Unerwarteter Besuch

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Ich träumte von Waverly, wie unsere Hände sich im Shortys berührten, wie sie mich von der Verander aus anlächelte. Dann schwarz...der Highway...der Mann, wie er mein Gesicht gegen das Lenkrad schlug, mich aus dem Wagen zog. Ich veruschte mich am Wagen festzuhalten, doch ich war zu schwach. Er schnitt mir mit etwas scharfen in die Hand, warf mich in die Grube, in den Dreck. Ich werte mich nicht mehr, ich hatte zu große Schmerzen, trotzdem stand er vor mir und trat mich, immer und immer wieder. Er kam näher, doch konnte ich nichts erkennen, das blut an meinem Kopf erschwerte mir die sicht. Ich spürte sein atem gegen mein Ohr und erstarrte. Hörte nur diesen einen satz "Die falsche Sorte...", dann trat er mich nochmal und lies mich im Dreck liegen. "Die falsche Sorte.Die falsche Sorte!" Dieser Satz ging mir die ganze Zeit im Kopg rum. Ich spürte wie ich panisch wurde, ich schnellte auf "Die falsche Sorte!".

Ich war wieder im Krankenzimmer. Ich war schweißgebadet. Der Schmerz durchströhmte meinen Ganzen Körpe. Meine Hände zitterten und ich atmete schwer. Plötzlich nahm jemand meine Hand und ich zuckte zusammen. "Hey, alles gut. Ich bin bei dir," hörte ich eine leise, beruhigende Stimme zu mir sagen. ich erkannte sie sofort, doch konnte ich es nicht glauben. "Waves?" fragte ich ungläubig.

"Ja, ich bin es. Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir. Du bist ja ganz schweißgebadet!" Sie stand auf.                                                                                                                             "Geh nicht, bitte" sagte ich, schon fast flehend.                                                                                                "Keine Sorge, ich hole dir etwas zu trinken. Möchtest du etwas spezielles?" beruhigt sie mich.        "Ein Tee vielleich?" antworte ich.                                                                                                                          "Welche Sorte darf es sein?" erwiedert sie mit einem lächeln.                                                               "Überrasch mich.." sage ich mit einem lächeln und lache etwas auf. Was ich sofort wieder bereue, da der Scherz in die wunde, über meine Augenbraue schießt und ich aufjaule.                "Ich bin gleich wieder da". Ich höre wie sie die Tür hinter sich schließ.

Augenblicklich fange ich an zu lächeln, auch wenn die ganze situation scheiße ist und es eigentlich nichts zu lächeln gibt. Aber sie ist hier, Waverly Earp ist hier. Bei mir. Sie sorgt sich um mich und das macht mich irgendwie glücklich. Also muss sie mich ja auf irgendeine Weise mögen oder? Oder bilde ich mir nur etwas ein? Wie ich wohl Aussehen muss, seit 2 Tagen in der gleichen kleidung. Haare nicht gemacht. Aber was solls, ich liege schließlich im Krankenhaus, was soll man da anderes erwarten. Natürlich würde ich trotzdem gerne einen besseren Eindruck, bei Waverly hinterlassen. Aber da geht nun mal gerade nicht. Dann muss ich halt mit meinem Charm überzeugen, denke ich mir. Muss aber selber über diesen Entschluss lachen. Da ich, sobald Waverly in meiner Nähe ist, nicht mehr klar denken kann. Ich lehnte mich wieder entspannt zurück. Nicole, was denkst du dir eigentlich. Sie hat gerade bestimmt keine Zeit für solche gedanken. Ihre Schwester wird vermisst!!! Wie egoistsch kann man nur sein!!! Nein, du wirst einfach nur für sie da sein, als normale Freundin, mehr nicht.

Es klopfte an der Tür und Waverly kam mit zwei Teebechern wieder. "Ich hoffe Früchtetee ist ok? Hab gedacht, der passt irgendwie zu dir", sie lächelte leicht und ich verlor mich wieder in ihrem Blick. Aber es war schon zu spät, sie merkte wie ich sie anstarrte "Nicole, Erde an Nicole?". "Hmm, ja Früchtetee ist super," erwiederte ich verlegen und mit leicht roten Wangen. Sie setzte sich neben meinem Bett auf einem Stuhl und überreichte mir den einen Becher, wobei sich unsere Finger leicht berührten und schon diese kurze Berührung fühlte sich so schön an. Sie schaute mir direkt in meine Augen und ich konnte nicht anders, als sie anzulächeln und sie lächelte mich auch an.

"Danke..." sagte ich verlegen.                                                                                                                                         "Für was bedankst du dich?"                                                                                                                                            "Für alles, den Tee. einfach dafür das du hier bist. Ich weiß das du nicht hier sein musst und das du bestimmt eigentlich etwas besseres zu tun hast, als mit mir hier rumzusitzen," erwiedere ich Schuldbewusst und Tränen sammeln sich in meinen Augen. "Es tut mir einfach alles so leid und jetzt heule ich hier rum. Wie peinlich." Ich wische mir mit einem Bettdeckenzipfel die Tränen so gut es geht weg, aber ich merke wie immer mehr Tränen kommen. Ich schaue Waverly nicht an, ich möchte nicht das sie mich so sieht. Was kompletter unsinn ist, da sie direkt neben mir sitzt.    "Hey, es wird alles wieder gut," sie steht auf, stellt ihren Becher auf den Tisch und setzt sich zu mir auf die Bettkannte. Sie nimmt meine Hände in ihre Hände. "Du brauchst dich nicht für deine Tränen schämen, es ist okay. Du hast viel durch gemacht," fuhr sie wort. Ich schaute ihr in die Augen und mir wurde eine sache bewusst, die mir vorher nie so bewust war. Vorher war ie für mich immer dieses kleine, süße, unscheinbare Mädchen. Aber sie war noch so viel mehr...Sie war stark und konnte mehr verkraften als ich es vermutet hatte. Sie scheint in ihrem Leben schon viel durchgemacht zu haben. Ich lächelte sie an und umarmte sie. "Sie werden Wynonna bestimmt bald finden und ihr geht es bestimmt gut. Sie ist though. Ich habe noch nie eine so starke Frau gesehen, wie sie. Bis auf dich natürlich. " Ich schaute wieder auf und sah in Waverlys blick, das sie peinlich berührt war. "Danke", sie drückte meine Hände etwas und ich zuckte zusammen. "Omg, tut mir leid. Habe ich dich verletzt?" sagte sie erschrocken. "ach alles gut, meine Hand tut nur etwas weh". Sie schaute auf meine Hand. "Der Verband ist ja schon ganz durchgeblutet, ich hole eine Schwester". Sie wollte erade aufstehen, aber ich hielt sie an ihrer Hand fest. "Kann das nicht noch etwas warten? Es war so...." Nicole reiß dich zusammen, du bist nur eine Freundin die ihr beisteht!!! "Wie war es?" hackte sie nach. Ich schaute weg und suchte das richtige Wort um aus der Situation wieder rauszukommen. "Es war mal etwas entspannter.." fuhr ich fort. Diese Antwort schien sie irgendwie traurig zu machen. Sie schaute weg. "Es war so schön gerade mit dir, Hand in Hand...." hätte ich am liebsten gesagt. Aber das ging nicht. Noch nicht. "Nicole, jemand muss sich deine Hand anschauen. Ich muss eh los, ich werde im Revier gebraucht," erwiederte sie. "OK...ja..klar. Ich wünsche euch viel Glück bei der Suche und falls ihr hilfe braucht, du weißt ja wo du mich findest,"  entgegnete ich und versuchte mir ein lächeln aufzuzwingen. "Ja, danke. Ich werde einer Schwester beim rausgehen bescheid geben, wegen deiner Hand," sie ging zur tür, drehte sich nochmal um, lächelte und ging raus.

Nach zwei Tagen wurde ich auch entlassen, mit der bitte es doch ruhig angehen zu lassen. Ich beschwerte mich nicht. Da ich mich fühlte, als wäre ich überfahren worden. Ich konnte nichtmals richtig gehen und ohne Schmerzmittel würde ich es wahrscheinlich gar nicht überleben. Da ich niemandem zur lasst fallen wollte, lies ich mir bei entlassung ein taxi rufen, der mich nach Hause fuhr.

Es war schön wieder zuhause zu sein, aber es war auch unheimlich, nach allem was passiert war alleine zu sein. Ich legte meine Tasche, die mir Sheriff Nedley gepackt hatte, zur seite, begrüßte meine Katze und legte mich sofort auf die Couch. Die Müdigkeit überkam mich und ich schlief ein. Wieder träumte ich da gleiche. Erst war da Waverly, dann der Highway, der Mann, schmerzen und ich schreckte auf. Diesmal war aber keine Hand da die mich festhielt, keine Arme die mich hielte. Nein! Ich war alleine, ich musste es alleine schaffen damit klar zu kommen. So wie mein ganzes Leben lang. Bei Waverly hatte ich mich das erste mal im Leben, wirklich geborgen gefühlt. Es war ein schönes Gefühl, welches leider nicht anhielt.


Geborgen - WayHaughtWhere stories live. Discover now