26: "Aber, aber meine Liebe..."

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Seine Mutter nippte erneut an ihrem Kaffee und schaute ihn eindringlich an.

,,Du spielst aber nicht wieder nur, oder? Sie war wirklich süß, wie sie da stand und sich lächelnd vorgestellt hatte."

Bei den Worten fing sie an zu Lächeln und auch in Jeremy bildete sich ein breites Grinsen.

,,Nein, ich mag sie wirklich", beteuerte er und wurde sich gerade bewusst, dass es die Wahrheit war, auch wenn der Ausgangspunkt diese blöde Wette war.

,,Schön, das freut mich für dich."

Jeremy war erleichtert, dass seine Mutter Mara sympathisch fand, denn was gäbe es Schlimmeres, als wenn die eigene Mutter die Freundin nicht mochte.

,Was denkst du da gerade? Es kann dir doch egal sein, was deine Mutter über Mara denkt! Spätestens in zwei Monaten ist die Sache doch wieder abgehakt!', mischte sich seine innere Stimme in seine Gedanken ein.

,Ach, halt die Klappe!', dachte er und trank nun auch von seinem Kaffee.

Mara hatte Emma zu sich nach Hause bestellt und sich für das Wegdrücken entschuldigt. Sie hatte ihr alles erzählt, was Jeremy ihr gesagt hatte und Emma hatte sich mit ihr mitgefreut.

,,Ach, das ist alles so romantisch!", sagte sie und drückte Mara noch einmal fest.

,,Wann wollen wir wieder zusammen trainieren?"

Mara zuckte mit den Schultern.

,,Morgen vielleicht?"

,,Ja, das sollte passen. Ich schreibe Linus mal und frag nach."

Mara schmunzelte, denn sie hatte das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis auch Emma wieder einen Freund hatte. Linus tat ihr eindeutig gut und sie freute sich für ihre beste Freundin, denn die Sache mit Simon hatte sie wirklich verletzt.

,,Ich schreib Jeremy auch mal", sagte sie und tippte auf ihrem Handy rum.

Hey :) morgen nach dem Unterricht üben? Kuss, M.

Es dauerte nicht lange bis seine Antwort kam und auch Linus schrieb schnell zurück. Die beiden waren einverstanden und so waren sie für den nächsten Tag verabredet.

Am nächsten Nachmittag standen Emma und Mara an Emmas Auto und warteten auf die beiden Jungs. Terisha kam mal wieder mit ihrer Bande auf sie zu und alle wie sie da waren grinsten sich was zurecht.

,,Wenn du uns wieder nerven willst, kannst du gleich deinen Mund halten, deine Anwesenheit reicht schon."

Seit wann war Mara bitte so selbstbewusst und legte sich mit Terisha an?

"Aber, aber meine Liebe, nicht so vorlaut, "Dein Freund" hat es bestimmt nicht so gerne, wenn du so redest."

Warum sie die Worte in Anführungszeichen setzte, konnte Mara nicht verstehen, allerdings war sie sicherlich wieder so eifersüchtig und hatte einen Korb von IHREM FREUND bekommen. Bei dem Gedanken musste Mara wieder grinsen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah Jeremy aus der Ferne mit Linus im Schlepptau auf sie zukommen und seine finstere Miene sagte alles.

,,Sonst noch was?", stellte nun Emma die Frage und Terisha wusste offensichtlich nicht gleich, was sie sagen sollte, denn für einen Moment stand sie regungslos da.

,,Ja, ich weiß, dass..."

,,Terisha! Verpiss dich und lass die beiden in Ruhe!"

Grob packte Jeremy sie am Arm und zog sie beiseite. Was er zu ihr sagte, konnte Mara nicht verstehen, aber es schien nicht nett zu sein, denn Jeremy schaute Terisha böse an. Sie drehte sich noch einmal fies grinsend zu Mara und Emma, zog dann aber von dannen.

,,Kommt Mädels, wir gehen", sagte sie und ihre Mitläuferinnen hüpften ihre nach.

,,Hey", begrüßte Linus die beiden und Jeremy kam dazu.

