Playgirl

By axlolly

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„Jeder von uns wird einen Zettel aus dieser Box ziehen. Auf jedem einzelnen steht ein Jungen Namen aus unsere... More

Vorwort
1 | Warum nicht mal andersherum
2 | gebrochene Herzen
3 | Date zu dritt?
4 | abendliche Verfolgungsjagd
5 | tiefgründige Gespräche
6 | Eine Runde Basketball und Sorgen
7 | Kennenlernen
8 | Strandbesuch
9 | Kennenlernen 2.0 ?
10 | Stripclub oder Party
11 | Badewannen sind zum Baden?
13 | Kleider schick und altmodisch
14 | Schreck folgt auf Stress
15 | Besuch im Krankenhaus und Babysitten
16 | Küsse und Peinlichkeiten
17 | Überraschung im Bett
18 | „nicht so laut"
19 | Einen Tag lang Mutter
20 | Tanzen im Wohnzimmer
21 | Abendessen
22 | strenge Väter und Drogen
23 | Spielchen spielen
24 | Rache ist Blutwurst
25 | upps
26 | Polizeikontrolle und Lügen
27 | Abendlicher Besuch

12 | Lieber nicht lügen

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By axlolly

Ein leichter Kick in die Seite brachte mich dazu auf dem weichen Untergrund etwas zu drehen. Was war bitte gestern noch passiert?
Das Einzige, an was ich mich noch so wirklich erinnern konnte war, dass wir noch ziemlich lange auf der Party getanzt hatten und meine Füße irgendwann ununterbrochen anfingen zu schmerzen. Wirklich mehr war mir nicht hängen geblieben.

Was danach passiert war, wie ich hier her gekommen war oder warum eine schlafende Gestalt neben mir lag, die immer wieder laute atmende Geräusche von sich gab. An nichts konnte ich mich mehr erinnern.
Verwundert setzte ich mich auf und rieb mir einmal über die Augen, damit ich besser erkennen konnte, wer das neben mir war.
Oder um es anders zu sagen, in wessen Bett ich hier überhaupt lag.

Sobald ich mich aufgesetzte hatte und einigermaßen wieder klar sehen konnte, erkannte ich einen schwarzen Haarschopf sowie einen nackten Oberkörper, der von Muskeln geziert war, die sich immer wieder hoben und senkten.
Erleichtert atmete ich einmal aus, als ich erkannte, dass dies Adriano war, der dort neben mir lag.

Um erhlich zu sein wollte ich aber trotzdem nicht genau wissen, wie ich in sein Bett gekommen war.
Adriano, der neben mir noch schlief, drehte sich nun etwas, bevor ein Grummeln von sich gab und schließlich langsam die Augen öffnete. Ich dagegen starrte ich nur an und schaute ihm dabei zu, wie er sich einmal über das Gesicht fuhr, wo sich ein paar Sekunden später auch schon ein Grinsen ausbreitete.

„Naaa, etwa auch schon aufgewacht?", vernahm ich ihn fragen, worauf ich ihn aber weiter nur anstarrte.
Er schaute darauf zurück und legte seinen Kopf leicht schief, wobei er seine Augenbraue etwas anhob.
„Probierst du dich etwa daran zu erinnern, was gestern noch passiert ist?"

„Ähh...", kam es nur aus mir heraus, wobei ich mir etwas auf die Lippe biss.
„Vielleicht"
Wieder schmunzelte er , bevor er die Decke von seinen Beinen nahm und aus dem Bett kletterte, um sich einmal zu strecken.
„Erstaunlicherweise kann ich dir sage, dass abgesehen davon, dass du ziemlich high warst, nichts mehr passiert ist. Wir wurden lediglich einmal von der Polizei angehalten und ich musste ihnen erklären, dass du nur schläfst und nicht vollkommen besoffen bist"

„Was!", kam es erschrocken aus mir heraus, wobei ich mich im Bett gerade aufsetzte und ihn erschrocken anschaute. Er grinste jedoch wieder nur leicht und machte ein paar Schritte auf die Bettkante zu. „Spaß, ich bin nicht mal gefahren. Kiano hat uns hierher gebracht, weil er Sorge hatte, dass ich uns beide noch umbringen würde, wenn ich mich ins Auto setze"

„Ach, also war ich nicht die Einzige, die hier high war", entfuhr es mir mit einem Schmunzeln auf den Lippen, was ihm ebenfalls zum Grinsen brachte. „Sowie es aussieht", entgegnete er und beugte sich etwas herunter, sodass er im nächsten Moment meine nackten Beine packte, die nur bis knapp über den Oberschenkel von einem schwarzen langen Shirt bedeckt waren.
Dann zog er mich an diesen auch schon näher zu sich heran, sodass ich nun vor ihm saß.

„Na komm, ein bisschen Frühstück würde uns beiden nicht schaden. Insbesondere nach so einer Nacht"
Automatisch musste ich etwas schmunzeln und legte mich zurück auf das Bett. „Können wir das nicht hier tun?", fragte ich, wobei ich ihn angrinste und mich auf dem Bett breit machte. „Beziehungsweise du machst welches und ich warte einfach hier?"

„So weit kommt es noch, dass ich dich unter meinem eigenen Dach bediene", murmelte er darauf nur, bevor ich auch schon von ihm gepackt und über die Schulter geschmissen wurde. Dabei konnte er es sich anscheinend nicht nehmen mir einen Klapser auf den Hintern zu verpassen, der unter dem schwarzen Shirt etwas hervorguckte.
Dafür erhielt er von mir aber ebenfalls einen auf den Rücken.

Zumindest nachdem ich mich von dem Schreck erholt hatte.
„Aua", kam es darauf von ihm, bevor er sich auch schon in Bewegung setzte und mich aus dem Zimmer raus in die Küche trug, die mit dem kleinen Wohnzimmer verbunden war.
Dort wurde ich wieder heruntergelassen und durfte ihm nun auf seinen muskulösen Rücken schauen, der eine kleine rote Stelle besaß, wo ich ihm vorhin raufgeschlagen hatte.

„Hier", konnte ich ihn anschließend auch schon vernehmen und bekam darauf eine Tasse in die Hand gedrückt in der sich warmer Kaffee befand. „Hilf beim Wachwerden", murmelte er darauf, bevor er seine eigene Tasse an den Mund ansetzte und einen Schluck von ihr nahm.
Ich musterte ihn darauf nur, was ihn schließlich dazu brachte eine Augenbraue hochzuziehen.
„Ist was? Schmeckt dir der etwa nicht?"

„Ähm...ne..aber mein Dad hat doch gesagt, dass ich gestern eigentlich nach Hause kommen sollte"
Nun starrte er mich ebenfalls an und ich konnte sehen, wie seine Augen sich aufrissen.

„Na ja..", kam es stattdessen nur gelassen von mir, bevor ich einmal an der Kaffeetasse nippte. „Dann mag er dich jetzt wohl halt nicht mehr"

„Wieso nimmst du das so gelassen hin? Dich wird er doch bestimmt auch zusammenscheißen, weil du nicht pünktlich da warst"
„Mhm...werden wir ja sehen. Du bist schließlich der mit dem Auto gewesen und der mich fahren sollte"

„Na super, ich glaube da werde ich dich nachher drei Straßen vorher rausschmeißen", grummelte er, bevor er mit einem leicht genervten Blick ebenfalls an seiner Tasse nippte. Ich dagegen konnte mir kein kleines Lachen verkneifen.
„Keine Sorge, er wird wahrscheinlich eh noch auf der Arbeit sein, weil er da alles abklären muss für die Zeit, in der er und meine Mum nicht da sind. Außerdem fahren sie heute Abend auch schon und Stress vor dem Urlaub ist doch immer schlecht"

„Na dann, sollte ich dich vielleicht trotzdem vorher zurückbringen, sonst sitzt du bestimmt noch tiefer in der Scheiße"
„Möglich, aber nicht so tief wie du"

„Pass auf, was du sagst, sonst lasse ich dich von hier alleine zurücklaufen. Außerdem muss ich davor auch noch meine Schwester abholen, dass sollte ich eigentlich auch schon gestern Abend machen"
Etwas verwundert zog ich die Augenbrauen hoch. „Und wo hast du sie bitte abgeladen?"

„Bei Bekannten und die fahren wir demnächst auch besuchen, also solltest du mal lieber deine Klamotten zusammen suchen und mir mein Shirt wiedergeben"
„Zur Erinnerung, dass hast du mir wahrscheinlich angezogen, da ich in meinem betrunkenen Zustand bestimmt nicht noch deinen Kleiderschrank durchsucht habe, also pass lieber auf mit deinem Ton"

Dann stellte ich meine Tasse auf der Spüle ab und verschwand zurück in das Zimmer, wo ich mit Adriano übernachtete hatte. Erstaunlicherweise war es, wenn ich es mir nun genau anschaute, gar nicht so klein. Wahrscheinlich sogar ein Stückchen größer als meins. Dafür aber deutlich unordentlicher.
Ohne weiter darüber nachzudenken, was er für eine Einrichtung besaß, schnappte ich mir die Klamotten, welche ordentlich über einen Stuhl gelegt worden waren

Anschließend streifte ich mir das Shirt von meinem Körper und schlüpfte, in das Kleid, was schon ziemlich roch.
Dieses durfte, wenn ich zu Hause war auf jeden Fall ein Date mit der Waschmaschine haben.

Gerade als ich mir dern Saum über meine Beine gezogen hatte, ging auf einmal die Schlafzimmertür auf und Adriano steckte seinen Kopf hinein.
„Fertig?", konnte ich ihn fragen hören, wobei er eine Augenbraue leicht hochzog und mich aus seinen hellbraunen Augen musterte.

„Ein paar Sekunden früher und du hättest dir aber einen richtige Schelle von mir eingefangen", murmelte ich darauf nur, bevor ich mich an dem Bett vorbei zur Tür schlängelte in dessen Rahmen er lehnte.
Er grinste darauf nur leicht und zog die Schlafzimmertür hinter mir zu, sobald ich rausgekommen war.

„Mist, ich dache ich hatte genau richtig gewartet, um es etwas zum Sehen zu bekommen"
„Als wäre dir Frauenkörper nicht schon bekannt genug", murmelte ich darauf nur und schnappte mir meine Tasche, die jemand auf den kleinen Esstischt gelegt hatte. Dabei checkte ich einmal ob der Inhalt auch wirklich noch da war.
Glücklicherweise war dies auch der Fall.

Sobald ich mein Handy herausgefischt und entsperrt hatte, wartete ich nur darauf, dass mir mehrer Anrufe von meinem Dad und meiner Mum entgegensprangen, aber stattdessen hatte ich nur einen verpassten Anruf von meinem Dad und dieser war gegen 23 Uhr gewesen.
Verwundert starrte ich auf den Display, als könnte ich meinen Augen nicht ganz trauen.
Er konnte mich doch nicht nur einmal angerufen haben und das obwohl ich meinen Hintern nicht ansatzweise nach Hause bewegt oder in betracht gezogen hatte, mich bei ihm zu melden.
„Ach hatte ich ganz vergessen dir zu sagen", ertönte es darauf auch schon von Adriano, wobei mir nicht das winzige Grinsen auf seinen Lippen entging.
„Die Nummer deines Dads war in deinen Notfallkontakten angegeben. Deswegen habe ich ihm gestern noch Bescheid gegeben, dass du über Nacht hier bleibst"

Verdattert starrte ich ihn an, wobei meine Mund sich immer mehr öffnete und er sein Grinsen dafür immer größer wurde.
„Wer sagt jetzt, dass dein Vater mich nicht leiden kann", konnte ich ihn spöttisch sagen hören, bevor er seine Finger an meine Kinnlade legte und diese wieder hoch drückte.

Ich starrte ihn darauf jedoch immer noch an, als könnte ich nicht ganz glauben, was er da getan hatte.
Konnte ich ja schließlich auch nicht.

„So komm jetzt", unterbrach er mich aber auch schon, als ich ansetzten wollte etwas zu sagen. „Meine kleine Schwester kann auch nicht ewig warten"
Dann hatte er schon die Haustür aufgerissen und war aus dieser in das etwas schäbige Treppenhaus verschwunden. Schnell schnappte ich mir nur meine Tasche und folgte ihm dann raus.
Das mein Dad ihn jetzt nur noch mehr leiden konnte, war bestimmt nicht vermeidlich. Wahrscheinlich durfte ich mir zu Hause Geschwärme darüber anhören, wie toll so ein Junge doch als Schwiegersohn wäre und meine Oma ihn bestimmt auch lieben würde.

Gemeinsam liefen wir die Treppen in dem dunkeln Treppenhaus herunter, wobei jede Stufe unter meinen Füßen quietschte und sich so anhörte, als würde sie gleich einkrachen. Erst als wir aus der Haustür getreten waren und ich nun nicht mehr den Geruch nach Farbe und Staub in meiner Nase haben musste, entspannte ich mich etwas und lief hinter Adriano zu seinem Wagen.

„Wo genau sind denn diese Bekannten, die auf deine Schwerster aufpassen oder besser gefragte, wer sind sie?", fragte ich, nachdem ich mich auf den Beifahrersitz sinken gelassen hatte und ihm dabei zu schaute, wie er sich anschnallte und anschließend den Zündschlüssel ins Schloss steckte, sodass der Motor einmal aufheulte.
„Wirst du gleich sehen, ist ja schließlich nicht weit von hier", murmelte er nur als Antwort, bevor den Rückwertsgang einlegte und aus dem Parkplatz herausfuhr, in dem er sein Auto abgestellt hatte.

„Aha", entgegnete ich nur und schaute ihm dabei zu, wie er ausparkte und anschließend mit einer ziemlichen Geschwindigkeit die Straße herunterbretterte.
Sobald das Auto um die Kurve fuhr, klammerte ich mich automatisch in den Sitz, um nicht noch Bekanntschaft mit der Fensterscheibe zu machen.

Erst als wir in eine Seitestraße fuhren in der überall schäbige Autos an Fußwegen geparkt waren, verlangsamte sich der Wagen von Adriano bis er schließlich zum Stehen kam und wir austeigen konnten.
Vorsichtig folgte ich Adriano nur auf den Fußgängerweg, wobei ich immer mehr das Gefühl hatte, dass wir beobachtete wurden.
Wir liefen ein Stückchen die Straße herunter, wobei wir an einem Haus vorbeikamen auf dessen Veranda mehrer Jungen saßen und rauchten. Ich spürte, wie ihre Blicke über uns wanderten, als wir an ihnen vorbeikamen.

Sofort verspannte ich mich, als ich sehen konnte, wie sich einer von den dreckigen Stufen erhob und auf uns zu gersteuert kam.
„Adriano!", konnte man ihn auch schon rufen hören, als er nur noch ein paar Meter von uns entfernt war. Dabei grinste er etwas, wobei ich schon die dezent gelben Zähne sehen konnte, die wahrscheinlich vom Rauchen kamen.

„Yaris!", konnte ich den Jungen neben mir sagen hören, bevor sich die beiden einmal freundschaftlich auf die Schulter koplften. „Was machst du denn hier? Hab dich ja lange nicht mehr gesehen? Brauchst du etwa Nachschub?"
„Nein, wollte nur meine Schwester abholen gehen"

Verwundert zogen sich die Augenbrauen von Yaris zusammen. „Bei wem hast du die denn abgegeben"
Aber anscheinend hatte er dies auch schon alleine herausgefunden, denn sein Blick verwandelte sich in Sekundenschnelle. „Nicht dein Ernst?! Bei Imania?"
Adrinao nickte darauf aber nur, während er sich etwas im Nacken kratzte. Yaris fing stattdessen nur an zu lachen und klopfte ihm einmal auf die Schulter.

„Na dann viel Spaß beim Erklären, warum du deine Schwester wirklich bei ihr abgeladen hast. Übrigens schicken Schramme, die du Xavier da gestern verpasst hast"
Nun grinste Adriano wieder leicht. „Na ja, hat er ja auch verdient für die Sache beim letzten Mal"
Nun veränderte sich Yaris Blick etwas und man konnte sehen, wie in seinen Augen die Wut aufloderte. „Glaub mir, dass es uns bei den Bullen verpfiffen hat, wird er uns noch ein weiteres Mal heimzahlen müssen", grummelte er darauf und ich konnte sehen, wie er die Hände zu Fäusten ballte.

Bestimmt konnte dieser Junge vor mir einen im Hand umdrehen wehrlos machen. Egal wie machtlos und verarmt eraussah.
Tricks hatte er sicherlich auf Lager.

