Dramione 39 (anders)

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Ihre kalten Augen durchforsteten den Raum. Hunderte von Todessern knieten vor ihrem Vater, nur sie nicht. Sie stand an der Wand mit verschränkten Armen, jederzeit bereit sich zu verteidigen oder auszuteilen. „So.", zischelte der Lord. „Ich bin zurück." Sie sah zu ihm, um ihm zuzuhören. Sie biss sich auf die Lippe. Er war zurück und hatte bereits jetzt ganze Arbeit geleistet. Er hatte Diggory getötet und einige Mitglieder des Ordens wie sie mitbekommen hatte. Sie sah interessiert dabei zu wie er Aufgaben verteilte, als ihr Herz stehenblieb. „Lucius.", zischte er und der Blonde erhob sich leicht. „Ja Meister?" Die anderen waren, nachdem sie ihre Aufgaben erhielten, entlassen worden und verschwunden. Nur noch die Herrschaften Malfoy und Zabini, inklusive Blaise waren noch da. „Wo ist denn Draco?", seine Stimme war unterschwellig drohend. „Er ist verhindert Herr.", Lucius Stimme zitterte und sie wusste genau, dass er seinen Sohn im Stillen verfluchte. Sie biss sich auf die Lippe, sie wusste was nun kommen würde und sie wusste, dass sie es verhindern musste. „Soso.", zischte der dunkle Lord und drehte seinen Zauberstab in seiner knochigen Hand. „Gut, richte ihm aus, dass er das dunkle Mal annehmen wird." Stille. Ihr Herz hämmerte unnatürlich schnell gegen ihre Rippen, während es sich schmerzhaft zusammenzog. „Er wird Todesser nach Hogwarts schleusen und Dumbledore umbringen." Das schafft er nicht! Es war das erste was ihren Kopf durchflog. Panik durchfloss ihren Körper und sie beschloss etwas. „Daddy.", ihre Stimme klang verletzt. Sie stieß sich von der Wand ab und stolzierte hoheitsvoll auf ihren Vater zu. „Hermine, mein Kind.", grinste dieser. „Du willst Draco diesen Auftrag geben und deiner Tochter vorenthalten, der beste und angesehenste Todesser zu werden?", sie klang anklagend und sein Blick wurde nachdenklich. „Lass mich diese Aufgaben erledigen Daddy und mache Draco erst nach der Schule zu einem von uns. Nicht, dass er übermütig wird!" Ihr Grinsen wurde breiter und auch das ihres Vaters. „So sei es!" Noch am selben Tag bekam sie das dunkle Mal. „Mine!", hörte sie Blaise Stimme und der Dunkelhäutige kam auf sie zu. „Warum hast du das getan?", fragte er besorgt. Auch seine Augen strahlten nur so vor Sorge. „Ich konnte es doch nicht zulassen Blaise.", hauchte sie, „Er hätte versagt, wäre bestraft und im schlimmsten Fall getötet worden!" Seine dunklen Augen starrten in ihre: „Aber du wirst zerbrechen." Sie lächelte und eine letzte Träne verließ ihren Augenwinkel. „Lieber ich als er."

In Hogwarts versuchte sie so gut wie möglich ihre Identität zu verstecken, doch ihre Beliebtheit stieg immer weiter an, gerade durch ihre plötzliche Myteriösität(?). Sie hatte Harry sofort alles erzählt; ihre Beweggründe und ihre Aufgaben. Er war geschockt gewesen, hatte aber verstanden. Zusammen waren sie bei Dumbledore gewesen, der meinte, dass es okay sei. Er würde sowieso bald sterben. Harry hatte ihr aufmunternd zugelächelt und ihr geschworen, dass es nichts zwischen ihnen ändere, er wusste, dass sie gut war. Sie hatte es immer wieder bewiesen. Es war Balsam für ihr Herz, dass durch Draco immer mehr gebrochen wurde. Draco. Er stieß sie immer mehr von sich weg, redete nicht mehr mit ihr, blockte sie ab und schickte ihr hin und wieder verachtende Blicke. Mittlerweile begann sie zu akzeptieren, dass er sie schlichtweg nicht mehr mochte und sie akzeptierte es. Sie akzeptierte seine Ablehnung und sie akzeptierte wie glücklich er mit Astoria Greengrass war. Wieder einmal wie in letzter Zeit so oft schritt sie durch die Gänge, auf den Weg in den Raum der Wünsche, in ihrer Hand ein grüner Apfel, den sie immer wieder hochwarf und wieder auffing. Ihr Vater hatte Bellatrix und Co aus Askaban geholt und wartete sehnlichst auf ihren Erfolg, der bald kommen würde. Sie atmete tief durch. Morgen würde ein Contest stattfinden, morgen würde sie Dumbledore töten. Sie zerdrückte den Apfel und beschloss einfach üben zu gehen, anstatt zu dem längst wieder funktionierenden Verschwindekabinett.

Am nächsten Tag stand sie lustlos auf und zog sich einen schwarzen Anzug an, den sie jetzt täglich trug. Lächelnd kamen Ginny und Blaise ihr entgegen, sie wussten von ihren Gefühlen und waren für sie da. Sie waren sogar ohne ihr Wissen den Todessern beigetreten, was sie entsetzt hatte. Selbst Ginny! Aber sie war so dankbar für ihre drei Anker. „Bist du aufgeregt?", fragte Ginny, da sie wusste mit wem und was für ein Lied sie singen würde. Sie schüttelte den Kopf und Blaise grinste: „Natürlich ist sie es nicht. Ist doch auch voll schnuppe! Egal wie sie singen wird, jeder wird ihr zujubeln, weil alle sie lieben." Sie schnaubte und aß ihren Apfel, bevor sie mit den anderen Teilnehmern verschwand.

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