๐๐‘๐ˆ๐๐‚๐„๐’๐’ | markus von...

By goldenmetanoia

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โ ๐ˆ๐œ๐ก ๐๐š๐œ๐ก๐ญ๐ž ๐ข๐œ๐ก ๐ฐ๐ฎฬˆ๐ซ๐๐ž ๐ข๐ก๐ง ๐ก๐š๐ฌ๐ฌ๐ž๐ง, ๐š๐›๐ž๐ซ ๐ง๐š๐œ๐ก ๐š๐ฅ๐ฅ๐ž๐ฆ ๐ฐ๐š๐ฌ ๐ฐ๐ข๐ซ ๐ณ๏ฟฝ... More

๐๐‘๐ˆ๐๐‚๐„๐’๐’
besetzung
prolog
๐š๐ค๐ญ ๐ข.
01. neues schuljahr
02. eine kleine lรผge
03. zehn tage
04. hausarrest fรผr anfรคnger
05. der rauswurf
06. unfreiwillige einladung
07. geburtstagsduell
08. schlacht um camelot
09. nicht allein
10. sei wild, gefรคhrlich und wild
11. verรคndere das spiel
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ข.
12. schรถne grรผรŸe vom dfb
13. dwk - international
14. lieber auf der erde
15. nebelburg und kopfzerbrechen
16. das ist ein wort
17. staraja riba
18. er ist รผberall
19. biestiger als alle anderen
20. uneinnehmbare festung
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ข๐ข.
21. vergiss mich nicht
22. vergangenes ist vergangen
23. revolverhelden und gartenzwerge
24. hoher besuch
25. was fรผhlst du wirklich
26. hoffnungsschimmer
27. gewitter und flรผche
28. festmahl mit folgen
29. danke fรผr alles
30. in der falle
31. komplikationen
32. willkommen in der natternhรถhle
33. biester und kerle
34. duftender kirschkuchen
35. gelรถstes rรคtsel
36. perfekt fรผreinander
37. die kuchensache
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ฏ.
38. happy birthday
40. geistergeschichte
41. mysteriรถser eindringling
42. zweifel รผber zweifel
43. das richtige tun
44. eine einzige entscheidung

39. auf nach ragnarรถk

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By goldenmetanoia

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❝ 𝐼𝑐ℎ 𝑚𝑎𝑔 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑖𝑟𝑘𝑙𝑖𝑐ℎ ❞
𝑫𝒊𝒆 𝑾𝒊𝒍𝒅𝒆𝒏 𝑲𝒆𝒓𝒍𝒆 𝒊𝒗.
𝑡𝑖𝑚𝑒𝑙𝑖𝑛𝑒 ──𝑆𝑜𝑚𝑚𝑒𝑟 '07
𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 39 ━━━━𝒂𝒖𝒇 𝒏𝒂𝒄𝒉 𝒓𝒂𝒈𝒏𝒂𝒓𝒐̈𝒌
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Seit Junas Geburtstag war eine weitere Woche vergangen, wodurch für die wilden Kerle nun etwas ganz besonderes im Terminkalender stand: der Freestyle Soccer Contest.

Ein ganzes Jahr hatte die Mannschaft sich auf diesen Wettbewerb vorbereitet, der ein für alle Mal bestätigen sollte, dass sie die Besten waren und selbst die momentane Topmannschaft vom Thron stürzen konnten. Ein wichtiger Contest, vor dem die Kerle dementsprechend aufgeregt waren.

Der Freestyle Soccer Contest bestand aus fünf Einzeldisziplinen, von welchen Juna stolz behaupten konnte, dass sie ebenfalls antrat, und einem Endspiel gegen die gegnerische Mannschaft, die den Titel verteidigen wollte.

Der Abfahrtstreffpunkt war das Verlassene Gebäude, das seit kurzem auch Junas Atelier beinhaltete. Leon hatte seine Freunde extra darum gebeten pünktlich zu sein, da er frühzeitig losfahren wollte, um genügend Zeit zu haben, weil der Austragungsort des Contests wirklich sehr weit weg war.

Dies führte zu Junas jetzigem Problem in dem sie mit gepacktem Rucksack neben Maxi im Flur des Maximilian Anwesens, ihrem Zuhause stand und ungeduldig darauf wartete, dass Nerv endlich die Treppe herunter kam.

Obwohl die Blondine ihrem Bruder tausendmal gesagt hatte, dass er seine Taschen gefälligst am vorherigen Tag packen solle, damit sie rechtzeitig aufbrechen konnten, hatte er nicht auf sie gehört, weshalb er nun gehetzt durch sein Zimmer laufen musste und wahrscheinlich die Hälfte seiner Sachen zu Hause vergessen würde.

"Das gibt's doch nicht!", fluchte Maxi lautstark und fuhr sich genervt durch seine Haare. "Nerv, wir kommen zu spät wenn du dich jetzt nicht beeilst!"

"Korrektur, wir kommen noch später, als wir eh schon dran sind", verbesserte die Tochter der Hexe ihn. "Was macht der denn solange?"

