„Und alles auf der Welt hat schwarzweiß angefangen."
~ask_hikayemm
DEVIN
Es war kurz vor sechs, als ich aufstand. Cécilias Kopf lag auf meiner Brust, vorsichtig legte ich ihr Kopf auf das Kissen und küsste mit geschlossenen Augen ihre Stirn. Ich liebe dieses Mädchen wirklich. Sie machte einen besseren Menschen aus mir. Doch es hatte auch seine negativen Seiten. Ich hatte Angst, sie zu enttäuschen.
Leise zog ich mir meine Sportsachen an und verließ das Haus, doch ich ging nicht laufen, wie ich es fast jeden Morgen tat. Ich stieg in mein Auto und fuhr eine kurze Strecke. Angekommen sah ich schon Aras vor einem meiner Häuser stehen, doch es war kein normales Haus.
„Wo ist er?", fragte ich, als ich aus dem Auto ausstieg.
„Im Wohnzimmer", antwortet Aras und ich ging hinein ins Haus.
„Rodriguezzzz.", ich zog seinen Nachnamen lang, als ich ihn sah. Gefesselt saß er auf dem Stuhl. Aras und die anderen Jungs hatten ihm einige schöne blaue Flecken verpasst. „Du hättest ihr einfach nicht nah treten dürfen. Wer bist du, dass du meinem Mädchen Angst einjagst?"
Er lacht dreckig. „Du wirst dich sowieso langweilen von ihr. Das bist du einfach. Mein Freund, du und eine richtige Beziehung führen, dass kann ehrlich nicht funktionieren. Ich gebe dir zwei Monate oder noch weniger."
Es war mir egal, was er sagte. Diesmal wird es anders. Denn mit Cécilia war alles anders. Es fühlte sich richtig an.
„Dumme Menschen reden viel.", ich krempelte die Ärmel meines Shirts hoch. „Und deswegen sollte man solche Menschen wie dich aus dem Weg räumen."
„Devin Desmond, sei doch mal ehrlich zu dir selbst", grinsend schaute er in meine Augen. „Liebe und du? Das ist fast wie schwarz und weiß. Glaubst du wirklich, dass kann funktionieren? Du kannst niemanden lieben. Bilde dir ja nicht zu viel ein."
Ich konnte die Wut in mir nicht zurückhalten, weshalb meine Faust in seinem Gesicht landete. „Du weißt, dass ich recht habe, Desmond.", bevor ich mich verlieren konnte, verließ ich das Haus.
„Ihr wisst, was zu tun ist. Erledigt alles. Ich will alles, aber er soll leben", sagte ich an Aras gewandt. Er schaute etwas unsicher in meine Augen.
„Was ist denn?", sagte ich genervt und wischte das Blut von meiner Hand weg.
„Bist du dir sicher? Emilia war doch eine Ausnahme...", fing Aras an, doch ich unterbrach ihn.
„Tue, was ich dir sage, Aras", sagte ich einatmend und ging auf mein Auto zu. Ich startete den Motor und fuhr nachhause. Irgendwie nervte mich alles. Ich wollte wirklich mit Cécilia zusammen sein, ein Leben ohne sie konnte ich mir nicht vorstellen. Ich habe ihr zwar versprochen, dass ich manche Dinge nicht tun werde, doch es fiel mir, wie man sehen kann schwer dieses Versprechen zu halten.
Im Haus angekommen, lief ich direkt hoch ins Zimmer und hoffte, dass Cécilia noch schlief, doch sie war schon wach und saß frisch geduscht auf dem Bett.
„Ich frage mich wirklich, ob du jemals neben mir sein wirst, wenn ich aufstehe", sagte sie lachend und band ihre Schuhe zu. „Jeden morgen stehe ich auf und du bist nicht mehr hier, Desmond."
Sie steht auf und streicht ihr Kleid glatt. „Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst", lächelte ich und lief auf sie zu.
„Mit einem Kuss, vielleicht."
Grinsend küsste ich sie. „Und?"
„Hat funktioniert. Ich verzeihe dir", lächelte Cécilia und löst sich von mir.
„Cécilia? Wollen wir uns nicht heute einen freien Tag nehmen?", sagte ich und zog mir das Oberteil über mein Kopf.
„Nein, das geht nicht", antwortet sie mir ernst.
„Ich möchte heute nicht arbeiten."
Sie dreht sich zu mir und schaut verwirrt in meine Augen. „Warst du nicht joggen? Du hast ja gar nicht geschwitzt", stellte sie fest.
„Ich war nur spazieren", log ich einatmend. „Ich hatte heute keine Lust."
Sie nickte. „Ich würde gerne den ganzen Tag mit dir verbringen, doch das geht nicht. Ich kann nicht direkt in der ersten Woche fehlen", seufzte Cécilia. „Vor allem nicht mit dir zusammen. Du kannst gerne zu Hause bleiben und dich ausruhen, aber...."
„Gib mir eine halbe Stunde, dann können wir los", unterbrach ich sie und ging ins Badezimmer.
CÉCILIA
Keine dreißig Minuten später verließen wir gemeinsam das Haus. Wir fingen zusammen frühstücken und machten uns auf den Weg ins Büro.
„Wie waren eigentlich die Tage ohne mich hier?", fragte Devin während er sein Auto parkte. „Waren alle nett zu dir?"
„Willst du sie bestrafen, wenn sie nicht nett zu mir waren?", stellte ich ihm lachend die Gegenfrage.
„Vielleicht. Du kennst doch meine Vergangenheit", zwinkert er. „Sie müssen Respekt vor dir haben. Etwas anderes kommt gar nicht infrage.", er steigt aus dem Auto, was ich ihm gleich nachtat.
„Du bist meine Freundin. Etwas anderes akzeptiere ich nicht.", seine Stimme klang fest und bestimmend.
Er verschränkte meine Finger mit seinen und zog mich hinein. „Du bist auch Devin Desmond. Natürlich haben alle Respekt vor dir, aber wer bin ich denn überhaupt?", sagte ich im Aufzug.
„Und du bist seine Freundin.", er zieht mich zu sich und küsst meinen Hals. „Keiner geht mit dir respektlos um, haben wir uns verstanden?"
DEVIN
Es vergingen einige Stunden und Cecilia kam kein einziges Mal zu mir ins Büro. Ich verstand schon, dass sie sich hier gegenüber den anderen beweisen wollte. Ich konnte mir vorstellen, wie sie über Cécilia hier sprachen, doch sie musste sich hier niemanden beweisen. Ich wusste ganz genau zu, was sie fähig ist. Ansonsten hätte ich ihr niemals so eine große Verantwortung gegeben. Ich vertraute ihr.
„Devin.", die Tür ging auf und Alex platzte lachend hinein. „Mein guter alter Freund.", er setzt sich auf eins der Stühle und sieht in meine Augen.
„Was sagst du zu einem Männerabend heute? Es ist lange her?", fragte er grinsend und Mary platzt plötzlich auch in mein Büro.
„Hast du es ihm gesagt?", ernst schaut sie in die Augen von Aléx. „Falls ja, dann bringe ich dich um."
„Was gesagt?", hackte ich Stirnrunzelnd nach.
„Erzähle ich dir heute Abend!", sagte Aléx und steht auf.
„Mary, du wolltest doch mit mir reden. Worum geht es?", fragte ich und sah zwischen den beiden her.
„Gott.", mein bester Freund rollte mit deinen Augen. „Devin. Wir leben und arbeiten jetzt schon seit einigen Zeiten zusammen. Nicht wahr? Mary und ich sind auch eine halbe Ewigkeit zusammen. Und weißt du, ich möchte deine Schwester heiraten. Ich möchte dein Segen, mein Freund.", ohne irgendwas zu sagen, umarmte ich ihn.
Mary bedeutet mir die Welt. Sie war zwar nicht meine biologische Schwester, doch ohne Blutsverwandtschaft funktioniert auch Familie. Ich hatte so viele Beispiele hierfür in meinem Leben. Sei es die Bindung zu Mary oder meine Adoptiveltern.
„Du hast mein Segen seitdem ersten Tag an. Ich weiß, dass sie bei dir in sicheren Händen ist", sagte ich und umarmte auch Mary danach.
„All das Glück auf der Welt soll mit euch sein", lächelte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Es klopfte an der Tür und Cécilia kam hinein.
„Ich wollte euch nicht stören", sagte sie lächelnd und schaute unsicher in die Runde.
„Quatsch. Komm her", sagte Aléx grinsend und sie verkündeten Cécilia auch die große Nachricht. Aus dem Männerabend wurde kurz danach ein gemeinsames Essen zu viert. Weshalb wir alle heute früher nachhause gingen, um uns fertigzumachen. Während Cécilia sich fertig machte, arbeitete ich noch ein wenig am Laptop. Mein Handy meldete sich.
Es ist alles erledigt so, wie du es wolltest.
~Aras
Ich wählte seine Nummer. „Alles reibungslos?", hackte ich nach als er dran ging.
„Natürlich", antwortet er. „Er hat alles unterschrieben. Du hast jetzt nun seine Firma."
„Und wie geht es ihm?", fragte ich.
„Könnte besser sein. Er wird behandelt. Er hat viel Blut verloren, aber er lebt."
„Das ist gut", antwortete ich und Cécilia betrat in einem roten Kleid das Zimmer. „Wir hören uns, Aras", sagte ich und schenkte Cécilia meine ganze Aufmerksamkeit.
„Rot steht dir", lächelte ich und sie schaute in den Spiegel.
„Deine Lieblingsfarbe", grinste Cécilia und zog sich ihre Ohrringe an. Rot war meine Lieblingsfarbe, weil ich es immer mit Blut in Verbindung brachte.
„Grün ist jetzt meine Lieblingsfarbe", lachte ich laut und schaute in ihre Augen.
„Lügen kann ich mich auch selbst", zwinkert sie mir zu und geht zurück ins Ankleidezimmer, wohin ich ihr folgte. Sie hielt mir zwei Hemden hoch. „Also ich finde, dass weiß dir steht, aber dieses karierte finde ich auch schön. Außer du willst was Schwarzes anziehen.", sie hielt ein schwarzes Hemd hoch.
Ich nahm das weiße Hemd mit deinen feinen schwarzen Linien aus ihrer Hand. Sie beobachtete mich, während ich mich umzog und ihr Blick fiel auf der Narbe auf meinem Becken.
„Hasst du mich deswegen?"
„Nein", lächelte ich und knöpfte das Hemd zu. „Tatsächlich liebe ich dich deswegen."
Ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. „Komm lass uns runtergehen", sagte ich, als ich fertig war und reichte ihr meine Hand.
[...]
Das Essen lief super. Ich freute mich, dass Cécilia und Maryam sich gut verstanden. Sie war meine Schwester und Cécilia meine Freundin. Wir haben alle Fehler gemacht in der Vergangenheit, aber jetzt müssen wir uns auf die Zukunft konzentrieren. Mary lädt sie sogar zu den Brautkleider Anproben an. Ich denke, das waren für beide große Schritte.
CÉCILIA
„Ich liebe dich, mein Bruder", lallte Aléx lachend und umarmte Devin während Mary versuchte von ihm zu lösen. Wir hatten den ganzen Abend so viel Spaß, doch aus zwei Gläsern Wein wurde für die zwei Männer schnell mehrere Gläser Whisky.
„Komm schon, Devin.", ich versuchte ihn von Alex zu lösen und endlich ließ er ihn los.
„Gute Nacht", lächelte ich und zog Devin hoch in unser Schlafzimmer. Ich spürte, wie er den Reißverschluss von meinem Kleid öffnet.
„Devin.", ich blieb grinsend auf der Treppenstufe stehen und drehte mich zu ihm. „Was denn? Können wir nicht etwas Spaß haben?", er küsst mich auf den Mund, doch ich erwiderte nicht und lief los weiter ins Zimmer.
„Cécilia Sophia Lawrence. Du kannst mich doch nicht einfach so stehen lassen", lachte er und folgt mir. Doch er kommt ins wackeln und stützt sich an der Wand ab.
„Soll ich dir einen schwarzen Kaffee machen?", fragte ich ihn grinsend. Er schüttelt seinen Kopf und versucht verzweifelt sein Hemd aufzumachen. „Warte, ich helfe dir.", ich lief auf ihn zu und knöpfte sein Hemd auf. Er streicht meine Haare zurück und küsst mein Hals.
„Desmond.", ich hielt die Luft an und er lehnt sein Kopf an die Wand. Er legt seine Hand an meine Wange. „Ich werde dich verletzen und du bist trotzdem bei mir. Warum?"