All Eyes On Me [1]

By CicerArieti

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»Vollkommen egal, wie viele Menschen dir jetzt zusehen. Spiel so, dass ich die Augen nicht von dir lassen kan... More

🥳🌈 RELEASE 🌈🥳
{1} E-moll
{2} D-moll
{3} Dis-moll - solo
{4} Dis-moll - a due
{5} C-Dur
{6} A-moll
{7} A-Dur
{8} Andare in bestia, pt. 1
{9} Andare in bestia, pt. 2
{10} Andare in bestia, pt. 3
{11} Andare in bestia, pt. 4
{12} Andare in bestia, pt. 5
{13} Presto
{14} Calmato
{15} Calmato, pt. 2
{16} H-moll
{17} H-Dur
{18} As-moll
{19} G-moll
{20} Gis-moll
{21} Facing Facts, pt. 1
{22} Facing Facts, pt. 2
{23} Facing Facts, pt. 3
{24} Facing Facts, pt. 4
{25} E-Dur
{26} E-moll
{27} F-moll
{28} Fis-moll
{29} Volere la luna
{30} All Eyes On Me, pt. 1
{31} All Eyes On Me, pt. 2
{32} All Eyes On Me, pt. 3
{33} All Eyes On Me, pt. 4
{34} All Eyes On Me, pt. 5
{35} All Eyes On Me, pt. 6
{36} All Eyes On Me, pt. 7
{37} Mondschein, pt. 1
{38} Mondschein, pt. 2
{39} Gaspard de la nuit
{40} Für Elise
{41} Air
{42} Adagio Sostenuto
{43} Ces-moll
{44} Breathe in ...
{45} ... breathe out
{46} Just give me a reason
{47} When the rain begins to fall, pt. 1
{48} When the rain begins to fall, pt. 2
{49} When the rain begins to fall, pt. 3
{50} When the rain begins to fall, pt. 4
{51} Another Place
{52} Someone You Loved
{53} C-moll
{54} D-Dur - solo
{55} D-Dur - a due
{56} Allegretto primaverile, pt. 1
{57} Allegretto primaverile, pt. 2
{59} Belüge mich, pt. 1
{60} Belüge mich, pt. 2
{61} Belüge mich, pt. 3
{62} Präludium
{63} Fuge
{64} Summertime, pt. 1
{65} Summertime, pt. 2
{66} Funken
{67} Easy, pt. 1
{68} Easy, pt. 2
{69} Easy, pt. 3
{70} Easy, pt. 4
{71} Easy, pt. 5
{72} Easy, pt. 6.1 - Humoreske
{73} Easy, pt. 6.2 - Liebesleid
{74} Easy, pt. 6.3 - Consolation
{75} Easy, pt. 7
{76} Easy, pt. 8
{77} Easy, pt. 9 - Castles
{78} Easy, pt. 10 - Natural
{79} Easy
{80} Il solitario
{81} All Eyes On You
*Zugabe*
*10k-SPECIAL*
🥳 30k-Special 🥳
COVER🐰REVEAL
The perfect music romance cover doesn't exis-

{58} Allegretto primaverile, pt. 3

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By CicerArieti

»Geht's wieder?«

Kasimir spürte, wie sich Cecilies Arme sanft um seine Schultern legten. Seine Augen brannten und auf seiner Brust lag ein schwerer Druck, der ihm jegliche Antwort versagte.

Aufgrund der Umstände hatte die Jury eine Pause von fünfzehn Minuten anberaumt, in denen sich alle Anwesenden sammeln konnten. Er hatte nicht geglaubt, dass sein musikalischer Gefühlsausbruch derart hohe Wellen schlagen würde, und die Scham darüber verfestigte sich allmählich in seinem Verstand.

»Na ja, wenn das jedes Mal so abgeht, kann ich schon verstehen, warum Menschen Geld dafür zahlen«, sagte Thomas, der sich nicht sattsehen konnte an den triefenden Gesichtern. »Du bist ja richtig aus dir rausgegangen, Kleiner. Hätte nicht gedacht, dass man trotz Flennerei noch die Tasten trifft.«

»Tommy, lass es. Merkst du nicht, dass das überhaupt nicht komisch ist?«

»Also ich find's ziemlich unterhaltsam.«

Kasimir hatte keine Kraft, sich über Thomas' Ansichten aufzuregen. Er wusste nicht einmal, wie er Francescas Auftritt überstehen sollte, ohne gleich wieder in Melancholie zu verfallen. Zwar war er überzeugt davon, zumindest einen emotionalen Auftritt abgeliefert zu haben, aber das nutzte nichts, wenn sie sein Lied ausreichend gut interpretierte. Leonhard hatte ihm tags zuvor erzählt, dass sie die ganze Woche daran gefeilt hatte und es fehlerfrei spielen konnte ...

»Huch, wo kommst du denn plötzlich her?«

Cecilies Stimme durchschnitt seine Gedanken und er blickte auf. Sein Herz zog sich zusammen.

Dort stand er.

Zwei Meter von ihnen entfernt, fröhlich zur Begrüßung winkend. Wann war er aufgetaucht? Wie lange war er schon hier?