Wie auf Knopfdruck ertönte Nervs aufgewühlte Stimme, als er im Eiltempo die Treppe heruntergerannt kam, seine Atmung angestrengt: "Ich bin doch schon da!"

Juna musste sich ein Lachen verkneifen, als sie sah, wie der Kleine vor ihr und Maxi stand. Die beiden Älteren tauschten einen humorvollen Blick aus.

"Was ist so komisch?", fragte Nerv stirnrunzelnd.

"Hast du nicht eine Kleinigkeit vergessen?", wollte die Prinzessin wissen und konnte nicht mehr anders; sie brach in hallendes Gelächter aus.

"Ist das nicht ein bisschen zügig um die Beine?", setzte Maxi feixend hinterher und hoffte, dass dem Kleinen endlich auffiel, dass er nur in Boxershorts vor seinen Geschwistern stand.

"Hotzenpotzblitzender-
zwackelmannschock!", rief Nerv, dessen Augen sich weiteten und Wangen sich röteten. Ohne zurückzusehen, lief er die Treppe wieder nach oben und begann nach seiner Hose zu suchen, die er in all dem Chaos, welches er beim Packen verursacht hatte, verloren hatte.

Für Maxi und Juna fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an, in der die beiden darauf warten mussten, dass ihr Anhängsel es endlich schaffte fertig gepackt und vor allem fertig angezogen erneut vor ihnen aufzutauchen.

Mit einem minimale Grinsen auf den Lippen, das weder Tippkick, noch der Schatten ablegen konnten, was ihnen einen bösen Blick von Nerv einbrachte, verließen die Maximilian-Geschwister schließlich das Haus und machten sich mit ihren Fahrrädern auf den Weg zum Treffpunkt.

"Wie wäre es mit einem einfachen: ich habs dir doch gesagt?", fragte die Blondine eine Augenbraue hebend und bog in die Straße des verlassenen Gebäudes ein, wobei sie zwischen Nerv und Maxi fuhr.

"Ja, ja ist schon gut!", wank der Kleine frustriert ab und überholte sie. Er wusste, dass seine Geschwister ihn den kleinen Ausrutscher mit den Boxershorts nicht mehr so schnell vergessen lassen würden und er würde dafür am liebsten im Erdboden versinken.

Juna drehte sich zu Maxi und warf ihm einen deutenden Blick zu. "Weißt du, dass bist alles du Brüderchen. Seitdem Nerv so viel mit dir rumhängt, wird er immer mehr wie du."

"Das ist gelogen!", protestierte der Maximilian Junge ohne zu zögern. "Ich hab noch nie meine Hosen verloren."

Dann kamen die anderen Kerle (beziehungsweise zwei von ihnen) bereits in die Sichtweite der Geschwister: Markus saß in einem Sonnenstuhl auf dem Dach eines alten Buses, der neben der verlassenen Tankstelle stand und las ein Magazin, von dem Juna schätzte, dass es etwas mit Motorrädern zutun hatte und Vanessa stand vor einem provisorisch zusammengestellten Tisch und studierte die Landkarte, die Juna von Juli zum Geburtstag bekommen hatte.

Juna legte ihr Rad ab und warf dem Unbezwingbaren, der ihr hinter dem Magazin zuzwinkerte ein Lächeln zu. Dann viel ihr Blick auf Tippkick.

"Alles ist gut!", begrüßte Maxi die Unerschrockene und sah sie dabei sanft an.

Vielleicht bildete Juna es sich ein, aber in den letzten Monaten hatte sie immer öfter das Gefühl, dass der Maximilian Junge ständig die Nähe ihrer besten Freundin suchte; ob er sie dabei nun in ein Gespräch verwickelte oder sich einfach nur neben sie stellte war dabei egal.

Die Bogenschützin war nicht dumm, sie konnte die mehr als auffälligen Blicke sehen, die Maxi Vanessa zuwarf, allerdings wollte sie auch nichts dazu sagen, da das Butz Mädchen immerhin mit Leon zusammen war und es nicht richtig von Tippkick wäre, wenn er versuchen würde mit Vanessa zusammenzukommen.

"Solange du wild bist!", entgegnete die Unerschrockene und schlug ein.

Nerv hatte den kleinen Platz mit seinem Blick überflogen und runzelte bei der Anzahl seiner Freunde die Stirn. "Wo sind die anderen?"

Plötzlich ertönten aus den zwei Industrierohren, die sich hinter dem kleinsten Kerl befanden komische Geräusche, als würde sie jemand empor klettern. Die Eisengitter, die sie verschlossen hielten öffneten sich mit Schwung und Raban und Joschka kletterten heraus.

"Na hier!", antwortete Erster. "Wo sonst?"

"Und wenn du bis Mittag schlafen kannst-", sprach Joschka und griff nach dem Bügelbrett, dass an seinem Rohr lehnte.
"-Kannst du auch helfen."

Maxi lachte und sah zu seiner Schwester: "Er hat nicht geschlafen-"

"-Er hat seine Hosen gesucht", beendete sie den Satz grinsend.

"Ha-ha!", keifte der Kleine und erdolchte die Älteren förmlich mit seinen Blicken. Er hatte recht gehabt, sie würden ihn seinen kleinen Ausrutscher niemals vergessen lassen. Er seufzte und runzelte seine Stirn als Joschka ihm, scheinbar ohne Grund ein Bügelbrett in die Hand drückte. "Wofür brauchen wir das?"

"Für Mr Top-"

"-Und Mr Secret."

"Wir sind Erfinder", informierte Raban Nerv eine Augenbraue hebend.

"Wusstest du das nicht?", fragte Joschka und richtete die graue Kappe, die er auf seinem Kopf trug.

Seit der Wiedervereinigung der Kerle hatten Raban und Joschka damit begonnen zu zweit an Erfindungen und Ideen zu tüfteln. Angefangen hatten sie damals mit Hadschi Ben Hadschi gemeinsam, der ihnen immer wieder hilfreiche Tipps und Tricks gezeigt hatte, doch mittlerweile konnten sie das Meiste schon alleine. Sie wurden von Tag zu Tag besser und kreierten die innovativsten und teilweise sinnlosesten Erfindungen, die Juna je gesehen hatte.

"Und Ragnarök liegt am Ende der Welt", unterbrach Vanessa die drei Jungs, ihre Stimme ernst, genauso wie ihr Gesichtsausdruck. Ihre Finger fuhren langsam über die Karte und die verschiedenen Orte, die darauf verzeichnet waren. "Hinter Donnerschlag und dem Steinbruch der Biester."

Maxi nickte und stellte sich an den Rand des Tisches um auf den Standort deuten zu können. "Hier, im hintersten Winkel des Grenzwalds zum nichts"

"Vom Grenzwald zum was?", hackte Nerv, dessen Augenbrauen sich verwirrt zusammen gezogen hatten nach.

Laute Motorengeräusche, die die wilden Kerle aufschrecken ließen ertönten hinter dem kleinen Hügel, der sich direkt vor dem Platz befand. Markus ließ das Magazin fallen und sprang von seinem Liegestuhl auf, während alle Köpfe in die Richtung schnellten aus welcher die Geräusche kamen: Zwei Personen mit jeweils einer Motorcross sprangen im Höchsttempo über den Hügel, landeten sauber auf dem Boden und fuhren auf die Mannschaft zu.

"Beim Nasenschleimeutrigen-
sankt-Nimmerleinstag!", fluchte Nerv der das Bügelbrett und einige Materialen vor lauter Schreck auf den Boden fallen hatte lassen und verunsichert einen Schritt zurück wich.

Die beiden Fahrer blieben schließlich vor dem Team stehen und bauten sich bedrohlich vor ihnen auf. "Ich wette, ihr macht euch vor Angst in die Hosen." Leon.

"Und wenn nicht, dann werden es die Wölfe tun", fügte Marlon hinzu und nahm seinen Helm ab. "Wenn wir auf diesen Monstern erscheinen."

Die Tochter der Hexe hob erstaunt ihre Augenbrauen. Sie musste zugeben, dass die Fahrzeuge von den Masannek-Geschwistern ziemlich cool waren und konnte nicht anders, als neidisch zu sein.

"Die hat Markus gebaut.", erklärte Leon und sah zu jenem Jungen nach oben, der an einem Schraubenzieher herumspielte. "Und wenn ihr ganz nett zu ihm seit, dann bekommt ihr bestimmt auch so 'ne Höllenmaschine."

Junas Stirn runzelte sich und ein ungläubiges Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Sie konnte es nicht fassen. Das hatte Markus also in den vergangenen Monaten in seiner Freizeit gemacht und deshalb war er immer voller Öl wenn er zu Juna nach Hause kam. Eigentlich hätte sie es sich denken sollen, es sah ihm so ähnlich und doch war sie einfach nicht darauf gekommen.

Plötzlich streckten Joschka und Raban ihre Hände triumphierend in die Luft. "HA! Wisst ihr was das heißt? Wir haben die Wette gewonnen!"

"Dampfender Teufelsdreck!"

"Nein, das gibt es doch nicht!"

"Ernsthaft?"

"Wer hätte den wissen sollen, dass Markus sowas in seiner Freizeit macht?"

"Das ist nicht fair!"

"Und ob es das ist", strahlte Joschka, während die restlichen Kerle das ausgemachte Geld in seine offene Handfläche legten.

"Ihr seit einfach schlechte Verlierer", fügte Raban hinzu.

"Dafür krieg ich die erste Maschine!", rief Nerv und lief enthusiastisch auf das große Tor der Halle zu, ohne auf seine Mannschaft zu warten.

"Halt!", stoppte der Torjäger halb schmunzelnd. "So läuft das nicht."

Markus sprang von dem Bus herunter und setzte sich auf einen kleinen Stein, der vor einer Holzkiste stand, woraufhin die wilden Kerle sich um ihn herum versammelten.

"Die gibt's nicht umsonst, die müssen wir kaufen", fuhr der Slalom-Dribbler fort und riss sich seine Zahnradkette vom Hals, ehe er sie vorsichtig auf die Holzkiste legte. "Hier, mit der hab ich den dicken Michi, Gonzo Gonzales und die biestigen Biester besiegt.

Markus nickte. "Das ist sehr viel."

"Nicht für Eins deiner Motorräder."

"Hier", sprach Marlon, der einen kleinen Herzförmigen Stein auf die Kiste neben Leons Kette legte sanft und lächelte seinen kleinen Bruder dabei an. "Das hat mir Leon geschenkt, als er drei Jahre alt war."

Raban kramte ebenfalls etwas aus seiner Tasche, was Juna in den vergangenen Jahren nicht vergessen hatte und bestimmt niemals vergessen konnte. Erinnerungen an Gonzo Gonzales und seine Flammenmützen kamen hoch, als der Erfinder das Hexenauge von Staraja Riba auf dem Tisch platzierte.

"Das Joker X der siebten Kavallerie.", machte Joschka weiter und legte die Kette ab.

Junas Hand fand den Weg zu ihrem Hals, an dem die Kette hing, die sie schon ihr ganzes Leben lang begleitete. Die Kette, die ihr Vater für sie zurückgelassen hatte, als er selbst nicht bleiben wollte. Auch wenn ein kleiner Teil von ihr den Schmuck nicht hergeben wollte, war der andere sich sicher, dass es das Richtige war. Sie wusste, dass sie bei Markus in den richtigen Händen sein und, dass er gut darauf aufpassen würde.

Ihre Hände bewegten sich zum Verschluss der Kette, wo sie sie vorsichtig abnahm. Irgendwie fühlte es sich an, als würde ihr ein kleiner Stein vom Herzen fallen als sie sie abnahm. Der Teil, der sie daran erinnerte, dass ihr Vater nicht mehr da war und auch nicht mehr zurückkommen würde fiel von ihr - sie schloss endlich mit der Vergangenheit ab.

Sie warf einen letzten Blick auf den Mondanhänger, der die Kette zierte und lächelte: "Vergangenes ist vergangen ... jetzt zählt nur noch die Zukunft."

Ihre Augen trafen sowohl auf Leons, der ihr eine unterstützende Hand auf die Schulter legte und bei ihren Worten nostalgisch wurde, auf Nervs der ermutigend nickte, als auch auf Markus', welcher ihr ein sanftes, verstehendes Lächeln schenkte.

"Ich geb dir alles, was mir wichtig ist-", sagte Maxi und legte seinen silbernen Ring ab.

"-Und was mir etwas bedeutet.", fügte Vanessa hinzu und ließ ihre Kreuzkette bedacht daneben fallen.

Auch Nerv zog seinen kostbarsten Besitz aus seiner Hosentasche und drehte in zwischen seinen kleinen Fingern. "Und, was uns zusammenhält ... meine fünf Sternsteine."

"Für ... immer ... wild", las Markus die Wörter vor, die in Tippkicks Ring eingraviert waren.

Dieser Akt, der eigentlich nur zur Bezahlung dienen sollte, war so viel mehr und das wusste jeder einzelne von ihnen. Sie gaben nicht nur ihren kostbarsten und emotional wertvollsten Besitz weiter, sondern entfachten durch die vielen Gegenstände alte Erinnerungen, welche je nach Person fröhlich oder traurig waren. Es zeigte einmal mehr, wie sehr die wilden Kerle einander wirklich vertrauten und wie viel sie einander wert waren.

"Seit ihr euch sicher?"

"Dafür lege ich meine Beine ins Feuer", bestätigte der Kleinste der wilden Kerle und sprach dabei für alle anderen.

"Okay, dass ist ein Deal", willigte der Unbezwingbare ein, ehe er von der Kiste aufstand und zum großen Tor der Lagerhalle ging. Kurz darauf zog er auf einer Seite des Tors an und schob die zwei hälften auseinander, wodurch die Türen sich langsam öffneten und der Mannschaft Einblick gewährten.

"Beim Sternschnuppenfunkelnden Drachenschleim!"

Der Prinzessin klappte wortwörtlich die Kinnlade herunter, als sie die fünf Motorcross sah, die auf erhöhten Drehplattformen standen. Die Designs waren aufeinander abgestimmt und relativ schlicht gehalten: schwarz und silber mit jeweils dem wilde Kerle Logo vorne auf der Maschine.

Sie drehte sich zu Markus, der grinsend am Tor lehnte und runzelte die Stirn. "Beim heiligen Dracula Blondie. Wie lange hast du denn bitte gebraucht um die zu bauen?"

"Ich hab angefangen, kurz nach dem wir von den biestigen Biestern heim gekommen sind", sagte er schulterzuckend. "Fairer Weise muss ich aber zugeben, dass ich es ohne Hilfe niemals rechtzeitig geschafft hätte."

"Hilfe?"

"Nick", legte der Torwart offen und richtete seinen Strohhut. "Er war in den letzten Ferien hier und hat mir ein wenig mit dem Feinschliff geholfen. Ist echt nett übrigens."

Nick Renner, der talentierte Mechaniker von der Grünwalder-Cross-Strecke. Juna musste zugeben, dass sie ihn schon länger nicht mehr gesehen hatte, da seine Eltern sich letztes Jahr kurz vor Weihnachten getrennt hatten, deshalb konnten sie auch damals nicht zur Hochzeit kommen.

Die Einzelheiten kannte sie nicht, aber sie wusste, dass Nick daraufhin mit seiner Mutter nach Potsdam gezogen war und seither nurmehr über die Ferien nach Grünwald kam. Eigentlich waren das dann auch die Tage, an denen sie sich immer mit ihm an der Cross-Strecke traf, nur hatte er das letzte Mal eine ziemlich gute Ausrede gehabt, warum er keine Zeit hatte und Juna hatte sie ihm abgekauft. Stellt sich heraus, dass er Markus geholfen hatte.

Sie hielt die Hand in einer stoppenden Geste nach oben. "Du willst mir gerade sagen, dass Nick mich für dich sitzen gelassen hat?" Die Bogenschützin schnaufte gespielt beleidigt. "Verräter."

"Nimm's nich persönlich Prinzessin, wir wissen doch beide, dass ich bei weitem bessere Gesellschaft bin als du jemals sein wirst", lachte Markus und knuffte ihr in die Seite, was sie zum Kichern brachte.

"Wie du meinst, dann schau ich eben in Zukunft Abends alleine Filme, wenn meine Gesell-"

"Aber Markus, da fehlt doch noch Eins", unterbrach Nerv, dessen Augen nachdenklich verengt durch die Halle schweiften, seine Schwester.

Der Torwart stieß sich von der Wand ab und lief an Nerv vorbei auf die andere Seite der Halle. "Ich weiß, du bist zu klein."

"Wie bitte?"

"Du bist zu klein für die Motorräder", wiederholte Markus.

"Aber-"

Der Unbezwingbare ließ den Jungen seinen Satz nicht einmal richtig beginnen, ehe er in schon unterbrach: "Das tut mir leid, aber du fährst mit dem." Mit einer schnellen Bewegung zog er ein schwarzes Tuch von einer weiteren Drehplattform, wodurch ein schwarz-silbernes Kart-ähnliches Fahrzeug zum Vorschein kam.

"Das haben Raban und ich gebaut", erklärte die siebte Kavallerie stolz und warf seinem besten Freund einen kurzen Blick zu.

"Und das, sollt ihr tragen", warf Raban ein und drückte auf einen roten Knopf, der für jeden Kerl ein passendes Outfit von der Decke herunterfahren ließ. Sie waren, genauso wie die Maschinen, in abgestimmten Farben kreiert worden, damit sie ein ordentliches Gesamtbild ergaben. "Gefallen sie euch?"

"Warte mal, heißt das ihr beide habt davon gewusst?", fragte Juna Stirnrunzelnd. "Ihr beide habt geschummelt! Ihr wusstet, was Markus hier macht und habt uns verarscht!"

Die beiden Freunde weiteten ertappt die Augen. Joschka räusperte sich: "Nicht verarscht ... nur Informationen zu unserem Vorteil genutzt."

"Ja, mit dem Geld können wir uns Metall und die rote Neonfarbe kaufen, die wir für unser neustes Projekt brauchen."

"Ihr beide habt Glück, dass eure Erfindungen von Nutzen sind, aber merkt euch - ihr geht auf dünnem Eis."

Nachdem jeder von ihnen in seine neue Kleidung geschlüpft war, schoben sie die Fahrzeuge nach draußen, wo sie ihr Gepäck festschnallten. Für die wilden Kerle sollte ein neues Abenteuer beginnen und sie alle sahen dem freudig entgegen.

"Los holen wir uns den Pott."

"Den Pokal der Pokale", stimmte Nerv seinen Bruder zu.

"Bist du bereit Brüderchen?", fragte Marlon den Anführer der wilden Kerle.

Leon nickte. "Auf zu den Wölfen."

"Auf nach Ragnarök."

Genau, denn der Freestyle Soccer Contest wartete bereits auf sie und sie würden alles dafür geben den Pott mit nach Hause zu nehmen.


Der Wind zog kühl an Juna vorbei, wodurch sich das typische Gefühl von Freiheit und Sorglosigkeit in ihr ausbreitete, das sich mit dem Adrenalin vermischte, was ihren Körper durchfuhr.

Die wilden Kerle waren schon seit einer ganzen Weile unterwegs, allerdings hatten Raban und Joschka berechnet, dass sie in kurzer Zeit in Ragnarök ankommen würden. Durch ihre neuen Fahrzeuge sparten sie sich sehr viel Zeit und vor allem Kraft, die sie später in den Freestyle Soccer Contest stecken konnten.

Sie fuhren von einem weiten Rapsfeld, dass sich in jegliche Himmelsrichtungen erstreckte in die tiefen eines riesigen Waldes, der scheinbar jegliches Sonnenlicht verschluckte, dass versuchte sich seinen Weg durch das Dickicht zu bahnen. Durch die kleinen Mikroports und Kopfhörer in ihren Helmen (von Joschka und Raban entworfen) konnte die Mannschaft ohne Probleme miteinander kommunizieren.

Juna allerdings blendete die Stimmen ihrer Freunde vollständig aus und konzentrierte sich einzig und allein auf die Strecke und das Geräusch ihrer Cross. Besonders der schmale, mit Wurzeln und kleinen Hügeln versehene Waldweg hatte es ihr angetan, weswegen sie mehr Gas gab. Es fühlte sich an, als würde ihr ganzer Körper durchgerüttelt werden.

Die Bogenschützin war froh, dass sie weiter hinten fuhr, da sie so die Chance hatte kleinere Abzweigung von der eigentlich ausgemachten Strecke zu fahren, die parallel mit dem eigentlichen Weg lagen. Sie hatte diese vorher auf der Karte entdeckt und versucht sich möglichst viele davon einzuprägen.

"Wie glaubt ihr sieht es in Ragnarök aus?", fragte Raban durch das Mikrofon, seine Stimme durch die Motorengeräusche etwas undeutlich.

"Ich hab gehört, dass es eine Festung sein soll", informierte Leon seine Mannschaft.

"Ja, das stimmt", bestätigte Marlon nickend. "Ich glaube, dass es düster sein wird ... passend zu den Wölfen eben."

Nerv blaffte: "Pah! Die kleinen Wölfchen sind doch nicht düster sondern herzallerliebst."

"Bist du dir da wirklich so sicher Kleiner?", wollte Juna wissen, die bei den arroganten Sprüchen ihres Bruder mit den Augen rollte. "Du solltest sie nicht unterschätzen."

"Ich gebe der Prinzessin ja nur ungern recht-", sagte Markus und wich einer Wurzel aus, die den Weg bedeckte. "-Aber die sollen verdammt nochmal gut sein. Immerhin haben sie den Pokal schon drei Mal gewonnen."

"Mit der Einstellung schaffen wir's sicher nicht", kicherte Vanessa, die einen Blick über ihre Schulter warf, wo Maxi dicht hinter ihr fuhr. "Kleiner Tipp ihr zwei, positiv denken würde euch gut tun."

Die Tochter der Hexe spottete: "Sehr freundlich Nessa, danke."

"Wir werden's uns merken", versicherte der Unbezwingbare kopfschüttelnd.

Während die anderen Kerle eine hitzige Diskussion zum Thema Ragnarök und Wölfe begannen, schweiften Junas Gedanken zum Freestyle Soccer Contest. Es wäre gelogen, wenn sie sagen würde, dass sie nicht aufgeregt war, immerhin musste sie an einer der fünf Einzeldisziplinen teilnehmen, deren Punkte essenziell für den Sieg waren: das Seitfall-Volley-Zielschießen, den Test für den härtesten Bums der Welt, das Revolvermännerelfmeterduell, den Schleimbeutel-Pendel-
Slalom-Parkour und das Fußballsquash-Käfigmatch.

Zu jeder dieser Disziplin sollte einer der Kerle gegen einen der Wölfe spielen, wobei die Reihenfolge und die Kandidaten schon vorher festgelegt worden waren: Nerv trat im Seitfall-Volley-Zielschießen an. Maxi im Test für den härtesten Bums der Welt. Für das Revolvermännerelfmeterduell war Markus einstimmig ausgewählt worden und Vanessa sollte den Schleimbeutel-Pendel-Slalom-Parkour absolvieren. Das Fußballsquash-Käfigmatch hingegen war Junas Disziplin.

Anfangs war die Blondine wirklich froh, dass ihre Freunde sie für diesen Kampf vorgeschlagen hatten, doch je näher der Tag des Matches kam, desto nervöser wurde sie und das, obwohl sie wusste, dass sie bestens vorbereitet war. Sie hatte trainiert so oft ihr strenger Zeitplan es zugelassen hatte und versucht sich möglichst viele Tricks anzueignen. Selbst die biestigen Biester hatten, nachdem sie vom Freestyle Soccer Contest erfuhren, ihre Hilfe angeboten, welche Juna glücklich akzeptiert hatte. Sie hoffte wirklich, dass ihr Training ausreichte.

"Halt!", befahl Leon plötzlich, seine Stimme ernst, wodurch er Juna aus ihren Gedanken holte.

Direkt vor den wilden Kerlen erstreckte sich, wie Leon und Marlon es gesagt hatten, eine unheimlich wirkende Festung. Die umliegenden Bäume verbanden sich zu einer kleinen "Alee", die direkt zum Haupttor führte. Es war ungewöhnlich still im Wald und nur das aufgeregte Zwitschern der Vögel erfüllte die Ohren der Mannschaft. Von weitem sah es fast so aus, als würde die Festung vollkommend leer stehen, was die Prinzessin dazu brachte ihre Stirn zu runzeln - so hatte sie es sich definitiv nicht vorgestellt.

"Die Schlafen ja alle-", scherzte Marlon grinsend und sah zu Leon, der direkt neben ihm stand. "-Die sind schon im Bett."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen des Torjägers, während er mit den Schultern zuckte. "Dann wecken wir sie halt wieder auf. Nerv!"

"Aber gerne doch Leon", entgegnete der Kleinste der Kerle schelmisch schmunzelnd. Er holte eine Kassette aus einem der Seitenfächer seines Karts und steckte sie in die angebrachte Lautsprecheranlage, ehe er ihn die Lautstärke aufdrehte. "Tja, es tut mir wirklich leid ihr kleinen Purzelwölfe, aber das ist nun mal mein Schicksal."

Nerv drückte einen großen Knopf, woraufhin die Musik durch die Lautsprecher hallte. Dies gab den wilden Kerlen das Signal ihre Fahrzeug erneut zu starten und ein wenig näher an das Tor der Festung zu fahren, um ihre Gegner gebührend begrüßen zu können.

Plötzlich schnellten zwei, aus Skelettteilen gebastelte Statuen, die gruselige Geräusche von sich gaben aus dem Boden, aus Knochen von Tieren, die Juna ein wenig an Dinosaurier Knochen erinnerten gebaut.

"Jetzt!", rief eine tiefe Stimme, die aus der Festung kam. Dann tauchten einige Gestalten auf der Mauer von Ragnarök auf, die mit Pfeil und Bogen auf die wilden Kerle zielten, ihre Gesichter allesamt zu einer ernsten Grimasse verzogen.

"Das sind Stinkbombenwerfer!", schrie ein Mädchen mit blonden, strubbeligen Haaren, als ein Kanonenrohr aus einem kleinen Loch geschoben wurde, welches genau auf die Mannschaft zielte.

"Und Silberfischmörser!"

Das Mädchen feixte: "Die kleinen Tierchen schlecken sich schon ihre glitschigen Mäuler!"

"Die haben komische Wege ihre Gäste zu begrüßen", murmelte Juna in sich hinein.

Sie verstand nicht, warum die Wölfe so ein riesiges Ding aus der Ankunft machten, immerhin war ja schon im vornherein klar gewesen, dass die wilden Kerle nach Ragnarök kommen würden. Kurz spielte die Tochter der Hexe mit dem Gedanken, dass sie vielleicht angst vor ihnen haben könnten, doch sie verwarf diesen auch schnell wieder, da es keinen Sinn machen würde. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass die Wölfe nur deshalb mit ihren Waffen auf sie zielten. Allerdings war sicher zu sagen, dass es eine komische Art war begrüßt zu werden.

"Ich stimme dir zu Juna", antwortete Raban, der ein kleines Fernrohr aus seiner Tasche geholt hatte und nun hindurch sah, um die Fallen aus nächster nähe betrachten zu können. "Allerdings untertreibt er - sie haben Silberfische mit Asseln und Kakerlaken gemischt."

"Krumpelkrautrüben!", fluchte Marlon, beide Augenbrauen hebend. "Dafür bin ich zu alt."

"Und ich erstmal", stimmte Leon seinem Bruder zu und fuhr ein Stück nach vorne, wobei Marlon dicht hinter ihm folgte. "Hallo Erik! Ich bin's Leon, der Slalom-Dribbler!"

Der ältere Masannek nickte und rief: "Und ich bin Marlon sein Bruder, die Nummer 10!"

Die Stirn der Blondine legte sich bei Marlons Verhalten in Falten. Irgendwie war irgendetwas anders als sonst, als würde er den Drang haben sich in den Mittelpunkt zu stellen ... über Leon zu stellen. Seine Stimme war nicht wie sonst ruhig, sondern provokant, als wollte er sich durch seine aufgesetzte Arroganz vor den Wölfen beweisen - es stand ihm nicht. Nicht etwa, weil er nicht in die Rolle des Anführers passte, sondern weil er so aussah, als würde er alles dafür tun, um die Aufmerksam aller beanspruchen zu können - es sah ihm einfach nicht ähnlich.

"Wir sind gekommen um Fußball zu spielen!", rief Leon seine Augenbrauen herausfordernd nach oben ziehend.

Marlon deutete in einer zustimmenden Geste auf seinen Bruder, ehe er die Stirn runzelte. "Aber wenn ihr euch weiter vor Angst ins Hemd macht, dann drehen wir auf der Stelle sofort wieder um!"

"Habt ihr das alle gehört?", fragte ein Mädchen mit braunen, verstrubbelten Haaren spöttisch. Sie musste ungefähr Nervs Alter haben und tauchte mit einem gewitzten Ausdruck im Gesicht neben ihrer Mannschaft auf der Mauer auf. "Die wilden Kerle ziehen den Schwanz ein!"

"Sag das nochmal und ich verspreche dir-", schrie Nerv wütend und baute sich in seinem Kart mehr oder weniger bedrohlich vor den Wölfen auf. "Ich zeig dir den Seitfallflugvolley-
Dampfhammerbooster!"

