-Losing Game-

By emelieschreibt

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Luna Moore hat innerhalb einer Nacht ihr ganzes Leben verloren. Ihr Dad wurde verhaftet, da der Verdacht best... More

-Prolog-
-Kapitel 1-
-Kapitel 2-
-Kapitel 3-
-Kapitel 4-
-Kapitel 5-
-Kapitel 6-
-Kapitel 7-
-Kapitel 8-
-Kapitel 9-
-Kapitel 10-
-Kapitel 11-
-Kapitel 12-
-Kapitel 13-
-Kapitel 14-
-Kapitel 15-
-Kapitel 16-
-Kapitel 17-
-Kapitel 18-
-Kapitel 19-
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-Kapitel 21-
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-Kapitel 78-
-Kapitel 79-
-Kapitel 80-
-Kapitel 81-
-Kapitel 82-
-Kapitel 83-
-Kapitel 84-
-Epilog-

-Kapitel 33-

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By emelieschreibt

Luna

Im Haus der Gibsons zu leben, wird nach jedem Tag merkwürdiger und aufwühlender. Allein, wenn ich dabei bin die Treppenstufen nach unten zu gehen um zu frühstücken, oder um mir eine Flasche Wasser zu holen, verlangt mir so viele Nerven ab.

Als Cole fort war und ich bei Isabell eingezogen war, empfand ich meine Anwesenheit nie als unerwünscht. Ich half Isabell bei ihrer Schwangerschaft, rief ihr ein Taxi, wenn sie zum Frauenarzt musste, ging für sie Einkaufen, holte ihre Medikamente in der Apotheke ab. Nachdem ich mit meinem gesparten Geld meinen Führerschein machte, fuhr ich mit Bonny zu ihren Arztuntersuchungen, wenn Isabell einen Termin hatte.

Ich fühlte mich in dieser Familie aufgehoben. Bonny ist für mich wie meine leibliche Schwester und Isabell schlüpfte in die Mutterrolle, die ich nie zu spüren bekam. Da meine Mom bei meiner Geburt ums Leben kam, wusste ich nie, wie es ist eine zu haben. Doch dank Isabell durfte ich lernen, wie wunderschön es sein kann einen Menschen zu haben, der einen unterstützt, bedingungslos liebt und hinter einem steht.

Als mein Dad noch jeden Tag bei mir sein konnte übernahm er jede Verantwortung für mich. Er hat jahrelang gebraucht um über den Verlust seiner Frau hinwegzukommen und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mir selbst nicht die Schuld an ihrem Tod gegeben hätte. Immer, wenn ich Dad traurig oder niedergeschlagen gesehen habe, zog ich mich zurück und kämpfte gegen mein schlechtes Gewissen an.

Denn wenn ich nicht geboren wäre, dann würde Natascha noch leben und sie und Dad könnten glücklich bis an ihr natürliches Lebensende leben. Dann lernte er Isabell kennen, da war ich erst zehn. Das war zu der Zeit, als Dad mit mir hier her nach Sunnyvale zog. Davor lebten wir in einem Neben Ort San Franciscos, aber Dad hielt den Schmerz nicht mehr aus. Alles erinnerte ihn an Mom.

An meinem ersten Schultag in der vierten Klasse lernte ich Cole kennen. Er fiel mir direkt auf, aber nicht im guten Sinne. Ehrlich gesagt empfand ich am Anfang unserer Freundschaft eher Hass als Liebe auf ihn. An meinem ersten Schultag war ich so aufgeregt gewesen, da wir zu allem Überfluss mitten im Schuljahr umgezogen waren. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen, als Cole mir während meiner ersten Schulstunde mein Mäppchen vom Tisch geklaut hatte. Die Lehrerin bekam dies natürlich nicht mit und gab mir ärger, da ich an meinem ersten Tag nicht gut vorbereitet in den Unterricht kam.

Seitdem ärgerte mich Cole jeden Tag in den Pausen und im Unterricht. Er war mir ein Dorn im Auge und auf diesem Weg lernten sich Isabell und mein Dad kennen. Die kleinen Sticheleien von Cole und mir führten so weit, dass wir zusammen mit unseren Eltern zum Direktor zitiert wurden um unsere Auseinandersetzungen zu begraben. Erst dann erfuhr ich, dass Isabell die Direktorin der Schule war. Das wiederum machte mich noch wütender auf Cole, da er auf der sicheren Seite stehen würde. Wenn sie seine Mom war, dachte ich, dann würde sie sich auf seine Seite stellen und Dad erzählen, dass ich ihren Sohn ärgern würde.

Der Tag endete damit, dass wir zu viert in eine Eisdiele gegangen waren. Dad und Isabell waren sich einig, dass Cole und ich bloß mehr Zeit miteinander verbringen mussten. Für mich war der Tag furchtbar. So furchtbar, dass mir sogar das Eis nicht geschmeckt hat.

Unsere Eltern sollten jedoch recht behalten. Es dauerte eine Weile, aber dann wurden Cole und ich unzertrennlich und dadurch bekamen sich auch Isabell und Dad häufiger zu Gesicht. Es dauerte zwar Jahre, bis sie zusammenkamen, aber es klappte. Wir wurden zu einer Familie. Wir lebten nicht zusammen, aber in unseren Herzen schon.

Dann wurde Dad verhaftet und Isabell erfuhr direkt einige Wochen danach, dass sie schwanger war. Unser aller Leben lief aus allen Fugen. Dad war weg, ich kam die erste Zeit in eine Pflegefamilie und Cole verschwand wie vom Erdboden.

Wie gesagt, mein Leben ist ein Chaos. Aber Isabell und Bonny waren mein Anker, meine Rettung. Auch die Besuche bei meinem Dad halfen mir nicht aufzugeben. Zu hoffen, dass es besser wird. Doch das wurde es nicht. Es wurde schlimmer als Cole und Drew wieder die Stadt betraten. Drew ist für mich weiterhin ein heikles Thema und die Tatsache, dass er unglaublich freundlich zu mir ist (außer, wenn er mich mit seiner Art stichelt) irritiert mich.

Das eigentliche Problem bin allerdings ich. Wenn Drew mit mir spricht und mich mit seinen warmen Augen ansieht, verpufft meine Wut und meine Unwissenheit. Zumindest für den Moment, in dem er sich in meiner Nähe befindet, lässt mich vergessen was ich in jener Nacht gesehen habe. Jedoch kann ich nichts dagegen tun, es geschieht alles von allein. Ich werde weich in seiner Gegenwart, meine Knie fangen an zu zittern und meine Wangen glühen vor Scharm. Womöglich zieht mich seine Anwesenheit auch nur so stark an, weil er mich wie die wenigen wie einen normalen Menschen behandelt. Drew sah mich noch nie mit einem abwertenden Blick an.

Als er gestern plötzlich im Physikraum auftauchte, durchfuhr mich pure Panik, gefolgt von einem heißen Prickeln. Es schien für mich keinen Sinn zu ergeben, dass er auf einmal da war. Als würden sich unsere Körper gegenseitig anziehen. Dann wären wir wieder bei der Physik.

Die ganze Doppelstunde über konnte ich mich nur schlecht auf den Unterricht und den Stoff konzentrieren. Drew direkt neben mir zu wissen, seine Nähe zu spüren und seinen intensiven Duft in der Luft klebend zu haben, belastete meine Konzentration gewaltig. Dann folgte er mir noch zu meinem Spind, wofür ich insgeheim dankbar war. Es waren zwar kaum andere Schüler im Flur, doch innerlich half es mir jemanden bei mir zu haben.

Er riss mir den Brief von der Universität in San Francisco einfach aus der Hand, bestand darauf zu erfahren, was in dem Briefumschlag verborgen war. Wieso wollte er das alles über mich wissen? Was macht mich so interessant, für jemanden wie ihn? Obwohl ich eindeutig mehr Fragen, als Antworten habe, berührte mich seine Art wie er versuchte mich aufzumuntern.

Und das wiederrum macht mich wütend, und zwar auf mich selbst. Mir sollen seine Worte nicht gefallen, seine Nähe soll mich nicht aus der Fassung bringen und vor allem hasse ich es, dass ich mich in seiner verkorksten Gegenwart sicher fühle.

Gerade bin ich dabei mir meinen Rucksack über die Schulter zu werfen, somit sind wir wieder am Anfang meiner Gedanken. Das Leben im Haus der Gibsons raubt mir jegliche Energie und das wegen Cole. Seit er da ist fühle ich mich unter diesem Dach nicht mehr so geborgen und geliebt. Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein und Isabell und Bonny sind genau so wie früher, doch ich kann nicht so tun als wäre alles in Ordnung. Solange ich das bittere Gefühl habe, mir wird etwas verschwiegen, meide ich jeden Familienmoment, den es hier womöglich geben wird.

Isabell besteht darauf, dass Cole und ich gemeinsam in die Schule fahren, doch zu diesem Opfer bin ich nicht bereit. Ich erfinde immer eine neue Ausrede, fahre jeden Morgen und Nachmittag mit Conner oder Meghan mit, nur damit ich Cole nicht ausgesetzt sein muss.

Heute Morgen, am Freitag, brauche ich zum Glück keine Ausrede. Ich habe erst zu dritten Stunde Unterricht, das bedeutet Cole ist schon weg. Conner müsste jeden Moment vor der Tür stehen und mich abholen, da wir vor beginn der dritten Stunde noch in ein Café gehen und zusammen frühstücken.

Als ich die Treppen hinunterspaziere kommt Isabell zur Haustür hinein. Ihr Blick ist zu der Zeitung in ihren Händen gesenkt, erst spät nimmt sie mich wahr. »Guten Morgen, Luna.« Sie lächelt mich warm an, streift sich ihre Schuhe ab und legt die Autoschlüssel in eine Schale.

»Guten Morgen.« Mit angeschwollenen Herzen komme ich am Fuß der Treppe an und steige in meine schwarzen Vans. »Ich habe Bonny eben in den Kindergarten gebracht. Könntest du sie später vielleicht holen? Ich habe noch einen wichtigen Termin mit dem neuen Anwalt deines Dads und das würde sich überschneiden.«

Sofort erinnere ich mich an das Gespräch zwischen Cole und ihr zurück, als ich hinter der Tür gelauscht habe. Eiskalte spuren zeichnen meine Brust ab. »Redest du von dem Anwalt, den Cole und du im Auge habt?«, sage ich scharf und meide jeglichen Augenkontakt. Isabell lässt die Zeitung komplett nach unten sinken, dann sieht sie mich an.

»Er ist der beste der Stadt«, meint sie mit schwacher Stimme. Grinsend schüttle ich bloß mit dem Kopf und starre nach oben an die Decke. Wow, der Dachdecker hat sich echt Mühe gegeben.

»Und wieso wird mir sowas verschwiegen? Ich bin nämlich der Meinung, dass mir solche Informationen nicht vorenthalten werden sollten, Isabell!«, fahre ich sie an.

Isabell kommt eilig auf mich zu und kommt direkt vor mir zum Stehen. Sie sieht verzweifelt und völlig fertig aus. »Luna. Als ich dich hier bei mir aufgenommen habe, da habe ich dir etwas versprochen. Erinnerst du dich?« Um nicht einzuknicken, verschränke ich die Arme vor der Brust und presse die Lippen festaufeinander.

Isabell legt mir ihre warme Hand auf die Schulter.

»Ich habe dir versprochen deinen Dad so schnell wie möglich zurückzuholen. Hiermit halte ich mein Versprechen und tue alles was in meiner Macht steht um ihn dir zurückzubringen, okay? Und damit du dich damit nicht rumschlagen musst, halte ich dich daraus. Du hast genug mitmachen müssen, Maus.«

Langsam hebe ich mein Kinn an um sie ansehen zu können. Eine Träne schmückt ihr Gesicht, ein Kloß macht sich in meinem Hals breit und ich widerstehe dem Drang sie in den Arm zu nehmen. Sie will mir weiteren Kummer ersparen, trotzdem ist es nicht ihre Aufgabe mich zu schonen.

»Ich komme damit klar«, sage ich rau.

»Ich weiß, Schätzchen.« Sie lächelt mich unter Tränen an. »Ich weiß wie stark du bist und wie dich die ganze Sache abgehärtet hat. Nur kann ich es nicht ertragen dich am Boden zerstört zu sehen. Lieber leide ich für uns beide.«

Und ich glaubte ihren Worten. 

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