Rantbook

By rachelsghost

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In diesem Buch teile ich meine Meinung zu verschiedenen Themen. Ich diskutiere akturelle Ereignisse, stelle m... More

Sind Vorworte notwendig?
Intuition
Verbotene Liebe auf Wattpad
Gleichberechtigung
was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinen anderen zu
Geschichte aus dem Kindergarten
Kurze Kritik am Skeptizismus
Selbstentfaltung
AKK und die Einschränkung der Meinungsfreiheit
Kritik an die LGBT+-Community
10 unpopular opinions
10 weitere random opinions
Bestrafungen, Gefängnisse und die Polizei
Lijana (GNTM) und „Hate" im Internet
Sollte man die Polizei rufen?
Labels 🏷
Frage
Einzelfälle
"System change, not climate change"
⭐️15 Fragen⭐️
Feministischer Kampftag
Antikapitalismus & Communitys
SPD ist trans- & interfeindlich
Hanau
lesbischer Radikalfeminismus
Gewalt gegen Kinder in der Familie - Teil I
Verhaltensweisen sind nicht inhärent missbräuchlich
Was ist der Liberalismus?
nicht mehr als sozialphob wahrgenommen werden
warum Wattpad > Twitter, Instagram
Was ist das Problem mit Vermieter*innen?
Einwegprodukte
Zusatz: "Purity and Danger" (Marie Douglas)
1. Mai
Radikaler Feminismus und der Boykott von Männern
Desinformation (vor allem online)
das Problem mit dem Häkeltrend
„Das Tier" als soziales Konstrukt
Behinderung als Rechtfertigung für Diskriminierung
Kindheitstraumata & Entscheidungsfreiheit
libfem vs radfem
Radfems & Männerhass
Warum hören Radfems nicht (allen) Sex Workers zu?
christlicher Zionismus
"Zionismus ist..."
Antideutsche
Verantwortung von Communitys bei Gewaltprävention
Was ist Zionismus?
die Grenzen des Internationalen Gerichtshof
"Progressive except for Palestine"

Feministinnen, die sich „ganz plötzlich" als TERFs entpuppen

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By rachelsghost

Natürlich haben Tweets, Sharepics und TikToks ihre Daseinsberechtigung und sind aus diversen Gründen sogar wichtig. Allerdings haben sie alle gemeinsam, dass sie nur wenige Informationen beinhalten können. Im Gegensatz dazu haben Texte den Vorteil, dass viel tiefgründiger auf Themen eingegangen wird und es ist durch sie auch einfacher, Zusammenhänge zu verstehen. Tweets, Sharepics und TikToks sind nur unendlich viele Puzzleteile, die allerdings noch nicht zusammengesetzt wurden. Ich habe den Eindruck, dass Menschen, die ihr politisches Wissen nur daraus haben, es nicht realisieren. Viele Tweets und TikToks sind nicht informativ. Man liest vielleicht 10x täglich „Transfeindlichkeit zu reproduzieren macht dich zum schlechten Menschen", „Wer Transfeindlichkeit in meine TL spült wird entfolgt und geblockt", „Mein Lehrer hat heute so viel Transfeindliches gesagt, ich will nicht mehr hier sein :/" Dadurch hat zwar vielleicht auch der Letzte verstanden, dass man nicht transfeindlich sein soll, aber was Transfeindlichkeit genau beinhaltet, das wird erst in Threads erklärt oder in ausführlicheren TikToks, die beide in Wahrheit gar nicht so ausführlich sind, sondern nur im Verhältnis zu dem, was es sonst gibt.

Es geht mir nicht darum zu sagen, dass Leute mit solchen Tweets und TikToks aufhören sollen. Man schreibt und benutzt diese Apps, wie man will und sowieso sind sie so designt, dass alles möglichst kurz bleibt. Was ich sagen will, ist dass man durch solche Inhalte nur begrenzt etwas lernt. Diese Inhalte sind eher dazu da, seine bereits vorhandenen Ansichten zu bestätigen, zu verfestigen, indem man täglich an Positionen erinnert wird.

Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, sich regelmäßig auf tiefgründige Weise über jedes Thema zu informieren. Dafür braucht man Zeit, Energie, mentale Kapazität, Zugang zu Ressourcen. Wenn man sich aber nicht mit komplexen Themen befasst, weil das „eh gesunder Menschenverstand ist, Empathie für seine Mitmenschen zu haben", dann ist das problematisch. „Gesunder Menschenverstand" und „Empathie" sind nicht ansatzweise ausreichend, um gegen gegen Transfeindlichkeit zu sein. So lassen sich manche, insbesondere wenn sie nicht von dieser Diskriminierungsform betroffen sind, leicht von TERFs um den Finger wickeln, nachdem sie einen RadFem-Account zu lange hate-gereadet haben.

TERFs haben recherchiert, sie haben ihre Quellen und Statistiken, sie lesen Bücher und es ist nicht überraschend, wenn sie beispielsweise Soziologie studieren. Trans Menschen sind hingegen einfach nur eine Kategorie von Menschen, die ihr Leben leben, die existieren. TERFs sind auf der anderen Seite eine politische Hassgruppe mit Zielen und Überzeugungen. Die Ideologie macht dich zur TERF, man wird nicht so geboren, sondern man muss sich diese Ansichten erst aneignen. Es ist eine Entscheidung gewesen, eine TERF zu werden, nachdem man Meinungen und Argumente gelesen hat.
Deshalb folgt man vielleicht 20 trans Menschen auf Social Media und bekommt trotzdem kaum etwas über den Aktivismus für Transrechte mit, der über „Lasst uns in Ruhe, sonst hassen wir euch" hinausgeht (was an sich aber natürlich trotzdem valid ist, da trans Menschen ihr Leben nicht einem Kampf widmen müssen und nicht alleine schon durch ihre Existenz Aktivist*innen sind, die mit jedem Online-Inhalt andere aufklären müssen). TERF-Accounts dagegen sind ausschließlich TERF-Positionen gewidmet. Und diejenigen, die nicht überall offen zeigen, dass sie trans Menschen hassen, haben trotzdem überall ihre Dogwhistles. Die bemerkst du allerdings nur, wenn du dich mit ihnen auskennst.
Manche, die ursprünglich keine TERFs waren, wurden nach und nach zu welchen, weil sie zuerst dachten, Lesben oder vom Patriarchat traumatisierte Frauen zu verteidigen.

Dogwhistles sind Manipulation und TERF-Accounts sind voll davon. Du zeigst sie auf und dann reagieren sie mit, „Was? Du stimmst nicht zu? Dann bist du wohl frauen- und lesbenfeindlich" und es ist wie gegen eine Wand reden, weil sie schon ihre Tricks haben, um ihre Ansichten nicht in Frage stellen zu müssen. TERF-Accounts sind voll von hasserfüllter, verdrehter Desinformation, die eben dazu gedacht sind, Menschen zu manipulieren, damit sie die Unterdrückung einer marginalisierten Gruppe fördern.

Diejenigen, die denken „Betroffenen zuhören" würde bedeuten, sich keine eigene Meinung zu bilden, sondern sich bei Diskussionen immer der marginalisiertesten Person anzuschließen oder der allerersten Person, die „das ist -istisch!" gesagt hat, fallen natürlich leicht auf solche Artikel rein, wie:

„The Scientific Proof of Sex Based Oppression"
„Medical Transition as a Tool for Misogyny",
„Lesbians Are Getting Called Anti-feminists for Not Wanting to Date Men"
„Liberal Queerfeminists Defended Men for Harassing Women in Women-Only Spaces"
„This Feminist Got Expulsed From Activist Group for Saying Biological Sex Exists", etc.
Und wenn über eine Person ohne Erklärungen gesagt wird „Ich verstehe nicht, wie eine so gefährliche Person so viel Reichweite haben kann :/", ist es anscheinend irrelevant, dass das von einer TERF kommt und die geoutcallte Person eine trans Frau ist.

Nicht-intersektionale, privilegierte Linke scheinen in Bereiche des Internets gelandet zu sein, wo es ihnen vorkommt, als wäre links sein der Standard und wo alle die gleiche Meinungen haben wie sie und wenn nicht, dann sind das für sie irrelevante Themen, weil es sie ja nicht betrifft. Sie führen keine Gespräche außer mit Menschen, die radikal anderer Ansichten sind und da müssen sie auch nichts anderes sagen, außer „Transfeindlichkeit ist schlecht", „trans Menschen verdienen Menschenrechte", „trans Frauen sind Frauen", „nicht-binäre Menschen existieren", „They/them-Pronomen sind valid". Dadurch dass ihre Argumentation nie darüber hinaus geht, müssen sie nicht immer wieder neu ihre eigenen Argumente checken (man kann die richtigen Ansichten haben und trotzdem eine schlechte — vielleicht sogar auf klassistische, queerfeindlichkeit, rassistische, ableistische, etc. — Argumentation haben). Sie müssen ihre eigenen Meinungen nie kritisch analysieren, weil die wird ihnen ja regelmäßig von anderen Aktivist*innen auf den Tisch serviert. Sie müssen keine Statistiken suchen. Sie plappern einfach Zahlen nach, von denen sie die Quelle nie mit eigenen Augen gesehen/nie selbst abgecheckt haben und machen damit sogar eigene Inhalte. Sie müssen nicht aktiv nach der Stimme derer suchen, die andere Erfahrungen haben als sie selbst, sondern sie schauen sich einfach nur das an, was ihnen der Algorithmus anzeigt. Sonst warten sie darauf, dass Betroffene die Arbeit machen, sie auf ihre Ignoranz aufmerksam zu machen.
Sie tun das nicht, weil NATÜRLICH unterstützen sie marginalisierte Menschen. NATÜRLICH würden sie niemals trans Menschen, behinderte Menschen, jüdische Menschen, arme Menschen, inter Menschen, usw. hassen, sie sind doch links! Sie sind doch empathische Menschen mit einem gesunden Menschenverstand. Aber was Transmisogynie, Ableismus, Antisemitismus, Klassismus und Interfeindlichkeit beinhaltet, darüber haben sie manchmal nicht mal über die Grundlagen Ahnung. Sie haben in linken Spaces trotzdem ihren Platz gefunden. Weil sie durch paar wenige Themen Einklang mit anderen Linken gefunden haben. Und dann stellen sie sich ganz plötzlich als TERFs heraus, obwohl sie schon seit Monaten TERF-Rhetorik/Dogwhistles verbreiten.

Wenn marginalisierte Menschen an den Rand gedrängt werden, ist es nicht neutral, auf ihrer Seite zu stehen: Es wird von allen Seiten Widerstand geben. Im Gegensatz zu anderen rechten Bewegungen, die offen feindselig sind, sodass es nicht schwer ist, ihnen zu widersprechen („trans Men-schen existieren", „trans Menschen sind Menschen", etc.), verpacken TERFs ihre Ideologie in linker Rhetorik, sodass unaufgeklärte Linke common ground mit ihnen finden — schließlich reden diese TERFs genau so, wie sie selbst auch.
Wenn man nicht selbst von TERFs betroffen ist und sich nie die Zeit genommen hat, sich tatsächlich rund um Transrechte zu bilden und darüber, WAS die Positionen von TERFs sind und WARUM sie nicht gut sind, dann wird man anfällig dafür, auf ihre Propaganda reinzufallen und sie „ausversehen" verbreiten.

Auch benutzen RadFems häufig akademische Sprache oder reden von irgendwelchen Theorien, über Konzepte, über die Geschichte des Feminismus. Dann nehmen manche an, dass sie aufgrund ihrer Eloquenz und ihren Statistiken, ihren Referenzen zu historischen Feministinnen, zu Büchern, etc. glaubwürdiger als trans Menschen wären, die — wie bereits gesagt — vielleicht einfach nur ihr Leben leben, die Spaß an TikToks haben, dort eigentlich eher nur von Menschen wie sie selbst umgeben sein wollen, die auf Twitter impulsiv venten, die wie jeder Mensch anfangs uninformiert sind und Fehler machen, und die ab und zu mal was mit eigenen Worten über Transfeindlichkeit erklären, also über ihre eigenen täglichen Erfahrungen, statt irgendwas was sie mal in Buch- oder Fachsprache gelesen haben.

Menschen, die nicht von Transfeindlichkeit betroffen sind, sagen „Eigentlich hasse ich TERFs, aber da haben sie schon Recht" und denken sich da nichts. Oder „Früher war ich auch eine dieser liberalen Queerfeministinnen, aber für die ist Aktivismus eigentlich nur ein Hobby und jetzt bin ich froh, den tatsächlichen Feminismus, der wirklich was erreichen will, gefunden zu haben".
Diesselben Leute meinten früher „TERFs klatschen! Sisters und keine cis TERFs! Macht auf Transfeindlichkeit aufmerksam! Hört Betroffenen zu!"
... aber was beinhaltet Transfeindlichkeit und was sind die Positionen von TERFs, abgesehen von „trans Frauen sind biologisch männlich und daher auszuschließen"?
Manche haben zwar gute Grundeinstellungen, kommen aber nicht über Phrasen wie solche hinweg. In der Sekunde, wo TERFs trans Rechte ausführlicher und breit geflächter in Frage stellen, scheint man alles wieder von vorne erklären zu müssen.

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