IZAN

By realhood

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Wenn der Fuchs den Hasen schreien hört, kommt er angerannt - nur nicht zum Helfen. Die Kriminalkommissarin g... More

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Einundsechzig
ansage
sos.. autoren notiz!
izàn ist veröffentlicht ihr bitches!!!!
a lil sneak peek
BELOUGE

Zwanzig

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By realhood

- IVANA -

Ein Monat. Dreißig Tage sind vergangen, seit wir das letzte Mal gesprochen hatten.

Und da saß er plötzlich wieder direkt vor meiner Nase. Ein Monat war ich jeden Tag in diesem elendigen Haus gefangen. Ich wurde langsam verrückt und begann meine Gedanken auf Zetteln festzuhalten.

Es war der letzte Abend vor meiner Hochzeit, als die Tür geöffnet wurde und mehrere Menschen das Haus betraten. Als Letztes erkannte ich Izàn Bellucci mit lockeren Schritten durch die Tür laufen.

Bené kam mich hin und wieder besuchen. Er trug am ganzen Körper Wunden, aber es interessierte mich nicht, wie er sie bekam. Krampfhaft versuchte er mit mir eine anständige Unterhaltung zu führen, doch ich hatte ihm nicht geantwortet. Außer ein einziges Mal und das hatte mir auch schon gereicht. Selbst Candela fragte mich ab und zu, wie es mir ging. Heuchlerisch. Ich hatte sie ignoriert.

Ich begann mir mehr Gedanken über meine Zukunft zu machen, je näher dieser Abend kam. Das Gesicht meiner Mutter glänzte immer wieder vor mir auf. Nachts träumte ich von ihrer sanften Umarmung, ihrer Stimme, die mich fragte, wieso ich schon wieder nur ein Teller aß und wieso ich mir keine Weste überzog, da es doch draußen so windete.

Ich hasste es zu realisieren doch an einem Abend sah ich Izàn in meinem Traum. Was genau er da tat, das wusste ich nicht mehr. Ich erinnerte mich nicht mehr dran. Nur an das seltsame Gefühl in meiner Brust, nachdem ich aufgestanden war.

Es war Tradition, dass man am letzten Abend vor der Hochzeit mit der Familie gemeinsam aß. Auch Milana und Nael Yurek saßen am Tisch. Milanas warme Blicke an mich erfüllten mich mit einer neuen Art Sehnsucht nach meiner eigenen Mutter.

Ein Mann mittleren Alters am Tisch warf mir hin und wieder Blicke zu, die ich als widerliche Anmache aufnahm. Er versuchte es geschickt zu machen, doch ich war nicht blind. Und Izàn auch nicht. Leider.

Ich hatte Izàn den ganzen Abend nicht einmal angeschaut. Ich würde es auch nicht tun.

Das war's.

Die Gespräche am Tisch waren laut und lebendig. Der besagte Mann begann mit seinem Sitznachbar über mich zu tuscheln, wobei dieser jedoch die Augen rollte und den Finger auf seine Lippen drückte, um dem komischen Typen zu sagen, dass er still sein soll.

Das Nächste, was ich sah war eine blutende Wunde am Arm dieses Mannes. Ein lauter Knall erfüllte den Raum und die Frauen am Tisch schreiten alle ganz kurz auf.

Der Mann drückte sich augenblicklich auf die Wunde mit der Hand. Ich sah aus dem Augenwinkel eine Bewegung und folgte dieser. Izàn steckte seine Waffe wieder in sein Jackett.

Ich sah zu seinem Großvater und erwartete, dass mit ihm schimpfte, doch in Nael Yureks Blick lag etwas Geduldiges. Vertrauen.

„Scheiße", hisste der verletzte Mann und stand auf. „Guten Appetit Ihnen noch. Entschuldigen Sie mich"

Das Blut tropfte auf den Boden, als der Mann aus dem Haus lief. Bené legte seine Hand auf meine und ich zog sie nicht weg. „Das hat er für dich gemacht", flüsterte er beinahe stolz, nachdem die Leute begannen sich ihren Gesprächen zuzuwenden, als ob ihr Anführer gerade nicht einem Mann in den Arm geschossen hatte.

Ich lächelte. „Bené, können wir kurz an die frische Luft?" Er nickte sofort und im Trubel der Gäste bemerkte niemand, dass wir zu zweit in den Garten gingen.

Bené zündete sich eine Zigarette an und sah mich lächelnd an. „Bist du aufgeregt? Wegen morgen, meine ich" Ich nickte und sah auf das brennende Ding zwischen seinen Lippen. „Darf ich auch mal?" Bené weitete kurz die Augen, überlegte und nickte dann.

Idiot. Das hast du davon ein blöder Mann zu sein.

Ich nahm die Zigarette, führte sie an meine Lippen und ließ sie nach dem ersten Zug fallen. „Oh", hisste ich und beugte mich runter in die Gräser. Mein Finger zog am Zünder des Feuerzeugs, welches ich mir aus seiner Tasche genommen hatte. Ich hielt die kleine Flamme gegen eines der bereits trockenen Flächen auf der Wiese.

Und da war sie - die große Flamme.
„Ivana, pass auf", schrie Bené, als ob ich nicht das gefährliche orangene Monster vor mir aufleuchten sah. Die Flamme stieg in die Luft, weitete sich aus, übernahm weitere Stellen. Rauch und Hitze überdeckte unsere Umgebung.

„Wir müssen die Feuerwehr rufen", brüllte er ängstlich und rannte ins Wohnzimmer. Die Gäste kamen heraus gerannt und starrten das Feuer an, welches sich immer weiter ausbreitete und drohte ans Haus heranzukommen. Der ganze Garten, alle Blumen brannte knisternd.

Ich sah mir alle noch ein letztes Mal an.

Und dann lief ich um das Haus herum und wurde von den rennenden Wachmännern ignoriert, als ob ich nie existiert hätte. Alle standen unter Schock. „Komm zum Haupthaus, Luca. Es brennt hier", hisste einer laut in sein Headset, als er an mir vorbei rannte.

Ich ging in das Security Haus am Eingang, welches leer stand, da sich alle Wachmänner in den Garten begeben hatten.

Ein grüner Knopf und das Tor öffnete sich.

Ich rannte erst, als ich hinter mir Stimmen wahrnahm.
Auf der gegenüber liegenden Straße stand er. Der Wagen meiner Mutter. Wartend.

Ich öffnete die Tür. Fünf Jahre und dieses Gesicht war immer noch voller Liebe und noch größerer Liebe.

Mamá", hauchte ich und fiel ihr um den Hals.
„Mein Herz" Ihre Stimme brach, als ich ihre Träne aus dem Gesicht strich und auf die Straße deutete. „Fahr'! Fahr los. Sie kommen"

Sie drückte aufs Gas und ich sah sie mir an, um sicher zu gehen, dass ich nicht träumte.

„Ich bin so froh, dass du hier bist, Ivana" Sie lachte leicht und trotzdem weinte sie dabei. Ihre Hand legte sie mir an die Wange und fuhr mit dem Daumen über die Haut, die nur dank ihr existierte.

„Dein Onkel wird uns auch suchen" Ich unterbrach sie. „Ich weiß. Ja, ich weiß, aber es wartet ein Haus in Guane auf uns. Wir müssen die Fähre heute Nacht nehmen" Meine Mutter drückte noch fester aufs Gas.

„Kuba? Mi hija, da ist es noch gefährlicher. Wer hat dir das alles organisiert?" Die Organisation war zu kompliziert, um jeden einzelnen Namen zu nennen. Im Prinzip war es einfach.

Ich habe ein einziges Mal in meinem Leben die Justiz, für die ich arbeite, angelogen; sie wahrlich hintergangen.

Und das für einen Mann, der mir versichert hat, dass er sich bei mir eines Tages doppelt und dreifach bedanken und revanchieren wollen würde.

Dieser Mann war ein Wachmann im Hause der Belluccis. Ich hatte vor Freude geweint, als ich ihn wiedererkannt hatte. Denn ich hatte keine andere Wahl, als mich auf ihn zu verlassen. Es war mein einziger Weg und zum ersten Mal wurde ich nicht enttäuscht, als ich jemandem vertraut hatte.

„Ein Kollege. Denk' jetzt nicht daran. Fahr' schneller. Die Fähre geht in einer Stunde"

Und sie fuhr. Gott, wie schnell sie fuhr, es war beinahe lebensmüde. „Mamà? Mamà, schau mich mal an" Ich sah zu meiner Mutter und erkannte ihre Tränen. Und Wunden an ihrer Lippe, an ihrer Schulter, an ihren Händen.

„Wer war das? Mein Onkel? Hat dir José das angetan? Dieser elendige kleine Bastard-" Meine Mutter sah auf die Wunden, während sie an roten Ampel vorbeifuhr. „Was denn? Ach, das? Ich spüre das nicht mal, Ivana. Mach' dir keinen Kopf um deine alte Mamà. Das vergeht"

Ich konnte meine Ohren nicht trauen. Sie versuchte mich zu besänftigen, obwohl sie die jenige ist, die jahrelang misshandelt wurde, einzig und allein weil ich uns von meinem Vater erlösen wollte. Sie wurde dafür bestraft.

„Freust du dich auf Kuba? Vielleicht ist es doch nicht so gefährlich, wie ich denke, hm? So lange du in Sicherheit bist, wird mir Kuba gefallen. Ich mache dir gleich an ersten Morgen ein Frühstück, wie ich es dir früher immer gemacht habe, ?"

Hinter uns ertönte plötzlich Sirenen eines Polizeiwagens. Meine Mutter sah nervös in den Rückspiegel.

„Beruhig' dich, Mamà. Sie werden uns anhalten, weil du über die dritte rote Ampel gefahren bist, wahrscheinlich einen Alkoholtest machen und wieder gehen"

Genau so war es. Meine Mutter pustete in das Gerät und lächelte den Polizisten überzeugend an, als er auf das Ergebnis wartete.
Ich hatte ihnen nicht gesagt, dass ich Kriminalkommissarin Ivana Rouge war, da sie meinen Namen und die Verbindung zu meinem Onkel erkennen und ihm Bescheid geben könnten.
Meine Mutter gab ihren Namen jedoch an, doch den hatte mein Onkel mit Sicherheit mit niemandem geteilt, da er sie immer geheim halten musste, bevor Leute herausfanden, was er mit ihr angestellt hatte.

„Dann gute Fahrt. Sie werden noch per Post von uns hören. Rote Ampel ist rote Ampel, senõra" Meine Mamà nickte. „Ich verstehe, Danke"

Sie setzte sich in den Wagen und gerade, als wir wieder losfahren wollten, hörte ich es.

Sein Motor. Der selbe Auspuff, den ich hörte bevor mein Leben im Hause der Belluccis weiterlief, ertönte.

Mamà", hauchte ich.

Das aufrichtige, warme, liebevolle Lächeln fiel abrupt als sie in meine Augen sah.
„Ivana? Was ist? Geht es dir nicht gut? Gefällt dir Kuba doch nicht? Es ist mir egal, wohin wir gehen. Wieso schaust du so?"

Weil dein Herz wieder brechen wird.

Die Tür wurde aufgerissen. Meine Tür. Er griff nach meinem Arm. Ich zuckte zusammen, als ich spürte, wie ich innerlich zusammenbrach, mein Körper vor Trauer, niemals heilendem Schmerz und bitterer Erkenntnis zitterte und meine Augen zu Tränen begannen.

„Warte dieses Mal nicht auf mich. Nimm' die Fähre. Geh. José wird dich dort nicht finden"

Izàn zog mich aus dem Auto raus, während ich ein letztes Mal nach der Hand meiner Mamà zu greifen versuchte. Ich weinte, als ich sah wie meine Mutter ebenfalls ausstieg, mit panischen Blick um das Auto herauslief und sich an den Kopf fasste, als ob sie nicht verstand, was hier vor sich ging.

Aber ich; ich verstand es ganz genau.

Hinter ihr lief bereits einer seiner Männer, die sie jeden Moment von mir wegziehen würden.

„Was soll das? Wieso tun sie das? Ich rufe die Polizei!", schrie sie zu Izàn, der ihre gebrochene Stimme ignorierte. Sie wusste nicht, dass die Polizei der Grund war, weshalb er uns gefunden hat. „Mamà. Mamà, bitte. Steig ins Auto und fahr zur Fähre, wenn du mich liebst. Hörst du? Wenn du mich liebst, gehst du?"

Ich würde erst verstehen, was ich da von ihr verlangte, wenn ich selbst eines Tages Mutter werde.

Ihre Augen baten mich ihr das nicht anzutun. Lass mich nicht wieder alleine.

Izàn schleppte mich weg vom Auto, als meine Mutter zu mir gerannt kam. „Ich soll dich hier lassen? Bei diesem Mann? Lass Sie sie gehen. Hören Sie mich? Ich komme mit. Egal, wohin Sie sie bringen, ich komme mit, bitte", begann sie und versuchte nach mir zu greifen, als ein Mann ihre Hand packte.

„Nein! Mamà, fleh' ihn nicht an. Ich bitte dich, fleh' ihn nicht an. Irgendwann komme ich nach, ja? Nur warte nicht auf mich. Auf der anderen Seite wartet ein blonder junger Mann auf dich. Sag ihm meinen Namen und er wird dich zu-"

Ich log, als ich sagte, dass ich nachkommen würde.

Izàn griff fester meinen Arm, so dass ich vor Schmerz aufwimmerte. Meine Tränen ließen meine verfluchte Sicht verschwimmen. Ich erkannte sie trotzdem. Meine ewige Heldin; meine Mutter; meine ständige Quelle der Hoffnung.

Ich werde immer auf dich warten, Ivana. Ich werde nie aufhören auf dich zu warten"

Ihre letzten Worte.

Die Worte einer gebrochenen Frau, einer Mutter, die nach all den Jahren voller Leid erneut kein schönes Ende bekam, es aber mehr verdiente, als irgendein anderer Mensch dieser schlechten Welt.

Izàn schubste mich in seinen Wagen und schloss die Tür, so dass ich meine Mutter nicht mehr sah, denn all seine Fenster waren verdunkelt.

Alles.
Alles war umsonst.
All die Mühe.
Die Vorfreude.
Der Plan.
Kuba.
Meine Hoffnung.
Die Vorsicht.

Ich habe verloren. Endgültig.

Und zum ersten Mal in meinem Leben weinte ich wieder wie das junge Mädchen, das mit sieben Jahren zum ersten Mal sah, wie ihr Vater ihre junge Mutter auf dem sauberen Küchenboden blutig schlug, weil sich ihre Mamá vor ihre Tochter stellte.

Diese Tränen galten nur ihm.
Nur Izàn Yurek Bellucci.




















•••
jaaaaaaaaa da guckt ihr

was denken wir jetzt über unseren süßen Izan? 🫣

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