Lights, Camera, Kiss Me | deu...

By IthilRin

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Mackenzie 'Mac' Lauren weiß aus vergangenen Fehlern, dass eine Beziehung mit ihrem Hauptdarsteller Ärger bede... More

Infos
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Epilog

Kapitel 04

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By IthilRin

"Ich hatte heute Abend eine wirklich schöne Zeit mit dir, Mac."

"Das Essen war absolut unglaublich, danke."

Dale hatte Mac ins Vue De Monde mitgenommen. Es befand sich im fünfundfünfzigsten Stock des Rialto Towers in Melbourne, und Mac war mehr als nur ein wenig beeindruckt von Dales Wahl des Restaurants für ihr drittes Date gewesen. Ein unvergessliches Essenserlebnis in luftiger Höhe war versprochen worden, und es war gehalten worden. Das Essen und der Wein waren das beste, das sie je gegessen hatte, und die Aussicht auf die Stadt war atemberaubend. 

Dale war der perfekte Begleiter beim Abendessen gewesen; er unterhielt sich ständig mit ihr, vergaß aber nie, innezuhalten und ihr Fragen zu stellen. Mac hatte sich in seiner Gesellschaft sehr wohlgefühlt. Zu wohl. Sie hatten gerade einen perfekten, romantischen Abend verbracht, aber es gab keine atemlose Vorfreude auf seine Berührung oder seinen Kuss. Er ließ ihr Herz nicht schneller schlagen oder bescherte ihr weiche Knie. Er hatte sie schon zweimal geküsst, und diese Küsse waren ... schön gewesen. Aber das war auch schon alles.

Er musste sie erneut küssen. Heute Abend hatte sie mehrere sogenannte Aphrodisiaka konsumiert - Austern, Champagner und Schokolade, um ihre Chance zu maximieren, mehr als nur eine freundliche Art von Zuneigung für Dale zu empfinden. Mit etwas Glück würde sie, wenn sie seinen Mund auf ihrem und seine Hände auf ihrem Körper spürte, Verlangen empfinden.  Dann würde sie mit dem Doktor glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben, und die Dinge mit Ryan könnten wieder so werden, wie sie gewesen waren, bevor sie auf Jazzs Party ihre große Klappe aufgemacht hatte.

"Nun.", sagte sie und tat so, als würde sie in ihrer Handtasche nach ihrem Schlüssel fischen, und wünschte sich, Dale würde weitermachen.

Als er endlich begriff, dass sie bereit war, trat Dale vor und küsste sie. Einer seiner Arme legte sich um ihre Taille, während die andere Hand ihren Hinterkopf umfasste. Entschlossen, diesem Kuss ihr Bestes zu geben, schlag sie ihre Arme um Dales Hals und versuchte, ihn zu genießen. Sie erlaubte ihn, den Kuss zu vertiefen und seine Zunge an ihrer zu reiben, aber leider war Enttäuschung das Einzige, was sie fühlte, als er sie küsste.

"Wow.", sagte er zu ihr, als er sich zurückzog.

"Wow?"

Sie waren offensichtlich nicht auf derselben Wellenlänge, dachte Mac. An diesem Kuss war überhaupt nichts 'wow' gewesen. Als ob der Mangel an Leidenschaft, den sie empfand, nicht schon schlimm genug gewesen wäre, musste sie ihm auch noch sagen, dass das, was er empfunden hatte, nur einseitig war. Sie fühlte sich schrecklich. Er war Jazz Freund. Jazz hatte so große Hoffnungen in sie beide gesetzt. Und mit dem Arzt war alles in Ordnung. Er war perfekt. Es fehlte nur der Funke. Nein, der Funke schien für einen gewissen Co-Star reserviert zu sein, der in den letzten drei Wochen vermisst worden war.

"Das war schlecht, oder?", fragte Dale sie.

"Wie bitte?"

"Ich meine, da war doch rein gar nichts, oder?"

"Als wir uns geküsst haben?"

Hatte sie ihn richtig verstanden, oder war sie nur hoffnungsvoll?

Dale nickte, und Mac spürte, wie Erleichterung durch sie hindurchströmte. Sie waren also doch auf der gleichen Wellenlänge. Das machte die Sache so viel weniger peinlich, als sie hätte sein können. 

"Nein.", gab Mac zu. "Tut mir leid. Da war wirklich nichts."

"Es war ein bisschen so, als würde ich meine Schwester küssen.", sagte Dale.

"Oh, küsst du sie oft?", fragte Mac ihn scherzhaft.

"Nur zu besonderen Anlässen.", erwiderte er und lächelte sie an.

Mac lachte. "Jazz wird enttäuscht sein."

"Sie wird damit klarkommen."

"Das wird sie."

"Vielleicht können wir irgendwann mal als Freunde zusammen ausgehen.", schlug Dale ihr vor.

"Das wäre schön."

Es würde wahrscheinlich nie passieren, aber es klang netter als: 'Hab ein schönes Leben. Ich werde dich wahrscheinlich nie wieder sehen.'

"Auf Wiedersehen, Mac."

"Auf Wiedersehen, Dale."

Mac öffnete ihre Wohnungstür und ging hinein, zog ihre High Heels aus und ließ ihre Handtasche auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Ihr Blick glitt automatisch zu dem winzigen Weihnachtsbaum, unter dem das Geschenk, das sie Ryan gekauft hatte, noch ungeöffnet lag. Sie wusste, dass er über Weihnachten bei seiner Mutter gewesen war, aber es hatte mehrere Treffen bei Jazz gegeben, seit er zurückgekommen war, und er war zu keinem davon erschienen.

Ihre Schauspielkollegen glaubten, dass Ryan zu sehr damit beschäftigt war, mit Models und internationalen Partygirls ins Bett zu gehen, um mit ihnen abzuhängen, aber Mac wusste es besser. Sie schloss die Augen, als sie sich an ihren Ausrutscher in diesem Moment der völligen Dummheit erinnerte.

"Brad ist nicht derjenige, bei dem ich denselben Fehler machen werde."

Ryan ging ihr aus dem Weg, hielt Abstand. Zweifellos dachte er, dass er das Richtige für sie tat, aber sie konnte nicht leugnen, dass sie sich ein wenig verletzt über die Tatsache fühlte, dass er so einfach jeden Kontakt zu ihr abgebrochen hatte. Keine Anrufe, keine Einladungen zum Kaffee, und er hatte die Nachrichten, die sie ihm geschickt hatte, ignoriert, außer das er ihr ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr gewünscht hatte.

Mit Dale hatte es nicht geklappt. Bedeutete das, dass Ryan sie meiden würde, bis sie einen neuen Interessenten gefunden hatte? Sie waren am Montag wieder im Studio. Sie mussten zusammen arbeiten. Sie wünschte, sie könnte die Uhr zurückdrehen und zurücknehmen, was sie gesagt hatte, aber das konnte sie nicht. Sie mussten sich damit abfinden. Sie mussten das hinter sich lassen. Es musste ja nicht peinlich oder angespannt sein, oder? Sie waren erwachsen, keine geilen Teenager, die die Hände nicht voneinander lassen konnten.

Sie nahm ihr Handy und scrollte nach unten, bis sie seine Nummer erreicht hatte. Morgen war Sonntag und Jazz veranstaltete ein Barbecue. Ryan hatte wahrscheinlich nicht die Absicht, hinzugehen, aber er sollte kommen, und das wollte sie ihm auch sagen. Sie drückte die Anruftaste und wartete darauf, dass er abnahm, aber stattdessen ging die Mailbox ran. Sie schaute auf die Uhr an der Wand. Es war nach elf. Wahrscheinlich war er beschäftigt. Sie verdrängte die Frage darüber, was er tat und mit wem er es tat, und konzentrierte sich darauf, eine Nachricht zu hinterlassen. 

"Hey, Ryan, hier ist Mac. Hör zu ..."

                                                                               ***

Mac schreckte aus dem Bett, als sie ein Klopfen an ihrer Tür hörte. Ein müder Blick auf die Uhr an der Wand im Wohnzimmer verriet ihr, dass es zwanzig nach zwei Uhr morgens war. Wer würde um diese Zeit an ihrer Tür sein?

"Ryan."

Er wartete nicht darauf, hereingebeten zu werden.

"Ist alles in Ordnung?", fragte sie ihn, als er an ihr vorbeiging. 

"Ich habe deine Nachricht bekommen.", teilte er ihr mit. "Es tut mir leid, aber ich denke einfach, dass wir keine Zeit mehr miteinander verbringen sollten, außerhalb der Arbeit."

