𝒜𝒞 - Unter Löwen

By Nebelfeder_

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Avessa Carrow. Jüngster Spross einer der ältesten reinblütigen Familien. Eine der unantastbaren Achtundzwanzi... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91

Kapitel 39

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By Nebelfeder_

Sie aßen ihr Frühstück und eine lockere Konversation plätscherte über den Tisch, bis Draco zu ihr sah. „Du, Avessa...", begann er zögerlich und sie sah überrascht zu ihm, ihm einen fragenden Blick zuwerfend. Er rührte in seiner Tasse. „Ich bin Montagabend mit einigen Freunden verabredet...ich dachte, du magst vielleicht mitkommen...?" Sie blinzelte überrascht, doch nicht zuletzt, weil seine Eltern erfreut lächelten, nickte sie. „Danke, Draco, das würde ich sehr gern.", sagte sie, auch wenn es eigentlich das Letzte war, was sie wollte.

Dieser nickte schroff und erhob sich, seine Schachtel ergreifend. „Fein. Ich sag dir noch Bescheid, wann es losgeht. Ich bin erstmal auf meinem Zimmer." Letzteres war an seine Eltern gerichtet und diese nickten. Er verließ das Zimmer und Avessa leerte ihre Tasse in der Absicht, es ihm gleichzutun.

Dann aber sah sie etwas, das sie an ihr Vorhaben erinnerte, die Malfoys ein wenig zu Sirius Black auszufragen. Lucius hatte den Tagespropheten zur Hand genommen und las darin, während Avessa auf der ihr zugewandten Seite das Bild von Black ausmachen konnte, mit welchem das Ministerium nach ihm suchte. Sie schnalzte mit der Zunge und Lucius sah über die Zeitung hinweg zu ihr.

Sie senkte gespielt errötend den Kopf. „Oh, verzeihen Sie...es war nur..." sie deutete auf die Titelseite. „Er soll angeblich bei uns im Schloss gewesen sein, wussten Sie das?", fragte sie und beobachtete genau die Reaktionen der beiden auf diese Information. Die Eltern von Draco sahen sich kurz an und dann nickte der Hausherr. „Ja, Draco hat es uns erzählt. Eine Schande, wie Dumbledore das gehandhabt hat. Hätte er die Dementoren auf das Gelände gelassen..." Seine Stimme verlor sich.

Avessa nickte langsam. „Nun...ich denke, Black war eh schon weg...wie auch immer er es geschafft hat, hinein und wieder hinaus zu kommen...zudem sind einige Schüler erschreckend willensschwach und schreckhaft, es hätte wohl eine Panik geben können, wenn die Dementoren wirklich die Schule betreten hätten. Daher war es wohl trotz allem die richtige Entscheidung.", sagte Avessa kühl und Lucius' Augen blitzten interessiert auf.

Er legte die Zeitung beiseite und erhob sich, seine Tasse greifend. Er machte eine einladende Bewegung zum Salon. „Lass uns doch beim Feuer darüber sprechen...", sagte er mit dunkler Stimme und Avessa schluckte leicht, sich ebenfalls erhebend. Leicht nervös griff sie nach ihrer Tasse und rief sich innerlich zur Ordnung. Es war ja wohl kein verbotenes Thema! Das nicht, aber er macht dich einfach immer nervös...

Sie folgte Lucius Malfoy in den Salon und setzte sich in die Ecke der Couch, wie immer eher auf den Rand und sehr aufrecht. Die richtige Haltung, der richtige Gesichtsausdruck, das passende Lächeln und das Wissen, wann man den Blick abzuwenden hatte, ohne dass es schwach wirkte, um dem Gegenüber Respekt zu bezeugen...all das war ihr von klein auf eingetrichtert worden, auch wenn sie wusste, dass ihr Vater recht nachsichtig mit ihr war und selten böse geworden war. Dazu hatte er ja auch keinen Grund, du hast immer gemacht, was man von dir erwartet hat. Das war wahr...es war ihr immer wichtig gewesen was er von ihr dachte...oder ihre Brüder...oder Snape.

Sie blinzelte irritiert. Wie kam sie jetzt gerade auf ihn? Sie merkte nicht, wie Lucius sie stumm und geduldig beobachtete, schien er zu spüren, dass sie mit den Gedanken gerade woanders war und das Studium ihrer Gesichtszüge war für ihn offensichtlich keine Zeitverschwendung. Dann musste er leise lachen und sie sah zu ihm. Erschrocken, aber dann hatte sie ihre Miene unter Kontrolle. Wie unhöflich! Sie hatte ihn fast vergessen gehabt.

„Na, kleine Löwin, was ging in deinem Kopf vor? Du sahst verlegen aus..." Seine Stimme klang samten und deutlich amüsiert und sie lächelte sacht. „Ich dachte nur daran, dass es ein wenig unhöflich gewesen war, Ihnen eben zu widersprechen...Sie wissen sicher mehr über all das, als ich..." Er nickte langsam und überschlug die Beine.

„Natürlich tu ich das, meine Kleine...dennoch solltest du dich nicht entschuldigen, eine eigene Meinung zu haben, bist du ja offensichtlich in der Lage, sie gegebenenfalls zu ändern, wenn dir jemand gute Argumente liefert." Er schmunzelte über ihre diesmal wirklich roten Wangen und sie spürte, wie ihr warm wurde.

Warum nur reagierte sie so auf seine lobenden Worte? Konzentriere dich, Avessa! „Nun, du hast sicher recht...Dementoren sind nicht ungefährlich und können auf einige stärkere Auswirkungen haben als auf andere...nur hoffe ich, dass Black nicht wieder einen Weg hinein findet..." Avessa sah zu ihm. „Wissen Sie, was ich mich gefragt habe, Sir?", fragte sie respektvoll und er schüttelte den Kopf.

„Wieso Black bei der Fetten Dame war...was wollte er am Turm der Gryffindors?" Lucius sah sie eine Weile an und strich sich mit dem Zeigefinger über seine Lippen. Dann schien er sich entschieden zu haben und lehnte sich zu ihr vor. „Was ich dir jetzt sage, ist nicht für die Ohren deiner Gryffindor-Freunde bestimmt, verstehst du, Avessa?"

Sie spürte ein aufgeregtes Kribbeln in ihrem Körper, doch nickte sie nur gelassen, die Maske perfekt unter Kontrolle. „Natürlich nicht, Sir." Lucius nickte und lehnte sich wieder zurück, nachdem er seine Tasse auf den Tisch gestellt hatte. „Sirius Black hat offensichtlich vor, Harry Potter zu töten." Avessas Augen weiteten sich in angemessenem Erstaunen, ohne geschockt zu wirken. „Warum?", fragte sie schlicht und Lucius lachte anerkennend.

„Es macht dir nichts aus?", fragte er und sie zog die Schulter hoch. „Warum sollte es? Es ist Harry Potter. Der Dunkle Lord wollte ihn töten, da schockt es nicht, dass es auch andere wollen. Nur verstehe ich den Sinn dahinter nicht." Lucius musste erneut lachen. „Erstaunliche kleine Hexe, ich sage es ja. Nun, dann erzähle ich dir gern mehr...", sagte er gönnerhaft und sie spürte, dass sie den richtigen Weg gewählt hatte, wollte er sie nun beeindrucken mit seinem Wissen.

„Sirius Black und James Potter sind zusammen zur Schule gegangen...Harrys Vater", setzte er erklärend hinzu, als Avessa in gespielter Unwissenheit die Augenbraue hob. Sie nickte und erlaubte sich ein wenig Neugierde in den Blick zu legen, sowie ein wenig mädchenhaftes Staunen. Was bei ihrem Vater funktionierte, würde es bei Mister Malfoy sicher auch tun.

„Die beiden waren wie Pech und Schwefel, hingen immer zusammen...nachdem Black zur Schande seiner Familie nach Gryffindor gekommen war..." Er stockte auf ihren vorwurfsvollen und leicht verletzten Gesichtsausdruck und lächelte, ergriff ihre Hand. „Das war etwas Anderes als bei dir. Er wollte dahin. Nun, wie auch immer. Dein Vater und ich waren bereits in unserem 6. Jahr, als das passierte. Deine Mutter war mit ihnen in einem Jahrgang..."

Erneut machte er eine Pause, sie zu betrachten, doch gab sie keine Regung von sich, als er ihre Mutter erwähnte und so sprach er weiter. „Wie auch immer. Sie waren lästige kleine Angeber, allerdings muss man zugestehen, dass sie recht gut im Zaubern waren, sodass sie trotz der ganzen Strafarbeiten und Verfehlungen ihren Abschluss machen konnten."

Avessa lauschte nun gespannt und musste ihr Interesse nicht mehr heucheln, näherten sie sich endlich der Sache, die sie ihr Leben lang verwirrt hatte – und das, obwohl sie die Hintergründe nicht mal gekannt hatte. „Dann aber überraschte er die gesamte Zaubererschaft, als er, der beste Freund der Potters seit Jahren, sie an den Dunklen Lord verriet, der daraufhin die Gelegenheit bekam, sie zu töten."

„Warum wollte er das, Sir?", unterbrach ihn Avessa wissbegierig und er sah sie scharf an. „Ich denke nicht, dass die Beweggründe des Dunklen Lords ein dreizehnjähriges Mädchen angehen.", grollte er dunkel und sie zuckte leicht zusammen, den Blick senkend. „Natürlich nicht, entschuldigen Sie, Mister Malfoy." Dieser nickte besänftigt. „Schon gut. Es ist eine aufreibende Zeit gewesen, keiner wusste, wem er trauen konnte...recht offensichtlich nicht mal den besten Freunden."

Avessa sah ihn forschend an, doch schien er es nicht auf ihren Vater zu münzen, oder doch? „Dann versuchte Black, zu fliehen...der Dunkle Lord war verschwunden in dem Moment, als er sich als Anhänger eben jenes Zauberers zu erkennen gegeben hatte. Doch wurde er gestellt, tötete ein dutzend Muggel und einen Zauberer, der versucht hatte, ihn aufzuhalten...und landete für zwölf Jahre in Askaban."

Er sah das Mädchen vor sich an, welche ihn aus großen Augen anblickte und fragte sich nur kurz, warum ihr Vater ihr noch nichts davon erzählt hatte, doch ging ihn das nichts an. „Nun ist er raus und ich nehme an, dass Rache sein Denken beherrscht. Rache an dem Jungen, der für das Verschwinden des Dunklen Lords verantwortlich ist und für seine Jahre in Askaban – indirekt."

Avessa nickte langsam und nahm einen Schluck ihres mittlerweile kalten Tees. Sie atmete tief durch und dachte über die Worte nach. Sie hatte das meiste eh schon gewusst, doch hatte sie nun jemanden vor sich, dem sie Fragen stellen konnte. Diese mussten jedoch wohl gewählt sein...

Sie sah auf. „Ich habe mich immer gefragt, warum er in meiner Familie...und auch hier nie wirklich erwähnt wurde...ich meine..." Sie zögerte noch einmal kurz, doch war sie einfach zu neugierig. „Ich weiß auch nicht...Dracos Tante Bellatrix wird nicht so...totgeschwiegen." Lucius' Augenbraue ging steil nach oben und sie blinzelte. „Ich...ich hatte nur immer das Gefühl, dass..."

Sie unterbrach sich erschrocken, als der Hausherr sich in einer jähen Bewegung aus dem Sessel erhob. Er starrte aus schmalen Augen auf sie hinab, als könne er nicht ganz ergründen, was ihre Intention war und griff dann nach seiner Tasse, ruhiger, als er ihre Nervosität erfasste, die sie nicht ganz unterdrücken konnte. Er richtete sich auf und sah nachdenklich zu ihr hinab und sie fühlte sich bemüßigt, aufzustehen, um ihm nicht so...untergeordnet zu sein, doch traute sie sich gerade nicht, sich zu bewegen.

„Bellatrix Lestrange ist eine sehr... fehlgeleitete Verwandte, deren Geist stark verwirrt ist. Eine Schwester Narzissas. Dass wir über sie reden, ist ja wohl verständlich. Black hingegen ist..." - „...ebenfalls Verwandtschaft.", wagte Avessa einzuwerfen und die Augenbraue Lucius' ging erneut nach oben. Er atmete tief durch, als müsse er Ärger unterdrücken. „Wenn es danach geht, sind auch wir Verwandtschaft, Avessa...", sagte er kalt. „Daher ein deutlicher Unterschied zu einer Schwester."

Avessa konnte nicht anders, als die Stirn zu runzeln. „Aber es schienen nie Gespräche über eine arme verrückte Verwandte zu sein, sondern eher Ehrenbekundungen", beharrte sie stur, es aber bereuend, als sie den lodernden Blick der nun sturmgrauen Augen zu sehen, die auf sie hinabblickten. Die freie Hand Lucius' schnellte vor und packte sie schmerzhaft am Kinn.

„Was für Gespräche hast du denn belauscht, kleine Löwin, hm?!" Sie war zu erschrocken, ihre Maske aufrecht zu erhalten und so sah sie aus dunklen Augen ängstlich zu ihm auf und schluckte. „Ich...keine, Mister Malfoy...nur als...als Kind, es...sie sprachen darüber, als ich...im Raum war...", hauchte sie und schalt sich innerlich für ihre Schwäche, doch schüchterte er sie gerade wirklich ein.

Er besah sie sich noch einen Moment, bevor seine Finger sich lösten, die einige rote Male zurückließen. Er trat einen Schritt zurück und sie richtete sich zwar etwas zittrig, aber kontrolliert auf, war sie ein wenig vor seiner Wut zurückgewichen. Sie konnte ihn sich zum ersten Mal wirklich als Todesser vorstellen, was bisher aufgrund der zwar immer leicht spöttischen, aber nichtsdestotrotz existenten Höflichkeit ihr gegenüber immer ein wenig abwegig für sie gewesen war.

Der Hausherr sah ungerührt auf ihre roten Wangen und nickte langsam. „Natürlich...euch Kinder haben wir nie wirklich beachtet." Seine Miene wurde wieder leicht spöttisch. „Und eine so intelligente kleine Hexe behält natürlich einfach alles, selbst wenn es nicht für ihre Ohren bestimmt war und sich als gefährlich herausstellen könnte." Sie presste die Lippen aufeinander und sie hielt seinem Blick trotzig stand.

Er schmunzelte und sah an ihr vorbei ins Feuer. „Nun töte mich mal nicht gleich mit deinen Blicken, kleine Löwin...du musst einfach lernen, dass nicht alles, was du sagen oder fragen willst, auch gesagt oder gefragt werden sollte. Ich hatte bisher den Eindruck, dass du das bereits gelernt hättest. Wenn sowas dem Falschen zu Ohren kommt..."

Sie zuckte mit den Schultern und sah kalt zu ihm. „Und ich hatte bisher den Eindruck, dass ich bei ihnen keine Spielchen spielen muss.", gab sie patzig zurück. „Sie sind der beste Freund meines Vaters!" Fast vorwurfsvoll entkamen ihr die Worte, die den blonden Mann vor ihr zu einem zynischen kalten Lächeln veranlasste, welches bitter wirkte.

„Und ich habe dir eben schon gesagt, was selbst beste Freunde sich antun. Aber was erwarte ich? Du bist dreizehn und hast zu wenig Erfahrung...zu viel Ideale..." Er sprach wie zu sich selbst, bevor er sich schroff abwandte.

„Du solltest das Gespräch für dich behalten, Avessa.", sagte er im Hinausgehen und ließ sie mit großen Augen und heftig pochendem Herzen zurück. Was war das denn gewesen?! Und hatte sie, als er den Raum verließ, wirklich kurz...Angst in ihm verspürt?

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( Figuren gehören zu Marvel, nicht mir ) Ich hoffe sie gefällt euch und viel Spaß beim lesen ;) TEIL 1