Prolog

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Aus der Ferne ertönten die Glockenschläge der Kirche und die jubelnd Menschen waren kaum zu überhören. Dieser Tag war wie ein Wunder für das kleine Land. Nach all den Jahren wurde endlich eine Thronfolgerin geboren. Prinzessin Aimee-Felice von Ivry war das erhoffte Wunder. So wurde ihre Geburt auch gebührend gefeiert. Von überall reisten die Menschen zum Palast, um in ein paar Tagen zum ersten Mal die Prinzessin zu sehen.

Niemand war stolzer an diesem Tag wie König Philippe. Lange musste er warten, aber seine wundervolle Frau und Königin hat ihm endlich ein Kind geboren. Er wusste, dass sein Land zerrissen war und er hoffte das seine kleine Prinzessin, die neue Hoffnung ist, die ihm versprochen wurde. Das Königreich brauchte einen Wandel und dies würde es bekommen sobald die Prinzessin den Thron besteigt. Doch dies würde noch einige Zeit dauern. Solange war er an der Macht und würde alles vorbereiten.

"Eure Majestät, die Königin wünscht sie zu sehen" "Danke General Thoben, Ich komme sofort." General Thoben war seit Jahren ein enger Vertrauter der Königsfamilie. Der König und er wuchsen zusammen auf. Und niemanden vertraute der König mehr als ihm. Abgesehen von seiner Frau. Er eilte die Gänge im Palast entlang zur Krankenstation. Die Geburt war schon einige Stunden her und kurz nach der Geburt wurde er rausgeworfen, da es der Königin nicht gut ging.

Als er an der Krankenstation ankam, schauten ihn bereits einige Angestellte an und knicksten schnell. Er konnte dennoch die traurigen Blicke sehen. Was war geschehen? Er wurde eiliger und stürmte in den Raum. Und dort lag sie. Blass, erschlafft und nicht atmend. Sein über alles geliebte Frau. Sein ein und alles. Er blieb stehen, rang nach Atem und bemühte sich nicht in Tränen auszubrechen. Nicht hier vor all den Angestellten. Die Hebamme kam auf ihn zu, mit Tränen in den Augen. "Eure Majestät, es tut mir schrecklich Leid. Wir konnten nichts tun. Die Königin hat die Geburt sehr geschwächt und vor wenigen Minuten ist sie verstorben." Er schaute auf, rang immer noch nach Atmen und fragte leise, "und die Prinzessin?" Die Hebamme schaute ihn an, drehte sich um und ging auf ein kleines Bett zu. Sie hob die Prinzessin hoch und ging auf den König zu. " Der Prinzessin geht es gut. Sie hat die Geburt überstanden.", mit diesen Worten reichte sie ihm die Prinzessin und verabschiedet sich leise. Somit war er alleine. Alleine mit seiner toten Ehefrau und seiner Tochter.

Als er die Türen zuschlagen hörte, sackte er auf seine Knie, drückte sein Neugeborenes an seine Brust und fing an zu schluchzen. Der heutige Tag würde ihn immer an zwei Dinge erinnern. An den Schmerz und an die Freude. Und so saß er lange dort und weinte, während seine Tochter in seinen Armen lag.

Ivry - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt