Jungkook
"Jungkook?! Jimin?!" Ertönt eine laute Stimme und sogleich herrscht auch eine Unruhe im Raum.
Vorsichtig öffne ich meine Augen, um mich an das Licht zu gewöhnen.
Ugh.. Mein Rücken, sowie mein Arm sind wohl oder übel eingeschlafen und somit nicht mehr zu gebrauchen.
Aber ein Blick nach Unten zeigt Jimin, wie er noch immer auf meiner Brust und in meinem Arm liegt, während er friedlich schläft.
Diese halb sitzende Position in dem Krankenhausbett ist wirklich nicht besonders vorteilhaft zum Schlafen.
"Psht.." Mache ich nur, damit Jimin nicht aufwacht. Als ich dann endlich zu mir gekommen bin und die Augen ganz öffne, sehe ich auch, wer uns da so angefaucht hat.
Jin. Im Schlepptau mit Namjoon, Taehyung und Hobi.
"Was macht ihr hier? Und wie viel Uhr ist es..?" Frage ich und sehe aus dem Fenster. Es ist bereits hell draussen.
Oh shit. Fällt es mir dann auf einmal ein. Ich habe vergessen mich gestern noch bei den Jungs zu melden.
"Es ist kurz vor neun. Und was wir hier machen?! Wir haben uns Sorgen gemacht! Wir haben seit gestern Abend nichts mehr von euch gehört!" Meckert Jin weiter.
Langsam bewegt Jimin sich in meinem Arm und beginnt zu murren und zu schmatzen.
"Tut mir wirklich leid... Der Arzt hat gestern noch so viel erklärt und dann hat Jimin mich gezwungen, mich zu ihm zu legen und irgendwie bin ich dann wohl eingeschlafen.." Kratze ich verlegen an meinem Hinterkopf.
"Wie auch immer.." Lenkt Hobi jetzt ein, damit Jin nicht noch einen Anfall erleidet. "Wie geht es Jimin? Es kann ja nicht zu schlimm gewesen sein, denn er ist immer noch schwanger..."
"Ja.. Es waren Vorwehen.."
"Aber kommen die nicht normalerweise erst ein paar Tage vor der Geburt?" Fragt Jin und leicht nicke ich.
"Der Arzt hat gesagt, dass er selbst nicht genau weiß, warum sie jetzt schon in diesem Ausmaß vorkommen, aber es gut sein kann, dass wenn sowas jetzt öfter vorkommt, sie das Baby holen müssen.. Auch wenn Jimin erst im siebten Monat ist." Fasse ich es kurz zusammen und erschrocken werde ich von den Jungs angesehen.
"Wo ist eigentlich Yoongi?!" Will ich dann aber doch wissen, da es mich schon die ganze Zeit wundert.
"Ach.. Wir sind gestern noch zurück in das Wohnheim gefahren und seitdem schläft er. Neun Uhr ist zu früh für den Morgenmuffel." Winkt Hoseok ab.
"Für mich auch.." Murrt es dann in meinem Arm und Jimin versteckt sein Gesicht in meiner Brust, um dem hellen Licht zu entfliehen, welches das Zimmer durchflutet.
"Oh, du bist wach.." Merke ich dann an und verfestige meinen Griff um ihn. "Wie fühlst du dich? Hast du Schmerzen?"
"Mh.. Ich bin müde und mein ganzer Körper tut genauso weh, wie die letzten vier Monate schon..." Gähnt er und versucht dabei seine Augen an das Licht zu gewöhnen.
"Wie lange musst du hier bleiben?" Fragt Namjoon besorgt und Jimin sieht nur ratlos zu mir.
"Sie wollen ihn für mindestens zwei Wochen hier behalten, um ihn zu beobachten.. Danach wird dann weiter geguckt." Antworte ich stattdessen, weswegen auch mein Freund mich etwas schockiert ansieht.
"Zwei Wochen?!" Fragt er beinahe Fassungslos und richtet sich etwas auf.
Erleichtert nehme ich meinen Arm zu mir und bemerke erst jetzt richtig, wie sehr dieser eigentlich schmerzt.
"Jimin.. Du hattest gestern Vorwehen.. Es ist zu deinem besten." Will ich ihn überzeugen, aber er lässt sich nur schmollend zurück ins Bett sinken.
Bevor aber irgendjemand etwas sagen kann, klopft es an der Tür.
"Guten Morgen, Herr Pa-... Oh schon am frühen Morgen volles Haus?" Kommt eine Krankenschwester herein, mit einem Tablett, wo wahrscheinlich das Frühstück drauf ist.
Schnell steige ich aus dem Krankenbett.
"Guten Morgen.. Und ja.. Meine Freunde müssen nur sicher gehen, dass ich noch lebe, wobei Besuchszeiten etwas ausser Acht gelassen wurden.." Lächelt Jimin lieb und setzt sich richtig im Bett auf.
Die Schwester schiebt den Tisch über Jimins Schoß und plaziert das Tablet darauf.
(A/N Wisst ihr wie ich das meine? Diese typischen Krankenhaus Tische, welche in den Zimmern Stehen? Nein? Okay tschüss.)
"Vielen Dank." Sagt Jimin noch, ehe die Frau das Zimmer mit einem 'Guten Appetit' verlässt.
Stumm isst Jimin das Frühstück und sieht dabei etwas betrübt aus, aber auch wirklich fertig.
Augenringe zieren sein hübsches Gesicht, während seine Lippen etwas geschwollen sind und er generell etwas blass ist.
Dieses Krankenhaushemd gibt dem ganzen dann noch den Rest.
"Jungkook? Musst du nicht das Café aufmachen?" Fragt Taehyung mich, weswegen ich abrupt meine Augen weite.
Ich habe weder Jennie noch Daniel geschrieben...
"Shit." Fluche ich leise. "Jimin..." Sage ich und mit großen, glänzenden Augen sieht er zu mir herauf. Der Hundeblick... Mein Herz...
"Ich muss kurz ins Café... Ich bin spätestens heute Nachmittag wieder hier und ich bringe deine Sachen mit, okay? Brauchst du irgendetwas bestimmtes? Hast du dein Handy hier?"
Schmollend wendet er seinen Blick ab, als ich ihm dies sage.
"Jimin.. Wir sind doch auch hier.. Du bist also nicht alleine." Lächelt Taehyung aufmunternd und auch die anderen nicken bestätigend.
"Nein.. Ich habe mein Handy zu Hause vergessen.." Antwortet er also auf meine Frage.
"Okay.. Ich bringe es dann später mit." Küsse ich seine Stirn und verabschiede mich schnell von den anderen, bevor ich aber gehen kann, hält Jimin mich noch einmal auf.
"Kookie?"
"Ja?"
"Kannst du mir vielleicht...?" Fragt er unterschwellig und sieht mich bittend an.
"Gurken?" Frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen und sofort nickt er bejahend. Sofort ertönt das Gelächter von den Jungs und auch ich muss schmunzeln.
"Ja, ich bringe dir welche mit.. Bis später. Liebe dich." Sage ich noch und verschwinde dann.
Zum Glück ist heute Mittwoch und Daniel hat sowieso Frühschicht, was bedeutet, dass er das Café schon vor einer halben Stunde geöffnet haben müsste..
Schnell gehe ich aus dem Krankenhaus und zu meinem Auto, um nach Hause zu fahren.
Irgendwo habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich Jimin alleine lassen muss, aber es geht nun einmal gerade nicht anders. Ausserdem sind Tae, Namjoon, Jin und Hobi ja auch noch bei ihm..
"Hallo Daniel." Begrüße ich meinen besten Freund, als ich gerade das Café in einer gewissen Hektik betrete.
"Morgen." Antwortet er knapp und bedient die Kundin weiter.
"War es bis jetzt sehr voll?" Frage ich un erhalte ein knappes Kopfschütteln, als die Kundin dann weg ist, wendet er sich dann zu mir.
"Es waren erst drei Leute hier.. Aber wir haben ja auch erst seit 30 Minuten geöffnet. Der Postbote war aber eben schon da. Ich habe die Briefe alle in dein Büro gelegt."
"Danke.. Ich schaue gleich mal durch.." Sage ich und schalte die Kaffeemaschine ein, um mir einen Kaffee zu machen.
"Du siehst furchtbar aus.. Harte Nacht?" Fragt Daniel mich lachend, als ich nur noch abwesend gegen die Maschine starre.
"Danke und ja, aber nicht so wie du denkst." Sage ich und fahre durch meine Haare. "Ich musste gestern mit Jimin ins Krankenhaus.. Keine Sorge, ihm geht es jetzt etwas besser.. Es waren Vorwehen..." Erkläre ich, weswegen er nur verstehend nickt und mich mitleidig mustert.
"Geh am besten duschen und dich umziehen, du stinkt nämlich ein bisschen.. Danach kannst du auch wieder zu Jimin gehen... Ich schaffe das hier unten auch alleine. Zur Not rufe ich Jennie an, aber die kommt später ja sowieso." Sagt mein bester Freund und Lächelt bestätigend.
Seufzend reibe ich über mein Gesicht.
"Ich kann euch doch nicht immer alleine lassen..."
"Doch kannst du. Immerhin geht es um Jimin. Also los." Winkt her mich ab, weswegen ich lächeln muss.
"Danke.." Sage ich und greife nach meiner Kaffeetasse. "Falls etwas sein sollte, ruf mich an." Sage ich noch, ehe ich aus dem Café verschwinde und hoch in die Wohnung gehe.
Schnell gehe ich ins Badezimmer, um zu duschen.
Danach ziehe ich mich an und föhne noch meine Haare. Alles erledigt nehme ich meine große Sporttasche und gehe zum Schrank, um einige Kleidungsstücke von Jimin und einige Pullover, sowie Tshirts von mir darein zu packen.
In einen Kulturbeutel tue ich dann noch Dinge, wie seine Zahnbürste, Waschgel, Shampoo, seinen Rasierer, eine Bürste und weitere Dinge.
Zuletzt suche ich dann noch sein Handy und greife auch noch nach dem Ladekabel, dabei fällt mir auf, dass die Jungs hier aufgeräumt haben.
Also greife ich nach meinem Autoschlüssel, schaue noch einmal bei Daniel vorbei und mache mich dann auf den Weg zurück in das Krankenhaus.