„Ist Imania oben?", fragte Adriano weiter, worauf Yaris verwundert wieder aufschaute und sich etwas entspannte. „Ja, aber wie gesat probier die Bude nicht noch zum Explodieren zu bringen. Ich will da heute Abend noch drin wohnen können"
Adriano nickte darauf nur einmal, bevor er sich zu mir wendte und mir einmal zu nickte. „Ich werde auf keinen Fall hier unten bleiben, falls du vor hast mich hier abzuladen", entfuhr es mir nur leise, wobei es aber nicht so leise gewesen war, wie ich gedacht hatte, denn Yasir fing nur an zu lachen.

„Würde ich um ehrlich zu sein auch nicht, wenn ich ein Mädchen von ihm wäre, was er wieder für eine Nacht hatte"
Auch wenn ich wusste, dass dieser Satz eher eine Beleidigung gewesen war, schenkte ich ihm ein Lächeln, auch wenn es ziemlich gestellt war. „Danke, wenigstens Einer, der hier Verständnis hat"

Adriano lachte darauf leicht, bevor er mich am Handgelenk ergriff. „Keine Sorge, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass du mir folgen sollst, aber du brauchst ja anscheinend immer eine extra Einladung"
Anschließend zog er mich hinter sich her zu der Veranda auf der noch die restlichen Jungen saßen und ihre Zigaretten rauchten.
Wir schlängelten uns etwas durch sie hindurch bis wir es durch die Haustür geschafft hatten, sodass wir nun in einem Treppenhaus standen, was mindestens genauso schlimm aussah, wie das welches man durchqueren musste, wenn man zu Adrianos Wohnung wollte.

Auch der Geruch hatte sich nicht groß verändert. Vorsichtig steuerte ich nur hinter dem schwarzharrigen Jungen her, welcher bereits die erste Treppe in Angriff genommen hatte und anschließend vor einer der Türen halt machte, die zu den Wohnungen führte.
„Woher kennen sich die ganzen Leute eigentlich alle?", fragte ich leise, als ich die restlichen Stufen zu Adriano hochstieg, sodass ich nun neben ihm zum Stehen kam.

Es wirkte nämlich so, als würde Yaris Imania ebenfalls ziemlich gut kennen.
„Meistens durch das Drogengeschäft. In der Innenstadt ist es teuer zu lebe, genau wie in den gehobenen Vierteln, deswegen sammelt sich hier meistens alles, was sich das nicht leisten kann. Und viele steigen aus diesem Grund auch in das Drogengeschäft ein, um hier wegzukommen. Aber das ist meistens sehr schwer. Eher rutschst du nur noch mehr herein"

„Also wie bei dir?", hakte ich vorsichtig nach, worauf er leicht den Kopf abwog. „Ja, so in etwa, wobei ich es eigentlich nie darauf angelegt hatte hier wegzukommen. Ich hab hier Freunde und so lange das Geld stimmt ist alles gut"
„Aber so ein richtiger Job wäre doch irgendwie besser oder? Ich meine deine kleine Schwester wird nicht anders aufwachsen als du, oder? Und ich frag mich wie schön so eine Kindheit ist mit Drogen"

„Ich weiß, aber das hier ist ein wie ein Schwarzesloch und entwischen ist unmöglich. Es wird dich immer einholen, egal wie weit du weg bist. Wenn es alles so einfach wäre, dann würden hier wahrscheinlich auch nicht so eine große Anzahl an Menschen leben"

Damit hatte er eindeutig recht gehabt und wahrscheinlich malte ich mir die ganze Sache auch einfacher aus, als sie wirklich war, weil ich es nicht anders gewöhnt war. Schließlich hatte ich das Glück gehabt mit einer Familie aufzuwachsen, die mich liebte und mir alles bieten konnte. Von einer guten Ausblidung bis zu einem Dach über dem Kopf und einem vollen Kühlschrank sowie einmal im Jahr ein schicken Familienurlaub.

Adriano dagegen war auf sich allein gestellt mit wahrscheinlich deutlich weniger als ich auf der Hand. Na klar, war so einiges schwerer. Insbesondere wenn man dazu noch ins Drogengeschäft mit verwickelt war.

Das laute Klingeln, welches ertönte, als Adriano seine Finger auf die Klingel legte, die an der Haustür befestigt war, riss mich aus den Gedanken und ließ mich etwas zusammenzucken.
Kurz darauf konnte man auch schon mehrer Schritte hören sowie ein glücklich kreischende Mädchenstimme.
Anschließend wurde die Haustür geöffnet und das kleine Mädchen kam herausgeschossen, welches ich schon vor wenigen Tagen hatte kennenlernen dürfen und schlang ihre Arme um ihren Bruder, wobei sie jedoch eher seine Beine umarmte.

