Schnüffeleien

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Schnüffeleien



Gleich am nächsten Morgen begannen die Nachforschungen: Bill sprach mit dem Direktor von Gringotts, der sofort weitere Kobolde dazu holte. Bill erzählte die ganze Geschichte, trug die gesammelten Vermutungen und Verdachtsmomente vor. „Hochinteressant", murmelte einer der Kobolde. „Aber das bekommen wir heraus. Was soll passieren, wenn sich der Verdacht gegen Dumbledore erhärtet?"

„Das bleibt dann abzuwarten: Entweder wird es gleich öffentlich gemacht und der Alte hat ausgespielt oder wir warten ab, bis wir noch mehr Beweismittel gegen ihn zusammen haben. Remus meinte gestern schon, es wäre bestimmt interessant seine Wohnung in Hogwarts zu durchsuchen."

„Vielleicht sollten auch einmal checken, was Dumbledore alles gehört und wie sich das Vermögen im Laufe der Jahre erhöhte", schlug der Direktor vor. Ihm gefiel dieser Auftrag, Dumbledore hatte er noch nie leiden mögen, dieser machte aus seiner Verachtung den Kobolden gegenüber keinen Hehl. Bei sonstigen magischen Geschöpfen hielt er sich zurück, noch jedenfalls. „Ich schlage vor, dass alle hier Anwesenden an diesem Projekt arbeiten. Ich stelle dafür den großen Konferenzraum zur Verfügung – alle Akten werden umgehend dorthin gebracht.

Gleichzeitig werde ich unsere neuen Wächter, die gerade frisch von der Akademie kommen, bitten, alles rund um Gringotts im Auge zu behalten. Vielleicht finden wir so heraus, ob jemand von Dumbledores Leuten die Bank beobachtet. Gleichzeitig werden alle Mitarbeiter angewiesen, sehr aufmerksam zu sein in der nächsten Zeit."

Der Direktor gab umgehend die entsprechenden Anweisungen und instruierte alle Kobolde. Diese waren Feuer und Flamme bei dem Gedanken, den hochmütigen Dumbledore von seinem hohen Ross herunterholen zu können. Je besser sie arbeiteten, desto eher bestand die Möglichkeiten, diesen nach Askaban zu verfrachten. Das war jedenfalls die Parole, die der Direktor ausgab und die von allen Kobolden mit Begeisterung aufgenommen wurde.


Während Gringotts begann, sich in einen Bienenschwarm zu verwandeln, auch wenn niemand der Bankkunden dies mitbekam, schritt Percy durch die Eingangshalle des Zaubereiministeriums, sein Umhang mit dem Familienwappen bauschte sich fast so wie bei seinem ehemaligen Tränkelehrer. Viele der Ministeriumsmitarbeiter beobachteten ihn mit offenen Mund, was Percy sehr wohl registrierte. Er trat in den gleichen Fahrstuhl wie Dolores Umbridge, grüßte höflich in die Runde. „Was ist das denn für ein Wappen, kann sich so eine arme Familie wie die Weasleys so etwas überhaupt erlauben?" spottete diese auch sofort.

„Nun, die Weasleys waren zwar arm, doch immer ehrenwert und standen auf der guten Seite, was man von Anderen nicht behaupten kann. Aber wenn Sie einmal genau hinsehen, liebe Dolores, werden Sie bemerken, dass es das Wappen der Prewetts ist. Meine Mutter war eine geborene Prewett und mein Bruder Bill ist der Erbe dieses Titels, besser gesagt, er trägt den Namen Lord Dragonstone." Percy warf Umbridge einen verächtlichen Blick zu. „Und falls Sie es noch nicht wissen sollten, die Prewetts sind seit Urzeiten mit den Slytherins, Blacks, Ravenclaws, Gryffindors, Hufflepuffs und Malfoys befreundet. Wünsche Ihnen noch einen schönen guten Tag, Dolores, sollten Sie noch irgendwelche Fragen haben, wissen Sie ja, wo Sie mich finden. Amos, Robert, Celina, Doug – vielleicht sieht man sich ja beim Essen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Percy freundlich von seinen Kollegen und verließ fröhlich pfeifend den Fahrstuhl.

Hoch erhobenen Hauptes entstieg Percy dem Fahrstuhl und strebte auf sein Büro zu, in dem schon Lucius auf ihn wartet. „Und wie war es?" fragte dieser auch sofort, kaum das die Tür sich hinter Percy geschlossen hatte, Kaffee stand schon für sie bereit und das Zimmer war abhörsicher gezaubert. Lucius Büro grenzte direkt daran und war auch in diesem Zauber eingebunden.

„Neugierig bist du wohl gar nicht, Luc, oder?"

„Nur wissbegierig."

„Ich hab sie auf alle Fälle aufgeschreckt – ich freu mich schon auf dem Moment, wo wir sie erst aus dem Ministerium jagen und später dann verhaften."

„Bist du eigentlich mit der Nichte vom Plüschmonster weitergekommen, Percy?"

„Laut den Beobachtungen der Nachbarin scheint sie nur eine Anhängerin zu sein, ohne jedoch bei so etwas mitzumachen. Dazu sei sie auch zu dumm. Auch Hannahs Vater scheint nicht mit von der Partie zu sein, doch sie bleibt am Ball."

„Sie soll aber vorsichtig sein, dass sie nicht auffliegt", schärfte Lucius seinem Assistenten ein.

„Das ist sie. Sie schreibt gerade an ihrer Abschlussarbeit bzw. Abschlussarbeiten, da sie diese in drei Fächern ablegen will. So fällt es nicht auf, wenn sie ständig zu Hause ist und sich freut, ab und an mit der Nachbarin am Gartenzaun ein Schwätzchen zu halten."

„Sehr gut", lobte Lucius und grinste verschlagen. „Das wird ein Spaß."

„Ja, ganz besonders jetzt", Percy verzog das Gesicht und wies auf seinen Schreibtisch, wo sich schon die Akten türmten. „Die Schulakten aus dem Archiv wurden bereits vom Minister unauffällig herauf geschafft. Tonks wird auch gleich kommen, dann können wir anfangen."

„Macht das aber besser in unserem Aktenraum, nicht, dass jemand unbefugtes hier hereinkommt und dann dumme Fragen stellt. Noch lieber wäre es mir, wenn ihr das gar nicht hier im Ministerium erledigt."

„Geht mir genauso", Percy fuhr sich durch die Haare. „Hast du mich nicht erst daran erinnert, dass ich endlich einmal ein paar Tage Urlaub machen soll?"

„Jetzt wo du es erwähnst, Percy, ich bestehe sogar darauf", Lucius grinste verschlagen, hier kam eindeutig der Slytherin zutage. „Kingsley soll Tonks beurlauben und dann verschwindet ihr nach Malfoy Manor mit den Unterlagen. Narzissa und Molly helfen bestimmt auch gerne."

„Und Augusta", lachte Percy.

„Die auf alle Fälle, jetzt, wo sie nicht mehr die Dursleys runtermachen kann. Ich hab übrigens eben die letzten Belege sortiert und muss sagen, so eine Misswirtschaft wie unter Dumbledore in Hogwarts habe ich noch nie gesehen. Da sind Posten drunter, die sind so was von dubios und fadenscheinig. Hier sieh mal", Lucius fischte einen entsprechenden Beleg heraus und zeigte ihn seinem Assistenten.

„1.000 Galleonen für Schmetterlingsfutter", las Percy vor und lachte. „Ist dem denn nichts besseres eingefallen? Hast du noch mehr solcher merkwürdiger Ausgaben gefunden?"

„Haufenweise", knurrte Luc und zeigte noch einige Belege über Gartenmöbel, Krakenfutter und Rasenwuchsmittel vor. „Das sind im Laufe der Jahre mehrere tausend Galleonen gewesen, die Dumbles so für sich einstrich. Außerdem waren seine gesamten Unterlagen in einem großen Karton gesammelt, ohne jegliche Ordnung. Ohne die Hilfe von Marie-Luise und Douglas Creevy hätte ich das nie geschafft. Noch ein Punkt mehr, den wir gegen Dumbles zur gegebenen Zeit verwenden können und auch werden. Das Suppenhuhn kann schon einmal beginnen, seine Koffer für Askaban zu packen."

Die Männer sahen sich an und lachten schallend. Dann packten sie schleunigst die Akten zusammen und Percy verschwand zu den Malfoys, wo auch nur wenige Minuten später Tonks eintrudelte, sehr zur Freude ihrer Eltern. Auch Andromeda, Ted, Marie-Luise und Douglas Creevy sowie Lunas Vater waren sofort Feuer und Flamme über diese neue Herausforderung und so machten sich alle gemeinsam an die Arbeit und sichteten die Schülerakten aus mehreren Jahrzehnten, während Jamie, Tiffany und Raven um sie herum spielten und Caitlin in ihrem Körbchen schlief.



Während diese beiden Gruppen schon mit der Arbeit beginnen konnten, gab es bei Moody Komplikationen – er sprach einfach nicht auf das Veritaserum an. Frustriert flohte Kingsley schließlich Severus und Salazar Slytherin an und schilderte das Problem: „Da hat sich wohl jemand gegen Veritaserum immun gemacht", grinste Severus nur und begann sofort zu brauen. „Macht überhaupt nichts, das bekommen wir wieder hin. Wir brauen dir als erstes ein Mittel, das die Immunität wieder aufhebt, dauert allerdings einige Stunden bis die Wirkung einsetzt. Danach gibt es ein noch stärkeres Veritaserum. Danach wird Moody euch überhaupt nichts mehr verheimlichen."

„Das ist gut, wir wollen ja nicht, dass irgendwann auffliegt, wen wir hier verhören."

„Nehmt euch doch den Grimmauldplatz als vorübergehendes Hauptquartier", schlug Sirius vor, der ebenfalls zugegen war. „Den Phoenixorden hab ich ja schon lange ausquartiert und die Schutzwälle erhöht, also habt ihr dort Platz genug und seid ungestört. Kreacher."

„Lord Black haben gerufen?"

„Ja, danke, dass du so schnell gekommen bist. Mr. Shaklebolt wird gleich in den Grimmauldplatz ziehen um dort Alastor Moody ungestört verhören zu können. Niemand, besonders nicht Dumbledore, Umbridge und Konsorten dürfen davon etwas erfahren. Sichere bitte das Haus entsprechend ab."

„Macht Kreacher sehr gerne, Lord Black", der Hauself grinste verschlagen. „Kreacher mochte Dumbledore noch nie, war immer gemein zu mir, wenn niemand es bemerkte, ebenso Mr. Moody."

„Das trifft sich gut, Kingsley möchte nämlich herausbekommen, was Moody so alles weiß."

„Kreacher wird helfen", es ploppte wieder und der Hauself war verschwunden.

„Besser geht es ja gar nicht", freute sich Kingsley, bedankte sich und verschwand um den Umzug vorzubereiten. Severus versprach zu kommen, sobald die Mittel fertig gestellt waren.



Drei Tage später war es endlich soweit, Moodys Körper hatte sich soweit wieder regeneriert, dass er auf das Veritaserum ansprach und so begannen das erste Verhör. „Haben Sie Arthur Weasley getötet?" lautete die erste Frage, die Kingsley auf Bitten der Familie stellte.

„Ja, mit dem größten Vergnügen", Moody gab ein meckerndes Lachen von sich.

„Warum?"

„Er und seine Frau wollten sich von Albus Dumbledore abwenden und das konnten wir doch nicht zulassen. Also fesselten wir ihn erst einmal im Keller und er musste regelmäßig mit ansehen, wie ich mich an seiner Frau austobte. Ich war schon lange scharf auf Molly, sie hatte so schöne weiche Formen", Moody lachte anzüglich.

„Sie geben also zu, dass Sie sich mindestens einmal an Molly Weasley vergangen haben?"

„Einmal – sind Sie irre? Regelmäßig – sie konnte sich ja nicht wehren, stand unter dem Imperius und wie gesagt, ich wollte sie schon lange haben. Außerdem nahm ich ja die Stelle ihres Ehemannes an, da war es ja ihre Pflicht, mich regelmäßig ranzulassen. Die Blicke von ihrem Alten hätten Sie sehen sollen und sein Geheul erst, als er mich bat, sein Weib in Ruhe zu lassen. Nur schade, dass sie keine Kinder mehr bekommen konnte, eigene Kinder hätten mir alles bedeutet – die hätte ich nach meinen Idealen und natürlich denen von Albus Dumbledore formen können. Lauter kleine brillante Zauberer und Hexen, die wissen, was sie zu tun haben.

Leider musste ich aber die rothaarigen Bälger von Molly durchfüttern – Bill, Charlie, Percy und die Zwillinge. Das waren doch keine Kinder, wie man sie haben wollte, alles nur Enttäuschungen. Mein Ron und meine kleine Ginny, das waren prachtvolle Kinder – war aber auch klar, ich hab sie ja von klein auf erzogen und auf den rechten Weg geleitet."

„Was ist mit den richtigen Eltern der zwei passiert – Edgar und Bonita Bones?"

„Tot, was sonst. Bones wurde zu neugierig, hinterfragte alles, spionierte Albus hinterher. Das konnten wir uns natürlich nicht bieten lassen. Bones belauschte zudem ein Gespräch, in dem es darum ging, dass Albus Geld aus Hogwarts abzweigt. Merlin, der Mann ist ein Genie, da ist es doch normal, wenn man sein Gehalt etwas hochschrauben will, da muss sich doch keiner drüber aufregen. Aber nein, Bones drohte sogar, dies zu melden.

Deshalb haben wir Bones erst etwas gefoltert in der Hoffnung, dass er vernünftig wird und sich uns anschließt, doch selbst unter dem Crucio blieb er standhaft, also ließen wir ihn verhungern. Und Bonita – mit der vergnügte sich Albus noch eine Weile, doch das dumme Weib brachte sich nach 7 Wochen um, wusste es wohl nicht zu schätzen, dass sie als Gespielin des großen Albus Dumbledore auserkoren war. Dabei hatte dieser großes mit ihr geplant – Kinder sollte sie ihm schenken. Dass sie das konnte, sah man ja daran, dass sie selbst schon drei bekommen hatte."

„Warum wurde das dritte Kind nicht zu Molly gegeben?"

„Weil es klein und schwächlich war, also genau das Gegenteil der anderen Kinder. Es wäre aufgefallen. Deshalb kam sie zu den O'Reileys, die konnten sich besser um sie kümmern. Das waren auch getreue Anhänger von Dumbledore und die Schwester auch, unterstützten ihn wo es ging mit Geld. Da konnten wir sicher sein, dass das Mädchen richtig erzogen wird, aber irgendetwas muss da schief gelaufen sein, dass die so einfach der Hochzeit mit Potter zustimmt. Das konnte echt keiner ahnen."

„Warum hat Dumbledore so großes Interesse an diesem Kind entwickelt? Warum sollte sie diesen Cedric heiraten?"

„Bonita Bones war eine Bannsängerin, genauso wie ihre Großmutter und deren Großmutter auch – seit Generationen wird diese Gabe immer an eine Tochter weitervererbt. Bei Ginny ist diese Gabe nicht zu finden, doch bei ihrer Schwester schon. Deshalb hat er so ein großes Interesse an der Kleinen, sobald sie volljährig ist, wird sie ihre Kräfte vollends nutzen können. Jetzt liegt noch ein Zauber über ihr, der diese Gabe blockiert – soll ja nicht jeder merken, wenn sie einmal singt. Deshalb auch die Heirat mit Cedric – Dumbledore wollte sie so unter Kontrolle bekommen. Die Kleine hätte ihm gut helfen können gegen Voldemort. Schlecht sieht sie ja auch nicht aus, alles am richtigen Platz. Wäre also kein großes Opfer für den Jungen gewesen, seinen ehelichen Pflichten nachzukommen. Und Nachwuchs können wir immer gebrauchen", wieder hörte man Moodys meckerndes Gelächter. Den Auroren drehte sich der Magen um.