»Sorry für die Verspätung. Mir ist was dazwischen gekommen.«

Leonhards Lächeln raubte Kasimir die Fassung. Sein Entsetzen musste sich in seinem Blick spiegeln, anders ließ sich kaum erklären, wieso es von Sekunde zu Sekunde deutlicher von Leonhards Lippen abfiel. Irgendwann ließ er den Arm sinken und setzte sich neben Kasimir, stützte die Hände auf seine Knie und blickte ihm in die Augen.

»Tut mir leid. Ich weiß, ich bin ein Mistkerl.«

Kasimir konnte nicht verhindern, dass ihm erneut die Tränen in die Augen stiegen. Was war nur los? Wieso konnte er nicht darüber hinwegsehen, mit den Schultern zucken und es als Nichtigkeit abtun? Er hatte eine gute Leistung abgeliefert, auch ohne Leonhard an seiner Seite. Er sollte stolz auf sich sein. Stattdessen ließ er wieder zu, wie sich seine Würde aus dem Staub machte, senkte seinen Blick und wisperte irgendetwas wie »Schon okay« in Dankbarkeit, sich in diesem Moment nicht im Spiegel sehen zu können. Es war erbärmlich, wie sehr er an diesem Jungen hing.

»Was ist denn passiert?«, wollte Cecilie wissen. »Kasi hat einen Wahnsinnsauftritt hingelegt, die Jury muss sich erstmal erholen.«

»Schon gehört, Franna war auch total aufgelöst. Ich glaube, sie weiß, dass sie es ganz schwer haben wird ...«

Kasimir biss die Zähne zusammen. Er war also zuerst zu ihr gegangen.

»Am Ende zählen die nackten Zahlen. Wenn Kasi dieselbe Punktzahl hat wie sie, ist er raus.«

»Mach dir nicht ins Hemd«, beschwichtigte Thomas seine Verlobte. »Das wird schon reichen. Nach dem Drama, das der Bengel abgezogen hat ...«

Es kümmerte Kasimir nicht mehr, ob er gegen Francesca gewann oder nicht. Er hatte alles gegeben, alles, was er konnte. Wenn das nicht genügte, würde er es akzeptieren.

»Tut mir wirklich leid«, sagte Leonhard und wandte seinen Blick nicht von ihm ab, obwohl Kasimir den Kopf schüttelte. »Ich werde mich revanchieren, okay? Ich habe eine Überraschung für dich. Keine Ahnung, ob du dich darüber freust, aber du musst sie wohl oder übel hinnehmen.«

Kasimir sah ihn an, erhielt jedoch nur eine Erwiderung in Form eines Lächelns.

»Nach Frannas Auftritt zeig ich sie dir.«

🎵🎵🎵

Francesca spielte ›All Eyes On Me‹ langsamer, als Kasimir es konzipiert hatte. Die aufeinanderfolgenden Staccati, welche sich für gewöhnlich gierig auffraßen, fügten sich geschmeidig aneinander. Entweder, sie wollte nach seiner dramatischen Show auf Nummer Sicher gehen, um eine hohe Punktzahl in Präsentation und Technik zu erzielen, oder sie setzte auf den Kontrast ihrer Darbietung.

»Sie hat dein Lied immer niedergemacht, und jetzt sieh sie dir an«, wisperte Leonhard neben ihm fasziniert. »Ich hätte niemals gedacht, einmal ihre Interpretation davon zu hören. Fantastisch.«

Kasimir versuchte, seine Worte so gut von sich fernzuhalten wie möglich. Es ließ sich nicht vermeiden, dass er es als Kränkung empfand, wie schwärmerisch er sich Francescas Spiel widmete in der Gewissheit, ihm selbst nicht beigestanden zu haben.

Als sie das Stück beendete, jubelte der Saal mindestens genauso laut wie nach Kasimirs Auftritt, allerdings schien niemand feuchte Augen bekommen zu haben.

»Vielen Dank, Francesca und Kasimir. Wir werden unsere Wertung nach einer kurzen Pause verkünden, also bitte geduldet euch noch ein paar Minuten.«

Das war alles. Die Gäste erhoben sich und augenblicklich setzten Gespräche ein. Kasimir sah teilnahmslos dabei zu, wie Leonhard seine Konkurrentin in den Arm nahm und ihr das Blaue vom Himmel erzählte, während sie nur entsagend den Kopf schüttelte. Er stand sicher eine Minute lang da und beobachtete, wie alles, was er sich wünschte, einer anderen zuteilwurde, ehe Cecilie und Thomas an seiner Seite auftauchten.

»Die hat keine Chance gegen dich«, sagte Thomas und klopfte ihm fest auf die Schulter. »Das Lied war dermaßen langweilig, ich bin fast weggepennt.«

»Gut zu wissen ...«

»Ich hoffe so sehr, dass es reicht«, wisperte Cecilie und drückte fest seine Hände. »Ich bin unfassbar stolz auf dich, Kasi. Oma ist es von dort oben ganz bestimmt auch.«

Hervorragend. Er hatte nicht das Bedürfnis, auch noch die Verstorbenen von sich überzeugen zu müssen. Was er sich jetzt am meisten wünschte, waren ein Bett und eine Decke, die er sich über den Kopf schlagen und darunter verschwinden konnte.

»Kasimir!«

Paula kam auf ihn zu und reichte ihm lächelnd die Hand. »Dein Auftritt war nicht von dieser Welt. Unglaublich, wirklich, meine Eltern sind völlig mitgenommen. Wenn das nicht reicht, brauche ich gar nicht erst anzutreten.«

»Na hallo, Paula«, erwiderte Cecilie statt seiner erfreut. »Du bist auch gleich dran, nicht wahr?«

»Ja ... wobei das Duell der beiden kaum zu toppen sein wird. Dazu kommt diese Sache mit Dawid ... ich weiß nicht, ich bin total aufgewühlt.«

Sie senkte den Blick und sprach nicht weiter. Der überraschte Gesichtsausdruck seiner Schwester verriet Kasimir, dass er sich nicht verhört hatte.

»Dawid? Was ist mit ...«

Bevor Cecilie ihre Frage beenden konnte, kehrten die Jurymitglieder zurück in den Saal und zogen eine Totenstille nach sich, dass Kasimir sich nicht einmal zu schlucken getraute. Während sie sich vor dem Flügel positionierten, setzten sich die Gäste wieder. Auch Leonhard kehrte an Kasimirs Seite zurück und ergriff ohne zu zögern seine Hand.

Es schmerzte. Es tat gut.

»Wir wollen euch nicht länger auf die Folter spannen, liebe Kandidaten, liebe Gäste«, begann Frau Dr. Helbig und ließ sich das Blatt Papier übergeben, auf welchem das Schicksal des Finalisten und des Verlierers verzeichnet war. Kasimir spürte, wie der Druck um seine Finger stärker wurde. »Gemäß der über vier Runden erreichten Punktzahl haben wir eindeutig einen Sieger ermitteln können.«

Kasimirs Atem wurde flacher, die aufwallende Hoffnung drückte von innen gegen seine Rippen und verdrängte den Kummer der letzten Tage. Es war nicht der Wunsch nach Anerkennung oder erfülltem Ehrgeiz, der seine Nervosität ins Unermessliche steigerte, sondern eine festsitzende Angst. Angst davor, ihn, der seine Hand vor Aufregung beinahe zerquetschte, zu enttäuschen.

»Der erste Kandidat, der mit einer Gesamtwertung von 148 Punkten im großen Finale um ein mit 20.000 Euro dotiertes Stipendium spielen wird, ist Kasimir Hasenick! Herzlichen Glückwunsch!«

Kasimir spürte, wie der warme Druck um seine Finger abrupt nachließ. Kurz darauf wurde er von mehreren Seiten her stürmisch umarmt. Cecilie klammerte sich an seinen Rücken. Er spürte Leonhards Brust an seiner, die Spannung seiner Arme um seinen Oberkörper. Die Wärme seiner Wange an seinem Hals. Seltsamerweise fühlte sich all das vollkommen unbedeutend an. Er fühlte sich unbedeutend. Und leer.

»Ich wusste es!«, hörte er Leonhard lachen, wenngleich die Worte kaum zu ihm durchdrangen. »Du brauchst niemanden, der dich stützt. Du kannst so viel mehr, als du dir zugetraut hast, Kasimir. Du hast das allein geschafft!«

Er klang überwältigt, sie alle konnten es anscheinend kaum glauben. Am wenigsten Kasimir selbst. Er sah, wie sich Francesca von ihrem Stuhl erhob, die Falten ihres Kleides glatt strich und zu ihm blickte. Es lag keine Verbitterung in ihren Augen, keine Wut angesichts des Verlusts. Sie kam auf ihn zu, schob überdrüssig ihre versammelten Tröster beiseite, baute sich vor ihm auf – und reichte ihm die Hand.

»Glückwunsch. Ich hoffe, du weißt diese Chance zu nutzen«, sagte sie und packte im nächsten Moment Leonhard grob an den Schultern. »Und du bist echt das Allerletzte.«

»Ach, komm schon, Franna, sei nicht so eine schlechte Verliererin ...«

»Das meine ich nicht«, erwiderte sie. »Wann hattest du vor, es mir zu sagen?«

»Was meinst du?«

Leonhard neigte naiv den Kopf zur Seite. Kasimir hatte jedoch nicht das Gefühl, dass er seine Frage ernst meinte. Ebenso wie seine Gesprächspartnerin.

»Das weißt du ganz genau.«

Plötzlich grinste Leonhard verschlagen. Bevor er sich zu einer Antwort genötigt fühlte, hatte Frau Dr. Helbig wieder das Mikrofon zur Hand genommen. Und erst, als sie ihre Worte gesprochen hatte, begriff Kasimir Francescas gereizte Reaktion.

»Dann möchte ich nun die beiden Halbfinalisten der Gruppe A nach vorn bitten, um die Reihenfolge der Auftritte festzulegen. Kommt ihr zu mir, Paula und Leonhard?«

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