-Losing Game-

By emelieschreibt

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Luna Moore hat innerhalb einer Nacht ihr ganzes Leben verloren. Ihr Dad wurde verhaftet, da der Verdacht best... More

-Prolog-
-Kapitel 1-
-Kapitel 2-
-Kapitel 3-
-Kapitel 4-
-Kapitel 5-
-Kapitel 6-
-Kapitel 7-
-Kapitel 8-
-Kapitel 9-
-Kapitel 10-
-Kapitel 11-
-Kapitel 12-
-Kapitel 13-
-Kapitel 14-
-Kapitel 15-
-Kapitel 16-
-Kapitel 17-
-Kapitel 18-
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-Kapitel 80-
-Kapitel 81-
-Kapitel 82-
-Kapitel 83-
-Kapitel 84-
-Epilog-

-Kapitel 46-

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By emelieschreibt

Luna

Unsere Körper sind sich wieder sehr nahe gekommen, ich kann Drews Herzschlag unter meinem hören. Kichernd rolle ich mich von ihm runter, sodass ich nun direkt neben ihm im feuchten Gras liege. Unsere Arme berühren sich leicht, wodurch das Kribbeln, welches meinen gesamten Körper durchflutet, nicht abnimmt.

»Ich habe trotzdem gewonnen«, verkünde ich außer Puste. »Ich freue mich schon auf das ausgiebige Frühstück morgen. Ich bevorzuge Pancakes im Bett und vergiss die Erdnussbutter nicht.«

»Träum weiter, Moore. Du bekommst höchstens ein altes, hartes Brötchen vom Supermarkt.«

»Das klopfe ich dann auf deinen Kopf. Vielleicht kommst du dann zur Besinnung und siehst ein, dass ich genau so gut in Basketball bin, wie du.«

»Ist das so?« Drews Lächeln ist zu hören. »Na, dann habe ich einen neuen Deal für dich. Du triffst den Korb aus der Entfernung, die ich eben treffen musste, dann besorge ich dir das beste Frühstück der Welt. Mit einem Schokoladenbrunnen, frischen Blumen und Kaviar.«

»Wie entzückend das auch klingen mag. Ich glaube ich muss passen.« Drew dreht sich auf die Seite, lehnt seinen Kopf auf seine Hand und sieht zu mir runter. Meine Hände habe ich in der Innentasche seines Pullovers vergraben.

»Du musst passen, weil dir klar ist, dass du verlieren wirst?« Ich wage es in seine Richtung zu sehen, versuche ernst zu bleiben, doch dann breche ich in lautes Gelächter aus. »Du hast recht«, verkünde ich amüsiert. »Der Treffer von mir vorhin war echt Glück. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass der Ball reingeht.« Jetzt beginnt auch Drew laut anzulachen und legt sich wieder richtig auf den Rücken.

Ich lege meine Hände flach auf meinen Bauch um meiner eigenen Atmung zu lauschen. Meine Bauchdecke hebt und senkt sich in einem schnellen Tempo, doch mit der Zeit gewinnt sie an normaler Geschwindigkeit. Ich richte meinen Blick Richtung Himmel und kann mir kein Lächeln verkneifen, als ich die vielen Sterne erkenne. Sie schmücken die schwarze Nacht mit all ihrer Pracht, sie wirken geradezu traumhaft.

Unbewusst rücke ich näher an Drew heran, sodass sich unsere Schultern mit Nachdruck berühren. Zwischen uns hat sich eine angenehme stille ausgebreitet, die keineswegs unangenehm oder gezwungen wirkt.

Während ich versuche die ganzen kleinen Punkte am Himmel zu zählen, erinnere ich mich an vorhin zurück, als ich verschreckt aus dem Hotelzimmer gerannt bin. Ich hielt es nicht mehr aus Drew so nahe zu sein und gleichzeitig so weit entfernt. Das heiße Prickeln lässt mir keine Ruhe, schon gar nicht, wenn er halb nackt vor mir steht und mich mit seiner unschuldigen Miene ansieht.

