๐๐‘๐ˆ๐๐‚๐„๐’๐’ | markus von...

By goldenmetanoia

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โ ๐ˆ๐œ๐ก ๐๐š๐œ๐ก๐ญ๐ž ๐ข๐œ๐ก ๐ฐ๐ฎฬˆ๐ซ๐๐ž ๐ข๐ก๐ง ๐ก๐š๐ฌ๐ฌ๐ž๐ง, ๐š๐›๐ž๐ซ ๐ง๐š๐œ๐ก ๐š๐ฅ๐ฅ๐ž๐ฆ ๐ฐ๐š๐ฌ ๐ฐ๐ข๐ซ ๐ณ๏ฟฝ... More

๐๐‘๐ˆ๐๐‚๐„๐’๐’
besetzung
prolog
๐š๐ค๐ญ ๐ข.
01. neues schuljahr
02. eine kleine lรผge
03. zehn tage
04. hausarrest fรผr anfรคnger
05. der rauswurf
06. unfreiwillige einladung
07. geburtstagsduell
08. schlacht um camelot
09. nicht allein
10. sei wild, gefรคhrlich und wild
11. verรคndere das spiel
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ข.
12. schรถne grรผรŸe vom dfb
13. dwk - international
14. lieber auf der erde
15. nebelburg und kopfzerbrechen
16. das ist ein wort
17. staraja riba
18. er ist รผberall
19. biestiger als alle anderen
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ข๐ข.
21. vergiss mich nicht
22. vergangenes ist vergangen
23. revolverhelden und gartenzwerge
24. hoher besuch
25. was fรผhlst du wirklich
26. hoffnungsschimmer
27. gewitter und flรผche
28. festmahl mit folgen
29. danke fรผr alles
30. in der falle
31. komplikationen
32. willkommen in der natternhรถhle
33. biester und kerle
34. duftender kirschkuchen
35. gelรถstes rรคtsel
36. perfekt fรผreinander
37. die kuchensache
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ฏ.
38. happy birthday
39. auf nach ragnarรถk
40. geistergeschichte
41. mysteriรถser eindringling
42. zweifel รผber zweifel
43. das richtige tun
44. eine einzige entscheidung

20. uneinnehmbare festung

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By goldenmetanoia

⋆。゚☁︎。⋆。 ゚☾ ゚。⋆

𝒂𝒌𝒕 𝒊𝒊.
𝐼𝑐ℎ 𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝑒 𝑒𝑢𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡
𝑫𝒊𝒆 𝑾𝒊𝒍𝒅𝒆𝒏 𝑲𝒆𝒓𝒍𝒆 𝒊𝒊.
𝑡𝑖𝑚𝑒𝑙𝑖𝑛𝑒 ──𝑆𝑜𝑚𝑚𝑒𝑟 '05
𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 20 ━━━━𝒖𝒏𝒆𝒊𝒏𝒏𝒆𝒉𝒎𝒃𝒂𝒓𝒆 𝒇𝒆𝒔𝒕𝒖𝒏𝒈
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Juna knabberte grübelnd an einer kleinen Eiswaffel, während sie links neben den Jungs saß, die auf ihre Anweisung hin begonnen hatten ein kleines Modell des Teufelstopfes aus Süßigkeiten zu bauen. Ihre Stirn war in Falten gelegt und der Unterkiefer angespannt. Ein weißer Bleistift klemmte hinter ihrem Ohr, ein anderer befand sich zwischen ihrem Zeige- und Mittelfinger. Vor ihr lag ein Notizblock, das sie zum einen nach und nach mit Materialien bestückte, die sie brauchten um ihren Plan in die Tat umsetzen zu können und zum anderen mit gruseligen Skizzen, die später als Vorlage dienen sollten.

"Ich glaub, ich knutsch meine drei rosa Cousinen", murmelte Raban, der hinter dem Mädchen aufgetaucht war. Sein Blick war auf die Kreaturen fixiert, die Juna skizziert hatte, sein Mund offen und seine Augen weit.

"Was ist denn jetzt schon wieder?" Markus zog die Augenbrauen nach oben, als er bemerkte warum der Brillenträger geflucht hatte. "Also Prinzessin ich wusste zwar, dass du komisch bist, aber das überschreitet eine klare Grenze, von der ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Was soll das bitte sein?"

"Wow Blondie, der hat mich tief im Herzen getroffen", sprach Juna gespielt beleidigt, die Hand direkt über ihr Herz legend. "Ich dachte, dass sich etwas zwischen uns verändert hätte."

Juli nahm das Blatt in die Hand, um es genauer betrachten zu können. Seine Augen flossen förmlich über die einzelnen Linien, die sich zu einer Skizze verbanden. Ein staunen entfuhr ihm: "Aber eins muss man dir lassen, du weißt, was du tust. Das sieht verdammt nochmal gut aus."

"Na endlich." Juna legte den Stift, mit dem sie gezeichnet hatte auf den Tisch und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, wobei der Stift, der zwischen ihrem Ohr klemmte beinahe herausgefallen wäre. "Wurde ja Zeit, dass das mal jemand anerkennt."

"Schön, dass ihr einer Meinung seit", spottete Markus und drehte sich zurück zum Modell, das nun fertig gebaut auf dem Tisch stand. "Aber wir wären hier fertig."

Die Mannschaft, minus Vanessa und Leon versammelte sich um den Tisch. Sie nahmen jegliche Aus- und Eingänge bestmöglich unter die Lupe und versuchten alle kleinen Details herauszuarbeiten. Sie suchten nach einem Weg unbemerkt in den Teufelstopf rein- und rauszukommen.

Nach ungefähren Zehn Minuten, in denen sie nicht wirklich weiter gekommen waren, kam Joachim, Leons und Marlons Vater in den Raum. Zuerst hatte er die Mannschaft verwirrt beobachtet, bevor er zu ihnen gekommen war. Er hatte den Jungs zu ihrem Sieg gratuliert und Juna herzlich begrüßt. Schließlich hatte er sich zu ihnen gesetzt und half dabei ihre Möglichkeiten zu berechnen.

"Also." Setzte Joachim an, seine Stimme ernst. "Hier, hier und hier stehen die Notausgänge - ich meine die Katapulte. Die Zugbrücke ist zu, die Wachtürme sind alle besetzt und die Flammenmützen sind doppelt so viele."

"Hottentottenalptraumnacht!", fluchte Raban und sprach somit aus, was sie alle dachten: sie hatten ein Problem, ein großes Problem.

"Genau", bestätigte der Mann nickend. "Das schafft ihr nie im Leben. Die Festung ist uneinnehmbar für euch."

Juna seufzte; das alles konnte doch nicht wahr sein. Kaum lief es ein einziges Mal gut für die wilden Kerle, kam wieder etwas dazwischen, was ihnen das Leben erschwerte. Sie waren endlich wieder alle vereint und konnten es nicht einmal genießen. Es wurde höchste Zeit, dass sie Gonzo Gonzales und den Flammenmützen zeigten, dass sie nicht nur kleine Kinder waren, die man herumschubsen und ärgern konnte.

Aus dem Augenwinkel konnte die ehemalige Bogenschützin Leon und Vanessa erkennen, die durch den Eingang der Eisdiele kamen; beide mit einem siegessicherem Grinsen im Gesicht.

Vanessa nickte. "Für uns, ja, aber nicht für Staraja Riba."

Sie legte den Kopf der Hexenpuppe, den sie von Gonzales' Schrein aus der Nebelburg geklaut hatte in die Mitte des Tisches. Die roten Augen der Hexe glühten bedrohlich auf, wodurch Joschka und Raban einen Schritt nach hinten wichen.

"Für wen?", fragte Joachim verwirrt.

"Für die Hexe", wiederholte Leon, seinen Blick auf Vanessa liegend. "Und die Riesen."

Joschkas Augen weiteten sich in Erinnerung, als er verstand, wovon seine Freunde redeten: "Die Donnerschlagriesen."

"Das ist ihre Armee", erklärte Raban, der wieder an den Tisch trat. "Sie kommt aus dem orangenen Nebel."

"Sowas hast du doch, Papa?"

Joachim kniff die Augen fragend zusammen. Er setzte einige Male zum Reden an, wusste aber nicht was er sagen sollte, weshalb er den nicht angefangen Satz immer wieder abbrach.

"Außerdem hätte ich auch noch einige Ideen", informierte Juna den Mann und überreichte ihm die verfasste Liste. Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe, weswegen sie ihm ein entschuldigendes Lächelns zuwarf.

Er überflog den Zettel, der nicht wirklich kurz war und murmelte die Begriffe ungläubig vor sich hin: "Werkzeug, Staffelei, Farben ... das geht nicht, auf gar keinen Fall!"

"Und dann fehlt uns noch eine Kleinigkeit, Marlon." Vanessa nickte auf das Modell. "Einen Geheimgang. Gibt es so was?"

"Ich weiß nicht, vielleicht." Marlon runzelte die Stirn, seine Hand bewegte sich über das Modell, bevor sie an einer Ecke stehenblieb. "Es gibt da ein Rohr. Hier, direkt hinter den Büschen. Aber da passen nur zwei von uns rein: Joschka und Raban."

Eben genannte Jungen grinsten über beide Ohren und freuten sich darauf, dass sie anscheinend die einzige Rettung für ihre Mannschaft waren, doch Juna konnte an Marlons Gesichtsausdruck bereits erkennen, dass es irgendeinen Hacken gab.

Die Blondine schüttelte den Kopf und legte ihren Skizzen in die Mitte des Tisches. "Die sollten uns beim Design helfen."

"Aber wie sollen wir die nachbauen?", wollte Deniz wissen und kratzte sich am Hinterkopf. "Das kostet uns viel zu viel Zeit."

Juna sah lächelnd von ihren Skizzen auf. "Aber das müssen wir gar nicht."

"Ich will deine Fantasie auf keinen Fall zerstören Prinzessin." Markus lehnte sich an die Theke, die sich hinter ihm befand. "Nur leider können wir nicht einfach in einen Baumarkt gehen und sie uns kaufen."

Leon knüpfte an die Idee des Mädchens an: "Wir werden uns die Statuen auch nicht kaufen, sondern von der Nebelburg klauen. Die haben mindestens ein Dutzend von den Dingern."

"Stehlen?", fragte Joschka mit großen Augen.

"Wir stehlen von Gonzales, um das zurück zustehlen, was er uns gestohlen hat", sagte Juna, bevor sie eine Grimasse zog. "Wow, in meinem Kopf hat sich das besser angehört ... jedenfalls, dann müssten wir sie nur noch so umbauen, dass sie vollständig beweglich sind."

Der Torjäger nickte zufrieden. "Dann ist es also abgemacht."

"Du kannst uns die Sachen doch besorgen?", erkundigte sich Marlon und drehte sich zu seinem Vater um, der noch immer ein wenig verwundert auf die Skizzen blickte.

"Oder?"

"Papa?"

Joachim rieb sich seufzend den Kopf, wusste aber auch, dass er die Kinder in dieser Situation nicht einfach alleine lassen konnte, also stimmte er schließlich, mehr oder weniger einverstanden zu.

"Juna, du fährst mit Maxi, Markus, Juli und Deniz zur Nebelburg, damit ihr die Statuen holen könnt", befahl Leon. "Vanessa, Marlon, Raban, Joschka und ich werden solange alle Gegenstände besorgen und das Kostüm zusammen suchen. Wir treffen uns dann wieder hier, um deine Skizzen nachzubauen."

Der Plan erhielt ein einstimmiges Nicken von allen Mitgliedern, weshalb sich ihre Wege trennten. Während die eine Hälfte also jeweils nach Hause fuhr, um ihr Haus nach brauchbaren Materialien zu durchwühlen, machten Juna und ihre kleine Gruppe sich auf den Weg zur Nebelburg.

"Bei den allmächtigen Fußballgöttern", fluchte Maxi aufgeregt, seine Hände den Lenker seines Fahrrads umklammernd. "Gonzales wird sein blaues Wunder erleben."

"Maxi hat recht, das wird ein Spaß", stimmte Deniz lachend zu.

Markus nickte. "Die werden sich vor Angst in die Hosen machen."

"Und ob sie das werden", sagte Juli, der das Schlusslicht der Gruppe bildete.

Nur Juna blieb still. Natürlich fand sie es gut, dass die Jungs so zuversichtlich waren, doch sie wusste auch, dass Gonzo Gonzales nicht auf den Kopf gefallen war - nicht so wie der dicke Michi jedenfalls. Es war kein Geheimnis, dass der ehemalige Anführer der unbesiegbaren Sieger nicht der hellste Mensch auf Erden war, doch dies konnte man von Gonzales nicht behaupten. Der blasse Vampir wusste was er tat und war wirklich verdammt schlau.

Nichts desto trotz war es gut, dass die Jungs Hoffnung hatten; immerhin mussten sie es nur hinbekommen ihn solange von ihrer Show zu überzeugen, bis er einen bestimmten Vertrag unterschrieben hatte. Ein bisschen Glück konnte allerdings auch nicht schaden.

An der Nebelburg angekommen sprangen die Freunde von ihren Rädern und bildeten einen kleinen Kreis. Sie konnten die ein- und ausfahrenden Züge des Grünwälder Bahnhofes hören, der sich nicht weit weg befand.

Junas Blick scannte die Umgebung. Sie konnte zwei einzelne Statuen sehen, die draußen aufgestellt worden ware, doch der Rest schien sich in der Burg zu befinden.

"Also, Juli und Maxi ihr nehmt die Statuen, die hier draußen rumstehen!", wies sie an. "Markus, Deniz und ich werden nach drinnen gehen und nach weiteren Suchen. Wenn ihr fertig seit kommt rein und helft uns. Am Ende brauchen wir genau zehn Statuen."

"Und mit denen Fahren wir dann wieder zur Eisdiele." Deniz klatschte bereit in die Hände. "Also, worauf warten wir noch?"

Die Gruppe teilte sich auf und versuchten genügend Statuen aufzutreiben, dass es für jeden von ihnen reichte. Markus lief in eine andere Richtung als Juna und Deniz, weshalb die Lokomotive die Gelgenheit nutzte etwas loszuwerden, das ihm schon seit dem Tag der Trennung auf der Seele brannte.

"Juna?"

"Mhm", surrte das Mädchen, als Zeichnen, dass sie ihm zuhörte.

"Es tut mir leid", sagte Deniz schuldbewusst, seine Stimme leise. "Ich hätte dir hinterher fahren sollen - an dem Tag in der Eisdiele meine ich."

Juna seufzte: "Ist schon in Ordnung."

Der Junge blieb angewurzelt stehen und schüttelte langsam den Kopf. "Nein, ist es nicht. Ich hätte mich wie ein Freund benehmen sollen; verdammt, ich bin dein bester Freund ... aber stattdessen hab ich dich im Stich gelassen als du mich am meisten gebraucht hast."

Juna atmete vorsichtig aus, ihre Hände an ihre Kette gelegt. "Am Anfang war ich sauer, das gebe ich zu - wer wäre es nicht gewesen, aber mir ist in den Tagen auch klar geworden, dass ich euch hätte sagen sollen, wie es mir geht. Also bin ich gewisser Maßen auch ein wenig selbst daran schuld."

"Ich hätte mich schon früher entschuldigen sollen", wank Deniz ab und stellte sich vor seine beste Freundin. "Verzeihst du mir?"

Ein sanftes, kleines Lächeln stahl sich auf die Lippen der ehemaligen Bogenschützin. Es wäre gelogen, wenn sie behaupten würde, dass sie Deniz in den vergangenen Tagen nicht vermisst hatte. Er war ihr in der Zeit, die sie miteinander verbracht hatten einfach ans Herz gewachsen und sie hatte sich so daran gewöhnt ihn jeden Tag um sich herum zu haben. "Wie könnte ich nicht?"

Doch anstatt einfach miteinander einzuschlagen, zog Juna ihren besten Freundin in eine Umarmung. "Ich habe dich vermisst."

"Ich dich auch."

Die beiden Freunde lösten sich voneinander und begannen mit der Arbeit, wegen der sie gekommen waren. Unterdessen redeten sie über alles, was in den letzten Tagen passiert war. Der Junge erzählte von den Versuchen Vanessa wieder in die Mannschaft zu bekommen und wie er und Leon den dicken Michi als Talentsucher verkleidet hatten, damit er die Unerschrockene davon überzeugte, dass sie einen Platz in der Schülernationalmannschaft bei den Jungs bekommen könnte, wenn sie am Spiel gegen den SV mit den wilden Kerlen zusammen spielte. Gonzales hatte die ganze Sache schließlich auffliegen lassen - daher auch die gelbe Farbe auf der Limousine von Maxis Vater.

Juna hingegen erzählte der Lokomotive von dem Angebot der biestigen Biester, zum Wechsel in ihre Mannschaft und ihrem kleinen Telefonat mit Willi, der versuchte ihr einen angemessen Rat zu geben.

"Ich bin froh, dass du abgelehnt hast", legte Deniz schließlich offen und legte die letzte der Statuen auf die Räder.

