๐๐‘๐ˆ๐๐‚๐„๐’๐’ | markus von...

By goldenmetanoia

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โ ๐ˆ๐œ๐ก ๐๐š๐œ๐ก๐ญ๐ž ๐ข๐œ๐ก ๐ฐ๐ฎฬˆ๐ซ๐๐ž ๐ข๐ก๐ง ๐ก๐š๐ฌ๐ฌ๐ž๐ง, ๐š๐›๐ž๐ซ ๐ง๐š๐œ๐ก ๐š๐ฅ๐ฅ๐ž๐ฆ ๐ฐ๐š๐ฌ ๐ฐ๐ข๐ซ ๐ณ๏ฟฝ... More

๐๐‘๐ˆ๐๐‚๐„๐’๐’
besetzung
prolog
๐š๐ค๐ญ ๐ข.
01. neues schuljahr
02. eine kleine lรผge
03. zehn tage
04. hausarrest fรผr anfรคnger
05. der rauswurf
06. unfreiwillige einladung
07. geburtstagsduell
08. schlacht um camelot
09. nicht allein
10. sei wild, gefรคhrlich und wild
11. verรคndere das spiel
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ข.
13. dwk - international
14. lieber auf der erde
15. nebelburg und kopfzerbrechen
16. das ist ein wort
17. staraja riba
18. er ist รผberall
19. biestiger als alle anderen
20. uneinnehmbare festung
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ข๐ข.
21. vergiss mich nicht
22. vergangenes ist vergangen
23. revolverhelden und gartenzwerge
24. hoher besuch
25. was fรผhlst du wirklich
26. hoffnungsschimmer
27. gewitter und flรผche
28. festmahl mit folgen
29. danke fรผr alles
30. in der falle
31. komplikationen
32. willkommen in der natternhรถhle
33. biester und kerle
34. duftender kirschkuchen
35. gelรถstes rรคtsel
36. perfekt fรผreinander
37. die kuchensache
๐š๐ค๐ญ ๐ข๐ฏ.
38. happy birthday
39. auf nach ragnarรถk
40. geistergeschichte
41. mysteriรถser eindringling
42. zweifel รผber zweifel
43. das richtige tun
44. eine einzige entscheidung

12. schรถne grรผรŸe vom dfb

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By goldenmetanoia

⋆。゚☁︎。⋆。 ゚☾ ゚。⋆

𝒂𝒌𝒕 𝒊𝒊.
𝐼𝑐ℎ 𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝑒 𝑒𝑢𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡
𝑫𝒊𝒆 𝑾𝒊𝒍𝒅𝒆𝒏 𝑲𝒆𝒓𝒍𝒆 𝒊𝒊.
𝑡𝑖𝑚𝑒𝑙𝑖𝑛𝑒 ──𝑆𝑜𝑚𝑚𝑒𝑟 '05
𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 12 ━━━━𝒔𝒄𝒉𝒐̈𝒏𝒆 𝒈𝒓𝒖̈ß𝒆 𝒗𝒐𝒎 𝒅𝒇𝒃
━━━━━━━━━━━━━━
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Seit dem Spiel gegen den dicken Michi und seine unbesiegbaren Sieger waren über zwei Jahre vergangen, in denen die wilden Kerle zu einer richtigen Mannschaft zusammenwuchsen. In dieser langen Zeit verloren sie zwei ihrer Mitglieder und gewannen ein weiteres dazu. Fabi und Jojo waren durch einen jeweiligen Umzug dazu gezwungen ihre Mannschaft zu verlassen, weshalb die wilden Kerle sich mit einer riesigen Feier gebührend von den beiden Jungs verabschiedeten.

Jojo, der als Waisenkind im örtlichen Waisenhaus lebte, hatte das Glück von einer Familie aus Köln adoptiert zu werden. Seine Freunde waren natürlich traurig darüber, dass der Brünette sie verlassen musste, allerdings freuten sie sich auch für ihn, da es für Jojo eine neue Chance bedeutete. Eine Chance in einer richtigen Familie groß zu werden.

Der Bau Junge hingegen verließ die Stadt, weil seine Mutter ein Jobangebot von einer bekannten Firma bekam. Eine sichere Arbeitsstelle mit hervorragender Bezahlung, die der alleinerziehenden Mutter einige Sorgen abnehmen würde. Es war nur logisch, dass sie diese Gelegenheit am Schopf packte und sofort zusagte, was allerdings hieß, dass sie ganze Hundert dreiundachtzig Kilometer weit wegziehen mussten.

Juna würde lügen wenn sie behaupte, dass Jojo und Fabi ihr nicht fehlten, allerdings hatte sie zu keinem der Beiden einen so starken Draht.

Bei Leon hingegen war es etwas anders. Fabis Umzug nahm den Torjäger mit und zwar so stark, dass er sein Zimmer tagelang nicht verließ. Wundern tat das aber keinen, immerhin war der Blonde Leons bester Freund gewesen. Der Anführer der wilden Kerle hatte einfach Zeit gebraucht das ganze zu akzeptieren und diese Zeit gab ihm seine Mannschaft.

Das Gleiche galt für Markus. Der Torwart und Jojo standen sich unheimlich nahe, man konnte fast behaupten, dass sie miteinander aufgewachsen waren. Es war neu für den von Theumer Jungen seinen Freund nicht mehr an seiner Seite zu haben. Es war, sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Eine gute Sache sprang trotzdem aus dem Umzug heraus. Marlon hatte sich damals zur Aufgabe gemacht Markus aus seiner 'Trauerphase' herauszuholen und seither waren der Unbezwingbare und die Intuition unzertrennlich.

Das neue Schuljahr hielt ebenfalls eine kleine Überraschung bereit. Junas Klasse erhielt einen neuen Mitschüler, dessen Name Deniz lautete. Der dunkelhaarige Junge kam aus der Türkei und nahm an einem Schüleraustausch Teil. Die ehemalige Bogenschützin bemerkte schnell, dass sie und der Neue viel gemeinsam hatten, weshalb es nicht lange dauerte, bis die beiden sich in und auswendig kannten. Den einen gab es nicht mehr ohne den anderen, wodurch Deniz bald schon die wilden Kerle kennenlernte. Er war ein begnadeter Fußballspieler, weswegen er nach kurzer Zeit in die Mannschaft aufgenommen wurde.

Kurz darauf forderte Vanessa einen Schwur von ihren Freunden, den jeder der älteren Kerle ablegte. Mit einem Vertrag banden sie sich an die Mannschaft und schworen, dass jeder der die wilden Kerle verließ ein Verräter sei und bestraft werden solle.

Leider folgt auf jede noch so gute Zeit meistens eine schlechte, auch in Junas Fall. Es kam immer öfter vor, dass der ehemalige Torwart die Probleme ihrer Freunde lösen musste, was ihr tierisch auf die Nerven ging. Ohne es falsch zu verstehen, ihre Freunde waren ihr unglaublich wichtig, allerdings bewegte ihr Leben sich gerade in eine Richtung, die sie um alle Kosten vermeiden wollte. Für die Blonde gab es einen Punkt, an den sie niemals gelangen wollte und von dem war sie mittlerweile nicht mehr weit entfernt. Es fühlte sich an, als wäre sie nur noch die Problemlöserin und kein richtiger Teil der Mannschaft mehr.

Es war nurmehr eine Frage der Zeit, bis ein Tropfen das Fass zum überlaufen bringen und großes Chaos ausbrechen würde.

Junas Lieblingssong dudelte in angenehmer Lautstärke vor sich hin, währen die sie an ihrem Schreibtisch saß und zeichnete. Das Fußballtraining mit den wilden Kerlen fing erst in ungefähr drei Stunden an, weswegen die ehemalige Bogenschützin sich die Zeit vertrieb. Eine halbe Stunde vor beginn würde sie, wie jedes Mal, losfahren und Deniz von Zuhause abholen, bevor sie sich zu zweit auf den Weg zum Teufelstopf machten. Es war schon fast zu einer täglichen Routine für die beiden Freunde geworden.

Das blonde Mädchen hob den Kopf von ihrem Skizzenbuch und sah aus dem geöffneten Fenster, vor dem sich der Schreibtisch befand. Von ihrem Zimmer aus konnte sie direkt in den Vorgarten und auf die Straße blicken. Die Sonne schien angenehm warm vom Himmel herunter und kitzelte Juna im Gesicht.

Sie bemerkte, dass ein Postauto vor ihrem Gartentor hielt und mehrere Briefe, sowie ein Paket in den Briefkasten warf, was die Prinzessin neugierig werden lies. Sie stand von ihrem Stuhl auf, schloss das Zimmerfenster und stellte den Radio aus, bevor sie sich auf den Weg nach unten machte.

Ihre Mutter und ihr Bruder würden heute den ganzen Tag unterwegs sein, da die ältere Frau darauf bestanden hatte den kleinen auf eine Shoppingtour mitzunehmen.

Der Schatten sprang die letzte Stufe der knarzenden Treppe herunter in den Flur, wo sie sich ihre Schuhe anzog und nach draußen zum Briefkasten eilte.

Sie griff mit ihrer Hand hinein und holte drei Briefe und ein schmales Paket heraus. "Rechnung, Paket, Brief vom DFB, Umfrage", murmelte die ehemalige Bogenschützin und Blätterte durch die Kuverte, bevor sie abrupt die Stirn runzelte. "Warte, ein Brief vom DFB?"

Verwirrt ging Juna zurück ins Haus, wobei ihr Blick voll und ganz auf den Brief vom DFB versteift war, fast so, als würde sie durch das Kuvert starren. Sie legte die restliche Post auf den Esstisch, an den sie sich kurz darauf setzte um den Brief vom Deutschen Fußballverband Lesen zu können. Je mehr Zeilen des Briefes sie überflog, desto kräftige wurde die Denkfalte auf ihrer Stirn. "UEFA Richtlinien?" Mit einem kräftigen Ruck knallte sie das Blattpapier auf die hölzerne Oberfläche, stütze ihre Ellenbogen auf die Tischplatte und ließ den Kopf in die Hände fallen. "Was soll der Mist? Das können wir niemals bezahlen."

Ein frustrierendes Stöhnen verließ ihren Mund und zum ersten Mal seit langem viel dem Mädchen kein Plan ein der sie aus dieser Situation retten konnte, zumindest nicht auf die Schnelle. Sie brauchte mehr Zeit und vor allem brauchte sie jemanden, der ihr helfen konnte die Vereinskasse zu finden, die sich höchstwahrscheinlich in Willis Wohnwagen befand. Der ältere Mann war seit einigen Wochen im Urlaub, weswegen die Behausung völlig leer stand, außerdem war der Trainer der wilden Kerle nicht gerade der sauberste Mann auf Erden, was hieß, dass sie die Vereinskasse wahrscheinlich erstmal ewig suchen musste.

Der Prinzessin viel nur ein Junge ein, der sich mit dieser Art von Sachen genauso gut auskannte wie sie, weshalb sie sich erneut die Schuhe anzog, ihren Hausschlüssel einsteckte und so schnell sie konnte das Haus verließ. Sie machte sich mit ihrem Fahrrad auf den Weg zu Camelot - oder besser gesagt zum neuen Camelot.

Die wilden Kerle bemerkten nach einiger Zeit, dass ihnen das Baumhaus in Julis und Joschkas Garten zu klein wurde und beschlossen daraufhin ein neues zu bauen, ein viel größeres. Das neue Camelot erstreckte sich über drei Bäume und war mit einer großen Hängebrücke, die über einem Weiher hing, miteinander verbunden. Es hatte mehrere Räume, die genug Platz für einen Kartenraum baten, der für Juli ausgelegt war, weshalb man den Streuner auch meistens auf dem Baumhaus antreffen konnte.

"Beim heiligen Dracula, Juli!", rief Juna hetzend, während sie von ihrem Fahrrad sprang und es unachtsam auf die Wiese fallen lies. "Kacke verdammte, wo steckst du?"

"Na Juna?" Der Anführer der wilden Kerle stieg mit Deniz im Schlepptau die kleine Leiter herunter, die auf den ersten Bereich von Camelot führte. "Gehst du unseren Streuner besuchen?"

"So in etwa", bestätigte der ehemalige Torwart und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. "Ist er da?"

"Ja, im Kartenraum." Deniz deutete auf das Haupthaus und musterte seine beste Freundin währenddessen. Er konnte an ihrer Haltung und ihrem Gesichtsausdruck deuten, dass etwas nicht stimmte, weswegen er beschloss nachzufragen: "Wieso, was ist los?"

"Trommelt die anderen zusammen und kommt dann zum Teufelstopf", befahl sie, ehe sie die Leiter hinaufstieg und über die Hängebrücke eilte. "Ich hab keine lust es siebenmal zu erklären." Juna drehte sich zurück und bemerkte, dass die beiden Jungen immer noch an Ort und Stelle standen und sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansahen. "Seit ihr festgewachsen oder was?"

"Beim fliegenden Orientteppich", murmelte der Austauschschüler und klopfte seinem besten Freund auf die Schulter um ihm zu deuten, dass er kommen solle. "Na los Leon, gehen wir."

Die ehemalige Bogenschützin beobachtete, wie Deniz und Leon auf ihre Fahrräder stiegen und in Richtung Rathaus davon fuhren, was ihr die Gelegenheit gab sich erneut auf 'Juli-Suche' zu begeben. "Kartenraum, da hätte ich auch selbst drauf kommen können."

Sie öffnete die knarzende Holztür, die von irgendetwas hartem auf halbem Weg gestoppt wurde.

"Kreuzkacke Kümmelhuhn, kannst du nicht aufpassen!", fluchte der ältere Reik Bruder, der hinter der Tür zum Vorschein kam und sich die Schulter rieb. Beim Anblick des blonden Mädchen zogen Julis Augenbrauen sich in einer fragenden Geste zusammen. "Was machst du denn hier Juna?"

"Ich brauch deine Hilfe" Sie streckte dem Brünetten das Kuvert entgegen, der es verwirrt betrachte. "Na los, nimm und lies dir durch was drin steht."

Juna sah dabei zu, wie der Streuner begann leise zu lesen und man konnte anhand seines veränderten Gesichtsausdruck erkennen, dass ihm nicht gefiel, was er las. Seine Mundwinkel fielen nach unten und sein Unterkiefer spannte sich an. "Was ist das für ein Mist?"

"Der Postbote hat ihn mir gerade gebracht", informierte der ehemalige Torwart ihren Gegenüber. "Du warst der erste an den ich gedacht habe. Wir müssen zum Teufelstopf und die Vereinskasse finden."

Juli nickte bestätigend mit dem Kopf und seufzte: "Los komm, wir müssen uns beeilen."

Der Junge packte den Brief zurück in das Kuvert, woraufhin das Duo zu den Rädern lief und sich auf den Sattel schwang. Sie konnten nur hoffen, dass ihr Trainer die Vereinskasse nicht verloren hatte, dann hätten sie nämlich ein großes Problem.

