Sunhunters

By wolkenbonbons

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vorwort
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1 - Matthias Green
2 - Clara de Flocon
3 - Matthias Green
4 - Matthias Green
5 - Clara de Flocon
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8 - Clara de Flocon
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37 - Matthias Green

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By wolkenbonbons

Die Welt geht den Bach runter und alles, woran ich denken kann, ist eine circa eins siebzig große Rekrutin mit schneller Auffassungsgabe und grünen Augen, die anscheinend das Bedürfnis hat einen schmerzhaften Tod an der Front zu sterben.

Während ich Einsätze betreue, meine medizinischen Kenntnisse auffrische und mir die Seele aus dem Leib trainiere, um nicht einzurosten, denke ich immer wieder an den Ausdruck in ihren Augen, als sie mich abblitzen lässt. Sie war so wütend und plötzlich so kalt, weil ich ihre Freunde mit in die Sache reingezogen habe.
Ich bin zwar immer noch fest davon überzeugt, dass jeder andere Rekrut auf diesem Schiff mein Angebot ohne zu zögern annehmen würde, aber dass es nicht besonders sensibel war das gegenüber Clara so anzusprechen, habe ich natürlich begriffen. Trotzdem – ich wünschte, sie hätte es sich anders überlegt.

So grüble ich also vor mich hin und spiele immer wieder ein wenig mit dem Gedanken, sie einfach umzuwerfen, festzuhalten und zum Zuhören zu zwingen. Ich fühle mich nutzlos an Bord, habe keine Aufgabe und als Ventil für meine Wut bleiben mir nur die Boxsäcke in der Trainingshalle. Zu allem Überfluss vermeidet sie mich wieder und dieses Mal laufe ich ihr nicht hinterher.

Meine Laune ist so schlecht, dass Ava mich bei einem unserer Meetings fragt, ob sie meinen Therapeuten anrufen soll. Ich sage: „Wenn du mich endlich hier rausholen und mir ein Himmelfahrtskommando mit hohem Todesrisiko hinter die feindlichen Linien organisieren würdest, dann hätte ich keine Zeit, depressiv zu werden!"

„Green, ich kann nichts für sie tun", knurrt meine Koordinatorin und massiert sich die Nasenwurzel, als würde ich ihr unsägliche Kopfschmerzen bereiten.

„Sieh haben keine einzige ihrer Kursleistungen abgegeben. Wenn sie so weitermachen fallen sie durch alle nicht unmittelbar physischen Fächer mit Pauken und Trompeten durch."

Ich lache auf. Ava lacht auf. Meine unerledigten Arbeiten für die Seminare morgen lachen auf. Wir wissen beide, dass eine Star Soldat Qualifikation für einen Sunhunter ungefähr so nützlich ist wie ein Fahrrad für einen Oktopus. Ganz davon abgesehen, dass ich nur einen Abschnitt des Programms durchlaufe, bevor wir endlich wieder im Core sind. Nehme mir vor, den Boden des Terminals dort zu küssen. Wahrscheinlich würde ich sogar Ava und van Haven küssen, wenn sie mich endlich wieder auf Mission schicken.

„Ist noch was?", fragte Ava, als sie meinen Blick bemerkt.

„Der VHN Zerstörer, der unseren Weg kreuzt ist nach wie vor auf Kurs?"

Sie verdreht die Augen, als hätte ich sie nicht gerade nach einem tonnenschweren Schlachtschiff gefragt, das den Weg dieses Ausbildungsschiffs kreuzt und die Feuerkraft hätte uns aus der Existenz zu pusten, sondern nach der Farbe der Servietten beim Abschlussball.

„Können Sie das nicht an Bord klären?"

Ich lege eine ausdruckslose Miene über mein Gesicht, doch ich kann einen Muskel an meiner Augenbraue zucken fühlen vor Wut. Als Student habe ich natürlich keinen Zugriff auf die Standortdaten auf Sirens Radar. Der Militärfunk ist mir zwar weiterhin offen, aber alles, was über das Schiff läuft, hat die Generalin geblockt.

„Oh, stimmt ja", Ava hebt provokativ grinsend ihr Tablet, „Ich habe dich ja degradiert."

Ich boxe ihre Projektion, was sie gar nicht mitbekommt, weil sie auf ihr Tablet starrt.

„Der Zerstörer ist nach wie vor auf Kurs", sagt sie dann, „Keine Auffälligkeiten, keine Scharmützel."

„Das gefällt mir nicht", murmle ich.

„Es ist kein DataDot an ihnen gefunden worden, Green. Entspannen sie sich. Soweit ich weiß ist der Plan, das Schiff herunterzubremsen, damit der Zerstörer in sicherer Entfernung kreuzen kann."

Mein Blick schnellt zu ihr zurück.

„Wir bremsen?"

Sie fächelt sich mit der Hand Luft zu.

„Gott, vielleicht lasse ich Sie doch wieder an ihre Zugänge, es ist nämlich extrem nervig, sie immer wieder auf den neusten Stand zu bringen."

Ich nicke zerstreut. Ava blinzelt mich an, als wäre sie überrascht von meinem fehlenden Enthusiasmus. Doch die Ahnung, die mich gerade beschleicht ist so beunruhigend, dass sie sogar meine Freude über eventuell zurückerlangte Privilegien dämpft.

„Die Sache stinkt doch zum Himmel", murmle ich, „Das gefällt mir immer weniger."

„Weißt du, was mir nicht gefällt?", fragt sie und tippt mit ihrem digitalen Stift irgendetwas auf dem Gerät ein, „Wir haben schon dreißig Sekunden überzogen und die werden von meiner Mittagspause abgezogen."

Ohne mich zu verabschieden beende ich die Projektion und beginne in meiner Suite auf und ab zu tigern.
Sie haben keinen Data Dot an dir gefunden, sage ich mir immer wieder.

Die VHN kann gar nicht wissen, dass ich auf diesem Schiff bin. Nach dem Stand ihrer Akten bin ich wahrscheinlich entweder tot oder vermisst. Das ist auch gut so, denn ansonsten mache ich das ganze Schiff zur Zielscheibe – und jeden einzelnen Rekruten darauf. Das schlimmste ist, dass mir bis zur Begegnung der beiden Schiffe die Hände gebunden sind. Ich habe eingeschränkten Zugang zu wichtigen Informationen und keine direkte Leitung zu van Haven. Seufzend setze ich mich auf mein Bett und starre hinaus in den Weltraum. Hoffentlich geht die Sache gut.

~

Die Tage danach plätschern vorbei, ich erschrecke Rekruten immer noch zu Tode, wenn ich ihnen auf dem Gang begegne und lerne von Jenkins, wie man die besten Pancakes an Bord macht. Alle um mich herum bewegen sich wie auf Eierschalen, seit ich nicht mehr jedes meiner Worte mit einem Witz garniere. Ich bin wohl einschüchternder als ich denke, wenn ich nicht so stark wie möglich gegensteuere. Auch das rote Jet Team ist vorsichtiger geworden, doch hier gebe ich mir genug Mühe, um nicht allzu sehr nach Massenmörder auszusehen, dass sie immer noch mit mir reden.

„Stimmt es?", fragt Angel mich eines Abends. Crimson hält ihr prompt den Mund zu.

Ich sehe von meinen Karten auf. Booth beißt die Zähne zusammen. Er mag mich noch weniger, nachdem man einen Tag nach unserer witzigen Runde Capture the Flag einen letzten Rekruten aus einem Putzschrank geholt hat. Doch auch er scheint interessiert. Die Blicke des Teams ruhen auf mir, doch das bin ich gewohnt. Ich spiele eine Karo Sieben und frage:

„Stimmt was?"

Es scheint die Rekruten zu beunruhigen, dass ich nicht sofort weiß, worüber sie reden. Jenkins zappelt sogar noch mehr als sonst und Panic meidet meinen Blick, während er ein Ass legt. Die Stille zieht sich so lange, dass sie unangenehm wird.

„Das Gerücht ... du weißt schon", erbarmt sich letztendlich Booth, der Angel einen tödlichen Blick zugeworfen hat. Mein Gehirn wird taub. Haben sie gehört, dass der Zerstörer unsere Route kreuzt? Wenn das durchgesickert ist, bricht sicher Panik aus. Das kann ich gerade absolut nicht gebrauchen.

„Welches Gerücht?"

Booth presst die Lippen zusammen. Crimson lässt seine Hand von Angels Mund gleiten, wohl damit sie mich aufklärt.

„Du und Paris. In den Umkleiden."

„Paris und ich in den Umkleiden was?", frage ich irritiert nach. Meiner Erleichterung ist im selben Moment dahin, wie ich sie verspüre.

„Ich hab' doch gesagt, dass da nichts dran ist!", schaltet sich Panic dazwischen, „Du bist dran, Mann."

Doch meine Karten sind völlig in Vergessenheit geraten.

„Es kursiert ein Gerücht darüber, dass ich mit Clara geschlafen habe? In den verdammten Umkleiden?"

„Je nach Version hattet ihr entweder Sex, habt wild gefummelt oder sie hat dir einen ...", Mouse verstummt und sinkt in sich zusammen, als er meinen Blick auffängt. Der Rest des Teams starrt ihn vernichtend an, während meine Gedanken zu rasen beginnen. Wer hat uns gesehen, als wir aus den Umkleiden kamen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendjemand dort war. Anscheinend war derjenige aber nicht nahe genug, um unser Gespräch zu belauschen, sonst wäre das Gerücht vermeintlich noch skandalöser.

„Wir dachten, dass sie sich deswegen so zurückgezogen hat", sagt Angel, „Sie spricht nicht gerne über ihr Liebesleben. Gefühle generell. Wir dachten alle, dass du ihr das Herz gebrochen hast und wir ihr einfach Raum geben müssen."

Crimson hält ihr wieder den Mund zu. Ich lege meine Karten ab und so ruckartig auf, dass Mouse hintenüberfällt. Die verschreckten Blicke des Teams sind mir in diesem Moment vollkommen egal.

„Einen Scheiß habe ich", fahre ich auf. Ich setze alles daran, ihr nicht das Herz zu brechen.

„Okay, sorry", kommt es kleinlaut von der Scharfschützin.

Ich drehe mich auf dem Absatz um und verlasse die Kaffeteria, um sie zu suchen. Doch MacClara ist wie vom Erdboden verschluckt. Als ich an die Tür ihres Verstecks klopfe, öffnet mir niemand. Ich rausche wie ferngesteuert durch die Gänge, was Rekruten links und rechts an die Wand zurückspringen lässt, um meinem finstern Blick zu entgehen.
Ich habe das überwältigende Bedürfnis ihnen ins Gesicht zu schreien, dass sie MacClara alle gefälligst in Ruhe lassen sollen. Soweit ich das aus unseren nächtlichen Küchengesprächen herausgefiltert habe, ist ihre Beziehung zu manchen anderen Rekruten nämlich durchaus angespannt.
Mehr als das.
Louis habe ich schon bei unserer UniJet Übung über eine private Frequenz die Leviten gelesen, nachdem er immer wieder abfällige Bemerkungen fallen gelassen hat.

Ich biege um eine Ecke und eine Traube Rekruten spritzt auseinander. Die Wahrheit ist: ich mache mir Sorgen. Mir tut so ein Gerücht zwar überhaupt nicht weh – aber ich kann mir vorstellen, dass sie sehr darunter leidet. 

~☀️~

Heyho!
Ich musste dieses Wochenende eventuell Eurovision schauen und war viel zu gehyped, dass Italien wirklich gewonnen hat, um ans Veröffentlichen zu denken 😅 Mi dispiace!

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