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Kate grinste die ganze Zeit über.

„Kate hör auf damit. Du weißt ganz genau, dass ich einen Freund habe.",sagte ich und verdrehte die Augen.

„Naund. Es ist doch total offensichtlich dass David mit dir Zeit verbringen wollte. Du bist auch noch auf seine billige Lüge reingefallen.", sagte sie dann.
Ich seufzte.
Woher sollte ich denn wissen, dass er so etwas macht? Und vorallem hatte er mich ja mit James gesehen. Das war ja so was von egoistisch wenn das jetzt wirklich wahr sein sollte.

„Außerdem, nur weil du einen Freund hast, heißt es ja nicht dass ihr mit David gute Arbeitskollegen sein könnt. Ihr könnt ja eigentlich nur gute Freunde sein. Mein Gott, vielleicht will er ja nur gut mir dir sein, weil du eben so gut bist.", redete Sie dann weiter.

„Hör doch auf. Eine Freundschaft zwischen Mann und Frau geht niemals gut aus. Entweder sie verlieben sich ineinander, oder wenn sie einen Partner haben, wird der Partner dann zu sehr eifersüchtig oder so.", meinte ich dann.
Ich wusste, dass Kate nicht so dachte wie ich. Sie besaß nämlich viele männliche Freunde. Aber glaubt mir, jeder Blinde würde sehen, dass die ganzen männlichen Freunde was von ihr wollten. Das weiß Kate auch selber, aber Sie sagte nie etwas. Versuchte einer mal den Schritt und wollte ihr näher kommen, ging Kate einen Schritt zurück. Das  war Sie nun mal. Ich kannte Sie schon lange. Wir hatten die Ausbildung zusammen angefangen und ich wusste, wie Sie drauf war. Kate war wie ein offenes Buch. Sie hatte keine Gehmeinisse und nahm kein Blatt vor den Mund.
Ich dagegen war eher sehr leise. Außer mit Leuten, mit denen ich mich wirklich sehr sehr gut verstand. Das waren eigentlich bis vor kurzen wie schon erwähnt Kate und dann James. Okay, neben James war ich eigentlich noch nie so offen. Ich wollte ihn nie so erschrecken. Das würde nicht passen. Denn er war nicht so , wie ich.  Ich muss sagen, dass mich James ziemlich verändert hatte.
Eigentlich war ich eine Person, die nicht wusste was Sie wollte. Ich konnte nie eigene Entscheidungen treffen. Während er schon jede Minute seinens Leben geplant hatte und wusste, was er nach 10 Jahren alles will. Er war ein sehr strukturierter Mensch.
Irgendwann lernte ich von ihm, dass man das Leben planen musste um Erfolgreich zu sein. Erfolgreich im Berufsleben zumindest. Und er hatte Recht. Seitdem ich James  kenne, hatte ich mich so ziemlich geändert. Ich wurde reifer, selbstbewusster und lernte das man manchmal auf niemand anderes zählen konnte als auf sich selbst. Klingt hart, war aber so. Nachdem ich James kennen lernte, wurde ich befördert. Leider erkannte ich dann, dass viele wirklich nicht wussten, was Freude für jemand anderes ist. Sie waren alle neidisch, was ich einfach nicht verstehen konnte. Ich war immernoch ich und ich war nicht abgehoben oder sonst was. Als unser vorheriger Teamleiter befördert worden ist, war ich die einzige die sich für ihn freute. Ich backte ihm einen Kuchen, legte ein gutes Wort für ihn ein. Aber die anderen machten da nicht mit. So waren sie hier nun mal.
Vielleicht hatte es David ja durchschaut. Wir waren hier kein Team, wir waren eigentlich Konkurrenten. Das fand ich sehr schade.
Das ist der Grund, wieso ich mit niemanden mehr redete. Gut, ich meine die anderen hatten zuerst einen Rückzieher gemacht, aber das war mir egal. Ich konzentrierte mich auf die Arbeit.
Das mit Kate und mir ist eine etwas andere Geschichte. Sie freute sich eigentlich für mich. War auch nicht neidisch oder so. Aber nach meiner Beförderung, hatte ich ein eigenes Büro und ich hatte viel mehr zutun als Kate. Das war dann oftmals so, dass ich manchmal die Mittagspausede durcharbeitete und Kate dann somit mit anderen abhing. Irgendwann verloren wir uns dann total aus den Augen und Sie hatte dann hier ihre eigenen Freunde.
Ich hatte niemanden.

Kate nahm einen Schluck von ihrem Eistee ohne Zucker.  Wir beide tranken eigentlich nur Getränke ohne Zucker. Kate achtete aber mehr als ich auf ihre Figur.

„Weißt du Pam, das geht schon. Man darf es mit der Freundschaft nicht übertreiben. Mann ist Mann und Frau ist Frau. Das vergessen die meisten."

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