Mein Alea Aquarius 8

By Roter_Delfin

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Als Alea, Lennox und Darkonerin Siska in Venedig ankommen, haben sie nicht viel Zeit, sich von der letzten Wo... More

Vorwort
Ankunft in Venedig
Wenn Sammys Flöte spielen...
Singsang
Rom
Der Tag davor
Ich hasse dich
Der Hinterhalt
In Richtung Norderney
Gemischte Gefühle
Zurückgekehrt
Gat'Nambeessa
Das Duell
Ausschnitt der Zukunft
Unterwasser
Danke!
Verloren
Lennox' Opfer
Libra
Hoffnung
Gedankensturm
Unser aller Retter
Tess' Eltern
Unmögliches Unterfangen
Schlechte Nachrichten
Superstar der Meerwelt
Barcelona
Doppelspiel
Nur schnell ein Schiff stehlen...
Mio
Schwindende Magie
Problem(chen)
Mail
Schwesternausflug
Sorgen
Magie der Anschu
Isla
Orions Schachmatt
Die Wellen der Zeit
Aquarius
Nachwort

Das Konzert

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By Roter_Delfin

Ben hatte nicht übertrieben. Es dauerte geschlagene zwei Stunden, bis jemand anhielt. In denen hatte Sammy auf seiner Cajón getrommelt, Tess mit ihrem MP3-Player Musik gehört, Alea auf ihrem Brötchen herumgekaut, Lennox immer wieder seine Gitarre gestimmt und Ben mit Siska Hajara geübt, indem sie die Worte auf Englisch übersetzte. Schließlich war der Dacia vor ihnen angehalten und die Frau, die mit ihren zwei Kindern drinsaß, konnte sie bis nach Rom mitnehmen.

„Bei Lennox und mir hat es auch nicht so lange gedauert, bis jemand angehalten war", murrte Alea, als sie ausstieg.

„Ihr wart auch nur zu zweit", sagte Tess hinter ihr und Lennox nickte.

„Schaut mal!", rief da Sammy plötzlich und wies auf einen Parkplatz. „Da sind schon die Ocean Knights!" Alea drehte sich um. Tatsächlich! Dort stand Magnus mit ein paar anderen Knights und besprach etwas. Dann schien auch er sie zu bemerkten. „Ben!" Er kam zu ihnen gejoggt. Sie klatschten sich gegenseitig ab und begannen aufgeregt auf Englisch zu reden.

„In einer halben Stunde beginnt das Konzert", übersetzte Sammy. „Und wir müssen uns beeilen, da ein paar Gäste schon da sind. Wir sollen vor Anfang des Konzerts fertig gespielt haben."

„Dann mal los", sagte Lennox und schulterte seine Gitarre. Die anderen nahmen auch ihre Instrumente und folgten Magnus in das große Gebäude, das am anderen Ende der Straße lag.

„Heute werden wir berühmt!", säuselte Sammy, als er die Treppen zur Garderobe hochsprang. Tess schüttelte tadelnd den Kopf.

„Das wollen wir doch gerade vermeiden." Sie schloss in einem Spind ihre Jacke und Aleas Bauchtasche ein. Sammy seufzte. Er wusste, wem sie das zu verdanken haben.

„Na ja, ein kleines bisschen berühmt werden wir bestimmt. Mit unseren Songs öffnen wir die Türen zu den Herzen des Publikums und unser Auftritt wird ihnen in Erinnerung bleiben bis sie alle alt und grau sind. Jawohl!" Er setzte seinen schwarzen Zylinder auf, den er von der Crucis mitgebracht hatte und straffte die Schultern. Er war vor einer großen Tür stehengeblieben. „Noch weiß das Publikum gar nicht, was für ein Glück es hat, uns spielen sehen zu dürfen."

Alea zog eine Grimasse. Bei ihr hatten sie dieses Glück bestimmt nicht. Außerdem haben sie die Songs gar nicht richtig geprobt! Lennox trat neben sie.

„Du wirst das super machen", sagte er zuversichtlich.

„Ich werden keinen einzigen Ton hervor bringen können!"

„So wie die letzten Male?" Alea stutzte, denn sie hatte sich bei allen Auftritten, die sie auf der Straße oder vor der Alphpa Cru gehabt hat, letztendlich immer getraut zu singen – oder wenigstens nur auf ihren Gläsern zu spielen. Und in Marseille war sie ganz allein gewesen! Vor einem größeren Publikum, als sie je zuvor gehabt hatte! Und nun, bei diesem Umweltkonzert, waren auch noch die anderen der Alpha Cru da. Alea schüttelte den Kopf. Was machte sie sich bloß immer für Gedanken? Sie würde das super machen, ganz bestimmt! Und falls sie sich mal verhaspelte, konnten die anderen kurz für sie einspringen.

„Ganz genau", sagte Lennox, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

„Aber du stehst direkt neben mir, okay?" Sie bekam zur Antwort bloß ein breites Grinsen.

Are you ready?", fragte Magnus gerade und alle nickten – auch Alea. Dann öffnete er die Tür.

Der Vorhang war noch geschlossen. Sie liefen auf die Bühne, gefolgt von Gesprächen der Gäste und Gemurmel, das auf der anderen Seite immer lauter wurde. Alea packte ihre Gläser schnell aus und Ben und Lennox halfen ihr mit dem Wasser. Sammy setzte sich auf seine Cajón und trommelte ganz leise, sodass man es fast nicht hören konnte. Seine leicht zittrigen Hände zeigten seine Nervosität. Er schob noch einmal seinen Zylinder zurecht.

Als alles fertig war, legte Ben seine Hand in die Mitte. „Wir werden das schon irgendwie über die Runden bringen", sagte er, was zwar nicht sonderlich ermutigend klang, aber trotzdem legten die anderen auch ihre Hände in die Mitte und flüsterten: „Alpha Cru!"

Dann ging der Vorhang auf.

Alea schnappte nach Luft, als sie die vielen überfüllten Stuhlreihen sah. Die „paar Gäste", von denen Magnus vorhin gesprochen hatte, waren abertausende von Menschen! Diese verstummten gerade mit der Zeit und Magnus kündigte sie mit dem Mikrophon an. Er trat beiseite.

Es folgte ein Moment der Stille, in dem Alea mit großen Augen ins Publikum starrte. Schließlich begann Lennox auf seiner Gitarre Sea Lights anzuspielen. Als ihr Einsatz kam sang sie mit dünner Stimme:

In the silence shining light

Phenomenon, soon over

Bright glittering in the night

Is already now the holdover


Have we waited for too long?

Looked away for far too long?

Would the world be also lovely without sea lights?


One by one, every light

disappears from the horizon

It still shines, but soon it's no longer there

The world is full of wonders,

and we just don't care

that never will come back

what once was here


Where once was so much life

the route now seems abandon

And the sand, the beach, the land

Will soon be part of the ocean


Have we waited for too long?

Looked away for far too long?

A world completely without sea lights


Many worlds -

One earth, many chances already lost

Many worlds -

One earth, now the ocean needs us most

Als der letzte Ton verklang, war es erst totenstill im riesigen Saal. Dann setzten ein paar Leute mit Klatschen ein, und es wurden immer mehr. Bald war die Halle vom Applaus überfüllt und manche standen sogar auf!

Alea schaute scheu lächelnd auf die Menschenmasse hinunter und drehte sich dann zu Lennox und den anderen um. Sie zeigten ihr den erhobenen Daumen, als hätte Lennox nicht auch mitgesungen.

„Du warst spitze", sagten er und Tess wie aus einem Mund und Sammy trumpfte auf: „Der Oberhammer!"

„Super, Alea", lobte auch Ben und Alea strahlte von einem Ohr zum anderen. „Spielen wir jetzt Kämpf weiter?", fragte sie dann.

Also spielten sie die ersten Töne des Lieds und bald klang Bens Stimme durch alle Lautsprecher in der Konzerthalle.

Als auch dieser Song zu Ende war, klatschte das Publikum laut und ein paar Handylichter leuchteten in den Reihen auf. Sammy blickte auf die Uhr.