Als ich das Zimmer verlassen habe, wusste ich erst nicht wohin mit mir. Dann nahm ich mein Handy zur Hand und suchte auf der Karte nach einem Ort, vor dem ich mich sonst immer fernhielt. Wie es der Zufall so wollte, befindet sich der Friedhof ziemlich nah am Hotel.

»Meine Mom starb als ich einige Monate alt war. Sie bekam eines Nachts einen Herzinfarkt, ich lag in dem Bettchen neben ihr. Dad hatte damals Nachtschicht und fand Mom schließlich bewusstlos am Boden und mich kreischend im Bettchen«, unterbreche ich die Stille und räuspere mich. Ich habe diese Worte nie laut ausgesprochen, nicht vor Dad und auch vor sonst keinem. Mein Herzschlag beschleunigt sich erneut, als ich ein rascheln aus Drews Richtung entnehme. Schnell kneife ich die Augen zusammen und lasse sie geschlossen.

»Es war ein Unfall, niemand hatte das Kommen sehen. Sie war immer gesund gewesen und hatte keine Krankheiten. Ich erinnere mich nicht an sie, ehrlich gesagt existiert sie in meinem Leben gar nicht und das zu denken, oder laut auszusprechen fühlt sich wie die Hölle auf Erden an.« Drews Hand landet behutsam auf meinem Arm, wodurch ich leicht zusammenzucke. Er fährt mit seinen rauen Fingern langsam auf und ab, trotz des Stoffes prickelt meine Haut unter seinen Berührungen.

»Dad und ich sprechen nie über Mom, aber nicht, weil wir es nicht wollen. Es hat ihn Jahre gekostet über sie hinweg zu kommen. Er besuchte sie immer auf den Friedhof, er brachte ihr jeden Monat Blumen vorbei, doch ich sträubte mich schon als Kind dagegen. Ich wollte ihr Grab nicht besuchen, weil sie für mich nicht dort liegt. Ich habe Angst sie zu besuchen.«

»Du hast Angst davor, dass du dich schuldig fühlen könntest?« Seine Stimme klingt wie ganz weicher Honig. So vorsichtig habe ich ihn noch nie erlebt. Eine tiefe Gänsehaut legt sich über meinen ganzen Körper, meine Härchen stellen sich auf. In meinem Hals bildet sich ein Kloß, doch ich öffne meine Augen nicht.

»Ja«, flüstere ich brüchig. »Ich weiß, dass ich noch ein kleines Baby war und nicht helfen konnte. Doch irgendwas hätte ich bestimmt anders machen können.«

Plötzlich legen sich zwei starke Arme um meine Hüfte. Drew zieht mich mit einer beeindruckenden Leichtigkeit auf sich herauf, ich bin umhüllt von seiner Männlichkeit und seinem Geruch. Mein Herz explodiert jeden Moment in meiner Brust. Dann haben wir ein gewaltiges Feuerwerk am Himmel.

»Sieh mich an«, flüstert er eindrücklich. Ich komme seiner Anweisung nach, öffne meine Augen und erstarre, als ich direkt in seine dunklen Augen sehe. In dem dunklen Licht wirken sie wie braune Diamanten, die mich mit Begierde an glänzen.

»Du trägst keine Schuld an dem Tod deiner Mutter. Es war ein grauenhafter Unfall und Unfälle passieren nun mal. Denk nicht über die Vergangenheit nach.«

»Ich schaffe es aber immer noch nicht an ihr Grab zu gehen.« Eine Träne bildet sich in meinem Auge, aber nicht wegen meiner Mom. Es schmerzt unendlich in meiner Brust zu wissen, dass aus Drew und mir niemals so viel werden kann, wie ich es mir wünsche. Es ist, als würde sich meine Brust einklemmen, wenn er nicht da ist. Ihm so nah zu sein, seinen Herzschlag direkt unter mir wahrnehmen zu können fühlt sich zu schön an. Es ist uns verboten.

