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Itachi wollte nie darüber nachdenken,
wie die Welt aussehen würde,
ohne Shisui an seiner Seite.
Wie das Leben wäre,
ohne dessen aufgeregtes Plappern,
ohne sein warmes Lächeln und ohne sein verschmitztes Grinsen.
Sie wäre sicherlich viel kälter.
Aber vor ein paar Stunden wurde ihnen schmerzlich bewusst, wie schnell alles vorbei sein kann.
Es gab keine Garantie.
Keine tausendprozentige Sicherheit.
Es gab nur: Leben oder Sterben.
Und jetzt stehen sie hier, auf dem Festland, am Ufer und verfolgen still,
wie Orochimarus Insel in Flammen aufgeht.
Karin und Juugo nehmen es stoisch hin, ohne zu zeigen was sie wirklich fühlen, während Fuu und Torune es eher kritisch sehen.
Yugao hingegen badet in Schuldgefühlen, weil durch ihr unprofessionelles Verhalten,
Shisui schwer verletzt wurde.
Seitdem schwebt sie die ganze Zeit um ihn herum und versucht ihr Gewissen zu beruhigen.
Itachi betrachtet es mit gemischten Gefühlen.
Am Ende schlagen sie ihr Nachtlager hier auf, dass alles ohne dass Shisui mit ihm redet, sieht ihn nicht mal an und ignoriert Itachi völlig,
was auf Shisuisch heißt:
Ich will nicht über meine Nahtoderfahrung sprechen, also brauchst du mich auch nicht so anzusehen.
Nun, leider hat Shisui das Pech,
dass Itachi genauso geduldig wie hartnäckig ist.
Was auf Itachisch heißt:
Abwarten, Tee trinken und wenn das nicht hilft, kann er immer noch mit der Tasse werfen.
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Als Itachi Stunden später,
seinen Cousin sucht,
findet er ihn einsam und allein am Strand wieder,
während der kühle Wind über das Meer weht und sein langes Haar ihm ins Gesicht peitscht.
Wärmend reibt er sich über die Arme, läuft über den sandigen Boden und sofort verliebt sich Itachi neu,
bei dem friedlichen Anblick von Shisui, der unter dem klaren Sternenhimmel sitzt,
sanft getaucht, in deren schwachen gelben Schein, mit lockigen Locken,
die zart im Wind wehen.
Ein Bild, so anziehend und perfekt,
dass er nicht wegsehen kann und es ihn sprachlos macht, aber er zwingt sich,
die letzten Schritte zu machen und sagt zaghaft:
"Hallo.", bevor er sich, neben ihn in den Sand setzt und lächelnd fort fährt:
"Du hast das hier verloren"
Itachi streckt seine Hand aus mit Shisuis Tantō, wovon er weiß,
wie viel es seinem Cousin bedeutet,
der dieses Kurzschwert einst von seinem Großvater erbte.
Nachdenklich wirft Shisui einen Blick drauf, nimmt es dann vorsichtig aus Itachis Händen und murmelt:
"Danke..."
"Bedanke dich nicht bei mir, sondern bei Yugao. Sie hat es für dich aufbewahrt", antwortet Itachi ehrlich und sieht Shisui dabei zu, wie er es neben seinen abgelegten Brustpanzer legt.
"Wenn Yugao sich weiter so um mich kümmert, könnte ich langsam denken, sie mag mich.", erwidert Shisui, in einem schwachen Versuch des Humors, was sein Auge nicht erreicht.
"Ich denke, sie hat Schuldgefühle."
"Und hier dachte ich,
sie macht es, weil sie mich heiß findet", schmunzelt er dünn, kratz sich im Nacken und blickt dann wieder auf das offene Meer, was den wunderschönen Sternenhimmel reflektiert.
"Shisui...", fängt Itachi gutmütig an.
"Ich glaube nicht das du schwimmen gehen wolltest?"
"Äh, Nein", lacht Shisui verunsichert und blickt überall hin, nur nicht auf Itachi.
"Du kannst mit mir reden, Shisui.
Das weißt du."
Shisui windet sich, blickt an sich hinab und zupft an dem Saum seines Hemdes.
"...Ich wollte es waschen.
Aber das tiefe Wasser...
Du weißt schon...", lächelt er unglücklich und klingt dabei verlorener, denje.
Itachi folgt seiner Geste und merkt erst jetzt, dass er immer noch das blutige Oberteil trägt.
"...Du kannst mich auslachen, es ist okay...", interpretiert Shisui verbittert, Itachis Blick, lässt die Schultern hängen und schiebt mit seinem Fuß sinnlos den Sand hin und her.
Es macht ihn wirklich wütend und traurig zugleich,
wie nachhaltig Danzo, Shisuis Leben zerstört hat.
Sanft lächelnd, packt er den Saum von Shisuis Hemd und tut das einzig richtige:
"Ich kann es für dich waschen"
Shisui hebt den Kopf, sein Gesicht gequält und zögerlich.
"Es ist in Ordnung.
Du kannst es mir geben, Shisui.", ermutigt er ihn nochmals.
Die Worte entfalten ihre Magie, Shisui nickt und haucht:
"Okay..."
Erleichtert atmet Itachi aus,
kniet sich aufrecht in den Sand und zieht mit beiden Händen vorsichtig,
den besudelten Stoff,
über Shisuis Kopf und lässt ihn halbnackt im Schein der Sterne zurück.
Es ist ungehörig und unangemessen,
aber Itachi kann nicht anders als fasziniert hinzusehen.
Er kann nicht seine Augen von Shisuis sonnengebräunten Schultern nehmen. Der feine Schwung seiner Schlüsselbeine und den scharfen Schnitt seiner Muskeln die kleine Schatten über die Haut
werfen.
Shisui senkt den Kopf, all sein welliges Haar fällt nach vorn, um die Röte auf seiner Nase zu verbergen und sagt leiser als zuvor:
"Was das Mädchen vorhin sagte...", beginnt er vorsichtig und reibt sich unsicher über seinen Arm.
"Karin, meine ich...
Sie sagte...", stockt er und sieht auf.
Itachi wundert sich, sagt aber nichts.
"Das ich... Ich...", stammelt er weiter, blickt auf Itachis Lippen und vollendet:
"...Ich dich Lieben will."
Nun, dass kommt für Itachi nicht ganz überraschend.
Schließlich schlafen sie seit zwei Wochen, dicht beieinander und wenn sein Cousin nicht jeden Abend eine Taschenlampe mit ins Bett nimmt,
dürfte das Antwort genug sein.
Aber er behält dieses kleine Pikante Detail erstmal für sich, um in später mal damit zu ärgern.
Was ihn eher überrascht ist,
dass ihn nicht dessen Nahtoderfahrung beschäftigt, sondern Karins unverblümte Worte.
Plötzlich spürt er Shisuis Hände auf den seinen, greift danach, massiert mit dem Daumen zart über Itachis Handrücken und senkt den Blick.
"Vermutlich denkst du jetzt, ich wär so eine Art Perversling."
"Nicht mehr als sonst.", scherzt Itachi nachsichtig.
"Urkomisch.", kommentiert Shisui trocken und Itachi lächelt wissend.
"Die Wahrheit ist..." beginnt er von neuem.
"Das sie recht hat.", gibt er zu, dessen Gesicht voller Wärme bis in die Ohrspitzen ist, was Itachi liebevoll zu Kenntnis nimmt.
Aber dann beugt sich Shisui näher,
so nah, dass er dessen Hitze spüren kann und Itachi stockt der Atem.
"Ich will es wirklich.
Dich lieben und dir all die schönen Dinge zeigen...", sagt er fast schon verzweifelt, während er Itachis Hände drückt, verlangend und fordernd.
"Jede verdammte Nacht,
jeden beißenden Moment, den du neben mir liegst, stelle ich mir vor wie ich deine Haut berühre,
dein weiches Haar streichel und dich an jedem verborgenen Ort deines Körpers küsse, aber..."
"Aber...?", schafft Itachi.
Verbittert lächelnd, atmet sein Cousin aus bis seine Lungen leer sind und blickt zur Seite.
"Ich brauche erst mein fehlendes Sharinganauge zurück."
"Zehn Jahre, Shisui.
Ist es nicht langsam genug?", flüstert er mit Augen voller Unglauben.
Shisuis Lächeln, wird noch unglücklicher und er blickt wieder zurück.
"Ich weiß.
Aber es ist ein Teil von mir und ohne es fühle ich mich unvollständig und unwürdig.
Ich brauche es zurück und dann..."
Itachi musstert Shisuis schönes Gesicht und sieht Angst und Besorgnis, aber vor allem sieht er Liebe.
"Halte ich mein Versprechen.", sagt Shisui letztendlich, bevor er noch näher kommt, sich vorbeugt und...
Eigentlich will Itachi noch was sagen, aber er ist so gefangen in dem zauberhaften Moment, schluckt die Worte runter, schließt seine Augen und öffnet leicht seinen Mund.
...Shisuis warmer und verheißungsvoller Atem schwebt auf seinen Lippen,
streicht zart über die weiche Haut und bittet wortlos um Erlaubnis, Itachi zu küssen...
Und gerade als er sich vor lehnen will kommt:
Karin.
"Sagt mal!
Was für eine perverse Scheiße macht ihr hier?"
Itachi stößt vor schreck nach vorn.
Shisui nach unten und schon kommt zu dessen Bauchwunde und gebrochenen Rippen, noch fröhliches Nasenbluten dazu.
"Das nennt man Romantik!
Ro...man...tik!", kreischt Shisui unter Schmerzen zurück.
"Und was machst du hier?", fragt er mit den Händen an seiner ledierten Nase, während Itachi ihm einen mitfühlenden Blick zuwirft.
"Ich wollte einen Strandsparziergang machen! Da muss ich unschuldig miterleben, wie du mit deinem Sex-Gehirn, halbnackt, sein Gesicht lutschst!"
"Was?! Ich habe kein...!", protestiert Shisui, greift schnell nach seinem Hemd und verdeckt damit beschämt seine nackte Brust.
"...Sex-Gehirn."
Das Mädchen steht voller missbilligung vor ihnen, eine Hand in der Hüfte,
die andere an ihrer Brille.
"Muss ich dich daran erinnern, Stimmungen lesen zu können, Perversling", weißt sie schnippisch drauf hin.
"Dumme Sensor Ninjas", murmelt Shisui leise und hält sich die blutende Nase zu.
Sofort ist sie von oben bis unten voller Wut und ihre Brille wird weiß.
Itachi reibt sich über die Stirn,
was sicher eine Beule geben wird und sieht belustigt dabei zu,
wie das resolute Mädchen,
in Dauerschleife auf Shisui eintretet und ist insgeheim froh,
daß sie ihren beinahe Kuss unterbrochen hat.
Den Shisui ist immernoch mit Anko liiert und Itachi möchte nicht die Affäre sein.
Nein.
Er möchte alles sein.
Er möchte sich ihm hingeben.
Er möchte seinen Körper mit Shisui teilen, aber dafür muss der erstmal sein Leben aufräumen.
Wenn er es wirklich ernst meint...