PORTE CALO

Von narcoswoman

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Portimรฃo, Portugal Ich war auf der Flucht vor Ihnen. Vor Ihm. Sie waren schon auf meinen Arsch heiรŸ, seitdem... Mehr

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Von narcoswoman

Portimão, Portugal

Fest wird mir mein Mund zu gehalten, als ich wieder zu mir komme und bemerke das ich in einem dunklen Raum stecke. Ich habe gar nicht mein Bewusstsein verloren, sondern ich wurde nur in einen kleinen hinteren Raum gezerrt, der sich direkt hinter der Bar befindet.

Glaube ich mal.

Ich kriege kaum Luft, weil die große Hand meine Nase bedeckt, weshalb ich erschrocken aufkeuche. Panisch sehe ich mich um und versuche zu erkennen wo ich bin.

„Halt still." knurrt die tiefe Stimme in mein Ohr und ich schrecke zusammen. Mich überkommt eine unglaubliche Gänsehaut.

Es ist schwarz und ich sehe nichts, bis sich die Tür ein kleines bisschen öffnet und ein Lichtstrahl durchkommt.

„WO IST SIE!?" brüllt keine andere Stimme als die von Leontes und ich beginne sofort zu kreischen, bis ich ein kaltes Metall an meinem Hals spüre. Erschrocken zucke ich zusammen.

„Sei still oder ich drück ab." flüstert er in mein Ohr und ich schlucke so hart das es weh tut. Ich erstarre mit einem Mal.

Wo ist Ena? schießt es direkt in meinen Kopf.

Sofort überfliegen meine Augen den Raum, bis ich sie neben mir liegen sehe. Ihre Augen sind zu. Auf Knopfdruck beginne ich zu weinen wie noch nie in meinem Leben und ersticke fast an meinen eigenen Tränen.

Oh bitte lieber Gott lass sie nicht Tod sein. Bitte Bitte Bitte.

Mein Herz teilt sich in zwei Teile und es fühlt sich so an, als würde ich lebendig verbrennen. So viel ertrage ich nicht. Wenn sie tot ist, dann würde ich mich danach selber erschießen. Sie darf nicht tot sein.

Nein. Nein. Nein.

„Sag mir sofort wo sie ist Vasco!" brüllt nun wieder Leontes.

„Ich weiß nichtmal von wem du sprichst." erwidert Vasco unschuldig und ich rucke wieder nach vorne, da das kalte Metall meinen Hals entlang streift.

Ich höre ein klacken, was mir verrät das Leontes mit seiner Waffe auf Vasco zielt. Verkrampft schließe ich meine Augen und bete zu Gott, das es mich von diesem Leben hier erlöst.

„Du wirst mich doch so oder so umbringen. Hat dir die Schlampe das Herz gebrochen oder was?" meint nun Vasco wütend.

„Du Hurensohn sollst nur sagen wo sie ist VERFICKTE SCHEIẞE!" brüllt nun Marion äußerst wütend und ich atme wieder etwas leichter ein.

„Sie gehört zu uns. Solltest du ihr nur ein Haar gekrümmt haben-„ spricht Adriano weiter und dann höre ich wie es kracht und Vasco schmerzerfüllt stöhnt.

„Ich werde jeden einzelnen von euch auslöschen." brüllt Leontes wieder.

Leontes muss wissen das ich hier bin. Er...er muss es spüren.

Ich...Ich.

Mit einem mal krache ich mit voller wucht meinen Kopf nach hinten, weshalb mein Schädel gegen die Nase des Bastardes knall und er stöhnt schmerzerfüllt auf.

Ich stelle mich mit letzter Kraft auf meine wackeligen Beine und will zu Tür, doch dann greift er nach meinem Fuß und ich krache wieder hart auf den Boden.

„LEONTES!" schreie ich trotzdem so laut wie ich kann und als er wieder versucht meinen Mund zu zuhalten, kracht die Tür so laut auf, das sie beinahe raus fällt.

Dann treffen Leontes blauen Augen auf meine.

Es löst sich ein dicker fetter Stein von meinem Herzen und daraufhin ertönen Schüsse. Sehr viele Schüsse. Ich schließe krampfhaft meine Augen um mir die blutigen Bilder ersparen.

Sobald ich zögernd meine schmerzenden Augen öffne, sitzt Leontes schon auf den Bastard, den er gerade todprügelt. Marion und Adriano kümmern sich sauber um die anderen.

Ich krabble zu Ena und lege sie auf meinem Schoß. Ihr sonst so hübsches Gesicht, ist blau rot gefärbt und ich beginnt wieder zu weinen.

Adriano beugt sich vorsichtig zu mir herunter und ich hebe meinen Blick, als ich in seine aufgewühlten Augen sehe. Er sieht mich so an, als würde ich jeden Moment zerbrechen. Ich denke das ist bereits passiert.

„Beruhig dich. Atmen. Du musst atmen. Haben sie dich..." seine ruhige Stimme trifft direkt in meinen Magen und ich halte Enas Hand immer fester. Trotzdem beißt Adriano überfordert seine Zähne aufeinander und sieht geduldig zu mir.

„Nein... es ist Egal was sie mit mir gemacht haben. Adriano du musst ihr helfen!" keuche ich verzweifelt und seine Augen sehen schmerzerfüllt zu mir, so als könnte er meinen Anblick nicht ertragen.

Er legt seine zwei Finger auf ihren Hals und atmet dann erleichtert aus.

„Sie atmet noch Alana. Beruhig dich du bist jetzt in Sicherheit." kommt es wieder ruhig von ihm und ich lege Enas Hand auf meine Lippen um ihren Duft einzuatmen.

Bin ich das? Bin ich in Sicherheit, wenn ich bei Ihnen bin? Sicherheit ist ein Gefühl, das ich nie wirklich empfinden konnte. Ich war zuletzt sicher in den Armen meiner Eltern.

„LEONTES ER IST TOD!" brüllt nun Marion zu Leontes der immer noch auf diesen Bastard einprügelt und mir kommt wieder die kotze hoch.

Ich sehe wieder zu Ena, während mir wieder heiße Tränen hoch kommen. Diese schweren Tränen bohren sich in meine Seele und ich weiß das ich sie niemals vergessen würde. Ich werde mich glaube ich nie davon erholen, wie sehr Ena und mir Heute weh getan wurde. Das war nicht Fair. Es war nicht Fair, dass wir schon so jung so viel erleben mussten. Es war nicht fair, das ich nie das Gefühl hatte irgendwo Zuhause zu sein und das ich als Frau nie die gerechte Anerkennung bekam. Es war nicht Fair das ich mein ganzes Leben schon versuche zu überleben, als zu Leben. Es war nicht fair, das ich es einfach nicht übers Herz bringen kann, das diese Welt mich Tag für Tag zerstörte. Ich wollte es nicht zulassen, doch es passierte in dieser Nacht. Nach so vielen was ich durch gemacht habe, war es diese Nacht, die mich zerschmetterte. Ich hörte auf mein Herz und wollte ihr helfen. Jetzt liegt sie hier auf meinen Schoß und ich werde mir das nie verzeihen.

Plötzlich werde ich hoch gerissen und ich zucke wieder erschrocken zusammen. Mein Gehirn funktioniert nicht mehr, weshalb ich nichts mit bekomme. Als nächstes sehe ich in Leontes blutiges Gesicht und in seine bebende Augen. Seine blutigen Hände halten mich fest, da ich sonst umkippen würde und ich sehe schluchzend zu ihm hoch.

„Was. Haben. Sie. Dir. Angetan." knurrt er teuflisch und in mir beginnt es wieder zu beben.

„Das ist Egal. Ich muss ihr zuerst helfen." stockend sehe ich in sein Gesicht.

Sie hätten mit mir alles machen können, sobald Ena nichts passiert wäre. Alles.

Erstaunen und Wut macht sich in seinem Gesicht breit.

„Ich frag dich trotzdem. Hat er dich vergewaltigt?" platzt es wütend aus Leontes und ich halte inne.

„Leontes." knurrt Adriano warnend.

„Nein..." antworte ich ehrlich und kurz blitzt Erleichterung in ihm auf.

Immer mehr lassen meine Beine nach, weshalb Leontes mich fester halten muss. Leontes legt eine Hand auf meinen Rücken und beugt sich dann, bevor er mich hoch hebt und ich mich erschöpft an seinem Hals fest halte.

Mein Kopf fällt automatisch nach hinten, doch ich reiße ihn wieder hoch.

„Ena...sie muss mit." keuche ich leise auf, als mein Kopf wieder nach hinten fällt und Leontes mich aus der Bar trägt.

„Leontes..."keuche ich wieder leise und dann schließen sich meine Augen immer mehr, bis ich nichts mehr sehe.

Ich falle somit in eine tiefe Dunkelheit. Es kommt mir so vor als würde ich einen Teil von mir dort lassen. Als würde ich etwas zerbrechliches von mir dort vergessen haben. Doch vielleicht habe ich es nicht vergessen, sondern es gehört einfach dahin. Ein Teil von mir gehört in diese dreckige und dunkle Kneipe in der ich bewusstlos geschlagen worden bin.

Und es brach mir das Herz. Es brach es mir und ich empfand Schmerz. So viel Schmerz und Hass gegenüber von mir selber und trotzdem trug mich Leontes raus. Die Jungs gingen hinter uns und es sah so aus wie als würden sie mich an einen besseren Ort bringen. Einen Ort der für mich bestimmt war. Ein Ort der mein Zuhause werden könnte.

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