Blick ins Buch

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Der Mann, der Susan gegenüber saß, klappte resigniert seinen Notizblock zu und legte ihn und den Stift zur Seite.

„Was haben wir alles versucht, Sie dazu zu bringen, sich zu öffnen, Susan?", fragte er mit weicher sonorer Stimme. „Nichts, aber auch rein gar nichts hat etwas bewirkt." Susan blickte schuldbewusst zu Boden.

„Bin ich ein hoffnungsloser Fall, Doc?" Der Psychiater dachte nach. Die junge Frau tat ihm leid. Mehr als es sonst der Fall war. Susan war auf einer Party, die über das Internet bekannt gegeben wurde, unter Alkohol gesetzt und dann von einer unbekannten Anzahl von Männern in übelster Weise bedrängt und misshandelt worden. War das dadurch erlittene Trauma an sich schon heftig, so hatte sie in der Zwischenzeit heftige Schuldgefühle entwickelt. Alles wäre nicht passiert, wenn sie nicht auf der Social-Media-Plattform online gewesen wäre, nicht das Posting angeklickt hätte, nicht zu der Party gefahren wäre, nicht dort so viel Alkohol getrunken und nicht ein so knappes Minikleid getragen hätte. Bis dahin konnte sie sich an einiges erinnern, was danach jedoch kam, lag völlig im Dunklen. Irgendjemand hatte sie am Morgen danach blutig in einem Park gefunden und in die Klinik gebracht, wo man sie wieder zusammengeflickt hatte. Ihre Wunden und Verletzungen hatte man behandeln können, ihre Seele nicht. Sie hatte sich einem Zugang von außen vollkommen verweigert und verschlossen. Man hatte ihr sehr gute Psychiater und Therapeuten an die Seite gestellt, die jedoch alle nichts erreichen konnten. Sanfte Elektroschocks und Hypnosen hatten sie nicht weiter gebracht. Psychopharmaka hatten ebenfalls versagt. Auch ihr jetziger Therapeut schien am Ende seines Lateins zu sein.

„Nichts ist hoffnungslos, Susan", meinte er. „Wir brauchen nur einen anderen Ansatz. Ich möchte etwas probieren. Wir treffen uns am Freitag um 18 Uhr am See-Aquarium, okay?"

Er blickte der jungen Frau nach, als sie zur Tür hinausging. Sie war das, was man gemeinhin als Hingucker bezeichnete. Ihre schlanke Figur, mit allen Attributen weiblicher Reize ausgestattet, das blonde Haar, das sie als modischen Bob trug, und das klassisch geschnittene Gesicht ließen Männerherzen höher schlagen. Sie hätte niemals zu dieser Party gehen dürfen. Sie war jung und relativ unerfahren, was das Leben als solches anging. Gefahren abzuschätzen schien noch nicht ihr Ding gewesen zu sein. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, war eine dumme Plattitüde, die hier allerdings ihre Berechtigung hatte. Viele hatten ihr das gesagt, Verwandte, Freundinnen, Bekannte. Das hatte dazu geführt, dass Susan einen Schuldkomplex entwickelt hatte, der ihre Seele noch mehr verschloss. Doc Marcus hoffte inständig, ihr helfen zu können. Er mochte die Frau und ihr Schicksal war ihm nicht gleichgültig. Sie war mehr für ihn als eine zahlende Patientin. So etwas wie sie hätte er sich als die Tochter gewünscht, die er nie gehabt hatte. Das Leben war verkorkst, wer sollte damit noch klarkommen können?

Susan ging den langen Korridor entlang zum Aufzug und fuhr hinunter zum Ausgang. Traurig bummelte sie über den belebten Boulevard. Sie mochte den älteren Herrn, der versuchte, ihr zu helfen, aber bislang gescheitert war. Wie alle anderen. Freitag, 18 Uhr am Aquarium, hatte er gesagt. Die Touristenattraktion schloss um diese Zeit. Was also sollte sie da? Sie ging zu ihrem Wagen und stieg ein. Unkonzentriert fuhr sie durch die Stadt zu dem Vorort, in dem sie lebte. Ihre Eltern hatten ihr einen schmucken Bungalow vererbt, in dem sie lebte. Sie hatte ihr Studium beendet, suchte allerdings nicht nach einem Job. Sie konnte dank der Erbschaft auch ohne Einkommen gut leben. Deshalb war sie viel unterwegs, auf Partys und eben dort, wo es meistens hoch herging. Sie kannte jeden Club, jede Bar und Party-Location in der Stadt und hatte reichlich Männerbekanntschaften gehabt. Doch seit dem Ereignis war alles wie abgeschnitten. Sie parkte den Wagen in der Einfahrt und ging ins Haus, wo sie sich im Wohnzimmer einfach auf die Couch fallen ließ. Wie war das damals gewesen? Konnte sie sich überhaupt noch an irgendwelche Lover erinnern, die sie mal gehabt hatte? So sehr sie in ihrem Gedächtnis suchte, es tauchten keine Bilder auf, kaum einer war ihr in Erinnerung geblieben. Doch, da gab es Tom. Er war ein sehr sanfter und einfühlsamer Mann gewesen und der Sex mit ihm hatte Spaß gemacht. Sie hatten unglaublich viel zusammen ausprobiert und es hatte ihr gefallen. Tom hatte sie nicht ein Mal unbefriedigt sein lassen. Ganz verhalten glomm ein Fünkchen Gefühl in ihr auf, das sie schon lange vermisst hatte. Sie konzentrierte sich jetzt mehr auf Tom, der ihr als einziger im Gedächtnis geblieben war. Sie versuchte, sich an den Sex mit ihm zu erinnern und spürte das Gefühl in sich stärker werden. Fast automatisch öffnete sie Bund und Reißverschluss ihrer Jeans und ließ ihre Hand hineinschlüpfen. Ihre Fingerspitzen glitten behutsam über ihre Vulva. Der Stoff des Slips war feucht. Sollte sie ...? Ihr Kitzler sagte ja, er war schon hart und steif. Und gerade richteten sich ihre Brustwarzen auf und wollten sie überreden, weiter zu machen. Susan war unschlüssig. Seit dem Vorfall auf der Party hatte sie keinen Höhepunkt mehr gehabt, hatte sich selbst nicht mehr angefasst und dort berührt. Sie erinnerte sich an all das Blut, das aus ihr herausgeflossen war. Ob das alles schon wieder verheilt war oder ob sie sich im Krankenhaus wiederfinden würde, wenn sie selbst Hand an sich legte? Oh, Tom, wenn du doch hier wärest, dachte sie. Ihre Schenkel spreizten sich wie von selbst, ihre Finger fuhren unter den Stoff des Slips und spielten mit ihren Schamlippen. Sie fühlte die Feuchtigkeit im Schritt, die Hitze in ihrer Vagina und das Verlangen dort einzudringen. Sie gab dem nach. Behutsam tasteten sich ihre Finger in die nasse, heiße Höhle, erkundeten das Terrain und fanden es heil und schmerzfrei. Sie glitten tiefer und außer einem wundervollen Gefühl bewirkten sie nichts Unangenehmes. Susan schloss ihre Augen, wünschte sich in Toms Arme und suchte nach Möglichkeiten, ihre sexuelle Lust noch zu steigern. Zwei Finger, dann drei wühlten sich tiefer in sie. Ein Finger fand ihren G-Punkt und laut keuchend erlebte Susan ihren ersten Orgasmus seit dem grässlichen Geschehen damals. Gott sei Dank, es funktioniert noch, stellte sie voller Erleichterung fest. Langsam ebbte das Gefühl ab. Schade. Sie hätte es gerne noch einmal gehabt. Sollte sie ...? Die Spielzeuge im Schlafzimmer ... Sie waren noch dort und warteten auf sie. Sie musste sicher sein, dass sie außer ihren Fingern noch etwas anderes in sich dulden konnte. Susann erhob sich und ging durch die Wohnung hinüber in ihr ganz persönliches Reich. Sie streifte Shirt und Jeans ab und betrachtete sich in dem großen Spiegel. Von den vielen blauen Flecken war längst nichts mehr zu sehen. Die Stellen, an denen sie genäht wurde, waren fast ohne sichtbare Narben verheilt. Wie es in ihr aussah, das würde sie bald erfahren. Sie öffnete die Schublade in ihrem Bettschränkchen und nahm die kleinen Helfer heraus, die ihr schon oft so viel Spaß bereitet hatten. Sie wählte den 20 Zentimeter langen Vibrator aus, schaltete ihn ein und ließ den summenden Luststab über ihre strammen Brüste tänzeln. Ihre Nippel fanden es gut, denn sie wurden augenblicklich hart und ihre Brustwarzen stellten sich auf. Auch als sie das Gerät tiefer führte, war es ein angenehmes Gefühl. Behutsam brachte sie ihn an die Stelle, wo er sich beweisen sollte. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 08, 2020 ⏰

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