Tränen von Blut

By readerbunny01

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Mira geht nicht auf eine normale Schule. Sie ist auf einer Schule für Gestaltenwandler. Das heißt: Jeder in i... More

Die Schule der Gestaltenwandler
Gefühle schwappen über
Von Angesicht zu Angesicht
Auf dem Löwen durch die Nacht
Zurück in der Schule
Fiebrig glänzende Augen
Er ist ein Monster
Hunger
Geständnisse
Allein mit dem Holzpflock
Entscheidung über Leben und Tod
Verstoßen
Verlangen
Monster oder nicht?
Kontrolle
Alleine
Zukunftspläne
Geheimgang
Angekettet
Hoffnung?
Einfach drauf los
Die Hütte im Wald
Überraschender Anruf (Julian)
Alte Liebe rostet nicht (Emma)
Weglaufen (Mira)
Warum?
Sternenhimmel
So wie du bist
Zwillinge
Familienprobleme
Ein Lächeln
Tochter
Flaschenpost
Bahnfahrt bei Nacht
Paris
Tante Lorelay
Schmerzen
Eingesperrt
Unerwarteter Bersuch
Hör auf
Blut
Ungewissheit
Nur die Hälfte
Dass ich dich...
Lorelays Geheimnis
Das Wachsfigurenkabinet
Paris, die Stadt der Liebe
Kein Traum
Weinen
Brücken bauen
Tränen der Nacht
Gemeinsam gegen die Welt
Mörder
Tod
Kalt
Träum ich?
Wo noch?
Gewissen
Polizei
Amerika, USA, Detroit
Hass
Zweifel
Naturschauspiel
Das Billighotel
Der Arzt
Der Mörder
Graue Aussichten
Vollmondnacht
Erlösung
Verzweiflung
Stolpersteine
Besuch bei Toten
Bekenntnis
Vampir (Jace)
Tränen von Liebe

Bis in die Ewigkeit

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By readerbunny01

Der Stock kratzte nur an meinem Herz, bevor er mit einem eklig schmatzenden Geräusch wieder herausgezogen wurde. Ich öffnete meine Augen nicht. Vielleicht hatte es ja trotzdem funktioniert. Den Schmerzen nach zu urteilen auf jeden Fall. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Wahrscheinlich konnte ich es auch gar nicht, weil ich mir den Lungenflügel durchbohrt hatte. Dann viel mir ein, was ich eben gefühlt hatte. Ich hatte es bereut. Bereut, dass ich zugestochen hatte. Im Moment sah das allerdings nicht mehr so aus. Wäre ich tot, hätte ich keine Schmerzen. Aber ich würde auch nicht seine Wärme spüren, nicht das Kribbeln in meinem Bauch, nicht die wohligen Schauer. Außerdem merkte ich schon, wie die Wunde zu verheilen begann.

Er nahm mich fest in den Arm. Ich wusste auch ohne zu gucken, wer es war. Den Geruch hätte ich unter tausenden erkannt.

Er flüsterte meinen Namen. Immer wieder hauchte er ihn so voller Gefühl, so voller Schmerz: „Mira."

Mein Nacken wurde nass. Er weinte. Um mich. Aber ich war doch gar nicht tot, oder? In diesem Moment wollte ich es auf jeden Fall nicht sein. Heftige Schluchzer ließen seinen Körper erzittern. Es brach mir das Herz, dass es ihm wegen mir so schlecht ging. Ich wollte meine Augen aufmachen, in seine blauen schauen und ihm sagen, dass ich lebte und dass alles gut war. Ich wollte ihn ebenso drücken, ihn trösten. Aber ich konnte mich nicht bewegen.

„Cole."

Er hielt mich weiterhin so fest wie zuvor, doch ich hörte an seinem Herzschlag unter meinem Ohr, dass er erleichtert war und sich langsam beruhigte. Ich öffnete meine Augen und holte tief Luft.

„Ich liebe dich auch."

Sein Atem stockte. Er hielt mich ein bisschen von sich weg und schaute mich an. Seine nassen Wangen glitzerten in dem wenigen Licht, das durch die dichten Baumkronen fiel und seine Augen waren leicht gerötet. Aber er lächelte. Dann beugte er sich vor und küsste mich noch einmal. Dieses Mal nicht so unsicher. Es fühlte sich an, als schicke er elektrische Stöße durch meinen Körper. Auf einmal konnte ich mich wieder bewegen. Meine Hand machte sich selbstständig und wanderte in seine Haare. Die andere presste ihn so fest wie möglich an mich. Er hielt mich ebenfalls fest. Seine Hände strichen über meinen Rücken, unter mein Shirt...

Weiter kam er nicht.

Glück, Erleichterung, Sicherheit, Verlangen, Geborgenheit und eine unglaubliche Zuneigung erfüllten mein Herz ließen es sich bis ins Unendliche ausweiten. Es war als passte nun die ganze Welt hinein. Und wieder einmal in Gegenwart von diesem Menschen, wollte ich zu keinem anderen Zeitpunkt und an keinem anderen Ort, sondern genau hier und jetzt sein.

Ich fühlte mein Herz überlaufen. Ich merkte es viel zu spät, als dass ich dagegen hätte ankämpfen können und mir nichts dir nichts hatte ich meine menschliche Gestalt verloren. Auch Cole ließ sich auf alle viere fallen und stupste mich mit seiner Schnauze an. Ich rempelte zurück und sprang in den Wald hinein. Er folgte mir. Die Luft war warm, aber der Boden war noch immer feucht. Immer wieder stießen wir uns gegenseitig an, warfen uns aus der Bahn bis wir wieder aus dem Wald kamen. Ab da rannten wir nur noch nebeneinander her. Im selben Tempo, dieselben Bewegungen. Bis zum Horizont, bis in die Ewigkeit.

Bildquelle: http://www.nationalgeographic.de/reportagen/fotostrecke-ulan-bator-die-erben-von-dschingis-khan?imageId=6

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