Sunhunters

Bởi wolkenbonbons

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• 2021 Wattys Winner • „Hey, ihr Wichser, beamt mich hoch", verlangt eine verwaschene Stimme aus dem Lautspre... Xem Thêm

vorwort
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1 - Matthias Green
2 - Clara de Flocon
3 - Matthias Green
4 - Matthias Green
5 - Clara de Flocon
6 - Matthias Green
7 - Matthias Green
8 - Clara de Flocon
9 - Clara de Flocon
10 - Clara de Flocon
11 - Matthias Green
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75 - Clara de Flocon
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34 - Clara de Flocon

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Bởi wolkenbonbons

Matt mustert mich im Spiegel. Sein Blick bleibt an meinen Lippen hängen.

„Du blutest", stellt er fest.

Ich wische mir mit den Fingerknöcheln über die Lippe. Tatsächlich.
Dabei hat er anders als Jennifer nicht einmal auf mein Gesicht gezielt. Bei meinem nervösen Herumzappeln nach dem Kampf muss ich mir so fest auf die Lippe gebissen haben, dass sie wieder aufgeplatzt ist.
Er wartet, während ich mein Handtuch nass mache und es gegen meinen Mund presse. Als ich den Wasserhahn aufdrehe, spritze ich mich an und fluche unterdrückt. Ich sehe den Sunhunter im Spiegel, wie er mit verschränkten Armen an der Tür lehnt. Sein nachdenklicher Blick macht mir wahnsinnig, weswegen ich irgendwann fordere:
„Was auch immer du sagen willst, spuck's aus."

Er verzieht die Lippen.
„Du wirst es aber nicht hören wollen."

Ich drehe mich zu ihm um, das Handtuch immer noch an der Lippe und bemühe mich um einen neutralen Gesichtsausdruck. Dass mich bei seiner Präambel ein zutiefst ungutes Gefühl beschlichen hat, muss er ja nicht wissen.

„Du kämpfst nicht so schlecht, wie du denkst", er tritt neben mir an das lange Waschbecken, pumpt Seife in seine Hand und wäscht sich die Hände. Die menschliche Bisssspur um seinen Daumen zieht erneut meinen Blick auf sich. Woher er die wohl hat?

„Deine Technik ist ausbaufähig, keine Frage. Aber du baust auf Schnelligkeit, weil du meistens nicht so stark bist wie dein Gegenüber. Das ist ein guter Anfang. Was dir fehlt, ist Übung und jemand, der mit dir an deinen Schwächen arbeitet."

„Na danke für die Analyse. Nicht, dass ich darum gebeten hätte", ich werfe ihm im Spiegel einen Blick zu. Ich höre selbst, wie beleidigt ich mich anhöre. Der Sunhunter spritzt sich Wasser ins Gesicht, stützt die Arme auf den Waschbeckenrand und sieht mich tropfend an.

„Du solltest zusehen, dass du so schnell wie möglich aus diesem Programm rauskommst", sagt er dann ohne irgendeine Art von Vorwarnung und erzielt damit denselben Gesichtsausdruck, als hätte er mir eine Ohrfeige verpasst.

„Was?", fassungslos lasse ich das Handtuch sinken, bevor ich angriffslustig frage: „Bist du komplett bescheuert?"

Er ist so nah, dass ich den dunklen Ring außen an seiner Iris erkennen kann. Es ist ihm ernst. Er schlägt mir ohne zu zögern vor, alles wegzuwerfen, wofür ich die letzten Jahre gearbeitet habe. Die Empörung und der schiere Schock sind so groß, dass ich mich im ersten Moment gar nicht frage, wieso. Es gibt für uns Rekruten keinen Weg zurück. Dieses Gespräch ist plötzlich ungeahnt gefährlich geworden, falls ich ihn wirklich richtig verstanden habe.

„Du kämpfst einmal gegen mich und rätst mir dann, zu desertieren?", flüstere ich so wütend, dass es nicht unbedingt leiser ist, als zuvor.
Als ich meine Sachen zusammenraffe und in Richtung Tür steuere, hält er mich mit einer Hand am Oberarm zurück. Ich schüttle ihn ab. Diese Hände haben gerade erst meine Handgelenke auf die Matte gepresst.
Ich zwinge mich zur Konzentration. Genug Körperkontakt für heute.

„Das ist Hochverrat", zische ich, „Lass mich mit sowas in Ruhe, oder willst du mich doch noch umbringen?"

Matts Gesichtsausdruck ist zu ruhig für jemanden, der so ein Gespräch führt.

„Ich schlage dir nicht vor, zu desertieren", stellt er klar, „Das wäre ungefähr genauso gefährlich, wie zu dienen."

„Was willst du dann von mir? Und was gibt dir das Recht, so zu reden?"

Eine steile Falte ist zwischen seinen Augen aufgetaucht. Verwunderung darüber, dass ich so wütend bin, obwohl er das Duell so gut gehandhabt hat?

„Ich sage das nicht, um dich zu beleidigen. Du bist erstaunlich zäh, das hast du mir mehr als einmal bewiesen. Aber der Krieg, MacClara ... er ist schrecklicher, als alles, was du dir vorstellen kannst", er schüttelt abwesend den Kopf.

„Und du denkst, dass ich das nicht weiß? Dass ich es nicht aushalte?", fahre ich ihn an.
Wenn Jennifer tough genug dafür ist, wieso nicht ich? Natürlich hat er mit ihr kein gut gemeintes Gespräch darüber geführt, dass sie doch dringend den Job wechseln sollte.

„Das sollte niemand aushalten müssen", sagt der Sunhunter entschieden, „Ich denke, dass du bessere Optionen hast, als auf dem Schlachtfeld zu sterben und dass du diese ergreifen solltest, solange du noch kannst."

„Ich bin eingezogen worden", fauche ich, „Ich habe keine Wahl."

Er starrt mich an, als wäre ich ein besonders kompliziert verschlüsselter Code, den er unbedingt knacken will. Ich bin so wütend, dass ich seinem Blick standhalte, ohne weiter darüber nachzudenken.

„Du bist viel zu intelligent hierfür", sagt der Sunhunter leiser, „Du siehst doch, wie sie alle darauf brennen, Blut zu vergießen. Zu töten. Propaganda, leere Versprechungen, falsche Hoffnung ... soweit ich das einschätzen kann, sind die meisten Rekruten hier, wie auf jedem anderen Kreuzer: ein Haufen blutrünstige junge Killer, die nur darauf warten diejenigen zu rächen, die sie verloren haben oder immer noch kriegsbegeistert an den Sieg glauben. "

„Das stimmt überhaupt nicht", entgegne ich, „Zwangsrekruten, schon vergessen?"

„Nicht alle", sagt er dann, „Nur eine Handvoll an Bord."

Ich greife wieder nach meiner Tasche. Dieses Gespräch führt nirgendwo hin. Doch der Sunhunter packt kommentarlos einen der Träger, um mich zurück zu halten. Es ist ihm wirklich ernst. Wir wissen beide, dass er mich einfach aufs Kreuz legen könnte wie vor einer halben Stunde, um mich zum Zuhören zu zwingen. Wir wissen auch beide, dass er das nie tun würde.

„Du hörst mir nicht zu", sagt er dann noch einmal, „Ich versuche, zu helfen."

„Ah?", frage ich ungläubig.

Die Falte auf seiner Stirn ist noch tiefer geworden. Wir funkeln uns an.

„Du solltest versuchen, Offizierin zu werden", sagt der Sunhunter dann unvermittelt.
Ich bin so verblüfft, dass mir die Tasche von der Schulter gleitet. Macht er sich jetzt über mich lustig? Die Offiziersplätze sind stark begrenzt – so stark, dass nur die besten auch nur die Chance haben, einen davon zu ergattern. Dragon und Booth haben gute Karten, sich dafür zu qualifizieren, aber ich doch nicht.

„Ich meine es ernst", der Sunhunter stellt meine Tasche ab, „Du bist intelligent, tapfer, mutig ... es wäre eine Schande, wenn sie dich nicht nehmen."

Er macht mir wirklich Komplimente. Hat ihn irgendjemand am Kopf getroffen? Habe ich einen glücklichen Schlag gelandet und es schon wieder verdrängt?

„Ich habe nicht einmal eine Chance auf einen Platz."

Meine Wut flaut ab. Ich muss hier raus, bevor sie vollkommen Geschichte ist.

„Und da liegst du falsch. Es rechnet niemand damit, dass du es versuchst, weil du dich gerne im Hintergrund hältst. Das gibt dir einen großen Vorteil."

Er merkt kurz auf, als auf dem Gang jemand vorbei geht, doch die Schritte verhallen harmlos. Seine Stimme wird leiser und er lehnt sich ein wenig weiter vor. Ich kann sein Duschgel riechen, undefinierbar, aber irgendwie passend.