„Was passierte mit

Caradoc Dearborn
Benjy Fenwick
Marlene McKinnon samt Familie
Dorcas Meadowes
Gideon Prewett
Fabian Prewett",

wollte Kingsley jetzt wissen. Er drehte sich um und langte in die Tasche, trank unauffällig ein Kopfschmerzmittel und eins zur Magenberuhigung. Ein Glück, dass Severus Gryffindor-Slytherin ihn und seine Leute mit solchen Mitteln ausreichend versorgte. Das Verhört dauerte gerade einmal eine Stunde und schon war ihm kotzübel von dem Gehörten. Er merkte, seinen Leuten erging es nicht anders, denn auch diese griffen zu ihren Tränken.

„Die beiden Prewett-Brüder wurden ebenfalls zu neugierig. Sie stellten Fragen nach der Familiengeschichte und nahmen schließlich Kontakt zu ihrem Urgroßonkel auf. Wenn Molly und Arthur herausbekommen hätten, dass die Familie magische Wesen waren und der Urgroßonkel zu einer Versöhnung bereit gewesen wäre, nicht auszudenken. Die hätten sich doch sofort von Dumbledore abgewandt. Das galt es zu verhindern. Also erlitten die Brüder halt einen kleinen Unfall, wir ließen es so aussehen, als wären es Voldemorts Leute gewesen. Hat großen Spaß gemacht, sich an diesen Abtrünnigen auszutoben. Schon damals versprach Albus, dass Molly ganz alleine mir gehören würde. Von da an beobachtete ich sie und ihren Mann des Öfteren nachts in ihrem Schlafzimmer. Bisschen einfallslos waren sie gewesen, das muss man ja zugeben, doch angeturnt hat es mich schon." Moody grinste widerlich.

„Was wissen Sie über

Caradoc Dearborn
Benjy Fenwick
Marlene McKinnon samt Familie
Dorcas Meadowes?"

„Nichts, nur dass Marlene und Dorcas für Albus bestimmt waren. Da wird er McKinnon wohl auch entsorgt haben. Der Ehemann stört doch bei so etwas immer ein wenig, sah man ja an Arthur."

„Bei wie vielen fingierten Todesserüberfällen waren Sie dabei, Moody?"

„Kann ich gar nicht mehr zählen, waren etliche."

„Castlebay?"

„Ja, der war klasse", begann Moody zu schwärmen. „Kleines Dorf, keine Gegenwehr bzw. fast keine, denn es gab einen Zauberer, der versuchte alle zu verteidigen, hat er natürlich nicht geschafft. Wie denn auch, wenn der brillante Albus etwas plant, geht auch alles gut. Der Mann ist begabt was Pläne schmieden angeht, da kann sich so manch einer noch eine Scheibe von abschneiden. Im alten Rom hätte er es garantiert weit gebracht, wäre bestimmt sogar am Ende Kaiser geworden. Erst von Großbritannien und Irland, danach von ganz Europa und irgendwann von der gesamten magischen und nicht magischen Welt. Schade nur, dass uns die vier Plagen entwischten. Die Mutter hatte sie versteckt, doch ansonsten ein guter Schnitt 60 erwischt und nur vier entkommen. Das macht uns so schnell keiner nach."



In den nächsten 4 Stunden erzählte Moody von jedem weiteren „Todesserüberfall", an dem er beteiligt war, doch leider konnte er keine weiteren Namen nennen, denn wie er glaubhaft berichtete, wusste nur Dumbledore alle Namen seiner Leute. „Waren Sie am Überfall auf die Longbottoms beteiligt?"

„Klar, an solchen großen Geschichten bin ich immer beteiligt gewesen", prahlte Moody. „Da kann man doch nicht auf mich verzichten, bin doch schließlich Albus rechte Hand. Ohne mich läuft da gar nichts."

„Warum wurden Frank und Alice überfallen und in den Wahnsinn gefoltert?"

