Hallo hallo😊
hier der zweite Teil von Charles' Hapoy End.
Viel Spaß🤍
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Einfach so wunderschön?
Wenn ihm jemand vor ein paar Wochen erzählt hätte, dass Lando, Alex, Max und er bald quasi unzertrennlich sein würden, er hätte diesem jemand den Vogel gezeigt, doch genau so war es.
Meist fuhren sie mit dem Boot raus und genossen das Wetter, einfach weil sie in den Buchten, die man nur über das Meer erreichen konnte ihre Ruhe hatten, aber auch zielloses Umherstreifen in und um Monaco herum war ganz schön und lud vorallem zu tiefgründigen Gesprächen ein.
Schon öfter hatte er mit dem Gedanken gespielt, den drei anderen von Pierre und ihm zu erzählen, doch hatte er sich immer dagegen entschieden.
Er wusste, dass zumindest Pierre und Max gut befreundet waren und wollte nicht gegen Pierres Willen gemeinsamen Freunden soetwas erzählen, zumal trotz ihren Vorsätzen seine Freundschaft zu dem Franzosen gerade etwas litt.
Vielleicht auch, weil er so viel Zeit mit Alex, Lando und Max verbrachte, doch um ehrlich zu sein war es ihm egal.
Pierre war ihm zwar noch immer wichtig, doch der Abstand, den sie gerade hatten, tat unglaublich gut und mit besagten drei Fahrerkollegen an seiner Seite, war er auch gar nicht so schlimm wie befürchtet.
Er hatte sie alle ziemlich ins Herz geschlossen, doch Lando hatte sich dort einen ganz speziellen Platz erschlichen. Der quirlige Brite war mit seiner dauerhaften guten Laune einfach ein angenehmer Zeitgenosse, das Lachen des Jüngeren steckte an, ob man wollte oder nicht und die Umarmungen, die Lando gab, waren unfassbar ermutigend.
Er war dem McLarenpiloten unfassbar dankbar, denn anfangs hatte allein dieser dafür gesorgt, dass er bei ihren Unternehmungen dabei war, bis dann auch Max und Alex angefangen hatten, ihn zu diesbezüglich zu fragen und einzubeziehen.
Manchmal fragte er sich, ob Landos Platz nicht etwas zu speziell war, denn irgendwie war sein Lächeln und seine gute Laune von dem Briten abhängig.
Es war nicht so, dass er ohne den Jüngeren todunglücklich war, es war eher so, dass er ihn vermisste.
Sich wünschte, er würde abends nicht allein auf seiner Couch liegen, sondern mit Lando.
Er wollte nicht alleine am Tisch sitzen und essen, er sehnte sich nach Landos Gesellschaft.
Nach der Unbeschwertheit die herrschte, wenn Lando bei ihm war.
Und all dies machte ihm auch Angst, denn eines konnte er nicht bestreiten.
Er hatte Gefühle für Lando entwickelt.
Lando hatte Pierre aus seinen Gedanken verdrängt. Der Franzose und alles was er mit diesem geteilt hatte, war nur noch eine Erinnerung, etwas das ihn auch schon daran zweifeln ließ, ob das für Pierre wirklich richtige Gefühle waren oder ob diese einfach ihrer besonderen Beziehung zueinander geschuldet waren, denn das was er für Lando fühlte war anders.
Er hatte Pierre immer als seine Droge bezeichnet und wie sehr dies tatsächlich zutraf wurde ihm nun bewusst, denn bekanntlich war die Einnahme von Drogen alles andere als gesund.
Und genauso wenig gesund waren die gemeinsamen Nächte mit seinem besten, oder vielleicht auch ehemals besten Freund gewesen.
Lando war...
Ja, als was sollte er den Briten bezeichnen?
Natürlich war er auf eine Art auch von diesem abhängig, doch auf eine gesunde Art.
Lando hatte ihn geheilt, ihm aus seiner Pierresucht geholfen und das unterbewusst.
Der Brite tat nicht einmal etwas anderes als er selbst sein und dies alleine bewirkte so viel.
Bewirkte, dass er sich verliebt hatte. In den unbeschwerten und liebevollen Charakter des McLarenfahrers.
Wirklich verstanden hatte er es erst, als Lando ihn vor wenigen Tagen in eine enge Begrüßungsumarmung gezogen hatte und er dieses berühmte Kribbeln verspürt hatte.
Er fand es etwas beängstigend, dass er sich scheinbar so schnell entlieben und wieder neu verlieben konnte, doch es fühlte sich zugleich gut und richtig an und er hatte den Jüngeren eigentlich gar nicht mehr loslassen wollen.
Oder zumindest wollte er jederzeit seine Arme wieder erneut um den Briten schlingen, doch das würde ihn nur in Erklärungsnot bringen.
Er wollte bei Lando sein, am liebsten dauerhaft und deshalb freute es ihn umso mehr, dass Alex gerade in die gemeinsame Gruppe geschrieben hatte, dass Max unangekündigt vor seiner Türe gestanden hatte und ob er und Lando ebenfalls Lust hatten, vorbeizukommen.
Tatsächlich stand er nur wenige Minuten später bei dem Thaibriten vor der Tür klingelte.
Der Türöffner summte und er stieg die Treppen hinauf.
,,Na du?", grinste ihm Max schon aus der geöffneten Wohnungstür entgegen und machte einen Schritt nach hinten, damit er eintreten konnte.
,,Lando ist auch schon da. Alex und er sind in der Küche, Alex hat sich in den Kopf gesetzt, etwas zu kochen.", brachte der Niederländer ihn auf den Stand der Dinge, während er Schuhe und Jacke auszog.
,,Das klingt...", erwiderte er und überlegte kurz, wie er es am besten formulieren sollte. ,,...interessant."
Max lachte auf.
,,Ja, das trifft es gut."
Während Max im Wohnzimmer verschwand, machte er sich auf den Weg Richtung Küche, um die anderen beiden zu begrüßen.
,,Seit wann ist es dir eigentlich so wichtig, dass wir so viel mit Charles machen?", hörte er den Halbbriten fragen, gerade als er die angelehnte Tür aufschieben wollte.
Erschrocken hielt er inne. Was sollte er unter dieser Frage verstehen?
,,Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich mag ihn, es macht Spaß mit ihm und ich möchte dich auch nicht darum bitten, ihn nicht mehr einzuladen, es wundert mich nur, weil ihr nie so besonders eng wart."
Einige Sekunden herrschte Stille und er hatte schon Angst, sein laut pochendes Herz könnte ihn verraten, dann konnte er Lando vernehmen.
,,Versprich mir bitte, dass du es niemandem erzählst."
Er nahm an, dass Alex nickte, denn der Brite sprach weiter.
,,Carlos hat mich darum gebeten. Er meinte, ich soll Charles ablenken, wenn wir in Monaco sind, weil er es dann nicht kann. Ich weiß aber nicht von was."
Also steckte Carlos dahinter.
Mühsam versuchte er, die Enttäuschung die in ihm hinaufstieg zu unterdrücken.
Landos so plötzliche Nachricht war also nur gekommen, weil Carlos den Briten darum gebeten hatte.
Lando wollte eigentlich gar keine Zeit mit ihm verbringen, er tat es nur Carlos zuliebe.
Carlos, der ihm helfen wollte, von Pierre wegzukommen.
Schneller als er es merkte, stand er direkt vor seinen beiden Freunden, ja waren sie überhaupt seine Freunde, in der Küche.
,,Du verbringst also nur Zeit mit mir, weil Carlos das von dir verlangt hat?", begann er, Lando mit seinen Gedanken zu konfrontieren, wobei er nun nicht mehr nur enttäuscht, sondern ziemlich verletzt klang.
Dass Alex den Raum verließ nahm er kaum war, zu fokussiert war er auf den kleinen Briten vor sich, welcher ihn überfordert anstarrte.
,,Lando, ich habe dich etwas gefragt."
Er war wütend und dies hörte man.
Auch Lando, denn der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen.
,,Nein, also eigentlich ja, aber nein.", stotterte der Jüngere verlegen vor sich hin.
,,Was jetzt?", fuhr er den Anderen verwirrt an und atmete dann tief durch, als er merkte, dass sich Lando eingeschüchtert etwas kleiner machte.
,,Tut mir Leid.", murmelte er.
,,Schon okay, ich habs ja irgendwie verdient.", seufzte Lando und begann dann zu erklären. ,,Ja, ich verbringe Zeit mit dir, weil Carlos mich darum gebeten hat, aber nein, nicht nur. Ich mag dich Charles, sonst würden wir nicht so viel miteinander machen. Ich treffe mich nicht fast täglich mit Leuten, die ich nicht mag."
Es war faszinierend, wie schnell seine Wut verpufft war, doch er wusste, er konnte Lando glauben, denn der Jüngere war ein miserabler Lügner.
Und er wollte ihm auch glauben, denn diese Worte waren so schön zu hören.
Ich mag dich Charles.
Sein Herz vollführte einen regelrechten Freudentanz.
,,Ich mag dich auch.", flüsterte er leise und trat einen Schritt auf den Briten zu.
,,Was...", begann dieser und räusperte sich dann einmal. ,,Was heißt mögen bei dir?"
Kurz zögerte er.
,,Ich bin verliebt in dich.", schrie alles in ihm, aber sollte er dies auch so sagen? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass Lando diese Gefühle erwiderte.
Doch andererseits fragte man einen normalen Kumpel doch nicht, was dieser unter Mögen verstand.
,,Ich mag dich ziemlich.", wisperte er vorsichtig. ,,Ich mag dich mehr als Max, mehr als Alex, mehr als Carlos, mehr als jeden einzelnen meiner Freunde. Und nicht nur ein bisschen mehr."
Eigentlich wollte er Lando ansehen, doch dieses Vorhaben gelang ihm nur so mittelmäßig.
Dann legten sich sanft Finger um sein Handgelenk und eine Hand schob sich in seine.
,,Das beschreibt so ziemlich genau das, was ich fühle." Landos Stimme war nur ein Hauchen, doch es war genug um ihn zu verstehen und was er da verstand, ließ seinen Herzschlag stolpern.
Lando fühlte.
Seine freie Hand griff nach den Fingern um sein Handgelenk und verschränkte diese mit seinen.
,,Soetwas wie Liebe?", versicherte er sich leise und plötzlich war es gar nicht mehr so schwer, Lando anzusehen.
Und er sah, dass der Brite nickte und sich ein seeliges Lächeln auf dessen Lippen bildete.
Lippen, die dazu einluden, sie in einen Kuss zu verwickeln.
Getrieben von diesem Gedanken und seinem gerade neu errungenen Wissen, lehnte er sich langsam zu Lando und erkannte, wie sich in dessen braune Augen ein nervöser Schimmer legte.
,,Darf ich?", wollte er wissen und hielt mit einem guten Stück Platz zwischen ihren Köpfen inne, schließlich wollte er nichts überstürzen und um ehrlich zu sein, war er genauso aufgeregt, wie der Brite vor ihm.
Anstatt etwas zu sagen, huschten Landos Augen zu seinen Lippen und auf einmal trennten sie nur noch wenige Zentimeter.
Antwort genug, entschied er und überbrückte auch den restlichen Abstand.
Mit nur minimalem Druck legte er seine Lippen auf die des Briten.
Nur kurz, doch es war lange genug, um ihm den Atem zu rauben und auch Lando sog deutlich hörbar Luft ein.
Noch nie hatte sich ein Kuss so angefühlt. Ein fast schon explosionsartiges Kribbeln war in Lichtgeschwindigkeit quer durch seinen Körper gerast, er spürte es sogar immer noch, genauso wie er sein aufgeregt pochendes Herz mehr als deutlich hören konnte.
,,Soetwas wie Liebe.", hauchte Lando in die Stille hinein. Der Brite löste ihre Hände, nur um die Arme dann um ihn zu schlingen.
Sofort erwiderte er die Umarmung. Das hatte er sich gewünschte.
Landos Nähe, Landos Berührungen, Landos Umarmungen, schlicht und einfach Lando. Und jetzt...
Ja, was war jetzt eigentlich?
,,Was heißt das alles?"
Er merkte, wie Lando den Kopf, welcher auf seiner Schulter gelegen hatte hob, dann blickten ihn erstaunte, braune Augen an.
,,Naja, ich bin verliebt in dich, du bist verliebt in mich, für mich sind wir jetzt ein Paar. Das macht doch Sinn oder habe ich da irgendetwas nicht auf dem Schirm.", runzelte der Jüngere erst die Stirn und zögerte gegen Ende.
Doch das nahm er gar nicht wahr, zu sehr war er von den Worten abgelenkt.
,,Das macht mehr als Sinn.", hauchte er atemlos vor Freude. ,,Außer ich habe ebenfalls etwas nicht auf dem Schirm und wenn das der Fall ist, kann es nicht wichtig sein."
,,Also bist du jetzt mein Freund?", versicherte sich Lando und er nickte.
Verdammt ja. Er war Landos Freund. Das hörte sich unfassbar gut an. So gut, dass er erneut ihre Lippen sanft verband.
,,Darf ich dich noch etwas fragen?", murmelte Lando, nachdem sie sich wieder gelöst hatten und ein wenig in ihrer Umarmung verweilt waren.
,,Alles was du willst.", gab er zurück.
,,Verrätst du mir, von was ich dich ablenken soll oder sollte?"
Es war, als ob ihm das Blut in seinen Adern gefror und er merkte selbst, wie sich sein ganzer Körper versteifte.
,,So schlimm?", begegnete er sorgenvollen braunen Augen und eine Hand legte sich sanft auf seine Wange.
Schlimm?
Nein, schlimm waren die Erinnerungen an Pierre nicht, nicht mehr, nur...
,,Nicht schlimm, es ist gerade nur nicht der perfekte Zeitpunkt dafür.", versuchte er sich herauszureden, doch nicht mit Lando.
,,Ich habe dich gerade erst bekommen, ich werde mich nicht gleich schon wieder von dir trennen.", zuckte der Brite nämlich mit den Schultern. ,,Also ist eigentlich genau jetzt der richtige Zeitpunkt."
Tief seufzte er auf. Ihm war klar gewesen, dass Lando diese Frage stellen würde, er hatte nur nicht so bald damit gerechnet.
Er hatte auf ein wenig mehr Vorbereitungszeit gehofft, doch die konnte er vergessen, denn Lando war hartnäckig.
Wenn der Brite etwas wissen wollte, erfuhr er es.
Die Frage war also, wie er es formulieren sollte.
,,Pierre und ich hatten gewisse Vorzüge in unserer Freundschaft. Dann habe ich Gefühle für ihn entwickelt, ihm diese irgendwann gestanden, er hat sie nicht erwidert und es war vorbei.", rasselte er die Wahrheit in der kürztsmöglichen Version herunter.
Der Schock war Lando deutlich anzusehen und verübeln konnte er ihn dem Jüngeren nicht. Wer hörte schon gerne, dass sein neuer Partner mit dem besten Freund ins Bett gestiegen war?
,,Ähm...", machte der Brite und sah ihn nur überfordert an.
,,Bitte denk nicht nicht, dass du meine zweite Wahl bist.", fing er hektisch an, denn er hatte so eine Ahnung, was Lando gerade durch den Kopf schoss. ,,Das bist du nicht, ich meine alles was ich gesagt habe, vollkommen ernst. Du bist mir deutlich wichtiger als die Anderen und Pierre gehört zu diesen Anderen. Du bist unglaublich toll. Deine so fröhliche Ausstrahlung, dein Talent, immer alles positiv zu sehen, dein Lachen, das ich nur hören muss um glücklich zu sein, deine liebevolle und hilfsbereite Art, mit der du deine Freunde nie..."
Weiter kam er nicht, denn sein Redefluss wurde unterbrochen. Von Lippen, die seine in Beschlag nahmen.
,,Charles, ich glaube dir.", hörte er Lando. ,,Ich hab nur kurz eine Sekunde gebraucht."
Die Worte des Briten nahmen ihm einen Stein vom Herzen. Er hatte panische Angst gehabt, Lando könnte ihn direkt wieder verlassen und er würde dadurch auch noch ihre Freundschaft verlieren.
Aber Lando glaubte ihm, doch er hatte noch immer das Gefühl, sich erklären zu müssen.
,,Ich mag es nicht, darüber zu reden. Irgendwie ist es komisch. Im Nachhinein gesehen fühlt es sich gar nicht mehr so an, als hätte ich ihn geliebt. Er war halt einfach da, wir standen uns nahe und plötzlich näher als es beste Freunde normalerweise tun. Ich glaube, mein Gehirn hat mir da etwas vorgegaukelt.", sprach er seine Gedanken der letzten Tage erstmals laut aus. ,,Ich würde so viel dafür tun, um das alles ungeschehen zu machen."
,,Jeder hat ein Kapitel in seinem Buch, das er nicht laut vorliest.", zuckte Lando mit den Schultern. ,,Und die wenigsten Bücher enden mit diesem Kapitel, zumindest diese ganzen Liebesromane und trotzdem gehören sie dazu. Ohne dieses Kapitel würde der Rest des Buches weniger Sinn machen."
Er brauchte kurz, um die Worte des Jüngeren zu verarbeiten.
Er bezweifelte zwar, dass Lando so viele Liebesromane, oder generell Bücher gelesen hatte und doch hatte der Brite Recht.
Auch bei ihm waren die nächsten Kapitel gefolgt, er hatte den Tiefpunkt überstanden und besonders ein Kapitel mochte er. Eines, dass er ohne das Kapitel Pierre nie erreicht hätte.
Es war das, das ihm eine Person näherbrachte.
,,Du fühlst dich an wie die letzte Seite in meinem Liebesroman."
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