„Mit jedem Jahr werden die Waffen perfider, der Krieg blutiger. Wazekya ist bei Weitem nicht die größte Katastrophe, die diese letzten Jahre hervorgebracht hat. Soldaten sterben wie die Fliegen und das weißt du so gut wie ich", er holt Luft und sieht dann wieder zu mir hinunter, als müsse er Bilder von dem wegblinzeln, wovon er berichtet, „Ich wünsche dir, dass du niemals auf einem Schlachtfeld stehst, MacClara. Du verdienst so viel mehr, als das."

Stille legt sich über die Umkleide. Meine Kehle ist eng geworden, meine Finger kalt. Matt ist so ernst, wie man ihn sonst selten erlebt.
Wieso sollte er mich anlügen? Er sieht durch seine Arbeit im Geheimdienst der Föderation mehr von diesem Krieg als alle anderen an Bord. Ich frage mich zum ersten Mal nicht nur, wie viele schreckliche Dinge die VHN begangen hat, sondern auch, wie viel davon die Föderation unter den Teppich gekehrt hat.

„Wieso sagst du mir das alles?", frage ich dann leise, „Du bist beinahe unantastbar für die Föderation. Selbst nachdem du Rekruten entführt hast, konnten sie dich nur zeitweise degradieren. Du ziehst keinerlei Vorteil daraus, Babysitter zu spielen."

Der Sunhunter seufzt.

„So schätzt du mich also ein? Opportunismus und Selbstsucht? MacClara", er fährt sich hitzig über das Kinn, „hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass ich dich vielleicht einfach genug mag, um dir keinen schmerzhaften sinnlosen Tod zu wünschen?"

Wir starren uns an. Was will er mir damit sagen?

„Lass mich dir helfen", sagt der Sunhunter dann, „Ich kann dir die Dinge beibringen, die sie mir im Core gezeigt haben. Ich kann dir zeigen, wie du diesen Wettlauf mit Abstand gewinnst. Wir haben noch so viel Zeit, bis wir wieder zurück im Herz der Galaxie sind, dass ich dich dreimal zur Offizierin machen kann."

Ich bin fassungslos.
Einen Moment lang denke ich darüber nach, doch dann schaltet sich mein Gewissen ein und ich rudere zurück. Er hat mir gesagt, dass ich keine Sonderbehandlung bekomme, als er Dozent war. Jetzt ist er einer von uns – und er bietet mir genau das an. Er bietet mir seine Hilfe an.
Wie irritiert kann ich eigentlich noch werden?

„Ich kann nicht", ich schultere völlig überfordert meine Tasche wieder, „Booth verdient einen Offiziersplatz. Dragon auch, obwohl ich ihn nicht besonders mag. Sogar Jennifer."

„Wer?"

Ich schließe die Augen und seufze.

„Es ehrt dich, wirklich. Aber ... das hier ist nicht fair ihnen gegenüber. Ich weiß nicht, wieso du so nett zu mir bist, aber ich bin nicht der Mensch, der das ausnutzt und seine Freunde hängen lässt. Versteh das bitte. Es ist einfach nicht richtig."

Er lässt die Tasche los und ich drehe mich um.

„Denk' darüber nach", ruft er mir hinterher.

Dann fällt die Tür ins Schloss und ich fange an zu rennen, als würde mir das weiterhelfen. Zurück auf meinem Bett starre ich die Wand an. Ich wünschte, ich könnte Matts Worte so einfach wegwischen, wie ich vorgegeben habe.
Doch während die anderen in den Schlafsaal kommen, Roach mich wütend anfunkelt, Gibson das Licht ausmacht und die Tür hinter sich zuknallt, beschleicht mich mehr und mehr das Gefühl, dass er Recht hat.

Was mache ich hier überhaupt?
All diese Jahre bin ich nach vorne geprescht, ohne mich umzusehen, weil ich dachte, dass es keinen anderen Weg gibt, für jemanden wie mich.
Offizierin.
Das Wort hallt in meinem Kopf nach, unerreichbar und verlockend. Ich bin selbstreflektiert genug, um mir einzugestehen, dass meine Wut nicht nur von seinem Vorschlag herrührte.

Mein Kopf ist voller Chaos und das bis spät in die Nacht hinein. Der verfluchte Sunhunter hat mir eine ‚Du kommst aus dem Gefängnis frei'-Karte geschenkt. Allerdings eine, bei der ich all meine Freunde hinter Gittern zurücklassen muss. Mein Herz hämmert in der Dunkelheit, während die anderen um mich her mehr oder weniger friedlich schnarchen.
Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.

~ ☀️ ~

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Der Name sagt eigentlich schon alles, aber im 1. Kapitel werde ich nochmal ne kleine Beschreibung reinklatschen^^
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