Sie fühlte sich, als hätte man ihr gerade sämtliche Luft aus den Lungen gepresst. Seine Worte waren so unverblümt. "Oh."

"Es ist besser so.", setzte er nach.

Schmerz durchfuhr sie. "Das glaube ich nicht.", erwiderte sie. "Wir sind Freunde."

"Sind wir das?"

"Ja. Natürlich sind wir das."

"Sei ehrlich. Du willst mehr sein."

"Nein, ich will, dass wir Freunde sind."

"Aber du kannst es nicht ignorieren, nicht wahr?"

Hitze kroch ihren Hals hinauf und in ihre Wangen bei dem Vorwurf, sie war zu überwältigt von dem, was sie für ihn empfand, um es beiseite zu schieben.

"Dass wir uns aufeinander einlassen, wäre keine gute Idee für dich, Mac."

Das wusste sie bereits, nicht wahr? Sie würde diejenige sein, die als Zweitbeste dastehen würde, wenn sie sich erlaubte, etwas mit ihm anzufangen. Sie war diejenige, die alles zu verlieren hatte. Sollte ihr ausführender Produzent herausfinden, dass sie ein Verhältnis hatten, und beschließen, einen von ihnen zu feuern, wusste Mac bereits, wer von ihnen am wenigsten zu gebrauchen war. Es war nicht der erfahrende Schauspieler vor ihr. Sie würde es sein. Und ihre Karriere würde dieses Mal endgültig vorbei sein. 

"Das weiß ich. Ich kann es ignorieren.", teilte sie ihm mit.

Doch schon während sie die Worte sagte, zweifelte sie daran, ob sie wirklich die Wahrheit waren. Ihr Blick glitt von seinen haselnussbraunen Augen, die ihr ein zu warmes Gefühl gaben, zu seinem sündigen Mund, hinunter zu seiner Brust. Sie wusste, was sich unter dem Hemd befand, nicht wahr? Sie hatte jeden geformten Muskel, jede definierte Linie studiert. Sie hatte sich jeden Abend vor dem Schlafgehen sattgesehen und sich dann vorgestellt, wie sein Körper auf ihrem lag und ihr ein Vergnügen bereitete, von dem sie mit fünfzehn nur hatte träumen können. Mit dreiundzwanzig hatte sie eine viel bessere Vorstellung von den Dingen, die er mit ihr anstellen konnte.

Er rückte näher an sie heran. "Du willst es nicht wahrhaben.", flüsterte er, sein Atem kitzelte ihr Ohr, seine Lippen streiften ihren Kiefer.

Die leichte Berührung ließ sie erschaudern. Ihr Atem blieb ihr in der Kehle stecken, als er sich zurückzog und nach unten sah, wo sich ihre Brüste gegen den dünnen Stoff ihres weichen rosa Nachthemdes drückten. Ihre Brustwarzen kribbelten und verrieten, wie sehr er sie erregte.

"Du kannst es nicht mehr verstecken.", sagte er ihr.

"Ich versuche es.", erwiderte sie ihm verzweifelt.

Sie wollte verstecken, was sie fühlte, aber sie konnte es nicht. Er legte seinen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, so das sie ihm in die Augen sah.

"Ich weiß, dass du das tust.", teilte er ihr mit. "Aber siehst du, die Sache ist die: wenn ich sehe, wie sehr du mich willst, kann ich mich nicht zurückhalten."

"Ryan ..."

Bevor sie Zeit hatte in Panik zu geraten, strich er mit seinen Lippen über ihre. Es war nur ein ganz kurzer Kuss, aber die einfache Berührung schickte einen Stromstoß durch sie. Die Energie, die sein Kuss erzeugte, erreichte jeden Teil von ihr. Sie hatte noch nie so etwas Intensives gespürt. Es war, als wäre jedes Nervenende in ihrem Körper lebendig und kribbelte vor Erwartung, und sie hatte Mühe, zu stehen. Wenn die bloße Berührung seiner Lippen sie so fühlen ließ, was für ein Vergnügen könnte er ihr bereiten, wenn sie zusammen ins Bett gingen? Plötzlich wollte sie es unbedingt herausfinden.

Er beobachtete sie jetzt, mit dunklen Augen voller Absicht, offensichtlich darauf wartend, ob sie den nächsten Schritt machen würde. Ihre Augen verließen seine nicht, als ihre Hände zu dem Hemd wanderten, das er trug. Sie riss es auf und verteilte die Knöpfe überall.

"Ich will nicht, dass du dich zurückhältst.", sagte sie ihm, bevor sie ihre Handflächen auf beiden Seiten seines Gesichts legte und seinen Mund zu ihrem zog.

Mac setzte sich im Bett auf, ein dünner Schweißfilm bedeckte ihren Körper, und ihr Atem kam in kurzen, scharfen Stößen heraus. Sie suchte nach Ryan neben sich, aber er war nicht bei ihr im Bett. Es war ein Traum gewesen. Sie hatte ihm eine Nachricht hinterlassen, in der sie ihm sagte, dass sie diese Sache zwischen ihnen regeln könnten, und dann war sie sofort eingeschlafen und hatte davon geträumt, sein Hemd aufzureißen und ihn zu küssen.

Ihr Körper war immer noch heiß von der Erinnerung an seinen Lippen auf ihren, und obwohl es nicht real gewesen war -  er hatte sie nicht wirklich geküsst -, hatte sie sich nach ihm gesehnt. Verlangen und Bedürfnis hüpften immer noch unangenehm in ihr herum und machten sie unruhig. Ihre Karriere und ihr Herz zu riskieren, um mit ihm ins Bett zu gehen, wäre die dümmste Idee überhaupt. Das wollte sie sich nicht vergessen lassen. Sie legte sich wieder hin, schloss ihre Augen und versuchte, die Vorstellung zu verdrängen, wie sie ihm das Hemd vom Leib riss.

                                                                                           ***

"Sollen wir den Grill anschmeißen?", fragte Brad.

Sie saßen zu fünft im Wohnzimmer von Jazz. Trotz der Nachricht, die Mac Ryan gestern Abend hinterlassen hatte, war er heute nicht aufgetaucht. Die Enttäuschung nagte an ihr. Sie würde ihm morgen am Set sehen, aber sie hatte ihm wirklich beweisen wollen, dass sie Zeit miteinander verbringen konnten, ohne dass es peinlich war. Sie wollte, dass ihre Freundschaft wieder so wurde, wie sie vor ihrem Tanz bei Jazz gewesen war.

"Moore kommt nicht?", fragte Matt.

"Er ist zu sehr damit beschäftigt, mit Winona und Kira zu feiern.", erklärte Brad ihm.

"Man sollte meinen, er könnte sich einen Tag freinehmen von seinen ... Freizeitaktivitäten, um mit seinen Freunden abzuhängen.", sagte Jazz und rollte mit den Augen. "Morgen geht's wieder an die Arbeit. Er muss doch erschöpft sein."

"Ja, er hält die internationalen Party-Zwillinge auf Trab.", lachte Brad.

Mac kam sich ausgesprochen dumm vor, als sie den Gesprächen um sich herum zuhörte. Während sie davon geträumt hatte, ihm das Hemd vom Leib zu reißen und ihn zu küssen, hatte Ryan sich beschäftigt - mit Zwillingen. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, dass die Eifersucht sie bei lebendigem Leib auffressen würde. Wenn sie jemals geglaubt hatte, dass er von der Anziehung zwischen ihnen genauso betroffen war wie sie, dann war sie ein Idiot gewesen. Ryan Moore konnte jede Frau - oder Frauen - haben, die er wollte.

Also was, wenn er sich zu ihr hingezogen fühlte? Für Ryan war eine Frau so gut wie die andere. Wahrscheinlich hatte er in den letzten drei Wochen überhaupt nicht mehr an sie gedacht. Er machte sich sicher keine Sorgen, dass er sich in ihrer Nähe nicht beherrschen konnte.

Warum ist das wichtig? Er soll doch dein Freund sein. Das ist es, was du willst.

Es war gut, dass er so leicht ignorieren konnte, was zwischen ihnen war. Sie konnte lernen, das Gleiche zu tun. Es gab jetzt absolut keinen Grund, warum die Dinge nicht wieder so werden sollten, wie sie gewesen waren.

"Klopf, klopf.", rief Ryan durch die Eingangstür.

Der Klang seiner Stimme durch Jazzs Eingangstür ließ ihr Herz so schnell schlagen, dass ihr schwindelig wurde. Ihre Temperatur stieg, und ihre Handflächen fühlten sich klamm an. Gott, sie war am Durchdrehen.

Nimm dich zusammen, Mac. Du schaffst das.

Heute musste es gut laufen. Sie musste ihn überzeugen, dass sie Zeit miteinander verbringen konnten, ohne dass es zu anstrengend wurde.

Sie beobachtete, wie er ins Wohnzimmer kam, nahm sein frisch geduschtes Äußeres in Augenschein, und es war, als hätte jemand die Wiederholungstaste des Traums von letzter Nacht gedrückt. Sein Blick traf ihren, während Bilder von ihr, wie sie ihm das Hemd vom Leib riss, vor ihren Augen aufblitzten. Das musste aufhören. Er hatte seine Zwillinge, und sie wollte, dass alles wieder so wurde, wie es war. Sie musste das sexuelle Verlangen, dass sich durch ihre Mitte schlängelte unterdrücken, verleugnen und vergessen. Und selbst wenn sie das nicht konnte, sie war eine Schauspielerin. So zu tun, als ob, war das, was sie am besten konnte.

"Na sieh mal an, was die Katze angeschleppt hat.", sagte Vanessa.

"Hat sich wohl eher übergeben.", kommentierte Brad.

Ryan hörte zu, wie alle ihre Witze rissen. Seine Schauspielkollegen hielten sich heute alle für Komödianten.

"Ihr seid saukomisch.", sagte er zu ihnen und schüttelte den Kopf.

Er hatte gewusst, dass er einige Sticheleien würde ertragen müssen, weil er so verschwunden war, wie er es getan hatte. Er lachte und lächelte, als die Jungs ihm auf den Rücken klopften. Er küsste und umarmte Jazz und Vanessa, und als er zu Mac kam, umarmte er sie schnell und ließ sie dann los. Es war zu einfach, sich daran zu erinnern, wie gut es sich angefühlt hatte, sie an sich gedrückt zu haben, als sie zusammen tanzten - wie reaktionsstark sie gewesen war.

Offensichtlich hatte die Zeit, die er fern von ihr verbracht hatte, nichts getan, um die Anziehungskraft, die er für sie empfand, zu mindern. Sie war in ihrem winzigen kornblumenblauen Tank-Top und ihrem kurzen Jeansrock für die Sommerhitze gekleidet. Er schwor, dass sie die längsten Beine hatte, die er je gesehen hatte. Allein der Anblick dieser sonnengebräunten Beine reichte aus, um die Lust in ihn hochschnellen zu lassen.

So viele Monate lang war er in der Lage gewesen, die Chemie zwischen ihnen am und außerhalb des Sets zu ignorieren. Aber es war, als ob er in dem Moment, in dem sie aufgehört hatten, die Serie zu drehen, diese professionelle Grenze nicht mehr so halten konnte, wie er es früher konnte. Ohne die Arbeit, auf die er sich konzentrieren konnte, schien seine Libido der Teil von ihm zu sein, der in der Nähe seines Co-Stars, die meiste Kontrolle hatte. Und so gerne er auch glauben würde, dass die Dinge wieder so werden würden, wie sie waren, wenn sie morgen zurück ans Set gingen, bezweifelte er, dass er in der Lage sein würde, die lustvollen Reaktionen, die Mac ihn entlockte, abzuschalten.

"Ich stelle nur schnell das Bier in den Kühlschrank.", sagte er und machte eine Ausrede, um wegzukommen und seine Gedanken unter Kontrolle zu bringen.

In den letzten Wochen hatte er sich von ihr ferngehalten und bei Gott gehofft, dass die Sache zwischen ihr und dem Doc funktionieren würde. Er versuchte seinen Teil dazu beizutragen, dass sie nie die Grenze zwischen Co-Stars zu Liebhabern überschritten. Doch die Sprachnachricht, die er heute Morgen von ihr gefunden hatte, war ein Weckruf gewesen. Sie hatte ihr Bestes getan, um es zu verbergen, aber er konnte hören, dass sie durch die Art, wie er ihr aus dem Weg ging, verärgert war. Also, hier war er. Er hoffte nur, dass es kein Fehler war, heute hier aufzutauchen.

"Wie geht es Kira und Winona?", fragte Brad schmunzelnd, als Ryan aus der Küche zurückkam.

"Keine Ahnung. Ich habe sie schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen."

Trotz der Tatsache, dass Bilder von ihm mit den Reilly-Adams-Zwillingen über Zeitungen und Zeitschriften verteilt gewesen waren, hatte er nur ein paar Nächte mit den Mädchen verbracht. Sie hatten vielleicht einen gewissen Ruf, aber den hatten sie nicht verdient. Er war mit ihnen zu der Eröffnung des Hotels ihres Vaters gegangen, aber es hatte nicht mit dem großen Knall geendet, den Brad vielleicht erwartet hatte. 

"Sicher, sicher.", sagte Matt.

"Unser Romeo zeigt den Mädchen ein wenig australische Gastfreundschaft.", scherzte Brad.

Ryan lachte die Zweifel seines Kumpels weg. Es spielte keine Rolle, ob sie ihn glaubten oder nicht. Er musste eine Ausrede haben, um nicht da gewesen zu sein. Er konnte ihnen wirklich nicht sagen, dass er im Moment total heiß auf Mac war, also waren die 'Party-Zwillinge' eine gute Ausrede. Er schaute zu Mac hinüber, aber sie erwiderte seinen Blick nicht.

Machte es ihr etwas aus? Störte es sie, wenn sie an ihn mit anderen Frauen dachte, so wie es ihn störte, wenn er an sie mit dem Arzt dachte?

Ryan war selten eifersüchtig und hatte noch nie das Bedürfnis verspürt, es zu sein, aber irgendwas an Mac brachte es in ihm hervor. Er mochte den Gedanken nicht, dass sie mit irgendjemanden zusammen war, und er mochte ganz sicher nicht den Gedanken, dass sie mit Jazzs Arztfreund zusammen war. Aber er wollte, dass es zwischen ihr und dem Doc klappte. Wenn Ryan nicht einen verdammt guten Grund finden konnte, die Finger von Mac zu lassen, während sie nicht im Studio waren, würden sie zusammen im Bett landen.

"Wie läuft's mit dem Doc?", fragte er sie.

"Ah, wird nicht passieren.", antwortete sie ihm.

"Warum nicht?", fragte Brad. "Ich dachte, du hast gesagt, er wäre perfekt."

"Das war er.", erwiderte Mac.

"Es hat einfach nicht gefunkt.", sagte Jasmine und klang verzweifelt. "Keine Chemie."

"Es wird einen anderen Typen geben.", teilte Brad ihr zuversichtlich mit.

"Ich weiß.", nickte sie.

Ryan hasste die Tatsache, dass Mac sich so enttäuscht anhörte. Er spürte ihre Enttäuschung, zusammen mit einer großen Portion Angst. Er hatte gehofft, dass diese Beziehung für sie funktionieren würde. Es hätte ihnen beiden geholfen, sich sicherer zu fühlen, wenn sie am Set mit den Liebesszenen beginnen würden, aber jetzt gab es kein Sicherheitsnetz. Er wollte die Freundschaft zwischen ihnen nicht versauen und er wollte sie nicht so fertig machen, wie Westlaker es getan hatte, aber er verlor diese Tatsachen jedes Mal aus den Augen, wenn sie sein Blut in Wallung brachte.

                                                                                  ***

"Hey."

Mac erschreckte sich, als Ryan zu ihr in die Küche kam. Sie hatte beschlossen, den Abwasch zu machen, während alle anderen vor dem Fernseher hockten und Cricket schauten. Sie hatte alle Angebote zur Hilfe abgelehnt. Es gab nicht so viel Geschirr, und ehrlich gesagt wollte sie die Auszeit. Sie hatte ihr Beste gegeben, so zu tun, als ob sich die Dinge zwischen ihr und Ryan nicht unangenehm anfühlten, aber sie fühlten sich tatsächlich unangenehm an, fast unerträglich sogar. Außerdem hatte sich ihr Herzschlag nicht mehr normalisiert, seit er bei Jazz aufgetaucht war. Sie war zu nervös in seiner Nähe.

"Danke.", sagte sie, als sie sah, wie er ein Geschirrtuch nahm.

"Keine Ursache."

