In dem Moment, als ich ihn sah, wie er an den ganzen Kabeln angeschlossen war, bekam ich Tränen in den Augen. "Haechan... Was haben sie nur mit dir gemacht, hm?"
Eine kleine Träne verließ mein Auge.

Ohne zu Zögern setzte ich mich an die Bettkante. Ich nahm seine Hand und meine andere legte ich auf seine Wange.

"Ich bin wieder da. Hast du mich vermisst? Ich hoffe auf jeden Fall.
Weißt du, ich verdiene dich nicht. Du liegst im Krankenhaus - wegen mir - und ich trau mich nicht mal zu kommen. Aber bitte versteh mich... es wurde mir zu viel.

Du warst einfach weg. Es hätte so viel mehr passieren können. Ich hätte dich  für immer verlieren können. Du liegst im Koma, Haechan, es könnte so viel mehr passieren."

Wie auf Knopfdruck fing ich an zu weinen.

"Vielleicht wäre ich jetzt dort, wo du bist.
Ich wünschte es wäre so.
Ich würde lieber sterben wollen, als dass du Schmerzen hast. Du hattest doch so viele Träume... Wir hatten so viele Träume.

Haechan ich weiß du hörst mich. Und es tut mir so so leid. Wirklich.
Aber ja. Um deine Frage zu beantworten:

Natürlich liebe ich dich. Mehr als alles andere. Ich sollte die Person sein, die leidet. Nicht du.
Du.. du sollst der glücklichste Mensch auf Erden sein.

Egal wie viel ich darunter leiden müsste. Ich möchte doch nur mein Haechan - meine Sonne - mein Lebenssinn wieder haben."

Ich schluchzte. "Oh man.. ich konnte sowas noch nie, weißt du? Ich bin nicht gut mit Worten. Ich möchte dir nicht nur sagen dass ich dich liebe.

Ich möchte es dir zeigen. Dir beweisen. Dich durchknuddeln bis du keine Luft mehr kriegst, deinen Duft einatmen bis ich nicht mehr rieche, ich möchte dir Küsschen geben, bis meine Lippen austrocknen.

Ich möchte dich lieben, ich möchte dich lieben bis zu meinem letzten Atemzug. Sogar mehr als das. Haechan ich brauche dich.
Sehr sogar. Mehr als alles andere.

Ich glaube an dich. Du bist stark. Du wirst ganz bald wieder in meinen Armen sein - wir werden singen und tanzen.
Wie früher. Komm einfach wieder zurück. Glaub an dich. An uns. Bitte..."

Ich legte mich neben ihn hin.
"Als du in jener Nacht mir diese Frage gestellt hast... ich wollte ja sagen. Ich wollte das mehr als alles andere. Aber ich hatte Angst.
Ich war geschockt... ich war einfach ein Feigling.

Falls du jemals wieder aufwachen solltest - was auf jeden Fall passieren wird - möchte ich dass wir alles vergessen. Der Unfall ist nie passiert. Nur noch unsere Liebe füreinander ist das wesentliche.

Ich möchte dich einfach wieder bei mir haben."

Ich merkte, dass Haechan im 'Schlaf' eine Träne verlor. Er hatte alles mitbekommen.
Mein Baby spürte meine Anwesenheit!

"Haechannie, bitte versuch meine Hand zu drücken. Auch wenn's nur ganz leicht ist. Es ist hart, aber ich glaube an dich. Komm schon. Du schaffst das. Mein Junge schafft alles."

Auf meiner Hand spürte ich einen ganz leichten Druck. "Baby!" Ich quietschte laut und versuchte ihn zu umarmen.
"Ich bin so so so stolz auf dich."

Ich war erschöpft. Und langsam bekam ich Hunger. Ich wollte aufstehen doch Haechan hielt meine Hand. Diesmal fester. Ich drehte mich zu ihm und konnte nicht fassen was ich da sah.

Er hatte seine Augen aufgeschlossen.
Wie müde er aussah... So fertig, obwohl er seit Wochen schläft.

"Haechan..", flüsterte ich und setzte mich wieder auf die Bettkante. Mit beiden meiner Hände nahm ich seine kleine Hand, die wie für meine geschaffen war, und legte sie in meine. Ich beugte mich vor und drückte ihm ein Kuss auf die Stern.

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