»Aber du warst auf dem Friedhof«, stellt Drew unsicher da und streichelt mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich muss mich streng zusammenreißen, meine Wange nicht an seine Hand zu schmiegen.

»Ich habe nach dem Friedhof im Internet gesucht und ihn schließlich gefunden. Wir sind hier weit weg von dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin, aber Dad bestand damals darauf, Mom dort zu vergraben, wo sie aufgewachsen ist. Und das muss hier irgendwo sein.« Das ich nie mit Dad mitgegangen bin löchert mich wie ein scharfes Messer.

»Ich traute mich durch das Tor zu gehen, doch ich schaffte es keine zwei Meter an den Gräbern vorbei. Ich kann das nicht und schon gar nicht ohne Dad.«

Drews Atem streift meine Wange als er sich etwas nach oben beugt um mir die Kapuze wieder richtig auf den Kopf zu ziehen. Sie fällt andauernd ab, da sie viel zu groß für meinen kleinen Kopf ist.

Als er mir vorhin seinen Pullover angezogen hat, durchflutete mich eine solche Sehnsucht, die verboten sein sollte. Eingehüllt und gefangen von seinem Geruch zu sein ist wie eine süße Folter.

»Und was war mit deiner Pflegefamilie? Cole meinte es gab da einige Schwierigkeiten?« Seine Stimme bricht beinahe, dann höre ich seine Zähne knirschen. Ich drücke meine Hand gegen meine Brust um den Druck etwas zu mildern.

»Direkt nach der Festnahme meines Dads übergab mich das Jugendamt in eine Pflegefamilie. Sie gingen auf meine Wünsche nicht ein, sie waren froh mich auf irgendeine Weise loszuwerden. So kam es mir jedenfalls vor. Ich wurde in eine Familie gebracht, die man so eigentlich gar nicht bezeichnen kann. Es gab noch ein Kind, ein Baby, welches das leibliche Kind der beiden Erwachsenen war. Mein Pflegevater hatte starke Probleme mit Alkohol, seine Frau hatte kaum etwas zu sagen. Es wurde so schlimm, dass er seine Frau missbrauchte. Wirklich, ich hielt es nicht mehr aus. Ich flehte Isabell an mich aus diesem Höllenloch zu befreien.«

Auch wenn ich Drew nicht ansehen kann, merke ich wie sein Körper sich versteift. Das Gefühl er würde mit mir fühlen, sich für mich interessieren, fühlt sich verdammt gut an. Das alles ändert leider nichts an der bitteren Wahrheit.

»Das tut mir leid.« Seine Stimme klingt hart. Als müsste er sich zusammenreißen. »Das muss es nicht.« Ich reibe mir den Bauch. »Ich war nur einige Wochen dort. Die Frau tut mir viel mehr leid.«

Erneut breitet sich stille zwischen uns aus. Schließlich unterbricht Drew unseren ruhigen Moment.

»Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe.« Drews Stimme wird ernster. Ich weiß, dass ich nicht einfach hätte wegrennen sollen, aber mir blieb keine Wahl. Mein Herz ist momentan viel zu labil um in seiner Nähe zu sein.

Ungeschickt rolle ich mich von seinem Körper und liege erneut neben ihm. Die Augen lasse ich diesmal auf, nehme die ganzen Sterne in Betracht und versuche mich nicht auf die Leere zu konzentrieren, die mich nun umhüllt. Weil er mich nicht mehr hält.

»Es tut mir leid«, flüstere ich.

»Das muss es nicht.« Er räuspert sich. »Danke für dein Vertrauen. Du hättest mir nichts von deinen Lasten erzählen müssen, aber ich bin froh, dass du es getan hast.«

Es folgt einen Momentder Stille.

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