Francesca

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📍Rom, Italien
           vor 5 Jahren..

Da lag er nun unter einer dunkelroten Blutlache. Meine große Liebe. Seine braunen Augen starrten regungslos die Decke an. Kein Puls, kein Herzschlag. Mein Vater stand mir gegenüber, mit der Pistole in der Hand.
„Du hast ihn umgebracht!", schrie ich durch die Wohnung. Meine Augen fixierten seinen Körper. Ich konnte nicht den Blick von ihm ablassen. Tränen füllten sich in meinen Augen. Mein Vater, immer noch ohne ein Wort gesagt zu haben, legte die Pistole aus der Hand und lief zu ihm. Ich brach aus meiner Starre.
„Du fasst ihn nicht an!", drohte ich ihm und stellte mich schützend vor meiner Liebe. Ich schubste mein Vater weg. „Wie konntest du nur?"
„Wie konntest du nur, Francesca?"
Es ist das erste was er gesagt hat seitdem wir hier stehen. Ohne darauf einzugehen, bückte ich mich über Pablo. Ich umklammerte zittrig seine Hand. Eiskalt. Ich schluchzte und hielt mir den Mund zu.
„Das ist alles meine Schuld. Ich hätte dich nicht herbeten sollen. Ich hätte mit dir fliehen sollen, nach Spanien so wie du es wolltest."
Ich schloss seine Augen und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Ich lehnte meine Wange an ihm.

Pablo und ich wir waren heimlich zusammen und haben vorgehabt heute unseren Eltern davon zu erzählen. Leider kam er zu früh zu mir sodass unser Plan aufging und ich nicht in der Lage war mit meinem Vater zu reden.
Mein Vater, Julio Cauviglia, ist einer der meist gefürchtetsten Männer Rom's. Und ich bin die jüngste und einzigste Tochter die er hat, neben drei Brüdern. Der Grund warum mein Vater Pablo erschossen hat ist der, das wir uns liebten. Leider ist Pablo der Sohn von Martina Gomez, eine alte Rivalin meines Vaters. Natürlich sehen das die Leute nicht gerne, das eine Cauviglia mit einem Gomez was zu tun hat. So übernahm mein Vater selbst die Entscheidung und tötete meine erste Liebe.

„Steh auf mein Kind, er ist tot.", sagte mein Vater zu mir. Ich hörte die Schritte seiner Stiefel, die langsam auf mich zu kamen.
„Komm bloß nicht näher. Er ist tot weil du ihn umgebracht hast."
„Er ist ein Gomez, Francesca."
Vor Wut stand ich blitzschnell auf und griff nach der Pistole, die mein Vater achtlos auf die Kommode gelegt hatte. Ich zielte auf mein Vater.
„Und ich bin eine Cauviglia, leg dich besser nicht mit mir an."
Mein Vater lachte.
„Mein Schatz du weißt doch gar nicht was du da tust. Du hälst das erste mal eine Pistole in der Hand."
Ich zielte die Waffe auf den Boden und schoss. Ein lauter Knall ertönte und ich zuckte nicht einmal zusammen. Ich raste vor Wut. Die Waffe zielte ich wieder auf mein Vater.
„Der Nächste wird ein Volltreffer."
Mein Vater und ich starrten uns an. Unsere Augen bohrten sich regelrecht durch den Körper des anderen.
„Francesca wenn du unbedingt einen haben willst dann such doch einen aus mit denen wir verhandeln. Die Martinez Familie ist nett."
„Du verstehst das nicht Vater. Es geht nicht darum jemanden zu haben. Du hast mir jemanden genommen den ich sehr geliebt habe! Er wollte mit dir reden, er wollte um meine Hand anhalten, wir hatten Pläne!"
Meine Stimme wird lauter und schriller. Die Tränen flossen nur meine Wangen hinunter.
„Er hat für mich gekämpft.", fügte ich leise hinzu.
„Das war kein Kämpfen.", mein Vater schnaubte. „Er hat sich gefürchtet und traf dich nachts heimlich im Hinterhof. Sowas ist kein Mann."
„Er ist mehr Mann als du es je sein wirst, Vater."
Ich hielt die Waffe zielgerichtet auf mein Vater. Meine Hände taten schon weh doch das war mir egal. Mein Finger war am Abzug.
„Du würdest nicht abdrücken.", sagte er ruhig. Ich schaute hinunter auf Pablo, der immer noch auf den Boden lag und tot ist. Die Augen geschlossen, die Hände an der Seite und die Kugel in der Brust. Ich fing an zu weinen. Tränen rollten mir die Wange hinunter. Unkontrolliert und voller Wut schaute ich wieder hoch zu meinem Vater.
„Du hast mir alles genommen!", schrie ich bevor ich auf den Abzug der Pistole drückte.

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Falls Rechtschreibfehler auftauchen, tut es mir leid. Viel Spaß beim Lesen!😘

Diego & Francesca - a Bonnie&Clyde Story Where stories live. Discover now