Jungkook's Sicht:
Wir waren nah dran. Nicht mehr lange und wir konnten Jin retten. Allerdings war uns auch Jonghun dicht auf den Fersen. Wir mussten entkommen. Zeit schinden konnten wir da schlecht. Ich wollte die anderen nicht in Gefahr bringen. Ich war hier der einzigste Kämpfer und die anderen waren jetzt nicht umbedingt mutig genug. Sie konnten ja nicht mal kämpfen. Ich hatte da einen kleineren Vorteil. Ich hatte damals ja im Schulclub mitgemacht und war einer der besten Kämpfer. Ich hatte diese Techniken aber lange nicht mehr angewendet, dass ich es beinahe vergessen hätte. Jetzt hatte ich keine Wahl als die Techniken wieder anzuwenden.
Wir kamen immer näher. Der Raum, wo Jin gefangen gehalten wird, konnten wir schon sehen. "Bleibt endlich stehen!" hörten wir von Jonghun. Er war ziemlich gefährlich, aber nicht nur das. Er hatte vielleicht noch eine Falle für uns vorbereitet. Er ist leider verdammt schlau. Ich muss ihn stoppen, sonst holt er uns noch ein.
Ich hielt an, woraufhin die anderen kurz danach auch anhielten. "Rennt weiter! Öffnet die Tür und holt Jin daraus. Ich komme nach!" erklärte ich ihnen schnell, woraufhin sie nickten und weiter rannten. Jonghun blieb dann einige Meter vor mir stehen. "Das wird dir nichts bringen! Ich kenne all deine Tricks." Ich muss versuchen es schnell zu beenden, aber wie stelle ich das am besten an? Jin war wichtiger, da durften wir uns nicht auch noch mit Jonghun herumschlagen.
Jonghun kam mir immer näher und als er nah genug war schlug er zu. Ich duckte mich unter dem Schlag hinweg, packte seinen Arm, zog ihn dann über meine Schulter und schleuderte ihn gegen die nächste Wand. "Das muss erstmal reichen!" gab ich außer Atem von mir und wandte mich an die anderen, die bereits an der Tür standen und versuchten sie zu öffnen. Vielleicht könnte ich die Tür eintreten, aber das muss schnell gehen.
Jonghun hatte sich wieder etwas aufgerappelt und rief anscheinend seinen Freund hierher. Wenn das der war, dem ich schon mal begegnet war und mich da eingesperrt hatte, dann hatte ich alleine keine Chance. Da würde dann nur noch die Polizei helfen, aber jetzt mussten wir zusehen, dass wir Jin schnell befreiten und die anderen fanden, die ja jetzt ebenfalls gefangen wurden.
"Leute, weg da!" rief ich ihnen zu, als ich auf sie zu rannte. Sie gingen zur Seite und ich sprang mit voller Wucht auf die Tür zu. Sie gab immerhin nach, aber jetzt tat mir mein Arm höllisch weh. Egal, da musste ich jetzt wohl durch.
Wir öffneten die Tür und gingen nach drinnen. Wir mussten erstmal das Licht suchen, da es hier stockdunkel war. Hier soll Jin eingesperrt sein? Das konnte ich kaum glauben, aber als wir das Licht fanden und betätigten, mussten wir es wohl glauben. Allerdings konnten wir noch zwei andere Personen in einer Ecke entdecken. Bei genauerer Betrachtung, konnte ich sogar erkennen, dass es der Manager und unser Chef war. Sie waren gar nicht auf Jonghun's Seite. Er hatte also das ganze Gebäude übernommen. Das war schon fast unvorstellbar.
Ich richtete meinen Blick schnell wieder zu Jin und bei diesem Anblick fing mein Herz schmerzhaft an gegen meine Brust zu pochen. Das konnte ich kaum glauben. Er wurde an einer Liege geschnallt. In seinem rechten Arm befand sich eine große und starkblutende Wunde, aber nicht nur das. Das grauenvollste war ja sein Gesicht. Was war denn nur mit seinem Auge geschehen?
Unsicher war ich näher herangetreten. In meine Augen traten Tränen, die ich dann einfach laufen ließ. "Was...hat er nur mit dir gemacht?" Was wird passieren, wenn Namjoon das erst sah? Ich konnte es kaum glauben. Seine rechte Gesichtshälfte war voller Blut.
Er rührte sich etwas, als eine Träne auf seine rechte Hand tropfte. Ich sah langsam auf, als er sein gesundes linkes Auge etwas öffnete. "Kookie..." Ich war etwas erleichtert, als er mich schließlich erkannte. "Ja, ich bin hier! Ich rette dich!" Ich entferne langsam die Handfesseln, ebenso aber auch die Fußfesseln, während die anderen sich um unseren Manager und Chef kümmerten, die von alleine wieder zu sich gekommen waren.
Jonghun war am Ausgang erschienen. Er sah aber sehr wütend aus. "Youngjae, kümmere dich um Jin, okay? Verschwindet hier! Ich werde ihn ablenken!" Unsicher nickte er bloß und schnappte sich Jin am linken Arm und stützte ihn etwas, da er ohne Hilfe nicht stehen konnte. Jetzt musste ich alles geben, um Jin und die anderen hier rauszuholen.