„Wir haben noch sechs Minuten", verkündete er flüsternd. „Zeit genug für ein letztes Lied! Also ich wäre für Fünf, wir müssen noch etwas zusammen singen und mein E-E-Eyo, Ba-Ba-Eyo ist auch schon ganz eingerostet!"

„Dann sollten wir es lieber nicht spielen", sagte Tess grinsend, aber da fing sie schon an, die Melodie zu summen, sodass die anderen zu spielen begannen.

Und Sammys Soli waren überhaupt nicht eingerostet!

Überhaupt fand Alea, dass ihr Lied noch nie so toll geklungen hatte! Sie lächelte pausenlos und schmetterte den Refrain aus voller Kehle mit, ganz ohne Lampenfieber oder dass sie irgendwelche Fehler machte. Dann stand sie übermütig auf und zog Sammy mit sich in einen wilden Freudenstanz, sodass der für einen Moment ganz verdattert schaute. Doch dann begann auch er unkontrolliert rumzuhopsen und zu lachen, als ob sich die Welt um sie herum einfach auflöste und es nur noch das Lied gab, Alea und Sammy.

„Ich glaub", japste er zwischen zwei Atemzügen, „dass ich gerade meinen Einsatz verpasst habe!"

„Das merkt doch keiner", antwortete Alea, der schon ganz schwindelig war. Sie hörte, dass der Song sich dem Ende näherte, aber Lennox, Ben und Tess sangen umso kräftiger, da fiel das Fehlen zweier Stimmen bestimmt nicht auf. Und die drei Instrumente allein klangen auch super!

„Und du weißt schon, dass gerade tausende von Menschen auf dich schauen?", fragte Sammy und drehte sich wild im Kreis.

„Ich weiß!", war Aleas Antwort, woraufhin der Bandenjüngste mit seiner Zahnlücke ein breites Strahlen aufsetzte. Und schließlich war auch das letzte Lied zu Ende.

Völlig außer Atem ließ sich Alea auf dem Boden nieder, während Magnus wartete, bis der Applaus verklang, und dann ein paar Worte ins Mikrophon sprach. Dann liefen ein paar Technikleute von der anderen Seite der Tribüne rein und der Vorhang schloss sich, sie stellten die Lichter richtig ein und die Alpha Cru packte ihre Instrumente zusammen.

„Ich kann mich nur wiederholen", jauchzte Sammy. „Dein eh schon geplatzter Knoten ist noch mehr geplatzt und bald sind vom einst dicken Seilstrang nur noch Fransen übrig!" Auch Lennox nickte beeindruckt. „Deine Aktion gerade war zwar ziemlich verrückt, aber du schlüpfst wirklich von Tag zu Tag mehr in die Elvarion-Rolle."

Alea freute sich über dieses Kompliment und bewegte sich halb springend, halb gehend nach draußen zu den Spinds. Dort wartete Siska schon auf sie. Alea hatte vorhin gar nicht bemerkt, dass Siska hier geblieben war, aber sie konnte auch schlecht auf die Bühne gehen.

„Das hast du doch jetzt nicht wirklich gemacht, oder?", begrüßte Siska sie, die wohl von dort aus zugeschaut hatte.

„Doch, ich glaub schon", erwiderte Alea und grinste. Das Lampenfieber zuvor war ganz unbegründet gewesen. Sie als Elvarion war schon seit dem Auftritt in Marseille über sich hinaus gewachsen. Warum hatte sie sich überhaupt Sorgen gemacht?

Doch mit einem Mal platzte ihre ganze Euphorie. Sorgen. Natürlich, das war das Stichwort. Falls die Entführung von Orion morgen nicht klappen würde, dann hatten sie verloren. Denn falls wirklich Darkoner in der Nähe wären, dann hatten sie keine Chance gegen sie. Alea atmete tief aus. In der Silberfadenvision hatte sie keine gesehen. Es war also wahrscheinlicher, dass Orion allein sein würde. Und es war eine einmalige Gelegenheit, Orion endlich den entscheidenden Strich durch die Rechnung zu machen!

Sie mussten einfach hoffen, dass alles gut gehen würde.

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