Something Old, Something New...

By Mixed_FFs

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Eine alte Halskette, ein neues Hochzeitskleid, ein geborgtes Paar Schuhe und eine blaue Blume im Brautstrauß... More

Vorwort
Playlist
prologue
Un
Deux
Trois
Quatre
Cinq
Six
Sept
Huit
Neuf
Dix
Onze
Douze
Treize
Quatorze
Quinze
Seize
Dix-huit
Dix-neuf
Vingt
Vingt-et-un
Vingt-deux
Vingt-trois
Vingt-quatre
Vingt-cinq
Vingt-six
Vingt-sept
Vingt-huit
Vingt-neuf
Trente
Trente-et-un
Trente-deux
Trente-trois
Trente-quatre
Trente-cinq
Trente-six
Trente-sept
Trente-huit
Trente-neuf
Quarante
Quarante-et-un
Quarante-deux
Quarante-trois
Quarante-quatre
Quarante-cinq
Quarante-six
Quarante-sept
Quarante-huit
Quarante-neuf
Cinquante
Cinquante-et-un
Cinquante-deux
Cinquante-trois
Cinquante-quatre
Cinquante-cinq
Cinquante-six
Cinquante-sept
Cinquante-huit
épilogue
Nachwort und Danksagung

Dix-sept

574 30 6
By Mixed_FFs

Es war schon eine ganze Weile her, dass ich Coco und Jules besucht hatte und trotzdem breitete sich sofort ein Gefühl von Zuhause in mir aus, als ich ihr Haus erblickte.

Sie wohnten ein klein wenig außerhalb von Metz in einem hübschen kleinen Reihenhaus mit einem Vorgarten wie aus dem Bilderbuch. Meine Schwester war beinahe besessen von Blumen, besonders von Magnolien, und das konnte man der kleinen Fläche vor ihrem Haus deutlich ansehen.
Manche hätten ihre Beete vielleicht übertrieben gefunden, aber mir gefielen sie und trotz der Gründe für meinen Besuch, entlockte mir der Anblick ein kleines Lächeln. Coco war meinem Blick gefolgt und grinste mich an.

"Jules' Eltern waren vorletzte Woche zu Besuch und seine Mutter hat mich wie jedes Mal gefragt, ob ich nicht doch ein bisschen Rasen säen will, statt alles voller Blumenbeete zu haben", erzählte sie mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen und ich konnte mir schon vorstellen, dass sie ihrer Schwiegermutter eine ihrer typischen sarkastischen und doch irgendwie freundlichen Antworten gegeben hatte.
In höflichem Sarkasmus war meine Schwester unschlagbar und ihre Schwiegereltern lieferten ihr nach eigener Aussage immer die besten Vorlagen dafür, was Jules regelmäßig die Augen verdrehen ließ, wenn er es hörte.

Weil Coco schon in Richtung Haustür vorgegangen war, beeilte ich mich ihr zu folgen und als ich hinter ihr in den Flur trat, empfing mich der vertraute Geruch von Familie. Gemeinsam liefen wir in die Küche, wo ich die Dunstabzugshaube hören konnte und entdeckten Jules am Herd.
Als er uns hörte, drehte er sich lächelnd um und begrüßte zuerst Coco mit einem Kuss, dann mich mit einer herzlichen Umarmung.

"Lou, wie schön, dass du hier bist", sagte er mit seinem typisch deutschen Akzent, der mich normalerweise immer zum schmunzeln brachte, wenn ich ihn eine Weile nicht gehört und mich erst wieder daran gewöhnen musste.

Jules' richtiger Name war Julian und er kam aus Frankfurt, einer ziemlich großen Stadt in Deutschland. Coco und er hatten sich im Urlaub in Spanien kennen und lieben gelernt und einige Jahre eine Fernbeziehung geführt, bevor Jules den Schritt gewagt hatte, nach Frankreich auszuwandern und mit meiner Schwester zusammenzuziehen.

Weil sie beide Familienmenschen waren, hatten sie sich auf Metz als Wohnort geeinigt, weil das geographisch ziemlich in der Mitte zwischen ihren Elternhäusern lag und damit waren alle Eltern und Schwiegereltern sehr glücklich gewesen.
Seit einem knappen Jahr waren Coco und Jules verheiratet und weil ich wusste, wie wichtig ihnen Familie war, ging ich davon aus, dass sie bald Kinder bekommen wollten und ich Tante werden würde, worauf ich mich jetzt schon freute.

"Hattest du eine gute Reise?", erkundigte Jules sich fürsorglich und riss mich damit aus meinen Gedanken.

"Ja, war okay. Kann ich vor dem Essen noch schnell meine Sachen ins Gästezimmer räumen und mich frisch machen oder ist schon alles fertig?"

"Keine Sorge, es dauert noch zwanzig Minuten. Ich hoffe Kartoffelsalat und Würstchen sind okay", antwortete Jules schmunzelnd und ich brachte ein kleines Grinsen zustande.

"Du weißt genau, dass ich es liebe, denn du das kochst. Bis gleich."

Mit diesen Worten verließ ich die Küche, schnappte mir meinen Koffer, den ich im Flur stehengelassen hatte und lief hoch ins obere Stockwerk, wo das Gästezimmer mit der dazugehörigen Toilette war.
Als ich den Raum betrat und mich umsah, musste ich unweigerlich lächeln, dann Coco hatte einige Bilderrahmen mit Fotos von uns im Raum verteilt, die kuscheligste Decke im Haus, von der sie wusste, wie sehr ich sie liebte, aufs Bett gelegt und meinen kleinen Teddybär daraufgesetzt, den ich ihr damals bei ihrem Auszug von zu Hause als Andenken an mich mitgegeben hatte.

Dass sie all das getan hatte, damit ich mich hier wohl und willkommen fühlte, trieb mir Tränen der Rührung in die Augen, aber ich wollte nicht schon wieder weinen, weshalb ich einige Male blinzelte und dann in Windeseile meinen Koffer auspackte.
Weil meine Kleidung sich schmutzig von der Fahrt anfühlte und ich heute nicht mehr vorhatte rauszugehen, schlüpfte ich nach einer kurzen Katzenwäsche in eine Jogginghose und ein neues T-Shirt, dann lief ich wieder nach unten, wo wir uns alle gemeinsam an den Küchentisch setzten und aßen.

Coco und Jules erzählten ein wenig von der Arbeit und dem Besuch von Jules' Eltern vorletzte Woche und ich hörte ihnen einfach nur schweigend zu, während ich Kartoffelsalat in meinen Mund schaufelte. Erst jetzt merkte ich, was für einen Hunger ich eigentlich hatte und stellte fest, dass ich in den letzten zwei Wochen wirklich viel zu wenig gegessen hatte.

Nach dem Essen bestand ich darauf, beim Spülen zu helfen, obwohl meine Schwester mir einreden wollte, ich sei der Gast und dürfe das deshalb nicht tun. Anschließend verabschiedete Jules sich, weil er noch verabredet war und Coco und mir etwas Zeit zu zweit lassen wollte und so kam es, dass ich schließlich mit meiner Schwester auf dem Sofa lag. Sie saß halbwegs aufrecht in der Ecke der Couch und ich hatte mich an sie gekuschelt, so wie ich es früher getan hatte, wenn ich mich vor einem Gewitter gefürchtet hatte.

"Wie gehts dir, meine Kleine?", erkundigte sie sich mit sanfter Stimme, während ihre Finger liebevoll durch meine Haare fuhren und meine Kopfhaut leicht massierten.

"Besser seit ich hier bin", antwortete ich und es war die Wahrheit. In meiner Wohnung hatte ich mich einfach nur eingeschlossen gefühlt, aber hier konnte ich endlich wieder richtig atmen und ich war froh, dass ich Cocos Einladung gefolgt war.

"Das freut mich zu hören. Magst du mir vielleicht erzählen, was seit vorletztem Montag passiert ist?"

Ich zuckte frustriert mit den Schultern.

"Keine Ahnung, es war alles so chaotisch. Als ich montags ins Büro gekommen bin, waren es bloß ein paar Gerüchte über Pierre und eine Unbekannte, dann wurde aus der Unbekannten seine Exfreundin und aus seiner Exfreundin wurde diejenige, die den Artikel über ihn und Esteban geschrieben hat. Mehr gibt es dazu nicht wirklich zu sagen", murmelte ich und musterte mit starrem Blick den Wohnzimmertisch.

"Ich denke schon, dass es dazu mehr zu sagen gibt. Du solltest die Gefühle benennen, die es in dir auslöst, damit du mit ihnen umgehen kannst", antwortete Coco bestimmt und doch sanft.

"Meine Gefühle benennen? Kein Problem.
Ich bin wütend auf das Universum, weil ich es schon fast aus dem Paddock rausgeschafft hatte und dann von diesem Wasser getroffen wurde.
Ich bin wütend auf Pierre, weil er mich geküsst hat.
Und ich bin verdammt nochmal wütend auf mich selbst, weil ich zugelassen habe, dass wir miteinander schlafen, obwohl ich hätte wissen müssen, dass es eine schlechte Idee ist", antwortete ich mit bebender Stimme und verfluchte die Tränen, die sich dabei in meinen Augen sammelten.

"Bist du wirklich wütend oder in Wahrheit eher verletzt?", fragte Coco mit ruhiger Stimme und ich richtete mich vorsichtig auf, um sie mit tränenverschleiertem Blick anzusehen.

"Wie machst du das bloß? Dass du immer genau weißt, was mit mir los ist?", fragte ich leise und sie strich mir tröstend über die Wange.

"Weil ich deine große Schwester bin und dich unendlich lieb habe, deshalb. Ich kenne dich seit du auf der Welt bist, wir waren immer füreinander da und kennen uns in- und auswendig", erklärte sie mit einem liebevollen Lächeln und ich bemerkte, dass auch in ihren Augen Tränen glänzten.

"Denkst du das Universum bestraft mich dafür, dass ich mit Pierre geschlafen habe?", fragte ich unsicher und bekam ein entschlossenes Kopfschütteln zur Antwort.

"Nein, auf keinen Fall. Du hast gesagt, dass es sich richtig angefühlt hat mit ihm zu schlafen, also kann es meiner Meinung nach kein Fehler gewesen sein. Der Fehler liegt bei den Menschen, die in ihrem langweiligen, eintönigen Leben Erfüllung darin finden, über jemand Fremden herzuziehen, den sie nicht kennen, aber um sein Leben beneiden. Was gerade in den sozialen Netzwerken passiert, ist nicht deine Schuld, sondern deren."

"Hast du die ganzen alten Bilder gesehen, die ausgekramt wurden? Die hässlichen, als ich noch meine furchtbare Zahnspange hatte? Und hast du die Kommentare gelesen?"

Ich hasste es, wie weinerlich und verletzt meine Stimme klang, aber all die Geschehnisse der letzten zwei Wochen hatten so lange an meinen Nerven geschabt bis sie von robusten Drahtseilen zu dünnen Schnüren geworden waren und jetzt ging mir alles sofort ans Mark.

"Ja, ich hab mir ein paar Sachen angeschaut und durchgelesen, aber sofort wieder aufgehört und das solltest du auch tun. Quäl' dich nicht, indem du dir diese Sachen zu Herzen nimmst. Die haben keine Ahnung, wer du bist und deshalb solltest du keinerlei Wert auf ihre Meinung legen."

"Aber sie haben mit so vielem Recht. Ich bin nicht hübsch, ich bin nicht erfolgreich, ich bin im Grunde genommen ein Niemand", entfuhr es mir verzweifelt und sofort wurde Cocos Blick ernst und sie sah mich eindringlich an.

"Nein, sie haben nicht Recht. Du bist wunderschön, innerlich und äußerlich, du bist freundlich und hilfsbereit, du bist zielstrebig und ehrgeizig, du bist selbstlos und hast das Herz einer Kämpferin. Du bist kein Niemand. Du bist ein Jemand, von dem sich diese Leute eine Scheibe abschneiden sollten, ein Jemand, der sehr geliebt wird und auf den ich wahnsinnig stolz bin."





Ach Coco🥹 Das geht raus an alle, die gerade sich selbst zweifeln: Coco hat das nicht nur zu Lou gesagt, sondern auch zu euch🫶🏻

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