,,Hallo meine Süße, alles in Ordnung?", fragte Jeremy und gab Mara einen liebevollen Kuss, der ihr Blut zum Kochen brachte.

,,Hi, ja, alles gut", erwiderte sie und begrüßte anschließend Linus.

Gemeinsam fuhren sie in Linus' Garage und übten. Mara und Jeremy wiederholten immer wieder die Schritte und Figuren und Emma zeigte Linus noch an einigen Stellen die richtigen Töne. Mara kam ganz schön ins Schwitzen, aber die Mühe lohnte sich, denn es fehlten nur noch am Ende für die letzten acht Takte ein paar Schritte, der Rest saß schon zu achtzig Prozent.

,,Super! Dann lass uns mal alle zusammen durchgehen, was wir schon haben", sagte Mara und klatschte euphorisch in die Hände. Emma drehte die Musik auf und Jeremy und Emma stellten sich in Position. Sie drückte auf Play und das Lied begann...


Abends lag Mara lange wach im Bett und ließ den Tag Revue passieren. Sie lächelte, als sie daran dachte, wie gut Jeremy sich angestellt hatte und auch Emma und Linus sangen schon fast alles perfekt zusammen. Sie waren eine super Vierer-Gruppe, stellte sie erfreut fest und sie merkte von Tag zu Tag, dass sie sich sicherer und selbstbewusster fühlte.

Die nächsten zwei Wochen verstrichen unheimlich schnell. Mara schrieb gute Noten in den Klassenarbeiten und ging Terisha weitestgehend aus dem Weg. Diese blöde Kuh tat die ganze Zeit so, als sei sie etwas Besseres und Mara könne ihr das Wasser nicht reichen, aber sie machte sich nichts draus und ignorierte Terisha einfach.

Linus, Emma, Jeremy und sie trafen sich beinahe jeden zweiten Tag und probten für ihren Auftritt, der immer näher rückte. Mit Jeremy verbrachte sie auch Zeit allein und genoss jeden Moment, den sie miteinander teilten. Häufig schlief er bei ihr oder sie bei ihm und seine Mutter Alicia hatte sie schon etwas näher kennenlernen können. Mara fand sie sehr nett und umgekehrt schien es ihr auch so zu gehen.

Ihrem Vater Bruno ging es mit Jeremy wohl genauso, denn einmal kam sie später von der Schule nach Hause, weil sie noch etwas in der Bibliothek nachgeschlagen hatte und er saß mit Jeremy am Couchtisch und lachte herzhaft mit ihm, während ein Fußballspiel im Fernsehen lief. Der Anblick hatte ihr sehr gut gefallen und sie konnte sich schon gar nicht mehr vorstellen wie es ohne Jeremy wäre.

,Wahrscheinlich ziemlich öde', bemerkte ihre innere Stimme und sie musste ihr Recht geben. Sie hatte sich verändert und unternahm viel mehr mit anderen Leuten. Jeremy hatte ihr letzte Woche die Nummer seiner Cousine Anna gegeben und gemeinsam mit Emma und einer Freundin von Anna haben sie einen Mädelsabend gemacht. Es hat ihr mehr als gefallen mal wieder unter Menschen zu sein und deshalb wollte sie das in Zukunft öfter machen.
Emma war gerade gegangen und Mara schaute aus dem Fenster, wie sie von Linus abgeholt wurde. Ihr Handy klingelte und eine Nachricht von Jeremy leuchtete auf.

Ich muss dir was sagen, ich kann es nicht länger für mich behalten... Kannst du zu mir kommen? Kuss, J.

Ganz aufgeregt über die Nachricht tippte sie schnell die Antwort ein, dass sie in einer Stunde da sein würde und sprang schnell unter die Dusche und machte sich fertig.

Was er nur von ihr wollte?

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Meine lieben Zwerge :D
danke für eure Votes, Kommentare oder einfach nur reads! Ich freue mich jeden Tag, wenn ich sehe, dass meine Geschichte(n) ganz gut ankommen (: macht fleißig weiter so, denn so macht ihr mich glücklich!
Ein frohes neues Jahr wünsche ich (:
carrielle

Bad Boy in love? Never! -Abgeschlossen- // wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt