Dahlia
Mit einem Handtuch um ging ich in mein Zimmer. Ich setzte mich auf's Bett und nahm mein Handy in die Hand.
Ich hatte eine Nachrichten von Adam bekommen und öffnete diese.
Adam: Bist du zuhause?
Ich: Ja wieso?
Adam: Das klingt vielleicht verrückt
Adam: Ich hab eine Überraschung
Ich: Für mich?
Adam: Nein für Tanja
Adam: Natürlich für dich. Mach dich fertig. James holt dich in einer halben Stunde ab.
Adam: Mach dich schick
Was war das denn? Eine Überraschung? Für mich?
Das letzte mal als Adam eine Überraschung für mich hatte, sind wir zu seiner Familie gefahren übers Wochenende.
Und jetzt sollte ich mich schick machen und er hat eine Überraschung für mich?
Unglaubwürdig und verwirrt starrte ich auf seine Nachrichten.
Ich legte mein Handy auf mein Bett und machte mich fertig, nicht wissend was mich erwarten wird.
Ich durchsuchte meinen Schrank und fand ein schwarzes Christian Dior Kleid. Es ging mir bis zu meinen Knien und war geriffelt.
Das Kleid hab ich gefunden, als ich mit Damien shoppen war. Er hatte es ausgesucht und sagte dass das Kleid wie für mich gemacht war.
Er gab mir tausende von Komplimenten und auch wenn ich mir am Anfang nicht wirklich sicher beim Kleid war, jetzt fand ich es doch schön.
Damien hatte recht, es passte wie angegossen.
Ich schminkte mich so gut ich konnte ohne zu übertreiben, glättete meine gewellten Haare und zog mir heels an die nicht all zu hoch waren. Grade so das ich in denen laufen konnte, ohne Fuß schmerzen zu bekommen.
Ich nahm mein Handy, eine kleine Tasche und verließ das Apartment.
„Sie sehen sehr gut aus, Mrs Taylor. Ein besonderer Anlass?", sagte Gabriel.
„Danke, Gabriel. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht.", lächelte ich.
Er öffnete mir die Tür und ich trat aus dem Gebäude.
James wartete schon beim Auto und öffnete mir die Tür sodass ich hinten einsteigen konnte. „Danke."
Er stieg ebenfalls ein und fuhr sofort los.
„James? Hat Adam dir gesagt wo wir hingehen?", fragte ich.
„Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mrs. Taylor."
Das hatte ich mir gedacht. Aber ein versuch war es Wert.
Ich lehnte mich zurück und schaute auf die Lichter der Stadt. Es stimmt was alle sagen. New York schläft nicht.
Ich versuchte mich so gut es ging abzulenken, aber die Neugierde fraß mich innerlich auf.
Und ich wusste nicht ob ich mich freuen sollte oder nicht.
Der Fund, der Kette gestern, brachte mich durcheinander. Erst das und jetzt wollte Adam mich mit irgendwas überraschen.
Ich spielte mit dem Gedanken ihm von dem Vertrag zu erzählen. So würde ich die Regeln brechen und könnte sofort aus dieser Ehe raus.
Ich könnte zurück in mein altes Leben und das alles hier hinter mir lassen. All' die Events, Meetings, den Ball, Adam's Ausbrüche. Alles.
Ich würde zurück in mein einfaches Leben kehren und wieder glücklicher sein.
Der Wagen hielt an und unterbrach meinen Gedankengang.
James stieg aus dem Auto und öffnete meine Tür. Er half mir raus und ich schaute mich um. Wo waren wir?
Vor uns erstreckte sich der East River von Manhattan. Lichter der Stadt spiegelten sich in Fluss ab und ließen die Szenerie so romantisch wirken.
Was.
Zur.
Hölle.
„Dahlia!", hört ich Adam's Stimme und drehte mich um.