"Ich auch", antwortete Juna, während sie sich nach den anderen drei Kerlen umsah, die gerade aus der Nebelburg kamen.

Sie sah sich noch einmal prüfend um, bevor die Truppe, die nun genug Statuen hatte, um zehn riesige Donnerschlagriesen herzustellen, zum Rückweg wandte. Sie konnten nur hoffen, dass die anderen Kerle alles nötige zusammen gesucht hatten, damit sie direkt mit dem Umbau der Figuren beginnen konnte.

Ein verschmitztes Grinsen breitete sich über Junas Lippen aus. Sie konnte sich nicht helfen - sie und ihre Mannschaft waren drauf und dran Gonzo Gonzales und seine Gang aus dem Teufelstopf zu vertreiben; zumindest, wenn der Plan funktionieren würde.

Nachdem die wilden Kerle mit Joachim zusammen die Statuen fertig umgebaut und alles besorgt hatten, was sie für ihren Plan benötigten, machten sie sich auf den Weg zum Teufelstopf. Leon, Raban, Joschka und Vanessa trennten sich dabei vom Rest der Mannschaft. Sie schlichen sich mit Hilfe von zwei großen Topfpflanzen von hinten an den Teufelstopf, wo sich das Rohr befand durch welches Raban und Joschka ins innere des Stadion gelangen sollten. (Die Topfpflanzen sollten für Deckung sorgen, auch wenn Juna mehrmals sagte, dass sie fand, dass es ziemlich auffällig war, hatten sich die Kerle dafür entschieden sie zu verwenden.)

Während das Quartett also diese Phase des Plans übernahm, kümmerten die restlichen Kerle sich hinter dem großen Hügel darum, dass der Nebel und die Figuren später einsatzfähig sein würden. Sie hatten nur eine einzige Chance, um Gonzo Gonzales davon zu überzeugen, dass die Hexe Staraja Riba und ihre Donnerschlagriesen die Angreifer waren, die auf Rache aus waren. Sie mussten ihn davon überzeugen, dass die Hexe den Pakt, den er mit ihr eingegangen war brach.

Eine Chance - keine Wiederholung.

Juna schlüpfte unter ihre Figur, die vollständig beweglich war und außerdem wirklich gruselig aussah. Es hatte einiges an Arbeit gekostet, aber die wilden Kerle hatten es geschafft die Donnerschlagriesen möglichst detailgetreu nachzubauen. Sie sahen wirklich echt aus.

Damit die Flammenmützen nicht erkennen würden, dass die Mannschaft sich darunter verbarg, hingen Tücher, die die Körper der Kinder vollständig verdeckten, von den Köpfen der Statuen herunter. Die Kerle trugen eine Art Maske vor dem Mund, damit ihre Stimmen so verzerrt waren, dass keiner verdacht schöpfen würde. Sie hatten an alles gedacht.

Leon, dessen Statue ganz vorne stand, nickte Markus auffordernd zu, woraufhin der Torwart die Nebelkanone anschmiss. Ein lauter Knall hallte durch die Luft und der orange Nebel schoss aus der metallischen Vorrichtung über den Hügel.

Langsam, bedrohlich stiegen die wilden Kerle über den Hügel, den Nebel als kleinen Sichtschutz.

"Beim allmächtigen Pink!", rief Pickels, der durch den Knall seine eigentliche Position verlassen hatte.

Sexy James atmete panisch, ihre Augen suchten ihren Anführer. "Gonzo Gonzales!"

"Was ist das, Gonzo?"

Der Anführer der Flammenmützen verengte seine Augen und stieg zu seinen Freunden auf die Plattform, um sehen zu können, warum sie sie einen Aufstand machten.

"Was ist das da draußen?", wollte Pickels verängstigt wissen. "Sie greifen uns an!"

Die Donnerschlagriesen traten langsam auf den Hügel, ihre Schreie einschüchternd und das Design abscheulich.

Diese Phase sollte außerdem das Signal für Joschka und Raban sein. Sie sollten in diesem ganzen Chaos unbemerkt aus dem Rohr krabbeln und sich das Kostüm der Hexe überstülpen.

"Gonzo, sag uns was wir tun sollen!"

Gonzo Gonzales runzelte die Stirn, sein Gehirn begann zu rattern; irgendetwas stimmte nicht. Dann drehte er sich entschlossen zu den Mitgliedern seiner Gang: "Eröffnet das Feuer!"

"Nein, das darfst du nicht!", argumentierte Pickels aufgebracht.

"Pickels!", befahl Gonzales, doch der Junge hörte nicht, weshalb Gonzo die Sache selbst in die Hand nahm. "Bei meiner alten Freundin-"

"Aber das sind die Donnerschlagriesen! Gonzo!" Pickels zog eine panische Grimasse. "Das dürfen wir nicht!"

"Jetzt feuert doch endlich!", keifte Gonzales wütend. Er lief zu einem Katapult und feuerte die Farbbombe, die sich darauf befand ab. "Beim allmächtigen Pink!"

Dieses Mal hatte die Sache mit den Farbbomben allerdings einen kleinen Hacken: die wilden Kerle waren vorbereitet.

"Den will ich nicht, Gonzo. Den kriegst du zurück." Juli hatte einen der Kugeln gefangen und schleuderte sie mit voller Wucht zum Teufelstopf zurück. Nun hatte sich der Spieß umgedreht; die wilden Kerle warfen die Farbbomben und die Flammenmützen bekamen sie ab.

Pickels deutete verängstigt auf die Kreaturen, die immer näher kamen. "Das sind die Donnerschlagriesen!"

Juna fing eine pinke Kugel und feuerte sie wieder zurück. Sie traf sexy James direkt am Hals, wodurch die Füllung sich über ihr ergoss. Die ehemalige Bogenschützin grinste triumphierend: Jetzt wissen sie, wie sich das anfühlt.

Die Flammenmützen wandten sich von den Donnerschlagriesen ab und starrten auf einem Punkt unterhalb der Plattform, woraus Juna schloss, dass Raban und Joschka wohl mit ihrer Show angefangen hatten.

"Vergesst den ganzen Hokuspokus, hört ihr!", befahl Gonzales lachend. "Das sind die Kinder!"

"Habt ihr gehört?", höhnte der blauhaarige Junge. "Ihr seit die Kinder! Wir fallen doch nicht auf sowas rein!"

Ohne zu zögern hielten die Mädchen und Jungen in ihrer Bewegung inne. Kurz blieb es still; nur das Gelächter der Flammenmützen wurde vom Wind getragen.

Doch so einfach wollte das Team nicht aufgeben.

Juli schmiss einen schwarzen Fußball, den die wilden Kerle so umgestaltet hatten, dass er aussah wie eine Bombe, in hohem Bogen über den Zaun des Teufelstopfes. "Die Hexe will dein Opfer nicht mehr!"

"Die Hexe will dich, Gonzo!", rief Leon laut. "Dich und deine Kumpanen!"

Lange mussten die Kerle nicht warten, bis die Zugbrücke aus den Angeln gelassen wurde. Sie sauste in einem hohen Tempo zu Boden, was einen lauten Knall erzeugte. Staub wirbelte auf, während die wilden Kerle unter den Statuen hervor kamen.

"Los!" Leon sprintete zum Eingang. "Kommt mit!"

Die anderen Kerle folgten seinem Beispiel. Nach einander, so schnell sie konnten und vor allem jubelnd stürmten sie das Stadion, in dessen Mitte Gonzales den unterzeichneten Vertrag in Händen hielt.

"Hey, einen Moment." Der Anführer der Flammenmützen hob ungläubig seine Hand. "Das gilt nicht."

"Dafür ist es zu spät! Hört alle her!" Der Slalom-Dribbler lief zu ihm und riss dem blassen Vampir das Blatt aus der Hand. "Hiermit erkläre ich - Gonzo Gonzales ... meine Kapitulation."

Der Anführer übergab das Blatt an Vanessa, die es mit einem triumphierenden Grinsen annahm und weiterlas: "Ich werde den Teufelstopf räumen."

"Ich erkläre die wilden Kerle zu den Herrschern der Stadt!", sprach Leon, nachdem sie wieder getauscht hatten.

Ein letztes Mal gab er den Vertrag an Vanessa. "Und ich werde ihnen ab sofort - und für immer dienen."

Die Mannschaft brach in Jubelschreie aus und klatschten miteinander ein, während Raban und Joschka aus ihrer Verkleidung herauskamen.

Der Held lachte: "Bei meiner alten Freundin ... Staraja Riba."

Joschka runzelte die Stirn. "Gonzo, warum sagst du das denn nicht sofort?"

"Alles ist gut", sagte Vanessa und hielt Leon ihre Hand hin.

"Ja, aber nur, solange du wild bist", antwortete Leon sanft Lächelnd. "Das bist du doch, oder?"

Vanessa schlug ohne weitere Worte mit Leon ein und dann passierte das, was lange überfällig war. Leon zog Nessa an der Hand zu sich und Küsste sie.

Ein unbemerktes Grinsen stahl sich auf Junas Lippen: endlich.

Nach einigen Sekunden lösten die beiden sich und sahen einander in die Augen.

"Raban, hast du das gesehen!", fragte Joschka, sein Mund offen und seine Pupillen weit. "Er hat sie geküsst. Da, da sie tun es schon wieder! Raban!"

"Ich glaub, mir wird schlecht!", stotterte der Held.

Während die Jungs angewiderte Gesichter zogen, konzentrierte Juna sich auf die Flammenmützen, die den Teufelstopf mit hängenden Köpfen verließen.

Sie stand ein wenig abseits der restlichen Kerle und beobachtete, wie die Teenager hinter dem Hügel verschwanden.

"Guter Schachzug Mondmädchen", sprach Gonzales, als er noch einmal inne hielt. Er stand gegenüber von Juna, welche nun mit dem Rücken zu ihren, immer noch feiernden Freunden stand. Seine Stimme war leise, niedergeschlagen. "Du hast mich wirklich in die Hölle verfrachtet."

"Das war nicht nur ich, sondern meine ganze Mannschaft." Sie blickte sich über die Schulter; die Kerle hatten aufgehört zu zelebrieren und sahen ihrem Gespräch mit gerunzelter Stirn zu. Sie drehte sich zurück und seufzte: "Du bist kein schlechter Mensch Gonzales. Vielleicht, wenn die Umstände anders gewesen wären ..."

Auch wenn der Schatten diesen Satz nicht zu Ende brachte, wusste der blasse Vampir genau, was sie meinte; vielleicht hätten sie Freunde sein können - vielleicht konnten sie irgendwann Freunde werden.

Gonzo nickte anerkennend. "Vielleicht irgendwann."

"Vielleicht irgendwann", bestätigte Juna, die Geste erwiedernd.

Juna folgte dem älteren Jungen mit ihrem Blick; man konnte wirklich vieles von Gonzales behaupten, aber dass er ein schlechter Verlierer war, definitiv nicht. Er hatte verstanden, dass er die wilden Kerle, obwohl sie vielleicht noch Kinder waren, nicht unterschätzen sollte.

Die Stirn der Prinzessin legte sich in erinnernde Falten. "Hey Gonzales, erzähl mir wie es war mit der Hexe Tee zu trinken!"

Juna konnte ein minimales Lachen auf Gonzales' Lippen erkennen, als er auf der Spitze des Hügels stand.

Anstatt etwas zu erwidern, verbeugte er sich vor den wilden Kerlen und verließ schließlich das Sichtfeld seiner einstigen Gegner.

"So, Joschka, Jetzt wird es ernst!"

"Ja, Raban! Aber was meinst du? Hat die Nationalmannschaft überhaupt eine Chance?"

Genau das war die Frage, die sich die vielen, jubelnden Zuschauer an diesem warmen, sonnigen Tag auch stellten. Der Teufelstopf war bis auf den letzten Winkel gefüllt; die Tribüne und die Stehplätze waren ausverkauft, Menschen drängelten sich aufeinander.

Raban und Joschka saßen als Kommentatoren am Spielfeldrand, beide mit einem riesigen Grinsen im Gesicht, während die restlichen Mitglieder der wilden Kerle sich in ihrem Umkleidezelt aufhielten.

Die Zelte hatte die Mannschaft hinter dem Hügel aufgestellt.

Sie alle hatten bereits ihre Trikots an und einer nach dem anderen trat nun aus dem Zelt heraus, allen voran Leon, der Slalom-Dribbler und Torjäger, Anführer der wildesten Fußballmannschaft der Welt.

"Ob die Nationalmannschaft eine Chance hat? Ich weiß es nicht! Der Ball, der ist rund!"

"Und das Spiel dauert neunzig Minuten!"

Das Team lief ins Stadion ein und die Menge jubelte; der dicke Michi und die unbesiegbaren Sieger, Gonzo Gonzales und die Flammenmützen, Theodor Maximilian als offizieller wilder Kerl und Ticketverkäufer und zu guter letzt Joachim Masannek, der Eis an die Besucher verkaufte.

