Something Old, Something New...

By Mixed_FFs

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Eine alte Halskette, ein neues Hochzeitskleid, ein geborgtes Paar Schuhe und eine blaue Blume im Brautstrauß... More

Vorwort
Playlist
prologue
Un
Deux
Trois
Quatre
Cinq
Six
Sept
Huit
Neuf
Dix
Onze
Douze
Treize
Quatorze
Quinze
Seize
Dix-sept
Dix-huit
Dix-neuf
Vingt
Vingt-et-un
Vingt-deux
Vingt-trois
Vingt-cinq
Vingt-six
Vingt-sept
Vingt-huit
Vingt-neuf
Trente
Trente-et-un
Trente-deux
Trente-trois
Trente-quatre
Trente-cinq
Trente-six
Trente-sept
Trente-huit
Trente-neuf
Quarante
Quarante-et-un
Quarante-deux
Quarante-trois
Quarante-quatre
Quarante-cinq
Quarante-six
Quarante-sept
Quarante-huit
Quarante-neuf
Cinquante
Cinquante-et-un
Cinquante-deux
Cinquante-trois
Cinquante-quatre
Cinquante-cinq
Cinquante-six
Cinquante-sept
Cinquante-huit
épilogue
Nachwort und Danksagung

Vingt-quatre

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By Mixed_FFs

"Wow", entfuhr es mir beeindruckt und ich drehte mich einmal um die eigene Achse. Wir standen auf dem gut besuchten Petersplatz während die pralle Septembersonne auf uns herab schien und ich schloss einen Moment lang genießerisch die Augen, bevor mich ein amüsiertes Lachen zusammenzucken ließ. Sofort drehte ich mich um und schaute zu Thierry, der mich grinsend beobachtete.

"Was?", fragte ich verwirrt, doch er schüttelte bloß den Kopf.

"Gar nichts. Es ist einfach nur lustig, wie sehr du dich über die Sonne freust. Als ob es in Paris immer nur kalt wäre und regnen würde."

"Paris ist nicht Rom. Selbst wenn in Paris mal richtig die Sonne scheint, fühlt es sich nicht so an wie das hier", antwortete ich entschlossen und schaute meinen Kollegen dann fragend an, "Hast du schon rausgefunden, in welche Richtung es zum Hotel geht?"

"Ja, hab ich. Na komm, es ist gar nicht weit und vielleicht haben wir ja noch ein kleines bisschen Zeit vor unserem ersten Termin."

Lächelnd nickte ich, griff nach meinem Koffer und folgte Thierry. Wir brauchten tatsächlich nicht lange bis wir unser Ziel erreichten und das Hotelzimmer war für die eine Nacht absolut ausreichend.

Sobald wir unser Zeug abgelegt und uns frisch gemacht hatten, ging es schon zum ersten Termin mit einem hiesigen Politiker und diesem folgte ein weiterer und noch einer und noch einer bis ich irgendwann ein bisschen den Überblick verlor und mich nach einem ruhigen Feierabend sehnte.
Als wir endlich den letzten Punkt auf unserer Liste für heute abgehakt hatten, grinste ich Thierry schwach an.

"Wow, das war heftig. Ich dachte, ich könnte ganz gut einschätzen, was in den nächsten zwei Wochen auf uns zukommt, aber ich hab mich vielleicht geirrt", stellte ich nachdenklich fest und stand von meinem Stuhl auf.

"Ja, das wird alles andere als ein Spaziergang. Aber ich finde der heutige Tag hat gezeigt, dass wir ein gutes Team sind und gemeinsam kriegen wir das schon hin. Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt ein kleines Restaurant zum Abendessen suchen bevor wir ins Hotel gehen?"

"Das klingt perfekt", antwortete ich sofort und als im nächsten Moment mein Magen vernehmlich grummelte, entlockte uns das ein amüsiertes Lachen.

"Ich merke schon, es ist wohl dringend. Dann los", sagte Thierry während er sich seine Lederjacke überzog, dann verließen wir das Gebäude und beschlossen, einfach die Richtung zum Hotel einzuschlagen und darauf zu vertrauen, dass wir auf dem Weg dorthin ein Restaurant finden würden.
Das Glück war auf unserer Seite, denn wir fanden tatsächlich ein hübsches kleines Lokal, in dem wir unseren Hunger und Durst stillen konnten, dann kehrten wir ins Hotel zurück, machten uns bettfertig und fielen anschließend beide hundemüde in einen tiefen Schlaf.

~~~

Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte, stöhnte ich genervt auf und hätte mich am liebsten einfach nochmal umgedreht und in die Decke gekuschelt, aber die Arbeit rief.

Nach einem kurzen Frühstück packten wir unser Zeug zusammen, verließen das Hotel und machten uns auf den Weg zum Mietwagenverleih, wo wir unser Auto für die kommenden zwei Wochen abholten. Mit diesem fuhren wir dann direkt zum ersten Termin des Tages und genau wie gestern, verlor ich irgendwann den Überblick darüber, wie viel Uhr es war und wie viele Leute wir heute noch zu treffen hatten.
Der Ablaufplan war meine einzige Orientierung und irgendwie verlor ich neben dem Zeit- auch das Hungergefühl, weshalb ich Thierry überrascht ansah, als er verkündete, dass der Tag schon fast vorbei war und wir seit dem Frühstück nichts mehr zu uns genommen hatten. Aber wirklich Zeit, um daran etwas zu ändern, hatten wir auch nicht, denn es stand noch ein weiteres Gespräch mit einer politischen Gruppierung an, bevor wir uns ins Auto setzten und in die nächste Region wechselten.

Weil ich keine besonders gute Autofahrerin war, hatten Thierry und ich beschlossen, dass er fahren und ich gleichzeitig tippen würde, weil die Fahrten so ziemlich unsere einzige Zeiten waren, in denen wir uns um den Artikel kümmern konnten.
Während der fast zweieinhalbstündigen Fahrt nach Neapel begannen wir also mit der Schreibarbeit, überarbeiteten das Konzept, das wir vor Antritt der Reise entworfen hatten und schrieben uns die essentiellsten Dinge aus den bisherigen Gesprächen auf.

In Neapel angekommen, bekamen wir im Hotel ein kleines Abendessen, bevor wir fix und alle in unsere Betten fielen. Meine Augen schlossen sich vor Müdigkeit sofort von selbst, aber bevor ich einschlief nahm ich mir noch einen kurzen Moment Zeit, um festzustellen, dass diese Reise wohl sehr viel erschöpfender sein würde, als ich angenommen hatte.

~~~

Die nächsten Tage wurden noch anstrengender als die ersten, weil wir jetzt teilweise mehrere Regionen am Tag durchackern mussten. Vormittags Gespräche mit Politikern, Sprechern irgendwelcher Gruppierungen und Bürgern, die wir auf der Straße ansprachen, um uns ein Bild vom Durchschnitt der Bevölkerung zu machen, mittags fuhren wir dann in die nächste Region, wo das Spiel von vorne losging, und abends setzten wir unsere Reise schon wieder fort, stopften irgendwas zu Essen in uns rein, weil wir den ganzen Tag über zu nichts gekommen waren, und schliefen dann in unseren Betten ein, kaum dass unsere Körper die Laken berührten.

Von Rom aus war unsere Reise erstmal an der Westküste entlang Richtung Süden gegangen, an der unteren Landesspitze angekommen drehten wir dann quasi wieder um und legten den Rückweg an der Ostküste zurück. Unser Zettel mit dem Ablaufplan war mittlerweile vom vielen Auseinander- und wieder Zusammenfalten so abgegriffen, dass man ihn kinderleicht hätte zerreißen können, aber er war das Einzige, was uns noch irgendeine Orientierung gab.

Meine Befürchtungen, zwischen Thierry und mir könnte während der Reise mehr passieren und die Stimmung würde seltsam werden, waren vollkommen unbegründet gewesen, denn für Annäherungen hatten wir überhaupt keine Zeit und Energie. Als er verkündete, dass wir beinahe Halbzeit hatten, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf, doch im nächsten Moment wurde mir klar, was das bedeutete.

Als wir unser Hotel in Bologna erreichten und ich einen Blick aufs Datum des heutigen Tages warf, spürte ich einen stechenden Schmerz in der Brust. Morgen würde das Rennen in Monza stattfinden, gerade mal etwas mehr als zwei Stunden entfernt von mir. Und es würde eines von den wenigen Rennen sein, die ich verpasste, was sich auf eine seltsame Art und Weise wie ein Verrat an Pierre anfühlte.

Als Thierry den Motor des Wagens abschaltete, bemerkte er meine Niedergeschlagenheit und schaute mich besorgt an.

"Hey, was ist los? Hab ich was falsches gesagt?", erkundigte er sich, woraufhin ich sofort den Kopf schüttelte.

"Nein, hast du nicht. Mir ist nur gerade aufgefallen, was für ein Tag morgen ist", antwortete ich.

"Sonntag?", entgegnete mein Kollege verwirrt, was mich für einen kurzen Augenblick zum Schmunzeln brachte.

"Ja, das auch, aber morgen ist ein besonderer Sonntag. Nicht weit von hier findet ein Formel-1-Rennen statt."

"Oh, hätten wir die Route noch ändern lassen sollen? Nicht, dass wir morgen ins totale Verkehrschaos kommen."

"Alles gut, das wird schon nicht passieren. Das Rennen ist in Monza, davon sind wir weit genug weg. Es ist nur so, dass ich normalerweise kein Rennen verpasse und dieses Mal hab ich nicht die Zeit, um es mir anzuschauen", erklärte ich.

"Wow, du scheinst ja ein richtiger Fan zu sein, das wusste ich noch gar nicht."

Überrascht sah ich ihn an.

"Wirklich nicht? Hast du im August nicht das ganze Drama im Büro mitbekommen?"

"Drama im Büro? Nein, was war denn los?"

"Kurz gesagt: Ich hab einen Kollegen aus dem Sport beim Formel-1-Rennen in Südfrankreich vertreten und zwei Artikel geschrieben und wegen Fotos und Videos von einem Rennfahrer und mir glaubte das Internet, ich sei seine neue Freundin und es wurde ein riesiges Fass aufgemacht. Vor dem Büro haben Paparazzi und Reporter herumgelungert und Monsieur Roux hat mich sogar ins Home Office geschickt, damit das Chaos nachlässt."

"Ach das waren die vielen Leute vor dem Gebäude. Ich hab mich schon gefragt, was die da wollten, aber ich hab nicht nachgefragt."

"Und unser Flurfunk? Es wurde überall über mich getuschelt."

"Klatsch und Tratsch sind nicht so meins, da halte ich mich raus. Außerdem war ich Anfang August ein paar Tage lang wegen eines Auftrags in England, vielleicht ist es auch deswegen an mir vorbeigegangen", antwortete Thierry und brachte mich damit zum Lächeln.

"Es ist schön mal mit einem Kollegen zu reden, der das alles nicht mitbekommen hat", stellte ich fest und der Dunkelhaarige nickte zustimmend, dann stiegen wir aus dem Auto aus, schnappten uns unsere Sachen und betraten das Hotel.
Nach einem leckeren Abendessen kletterten wir wenige Stunden später erschöpft in unsere Betten und wünschten uns eine gute Nacht, doch zu meiner Überraschung erklang Thierrys Stimme, als er gerade das Licht ausgeschaltet hatte.

"Darf ich dich noch was fragen?"

"Natürlich. Ich kann dir nur keine Antwort versprechen", antwortete ich in die Dunkelheit hinein.

"Dieser Rennfahrer, von dem das Internet dachte, du wärst mit ihm zusammen... War da was dran?"

Einen Moment lang schwieg ich und rang mit mir, dann entschied ich mich für die Wahrheit.

"Wir waren verlobt, aber das ist lange her."

"Okay. Schlaf gut Louanne", erklang die leise Antwort und ich schloss müde die Augen.

"Du auch."

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