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Shisui ist die Säule, auf der Itachis Welt aufgebaut ist.
Er hatte ihn getröstet.
Ihn ermutig.
Itachi umarmt, wenn er manchmal glaubte alles zu verlieren.
Shisui war immer mit all seiner Fröhlichkeit und Unbeschwertheit für ihn da.
Aber jetzt ist es anders.
Jetzt ist er das genaue Gegenteil und Itachi weiß; Shisui hat Kummer.
Itachi weiß es in dem Moment,
als sie, an einem sonnigen Nachmittag,
bei seinen Eltern zum Essen eingeladen sind und Fugaku versucht hochkonzentriert,
Erbsen mit seinen Stäbchen zu essen, was wirklich urkomisch aussieht.
Dabei kommt ihm eine aus,
sie schießt quer über den Tisch,
direkt gegen Sasukes mürrische Stirn und alle lachen.
Alle, Außer Shisui.
(eigentlich lachen nur seine Mutter und Naruto)
Er lacht nicht mal, als Naruto am Tisch aufspringt und strahlend ruft:
"Essensschlacht!"
Verzieht keine Miene,
als der Blondschopf übermütig gegen den Tisch rumpelt und Sasukes Glas in dessen Schoß kippt.
Nichts.
Als dann seine Mutter,
ihm auch noch unwissend ein Stück Wassermelone vorsetzt und der sie geistesabwesend essen will,
greift Itachi ein und nimmt sie ihm weg, bevor sein Cousin sich noch damit umbringt und fragt leise:
"Shisui? Geht es dir gut?"
Shisui sieht ihn verwirrt an, als hätte er erst jetzt bemerkt wo er ist.
"Ja... Ja, klar!
Wieso sollte es mir nicht gut gehen?", lacht er unglücklich und reibt sich über die Wange.
"Du wolltest gerade Wassermelone essen", erinnert Itachi ihn scharf und ergänzt verwirrt, als Shisui ihn nur dumm anstarrt:
"Du bist allergisch gegen Wassermelonen!"
"Äh... Oh... Ich dachte es wären Erdbeeren... Wegen der Farbe und so.
Man, wie ähnlich das auch alles immer aussieht, ist dir bestimmt auch schon mal passiert, oder?", erklärt der lachend und versucht dabei witzig zu klingen, scheitert aber spektakulär.
"Nein", sagt Itachi.
"Tatsächlich ist mir das noch nie passiert."
Shisui macht ein unschuldiges Gesicht und zuckt mit den Schultern.
"Na dann... Hast du Glück."
Itachi schüttelt nur den Kopf und gibt die Wassermelone an Naruto weiter,
der wie ein Müllschlucker, alles eifrig vertilgt was man ihm vorsetzt.
Auch Nachts schläft Shisui nicht gut.
Zwar war sein Cousin schon immer ein unruhiger Schläfer, der nicht selten mit dem Kopf da aufwachte,
wo eigentlich die Füße sein sollten,
aber jetzt unternimmt er regelrechte Nachtwanderungen in seinem Bett und holt damit regelmäßig Itachi aus seinem Schlaf.
In Nacht drei, hat er genug davon.
Er wacht gereizt auf und will endlich das Shisui ihm sagt, was er verheimlicht,
aber als er seinen Cousin sieht,
wie dessen Gesicht schweißnass im kalten Mondlicht glänzt, die Brauen zusammengezogen sind und er irgendwas murmelt, was im entferntesten sein Name sein könnte, verfliegt sein ganzer Ärger.
Langsam greift er hinüber,
legt vorsichtig seine Hand auf Shisuis Unterhemd,
wo das Herz ist und fühlt wie heftig und stark es schlägt.
Und bevor Itachi weiter handeln kann, schreckt Shisui hoch.
Er atmet schnell und flach und krächzt:
"Itachi?
Habe... Habe ich dich geweckt?"
Itachi setzt sich auf, um ihn dessen verschrecktes Gesicht zu sehen.
"Shisui, du musst mir endlich sagen was dich beschäftigt."
