Married to the Mason Knight

By trapqueen_16

1M 24K 23.6K

Durch einen blöden Zufall ist Sarah Maxwell nach einer Party die Zeugin eines Mordes geworden. Durch einen n... More

Prolog
1
2
3
4
5
6
7
8.
9
10
11
12
13
14
15
16
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37.
38
39
40
41
42
43 (kurzes kapitel)

17

18.3K 496 606
By trapqueen_16

Bevor ich ausstieg, wischte ich mir die dunklen Spuren der Maskara unter meinen Augen weg.
Als es einigermaßen in Ordnung war, schlug ich die Tür auf und verließ das Auto.

Da ich heute morgen nichts gegessen habe, hatte ich dementsprechend einen großen Hunger.

Ich strich den feinen Stoff meines Kleids zurecht und richtete aus Gewohnheit die Träger, obwohl sie ruhig auf meinen Schultern lagen. Das Kleid war etwas enger als es mir in Masons Gegenwart lieb war. Obwohl es wenig Haut zeigte, war es dennoch sehr betonend. In diesem engen Kleid wurden meine nicht so schmalen Hüften und mein Hintern mehr betont, als mir lieb war. Meine schmale Taille und die Körbchengröße B retteten mich Gottseidank ein wenig.

Mason wartete am Eingang des Cafés auf mich. Ich lief die letzten Schritte auf ihn zu und wartete bis er reinlaufen würde, aber er deutete mir mit einem Nicken reinzugehen.

„Lauf."

„Ja, auf" murmelte ich und stellte mich in den Türrahmen und wartete bis er reinlaufen würde.

Er zog eine dunkle Augenbraue in die Höhe und sah mich fragend an.

Wollte ich wirklich, dass er meinen Hintern in diesem viel zu engen Kleid sah? Zum bereuen war es sowieso viel zu spät. Ich konnte mich wohl schlecht in ein anderes Kleid zaubern.

Außerdem war ich mir sicher, dass mich Mason niemals auf diese Weise anschauen würde. Darauf könnte ich mein ganzes Hab und Gut verwetten.

„Du bist ein kleines Mädchen und keine Frau."

Das hatte er damals zu mir gesagt. Bei dem Gedanken daran verdrehte ich innerlich meine Augen und lief anschließend rein. Ich sah mit meinem Körper in keinerlei Hinsicht aus wie ein Mädchen. Aber besser war es, wenn er so über mich dachte. Wenigstens müsste ich keine Angst haben, dass er sich an mich vergreifen würde. Es kratzte sehr an meinem Ego, wenn ein Mann wie Mason mich als Mädchen bezeichnete. Dennoch war ein schlauer Teil in meinem Gehirn froh darüber, dass er mich in keinerlei Hinsicht anziehend fand.

Ich lief rein und suchte einen Platz am anderen Ende des Cafés. Der Platz war am Fenster und man hatte einen schönen Ausblick in die Stadt.

Mason setzte sich gegenüber von mir und ich spürte seinen Blick auf mir. Ich ignorierte seinen stechenden Blick und sank mit meinem Blick tiefer in die Menükarte, sodass ich ihn nicht ansehen musste.

„Wohin gehst du?" fragte ich dann doch, als er wieder aufstand und sich zum Gehen in Bewegung setzte.

„Telefonieren. Bin gleich wieder da" sagte er und zuckte sein Handy aus der Hosentasche heraus. 

Ich konnte die Kellnerin bereits ausmachen, die sich auf unseren Tisch zu bewegte.

„Soll ich dir schon mal was mit bestellen?" fragte ich ihn. Er nickte kurz als Bestätigung.

„Und was?"

„Irgendetwas" sagte er und verschwand. 

Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, aber es war viel zu spät. Er war mit seinen großen Schritten bereits am Eingang des Cafés angelangt.

Ich atmete hörbar aus und massierte meine Schläfen. Wie konnte es ihm egal sein, was er essen wird? Ich glaube kaum, dass er gerne alles aß.

Ich wünschte mir mehr Kommunikation seinerseits. Wieso konnte er nicht ein Sonnenschein wie Jayden sein? Dann wäre die Zeit mit ihm viel erträglicher. Weil er eine schwarze Wolke mit Gewitter ist.

„Was darf ich dir bringen?" fragte mich die Kellnerin und zuckte ihr Notizbuch hervor.

Ich bestellte für mich Pancakes mit einer Schokoladensoße, Erdbeeren und Himbeeren. Für Mason bestellte ich ein Omelett mit Toast. Vielleicht mochte er ja herzhaftes zum Frühstück. Süß spaßte nicht zu ihm.

Man behauptete, dass gutes Essen am Morgen Kummer und Sorgen vertrieb. Dem stimmte ich ohne zu zögern zu. Ich freute mich schon auf das Frühstück. Mein leerer Magen machte mir deutliche Signale, dass es Zeit für ein leckeres Frühstück war.

Fast hätte ich Masons Kaffee vergessen. Das war eine Sache, die ich über ihn kennengelernt hatte. Er trank schwarzen Kaffee ohne Zucker. Ich bestellte einmal Kaffee für ihn und für mich einen Saft. 

Die Kellnerin notierte sich meine Bestellung und ging wieder.

Ich sah mich in dem Café um. Wie lange war es her, dass ich draußen gesessen und etwas gegessen habe? Viel zu lange.

Dass meine Begleitung ein tyrannischer und kalter Mann war, war im Moment ziemlich egal. Hauptsache ich bin wieder unter Menschen. 

Mein Blick blieb bei dem Mann am Tisch rechts von mir stehen. Ich zog meine Augenbrauen leicht zusammen und blickte schnell weg. Wieso starrte er mich an? Kennen konnte er mich wohl kaum, denn sein Gesicht sagte mir nichts.

Ich rutschte unruhig auf meinem Platz herum und strich meine Haare nervös hinter die Ohren. Denn ich konnte den Blick des Mannes immer noch auf mir spüren.

Unauffällig griff ich nach meinen Trägern und checkte ob sie nicht eventuell runtergerutscht waren. Das war aber nicht der Fall. Das Kleid war sehr eng, daher rührten sich die Träger kein Stückchen.

Ich blickte aus dem Fenster raus und erkannte Mason an seinem Auto stehen. Er hielt sich das Handy ans Ohr und hörte der Person an der anderen Leitung konzentriert zu.

Wie lange brauchte er noch?

Der unangenehme Blick des Mannes auf mir zwang mich dazu ihm erneut einen Blick zuzuwerfen.

Ich lag richtig. Er starrte mich immer noch an und lächelte diesmal. Als Antwort starrte ich ihn mit einem finsteren Gesichtsausdruck an und schnaubte verächtlich.

Er saß nicht mal alleine. Neben ihm saß eine Frau, die viel zu sehr mit ihrem Essen beschäftigt war. Merkte sie nicht, wie ihr Mann fremde Frauen angaffte?

Ich zupfte wieder nervös an meinem Kleid herum und wollte mich irgendwie vor den ekligen Blicken des Mannes schützen. Das Essen war auch noch nicht da. Ich lehnte mich nach vorne und stützte meine Ellbogen auf dem Tisch ab.

Ein kurzer Blick aus dem großen Fenster verriet mir, dass Masons Blick diesmal auf mir lag. Ich riss meinen Blick schnell von ihm los und starrte auf meine lackierten Fingernägel. Er telefonierte ja immer noch.

War er überhaupt ein Amerikaner? Er wirkte exotisch durch seinen gebräunten Teint und den hellen Augen. Sein Haar war auch viel zu dunkel für einen typischen Amerikaner. Ich glaube er war eine Mischung aus amerikanisch und südländisch.

Sein amerikanischer Akzent beim Sprechen machte deutlich, dass er hier geboren sein musste. Denn er sprach komplett akzentfreies Englisch. Wie ein Muttersprachler.

Ich freute mich ungeheuer auf das nächste Treffen mit Jayden. Er wird mir sicherlich mehr über Mason erzählen. Denn für mich war er ein kniffliges Rätsel.

Die Blicke des fremden Mannes nervten mich, aber ich wollte kein Theater veranstalten, indem ich ihn vor allen zur Sau machte.

Die Kellnerin kam nach einer Weile wieder und brachte mir unser Frühstück. Es sah alles zum anbeißen aus! Doch die Blicke des fremden Mannes würden mich das Essen nicht genießen lassen.
Das nervte mich. Egal, ich werde versuchen ihn zu ignorieren.

Wie gerufen kam Mason ebenfalls wieder rein und nahm Platz.

Als er den Platz zu meiner rechten einnahm, schoss mein Blick kurz zu ihm hoch. Da er meinen Blick erwiderte ohne etwas zu sagen, blickte ich wieder auf mein Essen runter.

Vorhin hatte er gegenüber von mir Platz genommen. Es war zwar nicht eng auf der einen Seite zu zweit zu sitzen, aber Mason war ganz schön breit.

Wenigstens war ich durch Mason den gaffenden Blicken des Mannes nicht mehr ausgesetzt und konnte in Ruhe frühstücken.

Ich kam ständig in Kontakt mit Masons Schulter und konnte nicht weiter wegrutschen, weil ich bereits am Fenster saß. Es war unangenehm ihn ständig zu berühren. Ich glaube ihm gefiel es genauso wenig.

Als Mason seinen linken Arm ausstreckte, schnellte mein Kopf zu ihm rüber. Doch er legte seinen Arm bloß hinter mir auf der Sofalehne ab, sodass er mich nicht mehr berührte und warf mir einen flüchtigen Blick zu.

Ich dachte er wollte ihn um meine Schultern legen. Und weshalb sollte er das bitte tun wollen?

„Schmeckt es dir?" fragte ich schließlich, als es mir zu still wurde.

Mason konnte den ganzen Tag schweigen ohne dass es ihm etwas ausmachte. Mich jedoch nervte die ständige Stille. Daher versuchte ich Gespräche mit ihm aufzubauen.

„Ich dachte vielleicht magst du herzhaftes zum Frühstück lieber als süßes" redete ich weiter und betrachtete sein seitliches Profil.

Er nickte bloß und nahm eine weitere Gabel in den Mund. Ich blickte wieder auf meinen Teller und aß meine Pancakes weiter. Doch irgendwie konnte ich mich nicht auf mein Essen konzentrieren, obwohl ich vorhin solchen Hunger hatte.

Ich warf Mason zwischendurch verstohlene Blicke zu. Seine Kaumuskeln arbeiteten in vollen Zügen und sein Adamsapfel setzte sich jedesmal beim Schlucken in Bewegung.

Es war sehr schwer ihn nicht anzusehen, wenn er weniger als einen Meter entfernt von mir saß und seinen Arm hinter mir abgelegt hatte. Von seinem angenehmen männlichen Duft will ich gar nicht erst anfangen.

„Starr mich nicht so an."

Ich verschluckte mich an dem Essen in meinem Mund und fing an leise zu husten. Schnell nahm ich meinen Blick von ihm und blickte auf meine Pancakes runter.

Mason schob eine Tasse zu mir rüber, die ich hastig umfasste.

Ich nahm unwissend einen kleinen Schluck und mein Husten legte sich glücklicherweise wieder. Jedoch verzog ich angeekelt meinen Mund ich versuchte den Geschmack auf meiner Zunge loszuwerden. Das war nicht mein Saft, sondern sein Kaffee gewesen.

Was war das bitte für ein ekelhafter Kaffee? Er war viel zu stark und schmeckte bitter. Kaum zu glauben, dass Mason verbittert war. Das lag sicherlich an dem Kaffee.

„Wie starre ich denn?" fragte ich und zuckte ahnungslos mit den Schultern.

Ich ignorierte den Gedanken, dass Mason vor kurzem ebenfalls an dieser Tasse genippt hatte. Kam es mir nur so vor oder war die Temperatur im Café deutlich gestiegen?

Bleib cool und überspiel deine Unsicherheit.

Es war leichter gesagt als getan. Denn seine stechenden Augen konnte einen sehr verunsichern.

Als würdest du mich gleich anspringen wollen" sagte Mason und lehnte sich mit dem Rücken zurück. Er war fertig mit dem Essen, während ich meinen Appetit durch die Anspannung in der Luft verloren hatte.

Mein Mund klappte leicht auf und eine verräterische Röte legte sich über meine Wangen.

Wenn er sich weiterhin so unbekümmert bewegt, reißt sein enges Hemd gleich.

„Ich habe mich nur gewundert, ob du deine Haare färbst. Mehr nicht" log ich peinlich berührt und lehnte mich über mein Essen. So konnte ich seinem Blick entkommen.

Ich habe doch nur kurz geschaut und er stellte es sofort ins falsche Licht. Ich würde ihn niemals anspringen wollen.

„Warum sollten meine Haare gefärbt sein?"

Ich war darum bemüht seinen Blicken auszuweichen und mich in Luft aufzulösen. Aber irgendwie klappte es nicht ganz so wie ich es wollte.

Ich erinnerte mich an die Blondine aus seinem Apartment zurück. Sie hatte sich unbeschwert an ihn geklammert und ihn geküsst.

Hatte sie keine Unsicherheit oder Verlegenheit vor seiner Dominanz verspürt? Ich hielt hier schwer seinen Blicken stand, während es Frauen gab die sich tatsächlich mit ihm ins Bett wagten. Ich glaube ich drifte schon wieder in die falsche Richtung!

„Weil sie so dunkel sind. Ich habe noch nie so dunkles Haar gesehen" murmelte ich mit einem erhitzten Gesicht und stocherte in den Himbeeren herum. Hör auf mich anzuschauen würde ich am liebsten schreien. Aber ich hatte mich genug für heute blamiert.

Es herrschte wieder unangenehme Stille, die ich so sehr hasste. Mason blieb weiterhin in seiner schrägen Position sitzen, während ich auf mein Frühstück konzentriert war.

„Verrücktes Mädchen."

Ich schnappte empört nach Luft und warf ihm einen entgeisterten Blick zu.
Das sagt genau der richtige! War er nicht derjenige, der mich gestern Abend noch mit Messern beworfen hatte?

„Gib doch zu, dass du mich angestarrt hast" sagte er ruhig und führte die Kaffeetasse zu seinen vollen Lippen. Die Tasse, die vor kurzem an meinen Lippen gelegen hatte.

Ich entfernte schnell meinen Blick von seinen Lippen und konzentrierte mich wieder auf seine blauen Augen.

„Ich bin nicht diejenige gewesen, die gestern mit Messern nach Menschen geworfen hat" flüsterte ich.

„Mach deinen Mund auf."

Bei diesem Satz schoss mein Kopf in die Höhe und ich blickte ihm alarmiert in die Augen. Hatte er etwa meinen Satz gehört und war jetzt verärgert darüber?

Sein Satz erinnerte mich viel zu sehr an gestern Abend, als er das Messer auf meine Hand gezielt hatte. Und auf meinen Kopf. Und meinen Mund nicht zu vergessen.

Seine blauen Augen strahlten mich jedoch amüsiert an und er stieß mit der Zunge gegen die Innenseite seiner Wange. Um wahrscheinlich das Zucken seiner Mundwinkel zu unterdrücken. Warum wollte er nicht offen und ehrlich lächeln? Er versuchte nämlich sein Lächeln zu unterdrücken. Woran lag das?

Mir fiel die Gabel aus der Hand, als Mason nach einer Erdbeere griff und sie in die Schokoladensoße tunkte.

Ich machte große Augen und versuchte nicht in Panik auszubrechen. Was hatte er schon wieder vor?

Als er mir die in Schokolade getunkte Erdbeere vor den Lippen hielt, wurde ich noch unruhiger.

„Hast du etwa vor mich diesmal mit Gabeln abzuwerfen?" flüsterte ich ängstlich und starrte die Erdbeere an, als wäre sie eine Bombe.

Ich stellte mir vor, wie ich die Erdbeere im Mund halte und Mason mit Gabeln danach wirft.

Mein Satz sorgte dafür, dass Masons Mundwinkel sich letztendlich zu einem minimalen Lächeln in die Höhe zogen, welches sehr amüsiert wirkte.

Er drückte seine Lippen fest aufeinander, um nicht noch inniger zu Lächeln.

Mir fiel auf, dass er ein Grübchen auf der rechten Wange hatte. Es war zwar durch den leichten Bartschatten bedeckt, aber man konnte es beim genauen Hinsehen erkennen.

Ich wusste nicht was mich mehr schockierte. Die Tatsache, dass er leicht lächelte oder dass er mich wieder mit spitzem Besteck abwerfen wollte.

„Finde es heraus" sagte er ruhig und hielt mir die Erdbeere unmittelbar vor meinen Lippen hin.

Ich sah mich kurz am Tisch um und glücklicherweise lag kein gefährliches Besteck in seiner Nähe.

Durch seine dominante Ausstrahlung und seine hypnotischen Augen, war ich gezwungen mich ein wenig näher an die Erdbeere zu beugen und sie schließlich in den Mund zu nehmen. Keine Ahnung was er mit mir anstellen wird, wenn ich es verneine.

Da die Erdbeere klein war, schaffte ich es sie mit einem Bissen in den Mund zu nehmen. Nebenbei war mein skeptischer Blick auf seine amüsierten Augen gelegt.

Bis jetzt hatte er nichts getan oder nach etwas auf dem Tisch gegriffen. Oder ein Messer aus seiner Hosentasche gezogen.

Aber da er ein Psychopath war, wollte ich keinerlei Risiken eingehen und mich zu früh freuen.

Ich schluckte die Erdbeere runter und sah ihn gespannt aus großen Augen an. Würde noch was passieren oder weshalb hatte er mir sonst eine Erdbeere in den Mund gesteckt?

Als es erneut um seine Mundwinkel zuckte und er fester die Zunge gegen seine Wange drückte, wurde mir bewusst, dass er sich bloß einen Spaß mit meinen Ängsten erlaubt hatte. Dieser Mistkerl.

Ich spitzte wütend meine Lippen und hielt mich schwer zurück ihn nicht böse anzugucken. Nur ungerne wollte ich ihn verärgern. Seine Wut und Verärgerung hatte ich gestern Nacht sehr gut kennengelernt.

„Bist du wirklich so unschuldig, oder tust du nur so" fragte Mason plötzlich und zog belustigt eine Augenbraue in die Höhe.

Sein Tonfall klang nicht streng oder wütend, sondern normal. Normal und tief.

Verwirrt sah ich ihn an. Wieso sollte ich einen auf unschuldig tun? Ich verstand seinen Satz nicht.

Er fuhr sich mit der Zunge über seinen Mundwinkel und streckte seine rechte Hand nach mir aus.

Ich zuckte reflexhaft zusammen, weil mir die Ereignisse von gestern Nacht in den Sinn kamen. Wollte er mir wieder wehtun?

Als er seine große Hand auf meine rechte Gesichtshälfte ablegte, stockte mein Atem und mir wurde auf Anhieb warm. Es war wirklich sehr warm hier drinnen.

Ich stieß warme Luft aus meinem Mund aus und die Luft um mich herum fühlte sich dick und stickig an.

Masons Hand fühlte sich unglaublich schwer auf meinem Gesicht an.

Als er seinen Daumen plötzlich über meine Lippen wandern ließ, schluckte ich schwer. Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, während seine Augen auf meinen Lippen lagen.

Ich hatte flüssige Schokolade an den Lippen gehabt, die er mit dem Daumen weggestrichen hatte. Denn seine Augen wanderten zu seinem schokoladigen Daumen.

Ich schielte mit den Augen zur Seite und betrachtete seinen Daumen.

Mir wurde die Ernsthaftigkeit der Situation erst bewusst, als ich bereits seinen Daumen in meinem Mund hatte und meine Zunge darum wickelte, um die Schokolade abzulecken. Ich wollte bloß die Schokolade ablecken, aber hatte vergessen dass es sich hierbei um Masons Daumen handelte. Nicht meinen.

Seine Hand auf meinem Gesicht spannte sich stark an und ich riss meine Augen so weit auf, dass es anfing zu brennen.

Mein Kopf schoss voller Geschwindigkeit in Masons Richtung und ich wurde blass.

Was hatte ich da bloß getan?

Masons Augen sahen mich irritiert an und sein amüsierter Gesichtsausdruck war verschwunden. Stattdessen hatten sich seine stürmischen Augen verdunkelt und wirkten beinahe schwarz. Jedoch stand in seinen mittlerweile sehr dunklen Augen kein Zorn geschrieben, wie es normalerweise passierte. Diesmal schaute er mich mit einem fremden Ausdruck in den Augen an und zog seine Augenbrauen leicht zusammen.

Ich zog scharf die Luft ein und mein Herz donnerte wie wild gegen meinen Brustkorb.

Während Masons pechschwarze Augenbrauen sich enger zusammenzogen und sein Kiefer unzufrieden zuckte, biss ich unwissend stärker gegen seinen Daumen.

Wie schaffte ich es, mich jedesmal in unanständige Situationen zu bringen?

„Wie unschuldig kann man nur sein" durchbrach Masons raue Stimme die angeheizte Stimmung um uns herum. Mein Gesicht spiegelte sich in seinen geweiteten Pupillen wieder.

Als ich realisierte, dass ich ihm auf den Daumen biss, schreckte ich zurück und ließ seinen Daumen sofort frei.

Um dieser unangenehmen Situation zu entkommen sprang ich auf meine Beine und lief links um den Tisch herum.

„Bin gleich wieder da" murmelte ich mit erhitzten Wangen und steuerte Richtung Toiletten zu, während Masons stechender Blick mich keine Sekunde alleine ließ.

Ich musste dringend mein Gesicht kühlen.


____


Die restliche Fahrt bis zu seiner Villa war ein einziger Reinfall gewesen. Während Mason auf die Straße konzentriert war, machte ich mich klein in meinem Sitz. Es war mir sehr peinlich und ich wollte am liebsten zu Fuß bis zur Villa laufen. Wie kam ich auf die verkorkste Idee seinen Daumen in den Mund zu nehmen? Jedes Mal wenn ich an seine verdunkelten Augen zurück dachte, erhitzte sich mein Gesicht und ich versuchte es mit meinen Haare zu bedecken. Ich konnte ihn doch niemals durch so einen kleinen Akt angeturnt haben. Angeekelt über meine Gedanken verzog ich mein Gesicht.

Wie kam ich bloß auf die Idee, dass Mason Knight sich durch jemanden wie mich anturnen lassen würde?

Warum dachte ich überhaupt daran was ihn geil machen könnte?!

Es war ein Teufelskreis mit meinen Gedanken.

Wir waren beide angestrengt jeweils die Anwesenheit des anderen zu ignorieren, damit es nicht noch unangenehmer wurde.

Sobald er den Audi in seiner Einfahrt parkte, stieg ich aus und suchte schleunigst den Weg nach drinnen. Ich glaube er wollte mich genauso wenig unter Augen haben wie ich ihn.

Mittlerweile lag ich in meinem Bett und war versucht einzuschlafen. Wir hatten Mittagszeit und da ich sehr früh aufgewacht war, versuchte ich zu schlafen.

Ich war müde von der ganzen Fahrt und dem wenigen Schlaf von gestriger Nacht, dass ich mein Kleid anbehielt. Es dauerte nicht lange, bis ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Als ich wieder aufwachte, hatten wir späten Nachmittag. Ich wälzte mich im Bett herum und verweilte noch lange in meiner Position. Woher kommt die Decke her? Die muss ich mir wahrscheinlich im Schlaf übergezogen haben dachte ich und starrte die Decke über mir an.

Ab jetzt werden keine Gedanken mehr an das kleine Ereignis im Café verschwendet! Stattdessen werde ich Mason meiden und versuchen eine Beschäftigung in seiner viel zu großen Villa zu finden.

Ich schlug die Decke von mir weg und stand auf. Da ich mich ausgelaugt und kaputt fühlte, überlegte ich mir das Gesicht zu waschen. Vielleicht bin ich danach wacher. Ich hatte zwar genug geschlafen, aber umso länger ich schlief desto müder wurde ich.

Ich öffnete die Tür zum Badezimmer und lief rein.

Ich schob meine offenen Haare hinter die Ohren und wusch mir mein Gesicht mit kaltem Wasser. Das half mir und machte mich wacher. Ich trocknete mein Gesicht mit einem frischen Handtuch ab und lief wieder zurück.

Was sollte ich jetzt machen? Der ganze Trubel der letzten Tage war genug gewesen. Daher war ich froh einige Tage in Ruhe verbringen zu können. Vielleicht könnte ich ein schönes Buch lesen. Denn Fernsehen hatte ich gestern genug geschaut.

Ich lief barfuß über den glänzenden Marmor Boden der Villa und suchte nach der Bibliothek.

Doch ich erinnerte mich nicht mehr wo sie sich befand. Daher durchstöberte ich viele Räume. Der Raum neben dem Treppengeländer zum zweiten Stockwerk, war wirklich sehr interessant.

Mein Mund blieb beinahe offen stehen bei dem Anblick des Raums.

War das etwa ein Gästezimmer? Ich glaube kaum, weil es dafür viel zu schön eingerichtet war. Eigentlich war ja alles in der Villa sehr schön und luxuriös eingerichtet. Aber dieser Raum hatte etwas besonderes an sich. Er erinnerte mich auf den ersten Blick an Mason. Vielleicht war es ja sein Zimmer.

Allein der glänzende Marmorboden und die dunkle Farbkombinationen des Raums ließen mich beeindruckt zurück. Das Bett war viel größer als meins und war von vier eleganten Säulen umgeben. Es gab auf zwei Seiten des Zimmer doppelte Glastüren, die einen schönen Einblick auf sein Grundstück boten.

Ein Fernseher und zwei Sofas standen ebenfalls in einem Teil des Zimmers. Genauso wie ein Tisch in der Mitte der beiden Sofas.

Mir fiel ein Gemälde auf der linken Wand gegenüber der Glastüren ins Auge. Ich staunte nicht schlecht und sah mir das Gemälde mit großen Augen an. Das war definitiv Masons Zimmer. Aber wo war er?

Das Gemälde zeigte einen Mann, der die exakte Kopie von Mason war. Nur, dass dieser Mann nicht aus der heutigen Zeit stammte, sondern von vor einigen Jahrzehnten.

Ich lief näher ran und betrachtete das Bild, dass in einem teuren Bilderrahmen aus vergoldetem Holz steckte. Seine Ähnlichkeit zu Mason war beinahe nicht glaubhaft. Die selben scharfen Gesichtskonturen und vollen Lippen. Der Mann hatte auch die gleichen eisblauen Augen wie Mason. Selbst der strenge Blick war identisch mit dem von Mason.

Der einzige Unterschied war, dass der Mann im Bild schmaler gebaut war als Mason und in einer Polizeiuniform gekleidet war. Außerdem war seine Haut viel heller als die gebräunte von Mason. Ich würde diesen Mann als seinen Vater einordnen. Wer sollte es denn sonst sein?

Ich sah mir auch schnell sein Badezimmer an, welches im Zimmer mündete. Es war auch sehr schick eingerichtet, aber ich hatte keine Zeit zum genauen Betrachten. Denn Mason wird gleich wieder da sein. Ich wollte ihm ungerne begegnen.

Ich wollte wieder aus dem Badezimmer laufen, aber die großen Fenster fingen meine Aufmerksamkeit.

Ich wollte herausfinden, ob man eine Chance hätte die großen Fenster runterzuklettern. Die in meinem Badezimmer waren viel zu schmal. Dort konnte ich gewollt nicht mal durchklettern.

Ich lief auf die Badewanne zu und stellte mich auf den Rand der Wanne hin, um an die Fenster ranzukommen.

Ich stellte mich auf Zehenspitzen und griff nach der Fensterklinke.

Doch ich rutschte versehentlich auf dem schmalen Rand aus und riss ungeschickt den Duschkopf der Wanne mit mir runter.

Zischend landete ich auf den marmorierten Boden im Badezimmer und wurde durch den mittlerweile laufenden Wasserhahn nass gespritzt.

Scheiße, was habe ich getan?

Wie hatte ich es geschafft den Duschkopf der Badewanne mit meinen bloßen Füßen rauszuziehen? Im Nachhinein spürte ich den Schmerz an meinen Knöcheln.

Ich stand panisch auf und versuchte das Wasser zum Stoppen zu bringen, indem ich meine Hände davor hielt. Aber das Wasser war stark, sodass es mich innerhalb kürzester Zeit durchnässte und im ganzen Bad herumspritzte.

Fluchend lief ich im Bad umher und suchte nach dem Duschkopf. Vielleicht könnte ich ihn wieder dran schrauben, um das Wasser zu stoppen.

Mason wird mich töten, wenn er das hier sieht!

Ich betete, dass er nicht in sein Zimmer laufen würde. Wenigstens für die nächste halbe Stunde nicht. Währenddessen habe ich bestimmt eine Lösung für dieses Problem gefunden.

Das Wasser war so stark, dass ich keine Möglichkeit bekam den Duschkopf mithilfe des Rings  anzuschrauben. Es schien so einfach zu sein, aber die Stärke des Wassers hinderte mich daran.

Meine nassen Haare klebten in meinem Gesicht und mein nasses Kleid fühlte sich ebenfalls nicht mehr allzu gemütlich an. Jedoch musste ich mich zuerst um den Duschkopf kümmern. „Was machst du in meinem Badezimmer ?" erreichte mich plötzlich Masons tiefe Stimme, die mich in meiner Haltung aufschrecken ließ.

Ich wirbelte zur Tür zurück und erblickte einen wenig erfreuten Mason im Türrahmen stehen.

Er mahlte wütend seinen Kiefer und hatte seine Augenbrauen zusammengezogen. Mir wurde bei seinem Anblick ganz mulmig zumute. Er sah überhaupt nicht erfreut über meine Anwesenheit aus.

„Ich..." fing ich an zu stottern, aber das Wasser spritzte mir wieder voller Wucht ins Gesicht. Mein Griff um den Duschkopf hatte sich nämlich gelöst.

Ich zuckte zischend zusammen und wandte mich wieder dem Duschkopf zu.

Das Wasser war eiskalt und mir wurde allmählich kalt.

Mit zitternden Fingern legte ich den Duschkopf wieder auf das laufende Wasser und versuchte es zu reparieren, bevor Mason mich erreichte.

Das Badezimmer war ein nasses Chaos.

„Geh zur Seite" knurrte Mason ungeduldig und stellte sich zu mir an den Rand der Wanne.

„Hier" murmelte ich schmollend und ließ vom Duschkopf ab, sodass das Wasser voller Wucht gegen Masons Gesicht spritzte.

Er verzog keine Miene, sondern schaute noch wütender und mahlte seinen Kiefer.

Ich schlug mir schockiert die Hände vor dem Mund, weil das nicht meine Absicht gewesen war.

Mason schenkte mir einen seiner berühmten Killerblicke und sah mich feindselig an, während er einen tiefen Atemzug nahm.

„Entschuldige" sagte ich schnell und drückte meine Hände enger gegen meinen Mund.

Die Situation war unglaublich witzig und Masons wütender Gesichtsausdruck machte es noch lustiger.

Ich kämpfte schwer gegen mein Lachen an, weil ich nicht sterben wollte. Wenn Mason mich lachen hören sollte, wird er mich in seiner Badewanne ertränken.

Er stieß mich achtlos mit seinen breiten Schultern zur Seite und nahm den Duschkopf und Ring selbst in die Hand.

Ich setzte mich hin und wich enger am Rand der Wanne zurück.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er versucht war den Duschkopf anzubringen. Sein Hemd klebte mittlerweile an seiner breiten Brust und sein nasser Anblick war nicht mehr witzig. Sondern verboten heiß.

Es dauerte nicht lange und schon war das Wasser gestoppt. Mason hatte es geschafft den Duschkopf wieder dranzusetzen.

„Nun zu dir" knurrte Mason und stellte sich wieder in voller Größe auf.

Ich schreckte von der Wanne auf und schluckte schwer.

„Ich wollte nur" fing ich an zu stottern und lief eilig rückwärts los.

Ich wollte doch nichts schlimmes tun. Wieso war er denn so wütend? Als ob ich mit Absicht versucht habe sein Badezimmer unter Wasser zu setzen.

„Du wolltest was?" fragte er streng nach und lief auf mich zu. Ich schluckte schwer und zitterte an den Beinen. Warum machte mich sein nasser Anblick bloß so nervös?

Sein nasses Haar lag ihm auf der Stirn und die Wassertropfen liefen über sein kantiges Gesicht entlang.

Während er sich mit den Händen durchs nasse Haar fuhr, spannte sich das Hemd enger um seine Brust.

„Wenn ich herausfinde, dass du-„

Mason stoppte mitten in seinem Satz, da ich leise aufschrie und ihn dadurch unterbrach.

Ich war am Boden ausgerutscht und verlor mein Gleichgewicht. Mason lief zügig einen Schritt vor und zog mich an meinem Arm zurück.

Ich rutschte durch sein kraftvolles Ziehen wieder aus und knallte gegen seine Brust. Unüberlegt griff ich ihm unter die Achseln und krallte mich reflexhaft in sein dunkles Hemd.

Jedoch rutschte Mason durch das zusammenkrachen mit mir ebenfalls ein wenig am Wasser aus und taumelte einen Schritt nach vorne.

Mein Griff um seine Schultern verfestigte sich, als sein Kinn mit meiner nackten Schultern in Berührung kam und ich für eine Sekunde sein Gewicht zu spüren bekam. Ich zog scharf die Luft ein und war froh, als er sich wieder auffasste und sein Gewicht nicht mehr auf mich verlagerte.

Während mein Gesicht gegen seine nasse Brust gedrückt war, war sein bärtiges Kinn auf meine Schulter gesenkt. 

Seine großen Hände lagen auf meinem Rücken und die Zeit blieb stehen.

Ich kniff meine Augen fest zu und krallte meine Fingernägel enger in sein dunkles Hemd. Denn er hatte sich ungeschickt mit beiden Händen an meinem Kleid festgegriffen. Dadurch wurde der feine Stoff an meinem Rücken ein ganzes Stück gerissen.

Masons kalte Hände lagen größtenteils auf meiner entblößten Haut und ich bekam schwer Luft.

Obwohl ich bis eben noch vor Kälte gezittert hatte, wollte ich mich plötzlich in eiskaltes Wasser stürzen. Denn mein Körper stand unter Flammen.

Meine Brust, die gegen seine gedrückt war bebte wie verrückt unter meinem schweren Atem. Er konnte meinen schnellen Herzschlag bestimmt spüren. Ich versuchte die greifbare Spannung in der Luft zu ignorieren, was beinahe unmöglich war. Sie erdrückte mich und ich war mir sicher, dass es Mason ebenso wenig entgangen war.

Ich erinnerte mich plötzlich wieder zurück ans Frühstück im Café. Dadurch wurde die Situation nur noch hitziger und mein Bauch zog sich eng zusammen.

Masons warmer Atem auf meiner nackten Schulter machte mich verrückt.

Als er seinen Kopf wieder anhob und seine Bartstoppeln mich an der Wange streifte, stieß ich meinen eingehaltenen Atem aus und öffnete langsam meine Augen.

Ich ließ meine Augen zur Seite wandern und schluckte schwer bei Masons Anblick. Sein Gesicht war leicht zu mir gewandt, sodass seine Nasenspitze ganz leicht meine berührte.

Seine stürmischen Augen zogen mich sofort in ihren intensiven Bann und ich sah ihn verlegen an.

Was hatte ich schon wieder angestellt? Ich hatte mir fest vorgenommen ihm nie wieder in die Nähe zu treten. Doch was tat ich hier?

Masons Gesichtsausdruck war nicht mehr streng, sondern irritiert. Er löste seine Augen von meinen und blickte über meine Schultern runter zu seinen Händen.

Zu seinen großen Händen, die immer noch auf meinem nackten Rücken lagen und für eine Gänsehaut auf meinen Armen sorgten.

Meinungen?

5000 Wörter 🤍

Continue Reading

You'll Also Like

12.2K 308 36
Es geht um ein mädchen namens dn sie ist die kleine Schwester von emre und burak Emre und burak nehmen sie mit zu icon was sie nicht weiß ist das si...
71.7K 2.2K 59
Emilia Schumacher, Mick Schumachers Schwester, findet ihren Weg beruflich im Rennsport Fuß zu fassen. In der kommenden Saison wird sie Marketingmanag...
12.9K 55 11
"Ich habe dir gesagt du sollst nicht die Augen Verdrehen!", sagte er mit knurrenter Stimme und purre Dunkelheit voller Lust in seinen Augen. Stur ant...