Wieso er?

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Hey Leute, diese Fanfiction ist momentan in Überarbeitung und es kann vorkommen, dass die einzelnen Kapitel und Handlungsstränge nicht ganz übereinstimmen. Doch da ich diese Story vor drei Jahren geschrieben habe, hat sie ein paar Veränderungen echt nötig. Da sich mein Schreibstiel über die Zeit verbessert hat, hoffe ich das euch die Story am Ende genau so zufrieden stellt wie mich.

Was bedeutet Krieg und was hat man von Frieden? Diese Frage stellt man sich erst dann, wenn man den Krieg am eigenen Leib erfahren hat. Der Frieden nach dem Krieg wird sich niemals wieder so friedlich anfühlen wie zuvor. Familien brechen auseinander, da sich jeder anders mit dem Verlust geliebter Menschen auseinandersetzt. Irgendwann finden sie Frieden in dem Leben nach dem Krieg, doch der Weg dorthin ist beschwerlich und muss erst bewältigt werden. Der Krieg führt den Menschen vor Augen, was wirklich wichtig ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Freunde, Familienmitglieder oder Mitschüler wechseln die Seite, da sie von der Macht der jeweils anderen Seite angezogen werden. Ein Kind welches von Geburt an manipuliert und beherrscht wird, hat nie die Möglichkeit aus dem tradierten Umfeld heraus zu kommen, um weitere Seiten des Lebens kennen zu lernen. Der Krieg hat die Macht alles zu ändern und aus dem gewohnten Umfeld ein völlig fremdes zu erschaffen...

Harrys Stirn schlägt in regelmäßigem Takt des Zuges gegen die kalte Fensterscheibe. Er schläft tief und fest. Mit gedämpfter Stimme unterhalten sich Ron, Hermione, Ginny und Neville über das Bevorstehende. "Meint ihr, es wird sich anders anfühlen wieder in Hogwarts zu sein?" Neville kratzt sich an der Nase und schaut nachdenklich nach draußen, obwohl er durch den Nebel, der über der Landschaft hängt, nicht viel erkennen kann. "Ich gehe davon aus. Nachdem was sich alles ereignet hat", antwortet Ginny auf die Frage und erschaudert leicht, was keinem von ihnen entgeht.

Nachdem Harry dem Krieg ein Ende gesetzt hatte, indem er Voldemord tötete, ist nichts mehr so wie früher. Der Fuchsbau fühlt sich nicht mehr wie ein Rückzugsort an, seitdem Fred nicht mehr da ist. George kommt gar nicht mehr nach Hause, er sagt es sei kein Ort mehr für ihn. Molly und Ginny vermuten, dass ihn die Erinnerungen und Geschehnisse immer wieder einholen. Schon seit mehreren Wochen haben sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen; er  treibt sich überall und nirgends herum. Sie alle hatten die Monate nach dem Krieg im und am Fuchsbau gewohnt um sich gegenseitig bei zu stehen und zu helfen wo sie nur konnten. "Wie gut das Harry jetzt schläft, er hatte keine einzige ruhige Nacht. Er wird ständig von Albträumen geplagt. Immerhin kann Voldemord die nicht mehr kontrollieren", seufzt Ginny und ihre Augen ruhen auf dem schlafenden Körper ihres Freundes. Ron, der neben Hermione sitzt, schaut auf seine Uhr: "Der Zeit zu folge müssten wir in zwei bis drei Stunden vor Ort sein." Sie fahren weiter und langsam wird es dunkel. Zwischenzeitlich ist Harry wach geworden, trägt jedoch nicht viel zum Gespräch bei. Man sieht ihm deutlich an, dass der Sieg über das Böse nicht das Happy End ist. Jeder der Anwesenden im Abteil, wird von Albträumen geplagt und kämpft tagtäglich ums weitere Überleben nach dem Krieg.

Der Zug fährt in Hogsmeade in den Bahnhof ein, der jetzt nach dem Wiederaufbau etwas anders aussieht als zuvor.  "Ein paar Veränderungen sind nicht schlecht", stellt Ron fest, der dabei einen Stich in der Magengegend verspürt. Auch ihm fällt es überhaupt nicht leicht sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er wieder in die Mauern von Hogwarts zieht. Der Ort an dem sein Bruder getötet wurde. Er spürt plötzlich die altbekannte Wut in ihm hochkochen. Er hat gelernt sie zu unterdrücken doch jetzt brodelt sie wieder stark an der Oberfläche und er muss sich zusammen reißen um sie nicht heraus zu schreien. Hermione steht im Mädchen WC und betrachtet sich noch einmal im Spiegel. Der gewohnte schwarze Umhang, zusammen mit der Schuluniform ist nicht das, was ihr Unbehagen bereitet. Links über ihrer Brust ist das Schulsprecher Abzeichen aufgenäht. Ihr Blick bleibt noch einmal daran hängen, bevor sie noch einmal tief einatmet und die Toilette verlässt. Zusammen mit den anderen steigt sie aus dem Zug und steht auf dem Bahngleis von Hogsmeade.

In einem Brief, den sie vor ein paar Wochen von Professor McGonagall bekommen hat, wird sie darüber informiert, was sie in ihrem letzten Jahr auf der Schule erwartet. Es ist der Professorin nicht leicht gefallen aber sie weiß keinen, der besser für das Amt geeignet ist als Hermione. Über ihren männlichen Kollegen ist sie nicht ganz so euphorisch. Sie sieht ihn nicht mehr als Feind, aber ein Freund ist er auch nicht. Man kann sagen, sie kommen miteinander aus. Professor McGonagall, die mittlerweile die Schulleitung übernommen hat, ist sich sicher, mit den beiden als Schulsprecher die richtige Wahl getroffen zu haben. Doch Hermione weiß nicht so ganz was sie von der Sache halten soll, da sie keine Ahnung hat, wie sie Draco Malfoy gegenüber treten soll. Ihr einziger Gedanke ist nur "Wieso er?"

Wenn die Liebe flüstert (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt