Three little Papers

By nelenie1804

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Lizzy Baker ist das schüchterne Mauerblümchen des Castle Beaumont Internats und die Zwillingsschwester von ei... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapltel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40

Kapitel 32

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By nelenie1804

Seit der Versöhnung mit Jayden sind jetzt 5 Tage vergangen. Am Samstag morgen ist er zu uns gekommen und hat erst mit uns gefrühstückt. Danach hat er uns geholfen die Garage aufzuräumen. Cassie und Ace waren für die Bar zuständig. Wenn man sie von außen beobachtet hat, bemerkte man, dass beide in der Gegenwart des anderen sehr glücklich waren. Sie lachten ständig und beschmissen sich aus Spaß mit irgendwelchen leeren Plastikbechern. Das sah echt niedlich aus. Auch wie Ace Cassie durch die Garage jagte und sie kreischend vor ihm weg lief.

Ich schmunzelte in mich hinein und fegte weiter den Boden.

"Läuft bei denen was?", fragte Jayden von der Seite, während er ebenfalls den Boden fegte.
Ich sah lächelnd auf die beiden Verrückten vor mir, die sich gerade vor Lachen auf dem Boden windeten.
"Mir wurde nichts erzählt, aber es sieht sehr stark danach aus.", lachte ich.

Am Sonntag war Jayden nochmal wegen einer Klavierstunde bei mir. Ich muss sagen, er kann schon richtig gut spielen. Er hat letztens angefangen, selber ein Lied einzuüben. Das funktionierte erstaunlich gut.
Wir arbeiteten ein bisschen daran, aber an sich hat er das ganz allein einstudiert.

Am Montag und Dienstag ist nicht viel passiert. Alles lief normal ab. Das einzige, was mich etwas schockiert hat, war, als ich am Dienstag in den Speisesaal gegangen bin. Ich wollte an Cassies und meinen kleinen Tisch gehen, aber dann sah ich aus dem Augenwinkel, dass jemand eine Hand hoch hielt und winkte. Ich drehte mich um und mir wären fast meine Augäpfel aus meinem Schädel gefallen.

Cassie saß an dem Tisch direkt neben Ace und winkte mich lächelnd zu sich rüber. Ich dachte ich sehe nicht richtig.
Langsam und etwas verwirrt ging ich auf den Tisch zu und nahm mir einen Stuhl, der noch frei im Raum herum stand. Ich stellte ihn direkt neben Cassie und setzte mich darauf. Etwas unwohl fühlend lauschte ich den Gesprächen der anderen.
Am Nachmittag saß ich mit Cassie draußen unter der Trauerweide, bei der ich mich letzten Monat vor den anderen versteckt habe.

"Warum saßen wir heute Mittag bei meinem Bruder am Tisch?", fragte ich Cassie neugierig, aber irgendwie auch ein wenig angsterfüllt, da ich befürchtete, dort demnächst öfter sitzen zu müssen und ich die Blicke von Maddie gesehen habe. Ich dachte wirklich, wenn ich gleich aus dem Speisesaal rausgegangen wäre, dass sie mit einem Messer hinter der Tür stehen würde und nur darauf wartete, mich abstechen zu dürfen.

"Weil dein Bruder gesehen hat, dass ich allein an unserem Tisch saß, weil du mal wieder zu spät gekommen bist, und er mich dann gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, bei ihnen zu sitzen.", sagte sie mit einem verzaubernden Lächeln auf den Lippen.

Entgeistert sagte ich:"Und dann sagst du ja?"

Verwirrt sah Cassie mich an. Von dem Lächeln nichts mehr zu sehen.
"Na logisch! Wann hat man schonmal die Chance, an dem Tisch zu sitzen?", sagte sie enthusiastisch und so, als wäre das die logischte Erklärung dafür.
Ich legte meinen Kopf auf meine Knie, die ich angewinkelt vor mich gestellt hatte und die ich mit meinen Armen umklammerte.

"Ich, undzwar jeden Tag!", jammerte ich.

"Was?! Warum sagst du das jetzt erst!", rief sie laut und ihr Kopf schoss zu mir herum.
Ich hob lediglich langsam meinen Kopf und sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Daraufhin verstummte sie mit einem leisen "Oh". Ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen und lachte laut los.

"Weißt du, Aiden hat heute die ganze Zeit nach dir gefragt. Aber natürlich ganz unauffällig.", sagte sie mit einer ruhigen Stimme,"Er wollte wissen, ob du auch noch vorbei kommst und dich zu uns an den Tisch setzt." 
Cassie lag auf dem Rücken im Gras und rollte sich auf den Bauch. Sie winkelte ihre Beine an und wackelte mit ihnen in der Luft herum. Während sie sprach riss sie immer wieder kleine Fetzen Gras aus dem Boden.

Aiden hat nach mir gefragt? Was wollte er von mir?
Bei dem Gedanken hüpfte mein Herz auf und ab und schlug kleine Saltos.

Aiden hatte nach mir gefragt!

Heute war Mittwoch. Ich freute mich auf heute Nachmitag, weil ich mit Jayden verabredet war. Wir würden das neue Klavierstück von ihm weiter üben. Da ich aber keine Lust hatte, mich zu Cassie, Jayden, Ace, Aiden und den anderen zu setzen, wollte ich schon so ungefähr zwei Stunden eher zum Musiksaal gehen, um dort noch selber spielen zu können.
Ich machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer, um dort meine Schultasche wegzubringen. Anschließend ging ich die kleinen hellen Flure entlang und stieg die langen Treppen nach oben.

Ich hörte ein leises Klavier spielen. Kurz blieb ich vor Verwunderung auf der Treppe stehen. Es klang sehr schön und sanft. Ich schlich langsam an den Musiksaal heran, aus dem die sanften Töne heraus kamen. Ich hörte der Musik aufmerksam zu. Sie klang wunderschön. Sie zog mich in ihren Bann. Auch die Art, wie die Person die Tasten des Klaviers berührte und sie sanft drückte, verzauberte mich.

Plötzlich fing eine sanfte Stimme zu singen an und versetzte mich in die Versuchung, nachzusehen, wem diese bezaubernde Stimme gehörte. Es war eindeutig ein Junge, dem diese Stimme gehörte. Sie war tief, aber dennoch gefühlvoll und wunderschön. Die Stimme erinnerte mich an etwas, an jemanden. Ich wusste nur noch nicht an wen. Es trennten mich lediglich eine Treppe und ein kurzer Flur davon, nachzusehen, wem diese wunderschöne Stimme gehörte. Wie hypnotisiert machte ich die letzten Meter zum Saal. Ich ging leise zur Tür und lehnte mich an den Türrahmen. Überrascht blickte ich auf. In dem Saal saß niemand anderes als Jayden, der das Klavier spielte und dazu sang.
Mein Grinsen wurde breiter.

Meinte er nicht, er könne nicht singen?

Jayden saß glücklicherweise mit dem Rücken zu mir, sodass er nicht sah, dass ich ihm zugehört hatte.
Seine Stimme war in einer wunderbaren Harmonie mit der Klaviermusik. Es passte hervorragend zusammen. Wie er die höchsten Töne sang und die tiefsten Parts. Es klang, als hätte er schon 50 Jahre Gesangsunterricht gehabt. Mein Geist folgte der Melodie. Wenn ich meine Augen schloss, dann sah ich ein Band, das in verschiedenen Farben aufleuchtete. Dazu die Noten, die dort herum hüpften zu dem Takt. Sie bildeten zusammen ein buntes Farbspiel, das in Harmonie zusammen das Musikstück bildete. Er dürfte nie wieder aufhören, zu singen! Eine Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und rauschte wie in Wellen über mich her. Immer wenn ich Musik hörte, die mir gefiel und die ich schön fand, dann bekam ich eine solche Gänsehaut, die ich in diesem Moment auch gerade hatte.
Bedauerlicherweise hörte er auf, zu singen. Er drückte die letzten Tasten und ließ die Töne ausklingen.

Staunend stand ich im Türrahmen und konnte kaum fassen, was ich gerade miterlebt habe. Ich stieß mich vom Türrahmen weg und lief klatschend und laut jubelnd auf ihn zu.

"Das war der Hammer! Das schönste, was ich je gehört habe!", rief ich ihm entgegen mit einem Grinsen, das von einem Ohr zum anderen reichte. So schnell würde man das nicht mehr aus meinem Gesicht bekommen.
Jayden drehte sich erschrocken um. Man konnte leichte Röte auf seinen Wangen ausmachen. Dann lachte er verlegen auf und kratzte sich am Hinterkopf.

"Du fandest es gut?", fragte er schüchtern.
So kannte ich ihn noch gar nicht.

"Ob ich es gut fand? Es war atemberaubend! Echt! Ich habe Gänsehaut überall!", sagte ich begeistert und zeigte ihm meine Unterarme. Ich sah echt aus wie en Igel. Meine Unterarmhaare standen in alle Richtungen ab.

"Seit wann kannst du so singen?", fragte ich, während ich mich neben ihn auf den Klavierhocker setzte. Jayden rückte ein Stück auf, sodass ich etwas Platz hatte. Völlig hingerissen starrte ich ihn an.

"Schon immer, glaube ich", sagte er überlegend, als er an die Wand nach vorn sah, als würde dort die Zahl der Jahre stehen.

"Aber... in der Garage...?", stotterte ich langsam, als würde mir das irgendwie Erkenntnis bringen.

"Ich habe es niemals abgestritten. Es hat nur nie jemand nachgefragt!", antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln. 
Ich erinnerte mich an die Situation zurück.

"Mich braucht ihr nicht zu fragen."

Mehr sagte er nicht und jeder hat ihn in Ruhe gelassen. Das war echt clever. Er hat nie jemandem etwas erzählt und nun konnte er damit leben, dass niemand ihn hörte.

"Was üben wir denn als nächstes? Dein neues Lied kann man ja gar nicht mehr verbessern!", sprach ich meine Gedanken laut aus. Ich sah nach vorn an die Wand und stieß überlegend Luft aus.
Jayden setzte sich neben mich aufrecht hin und wandte seine  Oberkörper zu mir. Er fummelte an seiner Hose rum und wich meinem Blick aus.

"Genau darüber wollte ich noch mit dir reden.", er machte eine kleine Pause und sprach dann weiter,"Du weißt doch sicherlich, dass auf dem Weihnachtsball normalerweise eine Band spielt, richtig?"

Ich nickte und sagte langsam ja.
Worauf wollte er hinaus?

"Und dieses Jahr haben sich die Organisatoren von dem Ball überlegt, dass doch mehrere Bands spielen könnten.", sprach er langsam und deutlich weiter.

Wieder nickte ich.

"Tja und da mehrere Bands schwer zu finanzieren sind, haben sie daraus einen Wettbewerb gemacht! Und ich dachte vielleicht... könnten wir...", er ließ den Satz unbeendet und wurde immer leiser am Ende. Dabei zeigte er abwechselnd auf mich und ihn.

Trotz der Tatsache, dass er den Satz nicht beendet hatte, wusste ich genau, was er meinte.

"Niemals! Nein, ich kann das nicht!", sagte ich bestimmt, während ich von dem Klavierhocker aufsprang. Ich schüttelte meinen Kopf und ging durch den Raum.
Ich könnte nicht vor so vielen Menschen Klavier spielen.

"Aber warum?", fragte er ruhig, als er langsam von dem Hocker aufstand und mich fragend ansah. Nichts in seinem Gesicht könnte darauf hindeuten, dass er mich irgendwie dazu zwingen wollen würde. Er sah mich einfach nur an und wartete auf eine Antwort.

"Das wüsste ich auch gern. Aber es geht irgendwie nicht. Ich konnte ja nicht mal vor euch Klavier spielen!", sagte ich verzweifelt und hob meine Hände zu meinem Gesicht, nur um es dann darin zu vergraben. Es herrschte Stille. Das einzige, was ich hörte, waren leise Schritte, die auf mich zukamen.

Dann spürte ich warme Hände an meinen, die immer noch in meinem Gesicht lagen. Eine große Gestalt stand vor mir. Jayden legte seine Hände um meine. Daraufhin zog ich sie von meinen Augen weg und sah in seine wunderschönen blauen Augen. Sie erinnerten an den tiefblauen Ozean und doch glänzten sie, wie der Sternenhimmel, der sich darin spiegelte.
Jayden hielt nun meine Hände und mein Gesicht in seinen Händen. Er sah mir tief in meine Augen und zog seine Augenbrauen etwas hoch. Er sah mich aufmunternd an und lächelte leicht. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich spürte ein komisches Kribbeln in meinem Bauch.
Vermutlich wegen der Aufregung wegen des Wettbewerbs. Selbst deshalb könnte ich es nicht. Ich wäre viel zu aufgeregt davor.
Doch irgendwas war anders an dem Gefühl.

"Aber dieses Mal bist du nicht allein! Dieses Mal bin ich bei dir!" 

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