"Herzlich willkommen im Teufelstopf!", schrie der Held durch das Rortelefon, wodurch seine Stimme durch die Luft hallte.

Joschka strahlte über beide Ohren. "Meine Damen und Herren, der Hexenkessel kocht, das Stadion bebt."

"Es platzt aus allen nähten! Hottentottenalptraumtag. Joschka, hast du so was schon mal erlebt?"

"Nein, Raban. Das ist einfach einmalig!"

Da konnte Juna nur zustimmen und obwohl diese Sommerferien ihre ganz eigenen Höhen und Tiefen hatten, hatten alle von ihnen etwas gelernt.

Die Jungs hatten gelernt, etwas zu riskieren, wenn es um die Menschen ging, die ihnen wichtig waren. Ihnen wurde klar, dass Freundschaften nicht mit einem Fußballspiel vergleichen konnte. Sie konnten nicht immer nur nehmen, sie mussten auch geben.

Vanessa fand heraus was Vertrauen bedeutet und außerdem, was es hieß zu verzeihen; das es in Ordnung war, wenn andere Fehler machten.

Juna hat in diesen Sommerferien begriffen, dass es wichtig war auch mal 'nein' zu sagen. Ein einziges Wort, dass einem viel Leid ersparen könnte, wenn man es nur richtig verwendet.

Sie konnte ein guter Mensch, mit einem gütigen Herzen sein und trotzdem 'nein' sagen. Keine Ausreden, sondern einfaches Ablehnen.

Die wilden Kerle waren da, wo sie immer sein wollten; in der Dimension Acht. Das Spiel, von dem jeder von ihnen geträumt hatte; gegen die deutsche Nationalmannschaft.

Leon holte seine Mannschaft, die sich aufgewärmt hatte in einen Kreis. Sie legten einander die Arme über die Schultern, ein Lächeln auf jedem Gesicht.

"Alles ist gut!"

"Solange du wild bist!"

"Sei wild!"

"Gefährlich und wild!"

"Eins!"

"Zwei!"

"Drei!"

"Rhaaaa!"

Jeder von ihnen begab sich auf seine Position, bevor der Schiedsrichter das Spiel anpfiff.

"Leon hat den Ball und passt zu Maxi, der spielt einige Gegner aus!", kommentierte Raban von außerhalb des Feldes. "Und da hatte Tippkick den Ball auch schon an Vanessa weiter gegeben. Die Unerschrockene flankt die Kugel über den Platz, zu Deniz, der Lokomotive."

"Und der lässt sich die Bälle nicht mehr wegnehmen."

"Deniz passt den Ball zu Juna, dem Mädchen, das sich im Schatten bewegt!", fuhr Raban fort.

"Wo ist die den auf einmal hergekommen Raban?"

"Das weiß niemand so genau Joschka, doch sie spielt den Ball direkt in den Strafraum!"

"Auf Leon! Ratz, fatz und das ..."

"DAS IST EIN TOR!"

Die Menge strahlte und applaudierte für die Spieler, genauso wie die wilden Kerle selbst; das Team war wildert als jemals zuvor.

Den dicken Michi und die unbesiegbaren Sieger und Gonzo Gonzales und die Flammenmützen - beide, hatten die Kerle besiegt und nun das Eins zu Null gegen die Nationalmannschaft.

Die wilden Kerle befanden sich auf dem Weg nach ganz oben - doch wer hoch hinaus will, wird meistens auch tief fallen.

⋆。゚☁︎。⋆。 ゚☾ ゚。⋆

━━𝑃𝑅𝐼𝑁𝐶𝐸𝑆𝑆
↳ 𝐯𝐨𝐧 𝐠𝐨𝐥𝐝𝐞𝐧𝐦𝐞𝐭𝐚𝐧𝐨𝐢𝐚༉‧₊˚✧

𝒆𝒏𝒅𝒆 𝒂𝒌𝒕 𝒊𝒊.
𝐼𝑐ℎ 𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝑒 𝑒𝑢𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡
𝑫𝒊𝒆 𝑾𝒊𝒍𝒅𝒆𝒏 𝑲𝒆𝒓𝒍𝒆 𝒊𝒊.
𝑡𝑖𝑚𝑒𝑙𝑖𝑛𝑒 ──𝑆𝑜𝑚𝑚𝑒𝑟 '05

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