Die Häuser und Gärten zogen wie in einer Diashow an ihnen vorbei, allerdings hatte weder Juna, noch Juli Zeit sich darauf zu konzentrieren. Während der Streuner überlegte wo sich die Vereinskasse befinden könnte, klügelte der Schatten darüber, woher sie das fehlende Geld bekommen konnten. Viele Möglichkeiten blieb den wilden Kerlen nicht und eigentlich hatten sie auch die Zeit nicht um sich mit sowas zu beschäftigen, da sie sich auf das Spiel gegen den SV-1906 vorbereiten mussten, dass in einigen Tagen stattfinden sollte.

Durch Willis Abwesenheit war der Teufelstopf menschenleer und außerdem absolut still, bis auf das Klappern des alten Holzzaunes durch den der Wind zog, konnte man keine weiteren Geräusche vernehmen. Die Freunde sprangen von ihren Fahrzeugen und ließen sie auf den staubigen Sandboden fallen, ehe sie vor die Tür des Wohnwagens traten und erfolglos versuchten sie zu öffnen.

Der ältere Reik Bruder rüttelte mit Kraft am Eingang der Behausung, die sich keinen Millimeter bewegte. "Sie ist verschlossen, da kommen wir nicht rein."

"Das werden wir ja noch sehen", nuschelte das blonde Mädchen und schob ihren Freund sanft zur Seite. Sie holte eine kleine Haarnadel, die einzelne Strähnen in ihrem Zopf hielten heraus, wodurch die Strähnen ihr lose ins Gesicht fielen. "Das tut mir jetzt leid Willi, aber wir müssen in deinen Wohnwagen."

"Das ist jetzt nicht dein ernst oder?", fragte Juli genervt und verdrehte seine Augen. "Das wird niemals-"

Ein leises Klicken ertönte, was signalisierte, dass die Prinzessin das Schloss erfolgreich geknackt hatte. Huckleberry sah ungläubig zwischen dem Schloss und seinem Teammitglied hin und her. "Ich ... w-was ... wie hast du das gemacht?"

"Ein Zauberer verrät niemals seine Tricks." Juna schmunzelte zufrieden und zog die Haarnadel wieder aus dem Schloss. "Sagen wir einfach, ich habe ein wenig Übung."

Der Brünette pustete Luft aus seinem Mund und schüttelte gleichzeitig den Kopf. "Ich glaube, dass ich es garnicht wissen will."

"Besser ist es", bestätigte die ehemalige Bogenschützin und trat in das Innere des Wohnwagens, indem es wie auf einem Schlachtfeld aussah. "Das gibts doch nicht, wie kommt Willi denn bitte mit diesem Chaos klar?"

Juli zuckte unwissend mit den Schultern, bevor der Junge und das Mädchen den Wohnwagen, wortwörtlich auseinandernahmen. Sie öffneten jeden Schrank, überprüften alle Schubläden und stellten sogar einige der Möbel nach draußen um einen besseren Überblick zu erhalten. Nach einer guten halben Stunde sah das Areal rund um den Wohnwagen wie ein kleiner Schrotplatz aus. Nachttische, Lampen, Klappstühle, Kisten und einzelne Schubläden waren nur ein paar der Sachen, mit denen der Teufelstopf vollgestellt worden war.

Nach einigen Minuten teilte sich das Duo auf um mehr Fläche abdecken zu können, weshalb der ehemalige Torwart nun das Innere des Wohnwagens absuchte, während der ältere Reik Bruder sich um draußen kümmerte.

"Ey Juli was soll der Mist?", beschwerte Leon sich, der mit den restlichen Kerlen im Schlepptau den Hügel herunter kam und verdutzt über das Gelände blickte.

Vanessa nickte zustimmend mit dem Kopf. "Wir müssen trainieren."

"In sechs Tagen spielen wir gegen den SV-1906", erinnerte Deniz seinen Freund, der seinen Blick nicht eine Sekunde lang von den ganzen Möbeln abwandte.

"Das könnt ihr vergessen!", motzte der Streuner. Er hatte momentan echt keine Lust und Zeit sich mit den Beschwerden seiner Freunde auseinanderzusetzen.

