Kapitel 1

5.1K 195 6
                                    

Ein weiterer Tag brach heran. Die Vögel zwitscherten vergnügt, und die Sonne strahlte mit den Bewohnern um die Wette. Luna, die grade auf dem Weg zu ihrer Arbeit war, hatte allerdings nicht so gute Laune. Sie rannte so schnell sie konnte, und ihr rotes Haar flog im Wind. Wenn sie sich nicht beeilte, würde sie zu spät kommen. Dabei versuchte sie noch den bitteren Geschmack von ihrem Frühstück los zu werden.
Völlg außer Atem blieb sie vor einer Türe stehen. Sie zupfte ihre schwarze Lederjacke und ihr grünes Top, welches darunter zum vor scheinen kam, zurecht. Dasselbe machte sie mit ihrer Jeans, auf der sie einen Gürtel mit Strasssteinen trug. Sie drehte ihre Kette, welche die Form eines Kreuzes hatte, noch nach vorne und betrat die Bar. Von allen Seiten wurde sie freudig begrüßt. Lächelnd stellte sie sich hinter die Theke und begann ihre Arbeit.
Am Abend betraten zwielichtige Leute die Bar. Sie tranken eine Menge und fingen an, die anderen Gäste zu belästigen. Luna wollte sich das nicht mit ansehen, denn diese Männer schadeten eindeutig dem Ruf der Bar. Selbstbewusst schritt sie auf den Braun haarigen Fettsack zu und tippte ihn auf die Schulter.
"Entschuldigung, aber ich würde sie und ihr Begleiter bitten, die Bar zu verlassen. Sie haben genug getrunken und die anderen Gäste fühlen sich belästigt." gab sie selbstsicher von sich. Ihre türkisen Augen musterten ihn misstrauisch, schließlich konnte er jeden Moment wütend werden. Er musterte sie von oben bis unten und setzte ein lächeln auf.
"Hey hast du nicht Lust, dich zu uns zu setzen und einen mit uns zu Trinken Süße?" fragte er sie, wobei sie eindeutig den Alkohol riechen konnte. Leicht angewidert versuchte sie es ein letztes mal auf die höfliche Art.
"Ich bitte sie zum letzten mal Sir. Verlassen sie sofort die Bar." Zwar ging es ihr gegen den Strich, höflich sein zu müssen, aber sie wollte ihren Job ja gut machen.
"Komm her." sagte der Angesprochene immer noch grinsend. Als er sie dann auch noch am Arm packte, riss ihr endgültig der Geduldsfaden. Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, was ihr die Aufmerksamkeit der kompletten Bar einbrachte.
"So du Fettsack! Entweder verpisst du dich jetzt mitsamt deinen Begleitern freiwillig aus der Bar, oder ich werde persönlich dafür sorgen, dass du es tust!" gab sie genervt von sich. Der Dicke sah sie ernst an.
"Hast du mich grade Fett genannt?" fragte er mit zitternder Stimme.
"Ja und jetzt raus hier!" gab sie gereizt von sich.
"Wie kannst du es wagen?!" rief er und packte sie unsanft am Hals. Dann schmiss er sie gegen einen Tisch, der durchbrach, als die rot haarige dort aufprallte. Schnell stand sie wieder auf und hielt sich den schmerzenden Kopf. Als sie ihre Hand besah, sah sie das Blut, welches aus einer Platzwunde floss. Luna funkelte ihn wütend an und ging auf ihn zu. Sie trat ihm in seine Weichteile, was ihn schmerzerfüllt aufschreien ließ. Seine Begleiter hatten sich unter dem wütenden Blick von ihr aus dem Staub gemacht. Sie packte den dicken am Arm und zerrte ihn angestrengt aus der Bar. Draußen angekommen ließ sie ihn mitten auf dem Weg liegen und wollte grade wieder die Bar betreten, als der Typ sich wieder erhob. Sie drehte sich um, um ihn zu sagen, dass er sich jetzt schnell verpissen sollte, als sie die Augen weit aufriss. Sie starrte geradewegs in den Lauf einer Waffe.
"Und, was willst du jetzt machen?" fragte er böse. Die Leute waren aus der Bar gekommen, und sahen sich die Szene entsetzt an. Sie konnten dem jungen Mädchen nicht helfen.
"Ich mache nur meinen Job. Und dazu gehört auch, besoffene Leute, die die Gäste belästigen, vor die Tür zu setzen. Also nimms nicht so persönlich." sagte sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Sie hatte eine riesen Angst, jedoch wollte sie es nicht zeigen. Sie hatte sich nie anmerken lassen, was sie grade fühlte, denn das brachte einem nur Probleme ein. Gebannt sah sie auf den Lauf der Pistole. Würde er abdrücken? Würde ihr Leben jetzt und hier enden? Jemand fing an zu schreien und der dicke erschrak sich, woraufhin sich ein Schuss löste und ihre Brust traf. Geschockt stand Luna da. Sie wartete auf den Schmerz, der jedoch nicht kam.
"Luna ist ein Monster!" schrie ein Mädchen in ihrem Alter. Sie sah das Mädchen an. Es war ihre Freundin Momo, die Luna nur entsetzt anstarrte. Auch der Rest sah Luna geschockt an und entfernte sich immer mehr von ihr. Sie sah auf ihre Brust, an der eigentlich eine klaffende Wunde hätte sein müssen. Doch stattdessen sah sie lila Flammen, die sich nun auf ihrem ganzen Körper ausbreitete. Die Menschen fingen an zu schreien und ergriffen panisch die Flucht. Auch Luna schrie und versuchte, die Flammen zu löschen. Ihr Puls raste und als sie merkte, dass die lila Flammen nicht heiß waren starrte sie ungläubig auf ihre kleinen, zierlichen Hände. Die Flammen berührten ihren Körper nicht nur, sie waren eins mit ihr. Tränen liefen ihre Wangen runter und panisch lief sie nach Hause.

Das alles ist nun zwei Jahre her. Mittlerweile ist Luna 18 und ihr Leben war nie wieder so, wie es vor dem Vorfall war. Sie war eine Außenseiterin, ihre Freunde hatten sich von ihr abgewendet. Ebenso wie die Dorfbewohner. Sie und ihre Mutter wurden verstoßen, beide hatten ihren Job verloren und lebten nun abseits des Dorfes.

Sunrise ( One piece FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt