichts der dunklen Todesseruniform, die er trug. Sie saß wie angegossen, verlieh ihm noch mehr Macht und Autorität, als ich mir vorgestellt hatte und ich hasste es, dass sie ihn so wahnsinnig attraktiv aussehen ließ.

Schwarz war absolut seine Farbe.

Genau wie Slytheringrün.

»Soll ich also raten?«, fragte er, als ich ihm keine Antwort gab. »Dann tippe ich auf Champagner.«

Lässig schwang er seinen Zauberstab und beschwor eine edles Champagnerglas hervor, gefüllt mit herrlich prickelndem und sündhaft teuren Alkohol.

Riddle selbst fing ein schweres Kristallglas mit Whiskey auf, schwenkte es und ließ die Eiswürfel darin klirren, bevor er mir meines reichte.

Lächelnd nahm ich es entgegen, stellte es auf den Tisch und griff nach seinem Glas, kippte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in einem Zug herunter.

Ich fühlte seinen Blick auf mir und als ich ihn ansah, konnte ich in der Dunkelheit seiner Augen dasselbe Feuer brennen sehen, wie auch in dem Moment nach der Duellierstunde, als wir uns fast geküsst hatten.

»Ich bevorzuge immer Feuerwhiskey, Liebling. Und das nächste Mal bitte Bourbon statt Single Malt.« Ich schenkte ihm mein sinnlichstes Lächeln, bevor ich ihm das leere Glas zurück in die Hand drückte, das nun einen Abdruck meines roten Lippenstiftes hatte.

Riddles Blick war unbezahlbar.

Ich hörte Lestrange hinter mir leise glucksen. »Sie gefällt mir, Riddle. Also wenn du sie nicht willst—«

»Kein Wort mehr, Lestrange.«

Riddles dunkle Augen verengten sich und er warf seinem Todesser einen mörderischen Blick zu, doch diesen schien das überhaupt nicht zu beeindrucken. Er grinste nur noch breiter und zwinkerte mir zu.

Meine Wangen glühten.

»Außerdem bin ich heute Abend nicht her gekommen um mit dir zu trinken«, sagte ich sichtlich genervt und zupfte meinen silberblonden Bob zurecht. »Ich dachte wir würden üben und—«

»Gib mir fünf Minuten, okay? Ich hatte einen miesen Tag und dich ertrage ich heute definitiv nicht nüchtern, kleine Malfoy«, unterbrach er mich kühl.

Ich schnaubte über diese unverschämte Bemerkung und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Schweigend tranken wir aus unseren Gläsern, während wir einander hasserfüllte Blicke zuwarfen.

»Ich lass euch beiden Süßen dann mal allein«, sagte Lestrange grinsend, der uns eine Weile zutiefst amüsiert beobachtet hatte, bevor er dissapparierte.

Seufzend schaute ich auf die Stelle, an der er verschwunden war und als ich das Kinn wieder hob, blickte ich direkt in Riddles Augen, in denen sich die goldenen Flammen des Kaminfeuers spiegelten.

Er war jetzt so nah bei mir, dass ich den Duft seines Parfums wahrnehmen konnte, der sich mit der leicht süßen Vanillenote des Feuerwhiskeys zu einer Mixtur purer Sünde vereinte und mir den Atem raubte.

Einen Moment dachte ich darüber nach mich auf die Zehenspitzen zu stellen und ihn zu küssen, nur um herauszufinden, wie der Whiskey auf seinen sinnlichen Lippen schmeckte. Doch dann holte mich das teuflische Grinsen zurück in die Realität, mit dem mich der hübsche Slytherin nun betrachtete.

Meine Augen verengten sich als mir klar wurde, dass er gerade meinen Gedanken gelauscht hatte.

»Lass das, Riddle« fauchte ich und funkelte ihn böse an. »Meine Gedanken gehören nur mir allein.«

Riddle grinste, nahm mir das Glas aus der Hand und stellte es ab, ohne auch nur für eine Sekunde seine Augen von meinen zu nehmen. Bevor ich wusste wie mir geschah, hatte er die Hand auf meinen unteren Rücken gelegt und mich eng an sich gezogen.

So eng, dass ich mich kaum rühren konnte.

Er beugte sich vor und ich schloss die Augen, als seine Lippen kaum merklich meine streiften. »Dann mach es mir nicht so leicht, kleine Malfoy«, flüsterte er mit rauer Stimme an meinen Lippen und lachte amüsiert, als ich ihn genervt von mir wegschubste.

Mattheo Riddle war so unfassbar toxisch, dass ich nicht genau wusste ob ich mit ihm schlafen— oder den in Gift getränkten Dolch aus meinem Stiefel hervorziehen und in seine Brust stechen wollte.

Ich öffnete den Mund um ihm zu sagen er solle zur Hölle fahren, als er meine Hand plötzlich in seine nahm und ohne Vorwarnung mit mir dissapparierte.

Überrascht blickte ich mich um und mein Herz flatterte als ich bemerkte, dass er uns in eine Art Wintergarten gebracht hatte. Die Wände waren vollständig aus Glas, genau wie die hohen Decken, unter denen unzählige flackernde Kerzen schwebten und eine absolut magische Atmosphäre erzeugten.

Nie hatte ich etwas romantischeres gesehen.

Regentropfen trommelten gegen das Glas und wenn ich genauer hinhörte, konnte ich das leise Summen von Schutzzaubern hören, die auf diesem Raum lagen, der außer uns beiden vollkommen leer war.

»Ich wusste, es würde dir hier gefallen«, sagte Riddle zufrieden, dem das Lächeln nicht entgangen war, das nun meine tiefrot geschminkten Lippen umspielte.

Ich verdrehte die Augen. »Willst du mich flach legen oder mir zeigen wie man dunkle Magie ausübt?«

Riddle begann zu grinsen.

»Merlin, ich bin so eine Idiotin«, murmelte ich und versuchte mich an ihm vorbei zu schieben, doch er umfasste mein Handgelenk und zog mich zurück.

»Wenn ich dich flachlegen wollte, hätte ich dich hoch in mein Schlafzimmer gebracht, Darling«, hauchte er mir mit rauer Stimme ins Ohr, was mich aus Reflex die Schenkel fest zusammenpressen ließ.

Der besitzergreifende Blick mit dem er mich jetzt ansah, machte mich feucht. Und ich hasste es.

»Das ist mein Übungsraum, denn ich habe ihn so präpariert, dass keine Magie nach außen dringen kann.« Sein Daumen strich sanft über meinen Arm, bevor er mich los ließ und einen Schritt zurück trat.

»Und jetzt zieh deinen Umhang aus und hol deinen Zauberstab hervor. Ich will erstmal sehen wie gut du dich gegen dunkle Magie verteidigen kannst, bevor ich dich darin unterrichte«, befahl Riddle mir.

Mein Herz flatterte.

»Du bringst mir also bei, was du mit Pucey gemacht hast?«, fragte ich und legte meinen Umhang beiseite.

Mir entging nicht der Blick, mit dem Riddle mich anstarrte, angesichts meines slytheringrünen Spitzentops und den verflucht eng anliegenden schwarzen Lederleggings, die ich heute in Kombination mit meinen neuen hohen Stiefeln trug.

Es war offensichtlich, dass ihm gefiel was er sah.

Zufrieden lächelte ich, schob mir eine silberblonde Strähne hinters Ohr und zog meinen Zauberstab.

»Mal sehen«, entgegnete er kühl, doch in der Dunkelheit seiner Augen brannte ein gefährliches Feuer. »Heute üben wir nur die Verteidigung.«

Es amüsierte mich zutiefst wie angestrengt er versuchte, den Augenkontakt mit mir zu halten und nicht auf andere Stellen meines Körpers zu starren.

Riddle entledigte sich ebenfalls seines Umhangs, dann machte er einige Schritte zurück und hob seinen Zauberstab, richtete ihn nun direkt auf mich.

Mein Herz pochte, als ich dasselbe tat.

Eine Weile blickten wir einander tief in die Augen, während sich über dem gläsernen Dach zu unseren Köpfen ein gefährliches Gewitter zusammenbraute.

Nervös sah ich nach oben, als es anfing zu blitzen.

»Sag nicht, du hast Angst vor Gewitter, Malfoy?«

Ich verengte die Augen. »Ich sagte doch, ich hab vor gar nichts Angst, Riddle. Und jetzt greif mich schon an«, zischte ich und schoss ihm aus Provokation einen Schockzauber entgegen, den er abblockte.

Ohne dabei seinen Zauberstab zu benutzen.

Fucking Hell.

Riddle hob seinen Zauberstab und jagte mir ohne ein Wort der Warnung einen so mächtigen Explosionszauber entgegen, der mich beinahe von den Füßen gerissen hätte, wäre ich nicht im aller letzten Augenblick zur Seite gesprungen.

»Abblocken, nicht ausweichen«, ermahnte er mich.