Das sanfte Mitgefühl in Itachis Stimme macht Shisui zerbrechlich und er blickt besorgt in dessen Gesicht, dass halb vom Mond beleuchtet wird.
"Ich habe Angst um dich", gibt er erstickt zu.
Mit einer kleinen Bewegung streicht Itachi, zart über Shisuis Kiefer und blickt ihn warmherzig an.
"Ich bin hier, Shisui."
Die Atmosphäre verändert sich,
Itachi kann Shisuis sanfte Atemzüge auf seinem Gesicht spüren,
fühlt dessen Wärme und diese eine unausgesprochene stille Frage hängt über ihnen und kurz überlegt Itachi,
ob er die sehr kleine Distanz zwischen ihren Gesichtern schließen soll?
Es wäre so einfach.
Nur einmal kurz Shisuis leicht geöffnete Lippen berühren.
Aber Itachi lässt die Chance verstreichen, wendet den Kopf ab und murmelt klein:
"Lass uns wieder hinlegen."
"Ja...", würgt sein Cousin heißer raus und dreht sich ebenfalls weg.
Itachi weiß nicht, ob Shisui wegen der Zurückweisung, Angst oder Kälte zittert, aber er weiß von seinem Otouto,
als der noch klein war,
was am besten gegen Albträume hilft.
"Shisui?"
In einem Anfall absoluten Selbstvertrauen hebt er seine Decke an, Shisui blickt verwirrt auf ihn zurück und zögert, aber Itachi lächelt leicht und sagt leise:
"Komm.
Es ist in Ordnung."
Das ist wohl alles was Shisui braucht.
Er krabbelt fast sofort, zu ihm unter die warmen Decken, klammert sich wie ein ertrinkender, an Itachi fest und wer weiß?
Vielleicht tut Shisui es auch gerade.
Ertrinken.
Die ganze fürsorgliche Intimität,
lässt die Anspannung verschwinden und Shisui schmiegt sich in Itachis Wärme, wie ein neugeborenes, an die schützende Brust seiner Mutter.
Knapp fragt sich Itachi, ob Anko ihn jemals so gehalten hat.
Ob sie jemals beruhigende Kreise über seinen Rücken gezogen -oder mit kühlen Fingerspitzen dessen Haar durchkämt hat?
Aber es ist ihm auch egal.
Itachi wird jetzt für ihn da sein.
Auch wenn es nur für diese eine Nacht ist... Ist es schön.
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"Ihr wisst das es eine Falle ist?"
Und somit spricht Kakashi das aus,
was alle denken.
Shisui hatte beim Frühstück,
Itachi alles erzählt.
Von Danzo, von der Mission und der Angst, ihn nicht beschützen zu können und weil sie eng befreundet mit Kakashi und Obito sind, haben sie sie eingeweiht.
"Das ist mir bewusst, aber was soll ich tun?", fragt Shisui, der bäuchlings, in Jogginghosen und Unterhemd auf dem Sofa liegt und Itachi über die Schulter zusieht,
wie der konzentriert Danzos Schriftrolle studiert.
Itachi seufzt, legt die Schriftrolle auf seine gekreutzten Beine und erklärt:
"Der gesamte Rat hat unterschrieben.
Somit ist der Auftrag rechtsgültig um Konoha Handlungsfähig zu halten, falls dem Hokage etwas zustößt.
Es ist legitim."
Obito nimmt Itachi die Schriftrolle weg und wirft sie ärgerlich in eine Ecke von Shisuis Haus.
"Das ist doch Bullshit!
Chef-sama hätte euch niemals ohne eine lange Besprechung, auf so eine Selbstmord-Mission geschickt!
Die Unterschriften sind gefälscht!", ruft er wild.
Itachi sieht das genauso.
"Natürlich ist es gefälscht.
Mit meinem Sharingan!", protestiert Shisui empört.
"Selbst ich, habe früher die Unterschriften meiner Eltern gefälscht, um schlechte Noten zu umgehen"
"Das ist wirklich unetnisch, Shisui", sagt Itachi entsetzt über so viel Kriminalität.
"Ja, ja nicht alle sind so streberhaft wie du, aber egal... Die Frage ist doch viel eher...
Was will Danzo mit Orochimarus Labormüll?
Ausgerechnet jetzt, nach zehn Jahren?"
Aber darauf hat keiner eine Antwort und plötzlich überkommt Itachi ein schrecklicher Gedanke.
"Shisui?
Kannst du dein Siegel noch fühlen?", fragt er.
Der Schreck steht allen ins Gesicht geschrieben, was Itachi andeuten will und Shisui schließt kurz sein Auge, geht in sich und antwortet erleichtert:
"Ja. Es ist noch da."
"Dann wissen wir schon mal, dass Minato noch lebt", gluckst Obito und Kakashi runzelt die Stirn.
"Das unser Hokage ausgerechnet jetzt auf eine diplomatische Reise geht ist sehr auffällig", sinniert Itachi und wendet sich direkt an Shisui.
"Wir sollten nicht beide auf diese Mission gehen."
Verständnislos hebt Shisui den Kopf, bei Itachis Aufforderung.
"Achso, na dann.
Geh allein!", spottet Shisui sarkastisch.
"Ich werf dann Sasuke deine Leiche vor seine Füße, mit den netten Worte; ach die Augen sind übrigends unterwegs verloren gegangen, die Post ist ja heutzutage so unzuverlässig."
Itachi blickt starr in Shisuis verärgertes Gesicht, schnaubt einmal und murmelt unverfroren:
"Gestern Nacht warst du nicht so großspurig."
Shisui schreckt zurück.
"Wow, erst bittest du darum, dass ich mich dir öffne und dann blamierst du mich", jammert er dramatisch und steckt den Kopf ins Sofa, während Itachi beleidigt wegschaut.
"Und ihr seid sicher, dass Liebespaar nur zu spielen?
Sieht für mich ziemlich überzeugend aus", sagt Obito was von einem langsam nickenden Kakashi begleitet wird.
"Klar", bestätigt Shisui luftig und Itachi verzieht den Mund.
"Okay, sollte dir was zustoßen, kann ich dann dein Haus haben?
Ich halte es auch in Ehren", lacht Obito als Shisui ihn verstimmt anstarrt.
"Du bist so ein mieser Freund", antwortet Shisui beleidigt.
"Aber ich bin ein Freund."
"Wir sollten darum Karten Spielen.
Der Gewinner bekommt es", sagt Kakashi lahm und Shisui wirft empört ein paar Kissen nach dem Shinobi.
"Itachi!", protestiert Shisui im schmollton.
"Wie wärs wenn du mich mal verteidigst!"
"Nun, ich denke, der Verlierer sollte es bekommen wegen der schlechten Farbe", schlägt Itachi schmunzelnd vor und Shisui starrt ihn schockiert an.
"Maa, Itachi hat recht.
Orange mindert den Wert um satte neunzig Prozent, es ist purer Ramsch", stimmt Kakashi unbeeindruckt zu.
"Mein Haus hat euch gar nichts getan", winselt Shisui gedämpft in die Polster.
"Du hast recht Shisui", gibt Obito nach.
"So ein schreckliches Haus, kann man nicht mal mehr verschenken", lacht der unter Shisuis bösen Blick.
"Dann sagen wir, wer verliert, geht zum nächsten Clantreffen mit Narutos Sexy-no-Jutsu, als Frau"
Kakashi verdreht die Augen und murmelt.
"Uchiha... Warum gebe ich mich immer wieder mit euch ab?"
"Okay, aber im Bikini!", ruft Shisui herausfordernd und lacht.
Auch wenn sich Itachi etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht hätte,
wegen der Brisanz der Mission, die ihnen bevorsteht, ist er doch froh das Shisui wieder ganz der alte ist.
Aber hätte er im voraus gewusst, wie diese Mission endet...
Würde Itachi, ihre Scherze und ihr Lachen ein kleines wenig mehr zu schätzen wissen.