"Na, dann bleibt uns ja nichts anderes übrig!", entgegnete der Anführer der Wölfe mit einem Lächeln, dass seine Augen nicht ganz erreichte. Er sah sein Team auffordernd an. "Öffnet das Tor!"

Ein Klicken und Krachen ertönte von der Innenseite der Festung, bevor das Haupttor in Richtung Boden klappte. Durch dessen Aufprall wurden sämtliche Blätter verweht, die sich auf jener Stelle befunden hatten.

Die wilden Kerle starteten ihre Maschinen, wodurch das Geräusch ihrer Motoren durch den Wald hallten und fuhren einer nach dem anderen langsam durch das Tor.

Es wäre gelogen, wenn Juna sagen würde, dass sie sich in diesem Moment nicht beobachtet gefühlt hatte, denn die Wölfe machten keinen einladenden Eindruck. Der Gesichtsausdruck von jedem Einzelnen blieb hart, kein Lächeln. Stattdessen beobachteten sie jeden Schritt, den die wilden Kerle machten auf das Genaueste, wie ein Raubtier seine Beute.

"Ich weiß nicht-", sagte Maxi. "-Aber vor irgendwas haben die hier ganz große Angst."

Markus nickte. "Dafür leg ich meine Beine ins Feuer."

"Aber leider haben sie keine Angst vor uns", merkte Raban an und sah sich wachsam um.

Die Tochter der Hexe schluckte schwer, während sie ihren Blick durch das Zuhause der Wölfe schweifen ließ. Tatsächlich war es nicht so düster wie es von außen aussah. Die steinernen Wände waren mit Flaggen und Figuren geschmückt, es führten kleinere Eingänge ins Innere von Ragnarök, wo sich die Schlafplätze der Wölfe befanden und es gab ein Podest, was wie eine Bühne wirkte und auf welchem ein Zahlenrad stand.

"Hey Erik!", rief Leon lächelnd, wodurch er die Aufmerksamkeit der gegnerischen Mannschaft auf sich zog. "Ich glaube euer Ragnarök gefällt mir jetzt schon!"

Der ältere Masannek Bruder lachte: "Ich mags noch mehr, wenn wir morgen gewinnen!"

Ein unangenehmer Schauer durchfuhr Juna, als die Wölfe still blieben und Marlons Aussage scheinbar ignorierten. Das Gefühl, das ihr dieser Ort gab war kein Gutes, wodurch ihre Nervosität um ein vielfaches anstieg.

Die Blicke ihrer Gegner durchbohrten sie förmlich und es fühlte sich so an, als würden sie ihr direkt in die Seele starren. Die Prinzessin fühlte sich wie eine Attraktion in einem Zoo und die Wölfe waren die Besucher, die ihre Augen nicht von den wilden Kerlen lassen konnten.

"Hey, das sollte ein Witz sein", informierte die Intuition alle Anwesenden um die unangenehme Spannung aus dem Weg zu räumen. "Darüber dürft ihr ruhig lachen."

"Ihr müsst auch nicht lachen", murmelte die Bogenschützin in sich hinein. Ihre himmelblauen Pupillen trafen auf ein Paar giftgrüne, die zu einem der Wölfe gehörte. Er hielt seinen Bogen fest umklammert in den Händen und schielte immer wieder zum Tor, als hätte er Angst, dass jemand eindringen würde. Juna schüttelte langsam den Kopf und flüsterte: "Vor was fürchtet ihr euch?"

Das war die Frage, die sie sich stellte. Wieso waren die Wölfe so angespannt? Es konnte wohl kaum die Nervosität vor dem Freestyle Soccer Contest sein, immerhin hatten sie ihn in den letzten drei Jahren immer haushoch gewonnen und waren somit bestens mit den Regeln und Disziplinen vertraut, während die wilden Kerle in diesem Jahr das erste Mal teilnahmen. Für Juna machte das Verhalten ihrer Kontrahenten keinen Sinn und das Einzige was es für sie bewirkte war, dass sie noch aufgeregter wie zuvor war - aber vielleicht war das ja genau ihr Ziel gewesen, die wilden Kerle einzuschüchtern.

"Kommt!", befahl Maxi die Stille durchbrechend. Er drehte sich auffordernd zu seiner Mannschaft und versuchte die Blicke der Wölfe auszublenden. "Wir bauen unser Lager auf. In einer Stunde wird's hier Nacht."

Unter den aufdringlichen Blicken der Wölfen begannen die wilden Kerle, wie Maxi es gesagt hatte, ihr Lager aufzuschlagen. Doch egal wie sehr sie es versuchten, ganz konnten sie das komische Gefühl nicht abschütteln, das ihre Ankunft ausgelöst hatte ... auch wenn es keiner der Kerle freiwillig zugegeben hätte.

Aber sie wussten, dass irgendwas nicht stimmte und sie sollten auch bald herausfinden was genau die Wölfe verheimlichten und weswegen eben diese dem Wettbewerb nicht freudig entgegensehen konnten.

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