Ich nickte und versuchte mich auf seine Angriffe zu konzentrieren, was mir jedoch schwer fiel, denn nicht nur die Lichtblitze die nun im Sekundentakt aus der Spitze seines Zauberstabs hervorbrachen, triggerten mich, sondern auch das Gewitter, das immer wieder den dunklen Nachthimmel erhellte. Mein Puls beschleunigte sich, genau wie meine Atmung.

Ich wusste, dass es riskant war mich weiter in diesem Raum aufzuhalten, denn für jemanden wie mich, der unter Epilepsie litt waren Gewitter etwas, was sehr leicht Anfälle auslöste. Doch ich riss mich zusammen, durfte einfach keine Schwäche zeigen.

Nicht jetzt, nicht hier.

Und vor allem nicht vor ihm.

Riddle beobachtete jede meiner Bewegungen und gab mir Ratschläge, mit welchen Zaubersprüchen sich Säure oder Brandzauber am besten umlenken ließen.

Er war ein ungeduldiger—doch auch verdammt guter Lehrer, was mich ihn nur noch mehr hassen ließ.

Ich spürte wie mein Armband zu glühen anfing, doch ich ignorierte es, konzentrierte mich verbissen darauf jeden von Riddles dunklen Flüchen abzublocken, die sich in ihrer Intensität langsam weiter steigerten.

»Gut so, nicht nachlassen«, rief er mir zu.

Ein unlesbarer Ausdruck lag auf seinem hübschen Gesicht, während er mich durch den gesamten Wintergarten jagte und mir keine Pause gönnte.

Es beeindruckte mich wie talentiert der Slytherin mit dem Zauberstab war. Der Sohn des dunklen Lords machte seinem Namen alle Ehre, denn er schien die dunklen Künste nicht nur zu beherrschen—

Mattheo Riddle lebte sie, veränderte sie, ließ sie wie dunkle Marionetten nach seinem Willen tanzen.

Draußen donnerte und blitzte es wie verrückt, während der Regen geräuschvoll auf das gläserne Dach prasselte. Nervös blickte ich nach oben, fühlte wie meine Finger plötzlich zu kribbeln anfingen.

Wie jedes Mal, wenn ich einen Anfall bekam.

»Was ist los, bist du etwa schon müde, kleine Malfoy?«, stichelte Riddle schadenfroh und ein arrogantes Lächeln umspielte seine Lippen.

Er hob eine Hand in seine chaotischen Locken und korrigierte seine Frisur, doch sein Haar war einfach viel zu störrisch, denn immer wieder fielen ihm einzelne Strähnen in die leicht gebräunte Stirn.

Ich schüttelte den Kopf und fühlte wie seine Arroganz mein Blut zum kochen brachte. Den nächsten Fluch den er mir entgegen jagte, blockte ich nicht nur ab, sondern schickte ihn mit solcher Wucht zurück in seine Richtung, dass er sein Kinn streifte und seine Unterlippe aufplatzen ließ. Riddle starrte mich an, in seinen Augen ein gefährlicher Ausdruck.

Dann wischte er sich mit seinem Ärmel über den Mund und schenkte mir ein blutiges Grinsen.

Holy Fuck.

»Ich muss zugeben, das war echt heiß«, sagte er angeturnt und griff mich erneut an, doch diesmal schaffte ich es kaum seine Flüche abzublocken.

Mein Armband vibrierte jetzt unaufhaltsam, dann begann meine Sicht plötzlich zu verschwimmen.

Die dunkle Magie die Riddle heraufbeschworen hatte, knisterte bedrohlich in der Luft. Vor meinen Augen flackerte und flimmerte es jetzt, als wäre das Gewitter direkt in meinem Kopf. Stöhnend griff ich mir an die Schläfen, fühlte wie mir die Kontrolle über meinen Körper langsam aus den Fingern glitt.

Mit aller Kraft kämpfte ich dagegen an, doch eigentlich wusste ich, dass es bereits zu spät war.

Riddle sagte etwas, doch ich verstand es nicht.

»Nicht jetzt«, flehte ich. »Bitte nicht jetzt.«

Ich blinzelte, dann rutschte mir mein Zauberstab aus den Händen und das letzte was ich wahrnahm war wie mich seine Dunkelheit umhüllte und seine tiefe Stimme sanft meinen Namen flüsterte, bevor ich zu krampfen anfing und in Bewusstlosigkeit versank.

𓆙

& bitte denkt ans voten,
wenn ihr weiter lesen wollt ♡

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