I never thought

By Gullilulli123

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Nach einer gescheiterten Ehe, welches Ende Lexi Wilson bis heute noch nicht begreifen kann, ist es Zeit für e... More

Prolog
Datenight
Typisch
Die Dachterrasse
Liebesgeflüster
Nachts im Museum
Elternabend
Weil ich dich liebe
Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker
Verrat
Konfrontation
Die Wahrheit
Verdrehte Wahrheit
Verschwiegene Wahrheit
Schmerzende Wahrheit
Schockierende Wahrheit
Die ganze Wahrheit
Epilog

Flashback

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By Gullilulli123

»Wohin entführst du mich heute?«, fragte ich Ryan, begeistert über seine Unternehmungslust, als wir die belebten Straßen an einem schönen Abend Anfang Mai Hand in Hand entlangliefen.
»Lass dich überraschen!«, antwortete er mir, wie fast jedes Mal, wenn er mich zu einem Date ausführte.

Oh, nein!, schrie ich stumm aus, durfte mir meine Gedanken nicht anmerken lassen.
Ich fiel förmlich aus allen Wolken - mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen.
Das Chaos in mir wütete und die Emotionen wollten sich ihren Weg nach draußen bahnen.
Nicht hier!, mahnte ich mich selber und riss mich verdammt nochmal zusammen.

»Lexi, Liebes...«, sagte er und drehte sich zu mir, um mein Gesicht in seine Hände zunehmen. »Nachdem du letzte Woche meine Eltern kennengelernt hast, will ich dich nun meiner Familie vorstellen...«
Nicht in der Lage auch nur irgendwas sagen zu können, ließ ich mich also von Ryan ins Gebäude ziehen.

»Jetzt kommt mal her, Leute!«, rief Ryan in die große Halle mit den Feuerwehrautos und schob mich vor sich, damit mich jeder wie eine Trophäe betrachten konnte.

Mein Blick schweifte hin und her und ich blickte von Gesicht zu Gesicht und versuchte dabei die zu ignorieren, die sich an mich zu erinnern schienen.

»Das, Leute, ist meine Freundin Lexi.«
Verstohlen zwang ich mir ein Lächeln ab und schüttelte artig all die ganzen Hände.

Freundin. Dieses Wort war für mich noch immer ungewohnt, denn eigentlich hatten wir uns geeinigt unsere Beziehung langsam angehen zulassen.

Dass er mich letzte Woche seinen Eltern vorgestellt hatte, hatte für mich zwar ebenfalls noch immer einen bitteren Beigeschmack, aber ich konnte ihm nicht für seine Art böse sein.
Ich habe nämlich in der letzten Zeit gelernt, dass Ryan ein impulsgesteuerter Mensch war, der oft schnell und aus dem Moment heraus handelte.

Auch wenn ich zurück dachte, war mir aufgefallen, dass ich ihn niemals anders kennengelernt habe. Immerhin hat er damals im Restaurant, welches er sogar mit ein paar Freunden besuchte, auch alles stehen und liegen lassen, um mich von meinem grausamen Date zu retten.

Seine Art an dieser Stelle zu verurteilen hat mich in einen moralischen Konflikt mit mir selber getrieben, weshalb ich nicht anders konnte, als ihm beizupflichten.

                                        ***

»Was ist denn vorhin mit dir los gewesen? Du warst so verkrampft und einfach... seltsam«, fragte er mich, da ihm mein seltsames Verhalten in der Feuerwache zu meinem Pech doch aufgefallen war, und massierte mir liebevoll die Schultern, als er hinter mir in seiner Küche auftauchte.
»Es ist nur...«, ich stockte, denn ich war nicht bereit für dieses Gespräch.

»Ich weiß doch, dass du größere Ansammlungen von Menschen hasst und dich lieber im Hintergrund hältst, aber ich dachte, dass es nicht so schlimm sein würde. Das nächste Mal bereite ich dich besser drauf vor«, entschuldigte er sich verständnisvoll bevor ich auch nur ein weiteres Wort zu meiner Verteidigung sagen konnte, beugte sich zu mir runter und gab mir einen sanften Kuss auf meinen Nacken.

»Dankeschön.« Ich zwang mir ein Lächeln ab, denn auch, wenn er den Grund für meine Nachdenklichkeit nicht annähernd erahnte, stimmte ich ihm zu. Ich war zu müde und ausgelaugt von meinen Gefühlen, um mich in dieser Situation damit auseinandersetzen zu können. Es sollte einfach aufhören.

Sanft umschlang er mit seiner Hand meine Taille und zog mich an sich ran. Das Messer, womit ich eben noch Gemüse geschnitten hatte, ließ ich auf der Stelle auf der Küchenzeile liegen und musste unter seiner Berührung leicht Kichern. Ryan wusste, wie kitzelig ich war und machte so etwas mit Absicht!

Wieder übersäte er meinen Nacken mit sanften Küssen, woraufhin ich wohlwollend den Kopf schief legte.

Er drehte mich zu sich um und sah mir einen Moment tief in die Augen. Sein Blick suchte meine Lippen, die nur auf seine warteten, und langsam näherte er sich.

Typisch Ryan hielt er kurz vor meinen Lippen inne und hauchte: »Ich geh duschen, wenn du deinen Kuss noch willst, dann musst du mitkommen.«

Er wusste einfach, wie er mich rum bekam!
Jedesmal aufs Neue spielte er ein solches Spiel mit mir, wobei immer das Verlangen nach ihm siegte und ich dem nachkam, was er forderte.
Zu prickelnd reagierte mein Körper auf seine dominante Art und zu wenig Selbstkontrolle konnte ich aufbringen, um seiner Leidenschaft zu widerstehen - sosehr begehrte ich ihn.

Meine anfänglichen Zweifel waren dadurch wie weggeblasen, denn Ryan Eastwood, der wusste, was er tat!
Mein Gefühl sagte mir, dass ich mich endlich gehen lassen konnte, und das tat ich auch mit jedem Atemzug.

In seiner großen Wohnung war es leicht sich wohlfühlen zu können. Er hatte ein wirklich modern eingerichtetes Apartment in einem Luxuskomplex, wie das meiner Eltern.

In diesem Apartment fehlte es an nichts.
Eine große, offene designer Küche mit hochglanzpolierten weißen Arbeitsflächen und einer eigenen Kochinsel, welche direkt ins offene Wohnzimmer überging, waren definitiv mein Highlight, denn ich liebte es, mich in der Küche austoben zu können.

Seine Panoramafenster ließen dabei nicht nur das rein, was ich in meiner kleinen Wohnung vermisste, Unmengen an Tageslicht, sondern erübrigten auch einen grandiosen Blick über die Stadt!

Auch die hohen Decken, der begehbare Kleiderschrank, die Regendusche und das Queen-Size Bett ließen mich immer mehr daran zweifeln, ob ich jemals in meine eigene Wohnung, welche mir nur noch wie eine Besenkammer vorkam, zurück gehen wollte.

Alles in allem glaubte ich seit der ersten Sekunde in diesem Apartment nicht, dass er das ganze hier alleine eingerichtet hat - die Wohnung war ein reinster Mädchentraum!

Ehrlich gesagt zweifelte ich ebenfalls von der ersten Sekunde daran, dass ein einfacher Feuerwehrmann sich ein solches Apartment in solch einer Gegend leisten konnte, aber nach dem Besuch bei seinen Eltern, die wirklich nett waren, wunderte mich gar nichts mehr!

Seine Familie bewies mir, dass man auch eine intakte Familie sein konnte, wenn man stinkend reich war!

Umso mehr bemitleidete ich meine zerrütteten Familienverhältnisse und es graute mir, wenn ich an den Tag dachte, an dem ich Ryan meinen Eltern vorstellen musste, die das komplette Gegenteil von dem waren, was er kannte.

Aber erst einmal lebte ich im Augenblick und genoss jeden Moment mit Ryan. Ich kostete jede seiner Berührungen komplett aus und hoffte, dass diese Dusche niemals enden würde.

Leider schneller als gedacht holte mich die Realität wieder ein und Ryan begann über den Abend zureden.
Ich hatte es mir gerade in seinem Bett bequem gemacht, um den Abend mit Ryan entspannt ausklingen zu lassen.

»Meine Freunde aus der Feuerwache lieben dich jetzt schon, Lexi! Du weiß, was das bedeutet, oder?!« Aufgeregt krabbelte er neben mich unter die Decke und sah mich erwartungsvoll an.
»Nein, weiß ich nicht.« Müde und nicht bereit für seine Worte runzelte ich die Stirn.
»Die Feuerwache wird jetzt auch deine Familie, dein Zuhause, und hoffentlich auch das unserer Kinder...« Während er mich verträumt ansah, verdüsterte sich meine Miene.
Warum soll das denn immer alles bei ihm so verdammt schnell gehen?!

»Gott, Ryan!«, platzte es unsanft aus mir heraus, weil ich ihm schon des Öfteren gesagt hatte, dass ich auf das Thema Kinder seit meinem Unfall nicht gut zusprechen war und trotzdem fing er immer wieder damit an.
»Es tut mir leid«, entschuldigte ich mich sofort bei ihm und drehte mich von ihm weg. »Ich will einfach nicht schon wieder über solch ein Thema reden müssen...«

»Ich hab's schon wieder getan! Oh, Lexi, es tut mir so unfassbar leid - ich bin so dumm und unsensibel!« Frustriert setzte er sich auf, warf den Kopf in den Nacken und stöhnte. »Ich bin so dumm!«, wiederholte er erneut.
»Nein das bist du nicht, Ryan!«, widersprach ich.
»Doch, ich hätte es besser wissen müssen - es ist meine Schuld, denn ich hab schon wieder damit angefangen!«
»Ist schon in Ordnung«, versicherte ich ihm und wollte, dass er aufhörte sich für meine Probleme die Schuld zugeben.

»Kannst du mir verzeihen?«, fragte er ungewöhnlich verletzlich, woraufhin ich mich aufsetzte und ihm einen sanften Kuss auf die Wange gab. »Selbstverständlich, Ryan! Was ist das für eine Frage?!«
»Danke, Lexi, das weiß ich wirklich zu schätzen. Ich an deiner Stelle wüsste nicht, ob...«
Ich unterbrach ihn, denn ich wollte einfach, dass er aufhörte. »Genug! Es reicht jetzt mit dem Thema - es ist geklärt und fertig! Ich bin wirklich müde und möchte schlafen!« Ich gab ihm noch einen letzten Kuss, drehte mich dann erneut von ihm weg und schaltete meine Nachttischlampe aus.
»Gute Nacht!«

                                       ***

Angsterfüllt schrie ich auf und schreckte hoch, um dann erleichtert festzustellen, dass Ryan vorsichtig meine Hand tätschelte.
»Ganz ruhig - es war nur ein Alptraum«, sagte er sanft und nahm mich fest in den Arm.

Durch mein schnelles aufsetzen war ich orientierungslos, weshalb ich dankbar für das Mondlicht, welches durch die großen Fenster ins Zimmer fiel, war, denn das half mir, mich zu beruhigen.

Schweratmend ließ ich meinen schweißgebadeten Körper von Ryan wiegen, der mir festumschlungen immer wieder tröstende Küsse auf den Scheitel gab.

»Ist schon gut«, sagte er und streichelte sanft über meine Haare nachdem ich an seiner Brust anfing zu schluchzen.
In mir brach eine Flut von Emotionen aus und ich bekam zwischen meinen erbebenden Schluchzer kaum Luft.

»Es tut mir so leid!«, brachte ich mit geschwollenem Gesicht und roten Wangen hervor, während ich es nicht wagte ihn anzuschauen.
»Das muss es nicht, wirklich nicht...«, versicherte er mir und drückte meinen Kopf wieder beschützend an seine Brust.

»Willst du drüber reden?«, fragte er mich nach einer halben Stunde intensivem Geheule, nachdem ich mich etwas gefangen habe.
»Ich will dich wirklich nicht noch länger wachhalten...«
»Lexi, ich bin doch sowieso schon wach und schlafen werde ich jetzt so oder so nicht mehr können!«

Während ich jedes Gefühl ausgeheult hatte und ich nun nur noch in meiner leeren Hülle starr an die Decke starrte, saß er mit einem einfühlsamen Blick auf mich gerichtet neben mir.

»Ich habe von meinem Unfall geträumt...« Egal wie leer ich eben noch war, bei diesen Worten kamen all die Emotionen wieder und meine Worte wurden von einem schmerzvollen Schluchzen verschluckt. Ich fing wieder an zu weinen.

»Oh, Lexi, das tut mir so leid! Lag es daran, dass ich dich vor dem schlafen gehen dran erinnert habe? Das war dumm von mir!« Wieder gab er sich die Schuld für etwas, wofür er nichts konnte und das machte es für mich nur noch schlimmer!

»Mhmh.« Verneinend schüttelte ich den Kopf. »Nein, Ryan, das ist nicht der eigentliche Grund.«
Er drängte mich nicht zu einer Antwort, sondern wartete bis ich mich wieder fing.

»Was hältst du davon, wenn ich dir einen Tee koche und wir uns auf meiner Terrasse weiter unterhalten. Ich habe das Gefühl, dass du unter freiem Himmel am besten über deinen Schmerz reden kannst...«

Ich nickte nur stumm und sah Ryan den Raum verlassen. Augenblicklich hatte ich das Gefühl, dass ich besser atmen konnte und der Raum mich nicht mehr ganz so einengte.
Trotzdem war ich dankbar, als ich die kühle Luft der Nacht in meiner Lunge aufnehmen konnte und das Gefühl des Erstickens endlich endgültig verschwand.

»Besser?«, fragte Ryan und reichte mir eine Tasse Tee, welche ich neben meiner Sonnenliege, auf der ich in dem Moment nur in die blassen Sterne sah, auf einen Tischchen abstellte.
»Ja...«

Ich blieb für einen Moment still und schaute in den Nachthimmel. Dabei merkte ich allerdings schnell den durchdringenden Blick Ryans mal wieder auf mir, welcher mich auf stille Art dazu drängte, auch wenn Ryan das vielleicht nicht beabsichtigte, denn er war anders als seine Gesichtsausdrücke sehr verständnisvoll, endlich etwas zu sagen.

»Damals nach dem Unfall...« Schon nach diesen Worten fing meine Stimme wieder an zu brechen und meine Hände zitterten. Ich schluckte es runter und redete einfach gegen den Schmerz an, als Ryan beschützend seine Hand auf mein Bein legte und mich mit seinem »Ist schon in Ordnung - lass dir Zeit« Blick, welcher sich für mich wie eine Strafe anfühlte, ansah.

»Mason hat damals alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Leute zu finden, die seine Frau aus dem brennenden Wrack befreit und ihr somit das Leben gerettet haben.« Wieder räusperte ich mich, um das beklemmende Gefühl in meinem Hals, welches mir erneut das Gefühl des Erstickens gab, los zu werden.
Ich fing eine Träne, welche gerade dabei war meine Wange hinunterzurollen, mit meinem Finger auf und wischte sie weg.

»Ryan, ihr wart es, deine Familie, die damals die am Einsatz beteiligten Feuerwehrleute gewesen sind...«
»Lexi, das tut mir so leid! Du hättest doch etwas sagen können...« Er schenkte mir einen bemitleidenswerten Blick und nahm meine Hand.

»Als wir vor dem Gebäude standen, war ich wie gelähmt. Ich habe doch deine Freude gesehen, als du mir sagtest, dass du mir die Leute vorstellen willst, welche dir am nächsten stehen. Ich weiß, was für ein großer Schritt das ist und wollte dir das nicht nehmen...«
»Tue mir sowas nicht mehr an, Lexi!« Er warf verzweifelt den Kopf in den Nacken. »Man!«
Er stand auf und ging zum Geländer, wo er sich zu mir umdrehte und mit verletztem Blick sagte: »Du musst mir doch sagen, wenn es dir schlecht geht! Lexi, ich liebe dich und will dich nicht in solche Situation bringen! Ich kann mir das nicht verzeihen, wenn du wegen mir so leidest - ich bitte dich, Lexi, tue mir sowas nicht an!«

Erstaunt darüber, dass es ihn so mitnahm, stand ich von meiner Liege auf und schlang meine Arme um seinen angespannten Hals.

»Es war nicht deine Schuld. Es tut mir leid, Ryan. Bitte sei mir nicht böse, aber es ist für mich noch ein bisschen ungewohnt all meine Gedanken mit dir zu teilen...«
»Das musst du aber!« Kurz erschrak ich wegen seiner plötzlich harschen Tonlage und der angespannten Körperhaltung, welche er aber sofort lockerte, als er merkte, wie ich zurückwich.

Sanft nahm er mein Gesicht zwischen seine starken Hände und senkte seine Stimme.
»Lexi, wie wollen wir jemals ein Team werden, wenn wir nicht ehrlich zueinander sind? Du bist meine Frau und ich dein Mann - der Mann, der dich beschützen will. Versprich mir einfach, dass du mich lässt.«

Auch wenn ich es nach wie vor nicht mochte, dass Ryan unserer Beziehung so schnell so viel Wichtigkeit auftrug, verfiel ich seinem charmanten Blick und den sanften Küssen, welche er mir in solchen Situation auf die Stirn drückte.

»Versprochen...«, hauchte ich wie hypnotisiert und ließ mir einen letzten elektrisieren Kuss auf die Stirn drücken.

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