Ich sah an mir herunter und merkte, wie verschwitzt ich war. ,,Momentan bin ich noch ziemlich wach. Aber ich könnte eine Dusche vertragen oder so was... Und ich will endlich aus dieser Kleidung raus."

,,Wenn du willst, mache ich ein Bad", schlug Karma vor. Ja...!
,,Wenn das okay für dich ist", sagte ich verlegen. ,,Das wäre echt toll."

Ein heißes Bad war gerade genau das, was ich brauchte. Breit lächelnd sah ich zu, wie Karma zu seinem Schrank ging und einen Bademantel herausholte. Yasha streckte sich derweil und blinzelte mich an. Ich kletterte vom Tisch runter und ging sie zu.

Nach kurzem Zögern, setzte ich mich neben die Katze. Ihre stechend gelben Augen hatten einen leichten Grünton und funkelten vor Intelligenz. Am Ohr hatte sie eine kleine Narbe. Vielleicht war sie eine Streunerin, aber dafür sah sie ziemlich gepflegt aus.

Vorsichtig streckte ich die Hand nach ihr aus, sie schnupperte kurz und drückte dann ihren Kopf dagegen. Sie war wohl nicht besonders schüchtern. Erfreut kraulte ich sie hinter den Ohren. Ihr Fell war sehr weich und sie fing sogar an zu schnurren.

,,Sie mag dich", stellte Karma fest. Ich sah auf. Er lehnte am Türrahmen und hatte sich den Bademantel übergezogen. Ich erwiderte sein Lächeln und nickte. ,,Sie ist wirklich süß. Ich mag Katzen."

Gerade räkelte sie sich auf der Decke und ihr Fell verschmolz mit der schwarzen Farbe. Karma kam auf mich zu und setzte sich ebenfalls neben sie. ,,Wenn du willst, kannst du vorher noch duschen. So lange würde ich das Bad einlassen."

,,Danke", sagte ich, und ich meinte es ernst.
,,Und du kannst dir einen Mantel aus dem Schrank nehmen", fügte er hinzu, noch bevor ich das Badezimmer betrat.

Ich nickte erleichtert und öffnete die Schranktür. Dabei nahm ich kaum merklich ein leises Klicken hinter mir wahr und fuhr herum. Karma saß auf dem Bett und streichelte Yasha mit der linken Hand.

In der rechten hielt er einen Gegenstand, der verdächtig nach einem Handy aussah. Mein Herz rutschte mir bis in die Hose (oder eher bis in den Rock?).

Entsetzt starrte ich ihn an. ,,Nee, oder?"
Er lächelte unschuldig und ließ das Handy wieder sinken. ,,Waaas?"
,,Du - du hast gerade doch nicht ernsthaft ein Foto gemacht?"

Der Teufel lachte und empfing mich mit offenen Armen, als ich auf ihn zuraste um ihm das Handy wegzunehmen. Wortwörtlich mit offenen Armen, da er mich umarmte und das Handy hinter meinem Rücken festhielt.

,,Lösch die!", fauchte ich eindringlich und versuchte mich freizustrampeln.
Oh bitte, bitte, bitte! Das ist so peinlich, ich will einfach nur sterben!

,,Tut mir leid, aber du siehst einfach zu heiß aus", sagte er. ,,Es wäre viel zu schade, kein Foto zu machen. Außerdem hat mir noch genau so eins in meiner Galerie gefehlt. Ein Foto, gleich nachdem du von mir-"

,,Klappe!", fuhr ich dazwischen und schubste ihn weg, um mich aus seiner Umarmung zu befreien. Er lachte und riss mich mit sich mit. Jetzt lag ich auf ihm und er auf dem Bett.

,,Man", murmelte ich und hob den Kopf von seiner Brust. Er sah nach oben und grinste irgendetwas an, was sich über mir befand. Ich folgte seinem Blick und sah gequält in die Innenkamera seines Handys.

,,Das ist ja sogar noch besser", strahlte er und schoss etliche Fotos. ,,Wenn du so auf mir liegst, bekomme ich echt immer mehr Lust auf eine nächste Runde..."
Seine Hand legte sich auf meinen Rücken und presste mich näher auf seinen Schoß.

Peinlich berührt vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust. ,,Genau so!"
Sein Brustkorb vibrierte, als er lachte. ,,Du bist so süß. Ah, ich liebe dich so~."

Ich spürte, wie meine Ohren heiß wurden. Er sagte es so selbstverständlich.
Ich liebe dich.
Als würde mein Herz danach nicht fast aus meiner Brust springen.

Abgesehen davon... lag ich verschwitzt, ohne Unterwäsche und in einem Maidkleid auf ihm...

Wie wild riss ich mich aus seinem Griff. Zu meiner Überraschung ließ er mich tatsächlich gehen und beobachtete, wie ich von ihm runter stieg.

Er selbst blieb auf dem Bett und sah dann zu Yasha, die neben ihm saß. Er streckte die Hände nach ihr aus, schnalzte mit der Zunge und sie kroch schnurrend auf ihn zu.

,,Siehst du? Yasha mag mich", sagte er spielerisch und grinste mich an, als sie sich auf seinem Bauch zusammenrollte.

Ich hätte nicht gedacht, Karma jemals so zu sehen. Wie er im Bademantel eine Katze streichelt.

Ich wandte mich von dieser überaus interessanten Szenerie ab und seinem Kleiderschrank zu. Aus diesem holte ich mir einen Bademantel und verschwand im Bad.

Es war größer als mein Zimmer Zuhause. Der Boden und die Wände waren dunkelgrau gefliest. Die riesigen Fenster hatten matte Scheiben, durch die man nicht durchgucken konnte.

An der hinteren Ecke stand eine Whirlpool-Badewanne, die Platz für zwei Erwachsene bot, und daneben war eine seperate Dusche, auch doppelt so groß wie unsere.

Die Toilette plus die (zwei!) Waschbecken waren hinter einer Trennwand, die sie ein bisschen vom Raum abkapselten.

Ich starrte baff in den Spiegel. Zwischen dem ganzen Luxus wirkte ich wie ein Staubkorn, mit meinen verstrubbelten Haaren und dem viel zu knappen Rock, der meiner Meinung nach nicht genug bedeckte.

Das halte ich nicht aus.

Gedemütigt wandte ich mich ab. Ich fühlte mich verschwitzt und abstoßend. Wenigstens wurde es besser, als ich alles auszog. Eilig stürzte ich unter die Dusche und ließ das Wasser auf meinen nackten Körper prasseln.

Es glitt über meine Haare, mein Gesicht, die Schultern, die Brust... und schien allen Schweiß, inklusive meiner Anspannung herunter zu spülen. Es war herrlich.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang