Prolog

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Der Löffel klirrte in der weißen Porzellantasse, während er irgendwie versuchte, den Überfluss an Zucker erfolglos mit dem Kaffee zu verbinden. Schon vor zwei Zuckerwürfeln hatte er aufgegeben, doch die Brünette musterte den Kaffeestrudel, welcher durch ihr lustloses Rühren entstanden war – ebenfalls desinteressiert. Ein Seufzen verließ ihre Lippen, bevor sie diese kräuselte.

„Ich glaube... Das wird nichts. Das hat nichts mit dir zu tun, aber... Ich meine, wir schweigen uns an und denken eigentlich das Gleiche, oder?"

Der Angesprochene hob seine Tasse an seine Lippen, nippte zum wiederholten Mal an dem bitteren Getränk und schloss noch einmal für einen Moment die Augen. Der Schwarzhaarige tippten einem bestimmten Rhythmus mit seinen Fingern auf die Tischplatte, bevor er schließlich die Tasse sinken ließ und die brünette Frau vor sich ansah.

„Ich denke schon.", nickte der junge Mann, „Du bist mir auch zu alt."

„Ja, genau das meine ich... Warte. Nein!", wurde sie plötzlich lauter, sprang von ihrem Platz auf und gestikulierte wild mit ihren Händen, bevor sie auch schon merkte, dass sich in jenem Moment all die Blicke der Menschen aus dem Café auf sie gerichtet hatten.

Leicht verzweifelt lachte sie auf, wendete ihren Blick beschämt auf die Tischplatte und räusperte sich dann auch schon, um das Missverständnis so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen.

„Also du bist mir nicht zu alt, sondern zu jung... Ich meine ich bin Zwanzig.", lachte sie ein wenig irritiert und kratzte sich am Hinterkopf, „Aber... Wie hat mein Vater dich dazu bekommen, dich mit mir zu treffen, wenn du nicht mal wusstest, wie alt ich eigentlich bin?"

„Er hat mich gebeten mit seiner Tochter auszugehen, weil ich wohl ihr Typ Mann bin, ich dachte eigentlich nicht, dass du so alt bist.", entgegnete der Schwarzhaarige ihr und zuckte mit den Schultern.

Nach diesen Worten nippte der junge Mann noch einmal an seinem Kaffee und trank eben jenen aus, stellte die leere Tasse zurück auf die Untertasse und betrachtete die junge Frau vor sich für einen Moment. Augenblicklich ließ diese ihren Kopf auf die Tischplatte fallen, schnaufte tief und gab ein durchaus leidendes Geräusch von sich.

„Oh Gott, das ist so peinlich...", jammerte sie regelrecht, als sie sich wieder aufrichtete und noch einmal schnaufte, „Und stell das nicht so hin, als würde ich morgen schon einen Rollator brauchen."

Leise musste der Schwarzhaarige lachen, lehnte sich dabei zurück und wank schließlich schnell ab, dann beugte sich der junge Mann mit Baseballschläger wieder ein wenig vor und verschränkte seine Arme auf dem Tisch.

„Nein, so meinte ich das nicht. Du bist einfach nur nicht meine Liga, tut mir echt leid, aber ich stehe mehr auf Pianistinnen und jüngere Frauen, vielleicht auch auf Tennisspielerinnen.", grinste er, „Aber vielleicht solltest du dir dann mal deine Männer allein aussuchen, ich scheine ja nicht der erste Reinfall zu sein."

„Glaub mir, du bist nicht die erste Person, der ich das sage, aber ich würde gerne – kann aber nicht.", schnaufte die Brünette, „Es ist nicht so, dass ich es nicht versuche, aber wenn ich mir jemanden suche, den ich wirklich interessant finde, dann ist mein Vater nie damit einverstanden. Du bist S-Rang, Platz 15 – Metal Bat, habe ich recht? Jeder, der nicht mindestens S-Klasse ist, wird von meinem Vater direkt abgelehnt; da gibt es keine Chance. Dabei bin ich nur Platz 87; B-Klasse und würde viel lieber in der C-Klasse sein. Am liebsten wäre ich gar nicht im Verband dabei. Mein Vater hat mich angemeldet, weil ich eine Fähigkeit habe, die eigentlich vollkommen nutzlos ist."

Noch einmal seufzte die Brünette, welche selbst unter dem Namen Fox bekannt war – nicht sonderlich einfallsreich, wenn man bedachte, dass sie einfach nur auf die Fuchsmaske bezogen war, die sie trug, wenn sie kämpfte.

Mirrored ImageWhere stories live. Discover now