Er war ihr die letzten drei Wochen aus dem Weg gegangen, aber jetzt wollte er mit ihr abwaschen? Okay, damit konnte sie leben.

Sie spülten und trockneten ab, ohne ein Wort zu sagen, bis sie die Stille nicht mehr ertragen konnte.

"Ich habe dein Weihnachtsgeschenk zu Hause.", teilte sie ihm mit.

"Ja? Ich habe dein Weihnachtsgeschenk auch zu Hause, obwohl ich dir wahrscheinlich einfach sagen kann, was es ist."

"Oh?", erwiderte sie und versuchte, nicht so verzweifelt neugierig zu klingen, wie sie sich fühlte.

"Zwei Karten für das Ballett.", verriet er ihr.

Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sich ihre Blicke trafen. Sie hatte sich immer gewünscht, dorthin zu gehen, und sie war unglaublich gerührt, dass er sich daran erinnert hatte. "Du nimmst mich mit ins Ballett?"

"Ich dachte du könntest mit einem der Mädels gehen, oder mit einem Date oder so."

Natürlich wollte er nicht mit ihr ins Ballett gehen. Warum um alles in der Welt hatte sie sich vorgestellt, dass er derjenige sein wollte, mit dem sie ging? Sie war ein Idiot. Sie versuchte, ihre Enttäuschung zu überspielen, indem sie sich die Hände an dem Handtuch neben sich abwischte und die Arme um ihn legte, um ihn aus Dankbarkeit zu umarmen.

"Das ist toll. Danke Ryan."

Zuerst war er völlig starr, aber dann legten sich seine Arme um ihre Taille und er zog sie näher heran. Sie schloss die Augen, schmolz gegen ihn und genoss seine Umarmung viel mehr, als sie wusste, dass sie es sollte. Sie wartete darauf, dass er sie loslassen würde, aber er tat es nicht. Seine Arme blieben um ihre Taille, als sie sich zurückzog, um ihn in die Augen zu sehen. Sein Mund war dem ihren so nahe. Hatte er vor sie zu küssen?

Ryan konnte seinen Blick nicht von ihrem Mund lösen, als sie mit der Zunge über ihre Unterlippe fuhr. Die Einladung, die sie aussprach, war nicht zu übersehen. Gott, er wollte sie so gerne annehmen. Er glaubte nicht, dass er jemals eine Frau so sehr küssen wollte, wie er Mac jetzt küssen wollte, aber wenn er sie küsste, würde es nicht bei einem Kuss bleiben. Das wusste er instinktiv. Er würde nicht aufhören können, bis er sich tief in ihr vergraben und sein Ende erreicht hatte. 

Wie sollte er das jemals am Set machen? Wie sollte er sie vor den Kameras halten, berühren und küssen, ohne genau zu verraten, wie sehr er sie wollte?

Sie war offensichtlich genauso beeinflusst wie er, und wenn sie nicht aufhörte, diese Signale auszusenden, die sie ihm jetzt gab, würden sie definitiv zusammen im Bett landen. Und um ihrer Freundschaft willen, konnte er das nicht zulassen. Er musste sie daran erinnern, was auf dem Spiel stand. Er musste ihr von ihrer bevorstehenden romantischen Story erzählen. Sie musste wissen, was in dieser Staffel auf sie zukommen würde, und da sie morgen wieder im Studio waren, sollte er es ihr wahrscheinlich heute sagen. Vielleicht würde sie dann aufhören, ihn anzusehen, als ob sie wollte, dass er sie verschlingt.

Mac stand da und wartete darauf, dass er die Distanz zwischen ihnen schloss, aber er ging nicht darauf ein. 

Warum sollte er auch, Mac? Er geht dir aus dem Weg und schläft mit Zwillingen.

Alles, was sie gewollt hatte, war, ihre Freundschaft wieder auf dem richtigen Weg zu bringen, und doch stand sie im ersten Moment, in dem sie alleine waren, in seinen Armen und wünschte sich, er würde sie küssen. Sie war erbärmlich. Kein Wunder, dass er ihr aus dem Weg gegangen war. Sie wollte sich aus seiner Reichweite entfernen, aber er packte ihren Arm, um sie daran zu hindern. Widerwillig hob sie ihren Blick, um seinen zu treffen.

Er atmete tief durch. "Es gibt etwas, dass ich dir sagen muss; etwas, dass du wissen musst."






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