Sorgen

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Alea duschte sich kurz das Meerwasser ab, zog sich frische Klamotten an und ging an Deck. Lennox und Ben saßen im Deckshäuschen und hatten den Laptop vor sich. Sie schienen sich zu unterhalten und als Alea reinkam, lächelte Lennox sie an und Ben klickte die Seite, bei der sie gerade gewesen waren, weg. Alea zog kurz irritiert die Augenbrauen zusammen, aber Lennox sagte: „Thea und du seid im Meer geschwommen? Habt ihr irgendwo Magische entdeckt?"

Alea nickte und schilderte den beiden kurz das Geschehene.

„Überall werden Taucher losgeschickt, um mehr von solchen verlassenen Städten zu finden", murmelte Ben, dem es gar nicht gefiel, dass die Landgänger die Meermenschenruinen fanden.

Lennox gefiel das noch weniger. „Wir können nur hoffen, dass sie die magischen Gegenstände nicht öffnen können. Wenn einer von ihnen zum Beispiel eine Sengbohne findet, wird er darin nichts weiteres erkennen können. Es wäre einfach nur eine schrumplige Kartoffel – oder bestenfalls bloß ein seltsam geformter Stein."

„Ich kann mir vorstellen, dass viel über die Ruinen spekuliert wird", warf Ben ein. „Aber was kann man aus ein paar verfallenen Häusern schon schließen? Würden die Landgänger tatsächlich an ein Volk glauben, das im Wasser gelebt hat? Das Kiemen und Schwimmhäute besaß?"

„Hoffentlich nicht." Lennox warf Ben einen Blick zu, den Alea nicht sehen konnte, da Lennox ihr den Rücken zudrehte.

„Und, was habt ihr hier so gemacht?", fragte sie.

Ben winkte ab. „Nichts Wichtiges, hauptsächlich unsere Route studiert. Wir kommen schneller voran, als ich gedacht hatte."

„Wann können wir bei Nexon sein?"

„In ungefähr vier Tagen vielleicht."

„Vier Tage!", rief Alea erstaunt. Waren es nicht gestern noch ein bis zwei Wochen gewesen?

Ben lächelte. „Das Glück ist auf unserer Seite."

Alea lächelte ebenfalls, Bens Stimme gefiel ihr jedoch nicht. Da war ein Unterton, der nicht so richtig dazu passte. Insgeheim hatte sie das Gefühl, dass die beiden ihr etwas verschwiegen. „Auf der Montagoris ist doch noch Platz für Nexon, oder?"

„Ja", sagte Ben. „Hast du eigentlich schon Kekse gebacken? Sammy nervt ständig herum, dass er zu wenig hat."

Er wollte, dass sie ging, so viel war Alea klar. Und sie hatte nicht mitbekommen, dass Sammy mehr als sonst nach Keksen geierte, außerdem war er oft auf der Montagoris, während Ben und Lennox hauptsächlich auf der Crucis blieben. Sie blickte zu Lennox, aber der schaute geradeaus, als wäre dort etwas ziemlich Interessantes Unsichtbares.

Alea seufzte und sagte fröhlich: „Alles klar. Dann mach ich mal welche." Sie ging, als wäre alles in bester Ordnung. Vielleicht war es das ja auch. Sie musste ja nicht gleich alles erfahren, was die zwei Jungs miteinander besprachen. Vielleicht war sie einfach nur zu neugierig und misstrauisch.

Alea backte mehr als sonst, damit auch noch Mio, Siska, Thea und Nelani welche haben konnten, bevor Sammy alle für sich beanspruchen würde.

Nachdem sie die Kekse in den Backofen geschoben und die Temperatur eingestellt hatte, nahm sie noch einmal Nelani zur Seite. „Wie läuft es eigentlich mit dem Gegenmittel?", fragte sie. „Das für die Meermenschen, nicht die Magischen."

„Gut", sagte Nelani überraschenderweise. „Auf Island bin ich ordentlich vorangekommen, aber ich brauche doch noch etwas Blut von dir, da die Ergebnisse nicht ganz eindeutig sind."

„Kannst du hier eigentlich forschen, so ganz ohne Labor?"

Nelani wiegte den Kopf hin und her. „Ehrlich gesagt... eher nein. Ich muss früher oder später wieder zu meinem Labor zurück, um weiter an dem Mittel zu arbeiten, aber bis wir Orion vor eine Lafora gebracht haben, werde ich euch nicht von der Seite weichen."

Mein Alea Aquarius 8Where stories live. Discover now