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Danzo ist tot.
Sasuke findet ihn wie Treibholz am Ufer, während Karin gleichzeitig um Shisuis Leben kämpft.
Aber...
Als Shisui nach zehn Tagen im Kreis seiner Familie endlich aufwacht,
ist es nicht unbedingt das,
was Itachi erwartet hat, weil...
...sein Cousin hochschreckt,
nach Luft schnappt und panisch ruft:
"Wo bin ich?!
Warum ist es so dunkel?!
Weshalb kann ich nichts sehen!?"
Shisui greift sich an den Kopf, will den Verband um seine Augen zerfetzten, aber Itachis Vater hält ihn auf und drückt ihn zurück aufs Bett.
"Beruhige dich, mein Junge.
Du bist im Krankenhaus."
Auch Itachis Mutter ist gleich zur Stelle, setzt sich auf das Bett und greift nach Shisuis Schultern, um ihn zu beruhigen.
"Shisui... ich bins... Deine Tante.
Tante-Mikoto, hörst du mich?"
Und tatsächlich hält er still, atmet flach und wiederholt zitternd:
"W-Warum...
Warum kann ich nichts sehen?"
"Du hattest einen Unfall.
Es ist nur vorübergehend", beruhigt Mikoto ihn, obwohl es eine Lüge ist, aber die Wahrheit würde jetzt nur alles verschlimmern.
Sie nimmt Shisui tröstend in die Arme,
der völlig verstört und verängstigt ist und wiegt ihn,
als wäre er wieder ein kleines Kind, während Itachi hilflos vom Fußende des Bettes zusieht,
wie dieser großartige und lebensfrohe Shinobi zusammenbricht,
der hemmungslos anfängt zu weinen.
"Du lügst", schluchzt Shisui.
"Das ist nicht vorrübergehend...", macht er tränenreich weiter, genauso wie Mikoto, die ihn nicht loslässt und tröstet.
"Ich bin blind, nicht wahr? Blind...
Für immer..."
Und hier stellt sich Itachi die traurige Frage, ob der Tod für Shisui nicht doch gnädiger gewesen wäre.
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In den nächsten Wochen wird Shisui aus dem Krankenhaus entlassen.
Seitdem verbringt er die meiste Zeit stumm im Bett und möchte niemanden bei sich haben.
Auch nicht Itachi.
Und schon gar nicht will er seinen Augenverband abnehmen.
Sie sind also wieder ganz am Anfang.
Itachi seufzt, kniet vor ihrem Bett und versucht ihn wenigstens zum Essen zu bringen, aber Shisui zieht sich nur die Decke über seinen Kopf und murmelt:
"Ich habe keinen Hunger."
"Shisui... Du musst was essen. Wenigsten ein bisschen.", bettelt Itachi schon fast, aber als Antwort bekommt er wie so oft nur Schweigen.
Vielleicht sind es die hochdosierten Schmerzmittel, die Shisui so benommen machen?
Oder vielleicht braucht er einfach nur mehr Zeit um sich an das blind sein zu gewöhnen?
Itachi redet sich das zumindest ein.
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Ein paar Tage vergehen.
Es hat sich eigentlich nichts verändert, deswegen ist Itachi umso überraschter, das Bett neben ihm leer vorzufinden.
Er steht auf und zieht sich einen dünnen Morgenmantel über, geht in die Küche und fragt verwundert:
"Shisui?"
"Ich wollte dir Tee machen...", sagt er, wie ein verschüchtertes Kind, dass heimlich Zuckerwürfel genascht hat.
"Aber ich kann die Sorten nicht sehen
die wir haben und... Ja...
Ich hoffe nicht so viel Unordnung gemacht zu haben.", gesteht er kleinlaut.
Itachi sieht sich auf der Theke um,
die ein durcheinander an offenen Teedosen und kleinen Schalen ist, aber trotzdem macht sein Herz einen Sprung, weil Shisui versucht hat traditionellen Matcha Tee zu machen, den Itachi so liebt.
"Ist schon in Ordung", sagt er fürsorglich und nimmt ihm die Kanne mit heißem Wasser aus der Hand.
"Ich mach es einfach selbst."
Aber anscheinend war dass das völlig falsche, weil Shisui sofort die heiße Kanne zurück reißt und energisch widerspricht:
"Nein! Lass mich das machen,
ich kann das... "
Dabei schwappt das kochendheiße Wasser über, verbrüht seine Hände und vor Schreck lässt Shisui sie fallen.
Die Kanne landet zwischen ihnen auf dem Boden und zerschellt in tausend Teile.
"Oh, nein!
Das war die Froschkanne!", ruft Shisui bestürzt und bückt sich schnell,
fummelt blindlings die Scherben zusammen und schneidet sich direkt die Finger auf.
"Verdammt!"
"Shisui, es ist nicht schlimm.
Lass mich dir helfen.", bietet Itachi an und greift nach dessen Hände.
Aber Shisui schlägt sie weg.
"Nein! Und fass mich nicht an!", zischt er verärgert.
"Fass mich nie wieder an!"
"Das meinst du nicht so, Shisui."
"Doch! Ich meine es so!", faucht er zurück, steht auf und tastet sich wütend an der Wand entlang, auf dem Weg ins Badezimmer.
"Ich wollte das nicht!
Ich wollte so nicht weiter leben!
Aber du musstest mich ja retten!", schluchzt er.
"Shisui...", flüstert Itachi hilflos und zuckt zusammen, als sein Cousin im Flur über eine Kommode an der Wand stolpert.
Ich bereue nicht,
dich gerettet zu haben.
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Danach versucht er wirklich alles um es Shisui so bequem wie möglich zu machen.
Aber Itachi hat das Gefühl, je mehr er macht, umso frustrierter wird sein Cousin.
(an Ehemann wagt er erst gar nicht mehr zu denken)
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"Und wie kommst du so zurecht Shisui?", fragt Fugaku beim Essen.
Itachis Mutter hat heute Abend für alle gekocht um ihren ältesten Sohn etwas zu entlasten, weil sie weiß, wie sehr Itachi unter Shisuis wechselhaften Launen von krampfhaften Weinanfällen bis hin zu schweren Wutausbrüchen leidet.
"Sehr gut...", antwortet Shisui Ironisch,
der steif am Tisch sitzt und die Hände im Schoß hat.
"Zwar finde ich kaum das Klopapier um meinen Arsch abzuwischen,
aber zum Glück hilft mir Itachi dabei."
"Mahlzeit sag ich nur.", murmelt Sasuke und schluckt ein großes Stück gebratene Suchini runter.
"Das ist gut... Glaube ich...", sagt Fugaku und räuspert sich unbeholfen.
"Aber du bist immer noch ein Uchiha und wir werden eine angemessene Aufgabe für dich im Clan finden."
"Oh ja, vielleicht kann ich als Blutspender dienen, schließlich bin ich ja noch ein Uchiha.", spottet Shisui und versucht blind nach den Stäbchen zu greifen, tastet vorhersehbar daneben und sie fallen zu Boden.
Itachi hält die Luft an und wartet auf einen weiteren Wutanfall, aber stattdessen stottert Shisui unsicher:
"Kann... Kann sie mir bitte...
Vielleicht jemand aufheben, weil...
Ich kann sie nicht sehen."
"Natürlich, Shisui.", sagt Mikoto freundlich, steht auf und gibt sie ihm in die Hand.
"Danke", murmelt er verschämt und bemüht sich sichtlich die Ruhe zu bewahren.
Selbst als er ausversehen sein Glas ausschüttet oder er mit den Stäbchen nicht gleich ein Stück Fleisch aufgegriffen bekommt, bleibt er ruhig.
Aber als Itachi ihm eine Gabel reicht, damit er leichter essen kann,
ist das zuviel Fürsorge für den einst stolzen Shinobi.
Er beißt die Zähne zusammen, verbiegt wütend die Gabel in seiner Hand und zischt:
"Itachi! Hör verdammt nochmal damit auf mir ständig alles hinterher zu tragen!
Du erdrückst mich!"
"Shisui...
Ich möchte es dir nur leichter machen.", antwortet Itachi unter aller Augen.
"Leichter machen?
Indem du mir alles abnimmst und mich jeden verdammten Tag daran erinnerst, dass du einen Invaliden geheiratet hast!", spuckt Shisui aus und steht zornig auf.
"Dann herzlichen Glückwunsch dazu!"
Und geht, aber nicht ohne noch vorher über den Teppich zu stolpern.
Betroffen schauen alle nach unten,
nur Fugaku blinzelt und fragt ungläubig:
"Ihr habt... geheiratet?"
"Yas, vor sieben Monaten", antwortet Sasuke wenig hilfreich und Itachi atmet lange und erschöpft aus.
So hat er sich das nicht vorgestellt.
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Nachdem seine Mutter ihm geraten hat, Shisui mehr Freiraum zu geben, hat er eine Entscheidung getroffen, die ihm nicht leicht gefallen ist, aber Itachi hofft, dass die Distanz sie vielleicht wieder näher zusammen bringt, weswegen er eines Nachts sagt, während sie mit ungesunden Abstand, nebeneinander liegen:
"Shisui... Ich werde wieder auf Mission gehen."
"Mh"
"Kommst du... allein zurecht?", wagt Itachi zu fragen und beschließt das Risiko einzugehen, dass ihm gleich der Kopf abgerissen wird, aber stattdessen stellt Shisui zu seinem Entsetzen eine Gegenfrage:
"Willst du die Scheidung?"
Sprachlos starrt Itachi ihn an.
"Ich bereite dir nur nur Kummer", sagt Shisui leise und spottet:
"Oder denkst du, ich weiß nicht,
wie du manchmal heimlich im Bad weinst?
Ich bin vielleicht blind, aber nicht taub."
"Ich...", stockt Itachi.
"Schon gut.
Dein Vater weiß es jetzt ja.
Bring mir einfach die nötigen Dokumente, ich unterschreibe sie
und du bist wieder frei."
Itachi kann diesen Gedanken nicht mal ansatzweise ertragen.
Er setz sich auf und verringert den Abstand, dreht Shisuis Kopf her und fragt bestürzt:
"Was schlägt du mir da vor!?
Wir haben uns ein Versprechen gegeben!"
"Aber ich bin nicht mehr der selbe, Itachi!"
"Ich weiß.", Schuldgefühle schießen durch Itachis Brust.
"...das habe ich auch nie erwartet."
"Was hast du dann erwartet?", fragt Shisui erstickt und wischt ärgerlich Itachis Hand weg.
"Das ich wieder witzig bin?
Scherze mache? Lache?
Ich kann nichts sehen, Itachi!
Und am schlimmsten für mich ist...", seine Stimme bricht.
"Das ich dich nicht sehen kann."
"Aber du kannst immer noch fühlen", fleht Itachi und nimmt dessen Hand in die seine, führt sie zu seinem Gesicht und haucht:
"Fühle einfach."
Blindlings lässt Shisui seine zitternden Finger über Itachis Wange gleiten, streicht zart über sein Kiefer und berührt sanft Itachis Lippen.
Es ist das intimste was sie seit Wochen geteilt haben und Itachi genießt es.
Shisui drückt leicht dagegen,
Itachis Lippen teilen sich und er flüstert zaghaft, um den zerbrechlichen Frieden nicht zu stören:
"Willst du mich... küssen?"
"Ja", haucht Shisui, schluckt und beugt sich vor.
Er drückt sanft seine warmen Lippen auf Itachis, führt ihn in einen vorsichtigen Kuss, als wäre es ihr erster.
Hände berühren und tasten,
erforschen und probieren.
Sie streicheln sich gegenseitig und lassen den Kuss tiefer werden,
als wäre es nie anders zwischen ihnen gewesen, bis Itachi bedürftig seine Hüfte gegen Shisuis Erektion drückt.
Sofort hält Shisui still.
"Nicht... Ich glaube nicht...", sagt er gequält und senkt beschämt den Kopf.
"Ich kann nicht, es tut mir leid."
Itachi hebt dessen Kinn an, offenbart Shisuis verunsichertes Gesicht und sagt warm:
"Es gibt nichts zu entschuldigen.
Selbst wenn eine Umarmung, dass einzige wäre, was wir jemals wieder tun werden.
Ich wäre zufrieden."
Er küsst Shisui auf die Stirn, zieht ihn an sich und sie verbringen den Rest der Nacht, glückselig in der festen Umarmung des anderen.
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Danach verbessern sich die Dinge ein wenig und sie finden endlich wieder zusammen.
"Hör auf so besorgt auszusehen, Tachi.
Ich kann dein stirnrunzeln praktisch hören.", tadelt Shisui ihn sanft an der Haustür und streicht ihm blindlings eine lange Strähne hinter sein Ohr.
"Bin ich nicht.", schmunzelt Itachi, neigt den Kopf und scherzt:
"Aber ich habe Naruto und Sasuke darum gebeten ab und an nach dir zu sehen, solange ich auf Mission bin.
Vielleicht solltest du besorgt sein."
Shisui seufzt dramatisch.
"Großartig, hätte es nicht wenigstens das hübsche Mädchen aus dem Blumenladen sein können?"
Itachi lacht.
"Ich werde beim nächsten Mal daran denken", sagt er und öffnet nichtsahnend die Tür, stoppt, blinzelt und blickt in vertraute blaue Augen,
umrahmt von wilden blondem Haar,
die ihn freundlich anlächeln.
"Minato-sama?", fragt er verwundert und auch Shisui spitzt seine Ohren.
"Hallo ihr beiden, ich weiß es kommt ein bisschen spät...", lacht er verlegen und reibt sich den Hinterkopf.
"Aber lieber spät als nie...", sagt er freundlich, während Itachi die Stirn runzelt und Shisui blind seinen Kopf neigt, auf was der Hokage hinaus will.
"Lange Rede kurzer Sinn.", lacht Minato und sagt dann:
"Shisui, du bekommst dein Sharingan zurück."
Shisui öffnet tonlos seinen Mund.
Er kann sein Glück kaum fassen und wiederholt immer und immer wieder Minatos Worte in seinem Kopf und hofft das es kein Traum ist.
"Shisui, geht es dir gut?", fragt Itachi vorsichtig und auch der Hokage sieht leicht besorgt aus.
"Ob es mir gut geht?", verschluckt sich Shisui fast vor Freude und nimmt Itachis Gesicht in seine Hände, um es gegen sein eigenes zu drücken.
"Das wird es, sobald ich dein wunderschönes Gesicht sehen kann, wenn ich dich ein zweites Mal zum Altar führe."
"Shisui", haucht Itachi ergriffen und es gibt keinen Moment in seinem Leben, wo er sich mehr in Shisui verlieben könnte, als jetzt.