„Einfach nur so, wir wollten eine falsche Spur legen und die Lestranges waren uns schon lange ein Dorn im Auge. Black hatten wir schon beseitigt, indem wir ihn den Mord an den Potters in die Schuhe schoben. So fiel die Familie Black in Ungnade in der magischen Welt. Eine Gerichtsverhandlung von Black zu verhindern war schon etwas schwerer, doch nicht unmöglich für den genialen Albus Dumbledore. Dort wäre ihm nämlich Veritaserum verabreicht worden und dann wäre ja herausgekommen, dass er die Potters nicht ermordet hatte."

„Musste Neville Longbottem zusehen bei den Folterungen seiner Eltern?"

„Nein, wir brauchten ihn ja noch. Hätte Potter nicht gespurt oder hätten die Dursleys ihn umgebracht, dieses kleine miese Mistbalg, hätten wir ja einen Ersatzretter der magischen Welt benötigt. Also durfte er nicht durchdrehen und das wäre er, wenn er gesehen hätten, wie wir Frank und Alice Longbottom foltern. Wir ließen uns sehr lange Zeit, es hetzte uns ja keiner."

„Waren Sie bei dem Überfall auf die Potters dabei, wussten sie vorab, dass sie Vampire sind?"

„Ich war dabei und das mit dem Vampiren war uns bekannt. Pettigrew hatte mal vor Jahren ein Gespräch zwischen Remus, James und Sirius belauscht, in dem es um magische Wesen ging. Auch erfuhren wir, dass Potter gar kein Potter war, sondern der Sohn von Godric und Salazar Gryffindor-Slytherin. Albus forschte nach und fand schließlich heraus, dass diese Familie nur durch ein schwarzmagisches Ritual vernichtet werden konnte, während alle anderen Vampir viel leichter auszuschalten sind. Haben wir vorher ausprobiert.

Doch Albus Dumbledore wäre nicht Albus Dumbledore, wenn er nicht ein schwarzmagisches Ritual hinbekommen würde. Es hat Spaß gemacht, ihm dabei zuzusehen." Man hörte es Moodys Stimme an, er schwelgte richtig in Erinnerungen.

„Wer war bei den Mord an den Potters dabei?"

„Albus, Pettigrew und ich. Pettigrew ist zwar nur ein Waschlappen und zu nichts zu gebrauchen, doch er bettelte förmlich darum, dabei sein zu dürfen. Und warum auch nicht: Schließlich musste er die ganze Schulzeit hinweg diesen arroganten James Potter und seinen nicht minder arroganten Freund Sirius Black ertragen. Dazu noch diesen stinkenden Werwolf." Moody spuckte angewidert auf den Boden aus.

„Was ist mit Remus Lupin? Er wurde doch von Fenrir Greyback gebissen oder?" fragte Jack Sulliwan scheinheilig nach. Er wusste ja, dass dem nicht so war.

„Ach so ein Quatsch", Moody winkte ungeduldig mit seiner Hand ab. „Ich entführte ihn als er fünf Jahre alt war. Dann sperrten wir ihn zu einem Werwolf in einem Raum und warteten darauf, dass der Vollmond aufgeht. Man konnte von außen in den Raum hineinsehen, doch nicht umgekehrt. Es gab früher gewisse Kreise, da wurde so etwas gerne gesehen, es nannte sich Mondjagd.

Meistens sperrten wir einen Erwachsenen zu dem Werwolf in einem Raum, den wir entsprechend gestalteten, meistens als Wald, so dass es eine richtige Hetzjagd wurde. Man war das immer ein Heidenspaß, wenn die wegliefen", Moody schlug sich voller Freude auf den Oberschenkel. „Keiner überlebte das und es war ein netter Nebenverdienst für Dumbledore.

Jedenfalls bei einem Fünfjährigen brauchten wir so einen Aufwand ja nicht zu treiben, was kann der schon ausrichten. Doch irgendetwas ging schief, der Werwolf war müde und so biss er Lupin nur, beschützte ihn danach bis die Nacht vorbei war. Die Leute, speziell die Weiber, baten für das Kind um Gnade und deshalb modifizierte Albus Lupins Gedächtnis, so dass er dachte, Greyback hätte ihn gebissen.

Albus suchte einige Tage nach der Hatz Lupins Eltern auf und spendete ihnen Trost über das Missgeschick, was ihrer Familie passierte, bot sogar schon an, dass Lupin – obwohl er ein Werwolf war – regulär Hogwarts besuchen könne. So hatte die verpfuschte Jagd dennoch sein Gutes, Lupin war Albus auf ewig dankbar.

„Warum brachten Sie Molly um, wenn Sie doch so viel „Spaß" mit ihr hatten?" lautete Kingsleys letzte und abschließende Frage.

„Sie widersetzte sich mir, wollte mir den Gehorsam verweigern trotz des Imperiuses, meinte, sie wolle nicht mit mir schlafen. Wo kommen wir denn dahin, dass eine Frau sich so etwas hinausnehmen kann?" plusterte Moody sich auf. „Also hab ich sie erst ein wenig geschlagen und gewürgt, dann nahm ich sie und trotzdem wehrte sie sich weiter. Da drückte ich immer weiter zu und irgendwann bewegte sie sich nicht mehr. Schade, dass es so gekommen ist, denn diese Variante war besonders geil, hätte mehr davon vertragen können."


Den Auroren, denen nicht schon vorher schlecht gewesen, war, wurde spätestens jetzt schlecht, und alle nahmen noch einen Trank oder auch zwei zu sich.

„Wer war für den Anschlag auf das Haus der Lovegoods und des Klitterers verantwortlich?" Kingsley versuchte es jetzt mal mit einem harmloseren Thema.

„Ich! Ich hab alles geplant", der Stolz in Moodys Stimme war nicht zu überhören. „Der hat mir zu viel herumgeschnüffelt. Ein Jammer, dass Ron nicht an seine Tochter herangekommen ist. Die wäre ein tolles Druckmittel gegen den Alten gewesen."

„Wer beauftragte Ron und Ginny, das Haus der Lovegoods zu beschatten?"

„Auch wieder ich, war zu Übungszwecken, man kann gar nicht früh genug mit der Ausbildung beginnen predige ich immer."

„Wer war bei der Aktion letztes Schuljahr im Ministerium beteiligt, wer gab sich als wer aus?"

„Ich war dabei, außerdem Dolores Umbridge als Bellatrix Lestrange, Cedric als Voldemort, Peter Pettrigrew wollte es sich auch nicht entgehen lassen. Die Anderen kenne ich nicht mit Namen. Nur schade, dass uns der richtige Voldemort samt Leuten in die Quere kam. Sonst wäre Potter jetzt auf unserer Seite und die blöde Granger wäre Geschichte bzw. Ron wollte sie ja haben. Ist ja auch irgendwie ganz schnuckelig. Ich hätte meinen Kleinen schon geholfen, sie sich gefügig zu machen." Wieder lachte Moody dreckig und den Auroren drehte sich erneut der Magen um.




Mehr wusste Moody nicht zu berichten, er unterschrieb brav das Verhörprotokoll und ließ sich in seine Zelle bringen.

„Ich brauch einen Feuerwhiskey", Jack SullIwan ließ sich im Gemeinschaftsraum in seinen Sessel fallen.

„Einen, ich könnte eine ganze Flasche vertragen", auch Peter McCallister streckte alle Viere von sich.

Es ploppte und Kreacher erschien. „Kreacher hat für Auroren gekocht und Lord Black schickt seinen besten Feuerwhiskey."

„Danke, Kreacher, du bist unsere Rettung."

Kreacher lächelte geschmeichelt und begann den Tisch zu decken.

„Wir sollten gleich die Weasleys, die Slytherins und alle Anderen benachrichtigen. Sie sollten es umgehend erfahren und nicht erst aus der Zeitung oder bei der Gerichtsverhandlung."

„Der Bann muss auch von der Kleinen genommen werden", erinnerte SullIwan seine Kollegen. „Wie Moody über Frauen redete, da kam mir alles hoch. Ich glaube, ich bringe meiner Frau später Blumen mit, einfach nur so weil mir danach ist."

Seine Kollegen nickten und nahmen sich das gleiche vor.

Wer zuletzt lachtWhere stories live. Discover now