Kapitel 44

363 24 6
                                    

Mühsam öffnete ich meine Augen und zuckte sofort zusammen, da mein Hinterkopf furchtbar schmerzte. Verwirrt sah ich mich um, als ich realisierte, dass ich jetzt in den Ketten hing, die vorher Wooyoung gefangen hielten. Bei jedem Atemzug, den ich tat, schienen sie sich in meine Haut zu brennen und ich verzog mein Gesicht. "So ein schöner Anblick~", schwärmte Gabriel und kam grinsend auf mich zu "aber einwas ist noch im Weg!" Er holte von irgendwo ein außergewöhnlich langes Schwert hervor und schwang es ein paar mal durch die Luft. Erst jetzt fiel mir auf, dass der Raum heller als sonst schien und etwas an meinem oberen Rücken zog. Ich sah auf einen gefesselten Arm, auf dem sich die leuchtenden Hyroglyphen schlängelten, und erblickte hinter mir meine Flügel. Die Frage warum dies so war, wurde mir beantwortet, bevor ich sie stellen konnte: "Diese wunderschönen Kettchen zwingen dich dazu, dich zu verwandeln, weil es so einfacher für mich ist dir deine Kräfte zu nehmen!" Der Engel kicherte aufgeregt und stellte sich neben mich, während er seine Waffe hob. "Was hast du vor?", fragte ich panisch und blickte ihn ängstlich an. Er lachte und schlug mir mit einem gezielten Hieb seines Schwertes den einen Flügel ab. Ich schrie vor Schmerzen auf, woraufhin er amüsiert kicherte und erklärte: "Du, ein Engel, hast eine Sünde begangen und dafür wirst du jetzt bestraft~!" Als er sich auf meine andere Seite stellte, schloss ich meine Augen, während ich mich auf den kommenden Schmerz vorbereitete, der kurz darauf folgte. Tränen benetzten meine Wangen und meine Zeichen erloschen. "Herzlichen Glückwunsch, Hyunwoo! Du bist jetzt ein gefallener Engel!", rief er feierlich und ergänzte "also kannst du jetzt so viel wie ein Mensch und bist weniger Wert als ein Dämon! Außerdem wirst du Alles, was mit den besonderen Wesen zu tun hat, vergessen!" Danach ließ er mich allein und ich wurde durch die Schmerzen bewusstlos.
Sanft wurde ich von einer Männerstimme geweckt: "Aufstehen, Schlafmütze! Du hast schon viel zu lange geschlafen!" Als ich meine Augen öffnete, erblickte ich einen blonden Jungen, der nicht viel älter als ich zu sein schien. Verwirrt sah ich mich in dem gemütlichen Zimmer um und fragte: "Wo bin ich? Und wer bist du?" "Ich bin Gabriel und hab' dich gerettet!", erklärte er lächelnd "Du wurdest entführt und ich hab' dich dann hier in mein Haus gebracht." Je mehr ich versuchte mich zu erinnern, desto mehr schmerzte mein Kopf und ich verzog mein Gesicht. "Du solltest dich nicht zu sehr anstrengen, dein Körper ist noch sehr schwach", riet er mir freundlich. "Ich kann mich an nichts außer meinem Namen erinnern", stellte ich fest, woraufhin er mir erklärte, dass ich vermutlich an einer Amnesie litt und er sich um mich kümmern würde, bis es mir besser ging und ich mich wieder erinnern konnte. Ich bedankte mich verlegen, was seine blauen Augen funkeln ließ. Er reichte mir lächelnd einen Stapel Klamotten und sagte: "Zieh' das an, das sind Sachen von meiner Schwester. Ich zeig' dir dann das Haus und du kannst was essen." Er verließ das Zimmer mit der Aussage, er würde vor der Tür warten und ich solle rauskommen, wenn ich fertig war. Ich zog mich also in die Kleidung um, die wie angegossen saß und trat dann auf den langen Flur.

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Where stories live. Discover now