Er saß auf einer Bank, stand auf und kam zu mir. „Schön das du hier bist. Wollen wir?", fragte er mit einem sanften lächeln.
Ich nickte immer noch verwirrt und er führte uns zu einem Restaurant, das innen als auch außen sehr edel aussah.
Der Mann an der Tür begrüßte uns und Adam ging gradewegs auf einen Tisch zu.
Das Restaurant war leer. Nur Adam, ich und die Kellner waren da.
Um uns herum hunderte von Kerzen. Unter anderen Umständen wäre dies ein Romanisches Date, aber mit Adam? Wieso waren wir überhaupt hier?
Wir setzten uns und schaute auf die Menu's. Italienisch. Ich mochte italienisch sehr, aber diese ganze Situation machte mich unwohl.
„Adam", fing ich an. „Das alles hier ist sehr schön, aber wieso das alles auf einmal?"
Adam schaute auf. „Kann ich meine Frau nicht zu einem Abendessen ausführen?"
Ich spürte wie rot ich wurde. So süß das hier auch war, es wurde von Sekunde zu Sekunde komischer.
Ich verstand das wie vor seiner Familie so tun mussten, als wären wir ein glückliches Paar, aber wenn wir alleine waren?
Ich schaute mich noch einmal um, alles schien so gestellt und falsch. Genau wie unsere Ehe.
„Ich schätze es sehr das du ehm .. so nett bist, aber ..."
„Was ist los?"
„Ich verstehe nicht wieso das alles hier auf einmal."
„Du hast recht.", fing er an. „Ich dachte das ich dir so meine Dankbarkeit zeigen kann, nachdem du dich so sehe um mich gekümmert hast, nachdem Unfall."
„Ich hab nur das getan, was jeder andere tun würde.", erwiderte ich.
„Nein!", sagte er bestimmend. „Nein, Dahlia. Ich glaub das nicht. Du bist die gutherzigste Person die ich jemals getroffen habe."
Oh wow. Woher kam das denn jetzt? Ich fühlte mich überwältigt von seinen Worten.
„Und das hier?", fragte ich uns zeigte auf das Restaurant.
„Ich dachte das ist eine gute Art dir meine Dankbarkeit zu zeigen. Es ist nur ein Anfang, aber.."
„Adam", sagte ich und schüttelte den Kopf. „Das hier ist sehr nett von dir, aber du kennst mich nicht. Wenn du mich kennen würdest, würdest du wissen das ich das hier alles nicht mag."
„Tust du nicht?"
Ich schüttelte erneut den Kopf. Ich wollte nicht respektlos wirken, aber er sollte wissen das diese Welt nichts für mich war.
„Hättest du dich einmal mit mir unterhalten, würdest du wissen das ich etwas simples mehr mag, als das hier. Irgendwas einfaches wie Pizza in einem heruntergekommenen Laden."
Adam nickte, schaute auf und ich sah ein blitzen in seinen Augen, als hätte er eine Idee.
Ich war zu nervös um zu fragen, an was er dachte.
Ein Kellner kam zu uns. „Sir, Madam, haben sie sich entschieden was sie essen möchten?"
„Nichts.", sagte Adam und stand auf. „Komm, Dahlia."
Er reichte mir seine Hand und ich schaute ihn verwirrt an. Der Kellner schaute ebenfalls verwirrt auf die Szenerie.
„Mr. Taylor, es tut mir leid. Ist irgendwas falsch? Sie haben das ganze Restaurant für heute gemietet."
„Ich bin mir dem Bewusst.", sagte Adam mit einem lächeln. „Nimmt euch den Abend frei. Dahlia."
Adam nahm meine Hand und zog mich mit sich.
„Was machst du?", fragte ich immer noch verwirrt.
„Du hast gesagt du magst Pizza. Also lass uns Pizza essen gehen.", zwinkerte er.
Ich hasse es zu zugeben, aber das war wohl das spontanste und romantischste was er jemals gemacht hat.