Leons Augen verengten sich zu Schlitzen. Er hatte solange auf das alles hingearbeitet und wollte es sich nicht von Juli verderben lassen. "Wie bitte?"

Ein lauter Knall, auf den ein Schrei folgte hallte durch den Teufelstopf. Juna war über eine Kiste gestolpert, die sich mitten im Weg befand und mit voller Wucht auf den Boden des Wohnwagens geknallt. "Ich werde ihn umbringen! Ich bin zu verärgert um genau zu beschreiben wie, aber ich werd's tun!"

"Alles in Ordnung Juna, hast du dich verletzt?" Der Austauschschüler stieg von seinem Fahrrad und legte es vorsichtig auf den Boden, bevor er zum Wohnwagen ging und seinen Kopf durch die Tür streckte. "Hier, ich helfe dir."

Während die Prinzessin sich von ihrem besten Freund auf die Beine ziehen ließ, hob Huckleberry ein Foto in die Luft und fuhr fort: "Da fährt dieser Willi in den Urlaub und hier stürzt die Welt um uns ein."

Anstatt zu helfen, blieben die restlichen Kerle still und beobachteten Juli, der plötzlich nach irgendetwas schnupperte. Er drehte sich nach links, wo ein verrosteter Teekessel auf einem Tisch stand und öffnete den Deckel. Eine schwarze, modrige Socke, die mit Geld gefüllt war, kam zum Vorschein. "Beim allmächtigen Fußballgott, da ist sie ja."

Juli und Juna setzten sich nebeneinander auf eine Kiste und begannen zusammen das Geld zuzählen. Das Mädchen die Scheine und der Junge die Münzen.

Die Blonde war vor ihrem Freund fertig, weshalb sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte und ihm beim Rechnen zusah. "Zweihundertelf, zweihundertzwölf, zweihundertdreizehn ... zweihundertdreizehn Euro und siebenundachtzig Cent."

"Beim heiligen Dracula!", seufzte die ehemalige Bogenschützin. "Das ist viel zu wenig."

"Bei weitem zu wenig", bestätigte der Streuner und zog den Brief aus seiner Hosentasche.

"Ich versteh kein Wort." Leon spannte seinen Unterkiefer an und sah zwischen dem Jungen und dem Mädchen hin und her. "Könntet ihr uns bitte aufklären?"

Der ältere Reik Bruder stand von seiner sitzenden Position auf und reichte dem Anführer das Blattpapier, der gleich drauf begann zu lesen: "Meine ganz lieben Kerle."

Maxi nahm dem jüngeren Masannek Bruder den Brief ab und lies seine Augen über die Zeilen wandern. "Wir haben schon so viele Dinge über euch wilde Racker gehört."

"Hey, zeig mal her", verlangte Markus und riss Tippkick den Brief aus der Hand um in sich ansehen zu können. "Ey, das steht ja da wirklich."

Raban entzog dem Torwart das Blatt und fuhr fort: "Es tut uns leid euch mitteilen zu müssen, dass ihr nur gegen die Nationalmannschaft spielen könnt, wenn-"

Joschka hinderte seinen besten Freund daran es vollständig vorzulesen, indem er sich den Brief klaute. "Wenn der Teufelstopf den ÜFA Richtlinien entspricht?"

"UEFA, Kreuzhuhn!", verbesserte Huckleberry seinen kleinen Bruder genervt. "Da steht UEFA Richtlinien, kannst du nicht lesen?"

"Lasst uns sehen, was das alles bedeutet." Der Torjäger schüttelte ungläubig den Kopf, bevor er aufstand und in den Wohnwagen verschwand, aus dem er nach einigen Minuten mit einem Buch in der Hand wieder herauskam. "Der Veranstalter muss für Notausgänge und Fluchtwege sorgen."

Die Mannschaft sah sich suchen um, wobei ihr Blick schließlich bei einem kleinen Loch im Zaun hängen blieb, über dem ein Schild hing, auf welchem in orange 'Notausgang' geschrieben stand.