Auch Adriano schmunzelte etwas und tätschelte seiner Schwester behutsam den Rücken.
Dafür stand nun aber ebenfalls ein weiteres Mädchen im Türrahmen. Sie hatte ihre dunklen Haare in lange Braids geflochten und nun einen etwas dunkleren Blick im Gesicht.
Sie war wirklich hübsch, dass musste man sagen, auch wenn ihr dunkler Blick gerade die Sitaution etwas zerstörte.

Dabei bemerkte ich mehrmals, wie ihre braunen Knopfaugen über mich huschten und ich mir irgendwie wünschte doch unten geblieben zu sein.
Anschließend kam sie auch schon einen Schritt auf Adriano zu und scheuerte ihm eine, worauf der Klatschter im Treppenhaus auch schon wiederhallte. Sofort konnte man sehen, wie sich auf seiner linken Wange ein roter Fleck ausbreitete.
„Ist das dein Ernst?", keifte sie ihn auch schon an, wobei ihre Augen mich ein paar weitere Male streiften.

„Du hattest mir gesagt, dass du mit deinen Kumpels feiern gehst. Stattdessen lädst du deine Schwester bei mir ab, damit ich Babysitter spielen kann und du in der Zeit andere Mädchen flach legst. Verarschen kann ich mich auch selbst"

Abermals machte sie einen Schritt auf ihn zu, worauf ich spürte, wie Adriano etwas in mein Ohr wisperte.
„Geh schon mal mit Lucia runter"

Dann schob er mir auch schon seine Schwester hin. Ohne groß zu zögern, ergriff ich die Hand des kleinen Mädchen und lief mit ihr die Treppen herunter. Zu meinem Erstaunen weigerte sie sich gar nicht. Aber wahrscheinlich war sie es nicht anders gewöhnt von ihrem Bruder. Der hatte bestimmt schon öfter in solchen Situationen gesteckt bei denen seinen Schwester dann auch noch dabei sein durfte.

„Warum sind wir schon mal runter gegangen?", fragte mich das kleine Mädchen schließlich doch sobald wir aus der Haustür des großen Hauses gekommen waren. Mittlerweile hatte sich die Veranda mit den Jungen geleert, sodass wir nun alleine dort standen. Einzig und allein Yaris lehnte an eine der Mülltonnen und kam nun auf uns zu gelaufen, wobei er leicht grinste.

Anscheinend hatte er schon geahnt, was da oben passieren würde.
„Dein Bruder muss nur noch was mit Imania besprechen", antwortete ich ihr, worauf sich ihre Miene etwas verzog. „Warum das denn? Hat er irgendwas falsch gemacht"
Verbittert biss ich mir auf die Lippe. Wie sollte ich das bloß einem kleinen Mädchen erklären, was vielleicht gerade mal sieben Jahre alt war.

Yaris dagegen gab nur einen kleinen Lacher von sich, als er die Frage von Lucia hörte. Ich war ihm darauf einen wahrnenden Blick zu, bevor ich mich wieder zu dem kleinen Mädchen drehte.
„Ähm...hör zu. Ich denke du verstehst das noch nicht so genau, aber merk dir einfach, dass du wenn du groß bist am besten immer die Wahrheit sagst. Insbesondere, wenn du andere Leute um einen Gefallen bittest"

Yaris, der hinter mir stand und die Arme etwas vor der Brust verschränkt hatte, schmunzelte immer noch gehässig in sich hinein und murmelte nur etwas.
„Adriano halt. Der war schon immer ein Schlawiner"

Anschließend konnte man aber auch schon vernehmen, wie die Haustür vor uns quietschte und sich kurz darauf öffnete. Nun kam Adriano aus ihr heraus und nickte mir einmal zu, was anscheinend so viel wie danke hieß. Trotzdem entging mir dabei aber nicht der rote Fleck, der sich nun auch auf seiner rechten Wange abzeichnete.

„Wir können los. Das Meiste ist geklärt", vernahm ich ihn sagen, während er die wenigen Stufen zu uns herunter gelaufen kam.

Hey hey neues Kapitel. Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber momentan ist mein Fokus eher auf „Positano"
Aber danach geht es auch bei Playgirl weiter :)

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