„An der Vergangenheit festzuhalten ist gefährlich. Man muss einfach weitermachen."
~Robert Redford
CÉCILIA
„Ich möchte, dass du eins weißt", fing Devin an und schaute intensiv in meine Augen. Für einen Augenblick fühlte es sich an, als würde er zu lange schauen. Es fühlte sich schon fast aufdringlich an.
„Es war so schwer mich zu öffnen, dich an mich ran zulassen oder dir zu erlauben meine Grenzen zu überschreiten, aber ich habe es geschafft und weißt du warum?", er machte eine kleine Pause und lächelt mich an. „Weil ich dich liebe. Ich will nicht viel von dir. Ich bin ein Mann, der viel besitzt, aber Geld ist nicht, was ich will. Geld habe ich schon mein ganzes Leben, aber die Zeit mit dir und deine Liebe. Das ist alles, was zählt.", während er spricht, nimmt er meine Hand in seine. „Liebe und Zeit sind Dinge, die ich nicht kaufen und besitzen kann. Daher reicht mir deine Liebe allein aus. Wenn du mir hintergehst, Lovely. Dann werde ich ein ganz anderer Mann. Verstehst du was ich meine? Verstehst du, wie wichtig du mir bist? Ich hoffe, dass ich mich klar ausdrucken konnte."
Ich lachte leise auf. „Ist das eine Liebeserklärung oder eine Drohung, Desmond?"
„Beides, Lovely.", die zwei Wörter verließen viel zu schnell seine Lippen, als hätte er gar nicht über meine Frage nachgedacht.
„Ich habe verstanden, was du mir sagen möchtest", sagte ich und entzog ihm meine Hand.
Ich setzte mich aufrecht hin und strich meine Haare nach hinten. „Devin, für mich gibt es auch nur dich. Es gibt keinen anderen Mann und wird es auch nie geben. Wenn du mich auf die Probe stellst und meine Liebe zu dir hinterfragst, dann werde ich auch eine ganz andere Frau. Ich hätte dich verlassen können als du mich gefragt hast oder das Thema Kinder, das wäre auch ein Grund, aber hier bin ich. Bei dir.
Ich hoffe, dass ich mich klar ausdrucken konnte.", ich benutze bewusst seine Worte am Ende und er lehnt sich grinsend zurück und trinkt sein Whisky leer.
„Gut, dass wir das geklärt haben."
„Sehe ich auch so, Desmond."
Ich hatte natürlich keine Angst vor Devin.
Die Vergangenheit war natürlich der Grund dafür.
Er und ich hatten nun mal eine blutige Hintergrundgeschichte, doch daran hielt ich schon lange nicht mehr.
Auch, wenn wir wünschten, dass es anders wäre.
Daher konnte Devin mir von mir aus so viel drohen wie er wollte.
Er hat die Drohung natürlich gut verpackt in seiner Liebeserklärung.
Wir haben schon so viel durchgemacht mit Devin, das schreckte mich nicht zurück.
Im schlimmsten Fall endet es mit Chlorwasserstoffsäure.
Was kann denn passieren? Mich töten wird er sicherlich nicht. Soweit würde er heute auch nicht gehen. Damals wäre er soweit gegangen aber heute nicht mehr. „Ich weiß, dass du mir nicht weh tun würdest."
Er nickte mir zu. „Natürlich nicht. Ich würde dir nicht so weh tun wie damals. Jetzt haben sich die Dinge verändert."
Devin sagte nicht, dass er mir niemals weh tun würde wie es andere Menschen in einer normalen Beziehung machen würden. Er sagte stattdessen, dass er mir nicht so weh tun würde wie damals. Irgendwie machte mich das traurig. Sehr traurig. Ich hätte gerne gehört, dass er mir gar nicht weh tun würde.
[...]
Angekommen überraschten wir Stella, indem wir sie von der Schule abholten und zu Hause Aurora und Francesco. Sie freuten sich sehr über unser kommen, aber am meisten natürlich meine Stella Maus.
„Cécilia!", ich hielt inne, als ich Lorenzos Stimme hörte. Stella und ich drehten uns gemeinsam zum Gartentor.
„Du bist gekommen! Für mich?"
„Nein. Sie ist für mich gekommen, nicht wahr?"
Ich nickte Stella zu. „Natürlich mein Herz. Wir sind für dich gekommen."
„Hast du Cécilia schon dein Babykinderwagen gezeigt?", fragte Lorenzo und Stella schüttelt ihren Kopf. „Ich bringe es sofort!"
Ich wollte Stella davon abhalten, damit er und ich nicht alleine hier bleiben. Devin war unter der Dusche und durfte uns auf gar keinen Fall hier alleine sehen. Also entschied ich mich ins Haus zu gehen, aber Lorenzo hielt mein Handgelenk fest. „Komm, lass uns von hier verschwinden. Jetzt sofort. Du und ich ganz alleine."
„Ich liebe Devin."
„Tust du nicht, Cécilia. Du liebst das was er dir ermöglicht. Du liebst das Leben, welches er dir ermöglicht. Du liebst die Macht, die er hat, aber nicht ihn. Das ist keine Liebe."
Nein, das stimmte nicht.
Ich liebe Devin nicht deswegen.
Ich liebe ihn, weil er ... Wieso liebte ich ihn?
Er hat die ein Zuhause gegeben! Du fühlst dich sicher bei ihm. Geborgen fühlst du dich.
„Lass mich los, Lorenzo!", zischte ich und versuchte mein Arm von ihm zu lösen. Wo bleibt Stella nur?
„Ich liebe Devin mit allem, was ich habe! Für mich gibt es nur ihn!", sagte ich etwas lauter ich ihn an. „Und jetzt lass mein Arm sofort los!"
„Nein!", brüllte er zurück.
„Sie hat gesagt, dass du ihren Arm loslassen sollst."
Lorenzo war plötzlich wie in Trance und ich nutze diese Gelegenheit und zerrte meinen Arm weg. Devin kam mit langsam Schritten auf uns zu. „Sehe ich dich noch einmal in ihrer Nähe. Ich schwöre dir, dass ich dich eigenhändig umbringe."
„Drohst du mir?", fragte Lorenzo belustigt und zeigt ihm einen Vogel. „Für was hältst du dich!"
„Für Devin Desmond und ja ich drohe dir, aber keine Sorge, dass ganze wird nicht hier enden. .", er packt meine Hand und zieht mich hinein ins Haus. Ich konnte Devins Blick nicht definieren. Er wirkte gestresst und durcheinander.
„Das Essen ist fertig, Kinder", sagte Francesco und kam gerade aus dem Weinkeller. Er hielt lächelnd zwei falschen Wein in seinen Händen, das wird ein langer Abend.
Stella kam gerade rennend ins Wohnzimmer. „Cécilia komm! Ich zeige dir mein Kinderwagen. Ich musste ihn aus der Garage holen!"
Francesco schüttelt seinen Kopf. „Wir essen jetzt, Liebling. Hände waschen und dann an den Tisch."
Wir setzten uns mit Devin an den Tisch. „Ich bringe ihn um", sagte er als wir für einen Moment alleine zurückblieben.
„Er provoziert nur", sagte ich und griff nach seiner Hand. „Niemand wird uns trennen können."
Er schaute in meine Augen und nickte langsam. Nachdem wir alle zusammen gemeinsam zum Abend aßen und ich Stella ins Bett gebracht hatte, saßen wir noch eine Zeit lang im Wohnzimmer. Francesco und Aurora liebten Devin. Sie lachten über seine Witze und sprachen über alles mögliche.
„Stella ist nicht sicher neben Lorenzo", sagte er plötzlich und ich verschluckte mich am Wein. Ich hustete laut, während Devin darauf wartete, dass ich mich beruhige.
„Wieso das? Er arbeitet seit Jahren mit uns", runzelte Aurora ihre Stirn und sieht fragend zu mir.
„Er droht Cécilia deswegen sind wir hier." - er wollte ihnen wirklich alles erzählen und dies machte er auch letztendlich. Ich unterstütze ihnen bei seinen Aussagen und wir zeigten ihnen die Nachrichten und Audios. Ich wollte einerseits nicht, dass er meinetwegen seinen Job verliert, andererseits war es mir egal, denn er versuchte meine Beziehung zu zerstören.
„Danke, Kinder. Ich werde morgen früh direkt weiter sehen", sagte Lorenzo und zustimmend nickte Aurora. „Sowas können wir keinesfalls dulden."
„Danke. Cécilia ist bei mir zwar sicher, aber ich möchte auch, dass Stella immer sicher ist", sagte Devin lächelnd.
Ja, ich war wirklich sicher bei ihm.
So sicher wie noch nie zuvor.
„Wir sollten alle langsam schlafen", schlug ich vor und stand auf. „Ihr müsst morgen leider zur Arbeit und steht sehr früh auf."
„Das stimmt tatsächlich", lächelte Aurora und so machten wir uns alle auf den Weg in unsere Schlafzimmer. Mit dem Schließen der Tür presste Devin mein Körper an die Wand und küsste mich. Doch diesmal küsste er mich anders als zuvor.
Er war irgendwie hektisch, aber auch voller Gefühle. Als würde er mich das letzte Mal schnell küssen wollen. Seine Hände wanderten von meiner Hüfte zu meiner Taille, zu meinen Armen und zum Schluss zu meinen Oberschenkeln, um mich hochzuheben. Ich wickelte meine Beine um seine Hüfte und so steuert er auf das Bett. Ohne sich von mir zu lösen, legte er mich aufs Bett und ich spürte, wie er mein Pullover aus dem Rock zog. Seine große Hand wandert direkt darunter und umfasst meine Brust.
„Devin", keuchte ich auf und er drückt fester zu. Ich wollte ihn berühren, doch er lässt es nicht zu. Er hielt meine Hände über meinem Kopf fest.
„Sag mir, dass du mich liebst", sagte Devin und küsste jede Stelle von meinem Hals und macht sich mit seinen Lippen auf den Weg zu meinen Brüsten.
„Ich liebe dich, Devin Desmond."
„Und wie erklärst du die Notizen auf deinem iPad, um mich und mein Unternehmen zu vernichten?", sagte er mit eiskalter Stimme und lässt von mir ab ...