Leon schüttelte schnaubend den Kopf und las weiter: "Sanitäre Anlagen und Umkleidekabinen müssen vorhanden sein."

Auch darüber verfügte der Teufelstopf nicht und die Anschaffung würde mit Sicherheit einiges an Geld kosten, das die Mannschaft einfach nicht hatte.

"Das Spielfeld muss gegen die Zuschauerräume abgesichert werden", informierte der Slalom-Dribbler seine Freunde, die ihre Aufmerksamkeit auf die Seite des Spielfeldes wendeten, die mit dem Schrott aus Willis Wohnwagen vollgestellt war. "Und eine Tribüne muss her mit Stehplätzen und Sitzplätzen in ausreichender Zahl."

"Kacke verdammte!", fluchte Leon und lies sich frustriert auf den staubigen Boden fallen. "Dafür bring ich die um."

"Wilde Racker, ich packs einfach nicht", pflichtete der Torwart bei, der sich neben den Anführer setzte.

Alle Kerle, minus Juna machten es sich auf dem Boden gemütlich, wodurch eine eindringliche Stille ein. Die Zahnräder in Junas Kopf arbeiteten in Höchstgeschwindigkeit, allerdings fiel ihr einfach keine richtige Idee ein. Zumindest nichts, was auf die Schnelle funktionieren würde.

Joschka stützte den Kopf auf seine Hände, während ihm ein Seufzer entfuhr: "Juna, was machen wir jetzt?"

"Wieso fragst du mich?", wollte der Schatten defensiv wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bin schließlich nicht die Anführerin."

"Sowas fällt aber unter deinen Aufgabenbereich", erklärte Leon, dessen Augenbrauen sich zusammenzogen. "Lass dir was einfallen."

"Klugscheißer!", fauchte das Mädchen und verdrehte die Augen. "Was meinst du tue ich schon seitdem ich den Brief gelesen habe."

"Also überlegen definitiv nicht", sprach Markus trocken. "Sonst hättest du schon eine Lösung für unser Problem gefunden."

Für Juna war es eine Sache sie dazu zu drängen sich einen Plan einfallen zu lassen, aber was sie wirklich nicht leiden konnte, war wenn sich jemand über sie lustig machte der überhaupt keine Ahnung hatte. Kein einziger der wilden Kerle hatte sich je in ihre Lage versetzt, daher konnte auch niemand von ihnen über sie urteilen. Seit einigen Monaten strengten ihre Freunde ihr Hirn doch nichtmal mehr an.

Leider musste der ehemalige Torwart aber sagen, dass sie sich den Umbau wirklich nicht leisten konnten. Sie mussten nur jemanden mit viel Geld finden, der ihnen was leihen konnte ... einen Investor. "Es gibt nur einen den ich kenne, der genug Geld verleihen kann, aber es wird nicht einfach."

"Nein, nur über meine Leiche!", protestierte Maxi, der Begriffen hatte was seine Freundin andeutete.

"Doch Maxi", bestätigte Leon, in dessen Gehirn es ebenfalls 'klick' gemacht hatte entschlossen. "Und ihr besorgt Haargel und Sonnenbrillen. Kramt eure Kommunionanzüge heraus und bringt eure Sparschweine mit, wir treffen uns dann vor Maxis Bank." Der Torjäger sprang aus seiner sitzenden Position und spazierte triumphierend zu seinem Rad. "Den Rest erledige ich!"

Auch Juna stand auf und machte sich ohne ein weiteres Wort auf den Heimweg. Sie hatte wirklich keine Lust auf mehr Sprüche ihrer Freunde.

"Wo willst du hin?", hakte Vanessa nach, die den Kopf zu ihrer Freundin drehte.

"Wonach sieht es denn aus?", stellte das blonde Mädchen die Gegenfrage. "Ich fahre nach Hause und tue dass, worum unser Anführer gebeten hat."

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