Prologue

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Mould-on-the-Wold, August 23'rd, 1881

Der Mann schritt die Manley Street entlang. Das gesamte Dorf lag schweigend, im Dunkel der Nacht versunken, da.

Percival Dumbledore war nun einunddreißig Jahre alt und hatte geradeeben die Nachricht erhalten, dass seine Frau ihr erstes Kind gebar. Sie hatten bereits einen Namen für ihn, ihren Sohn und das Einzige, was nun noch im Wege stand, war die Geburt.

Zum Glück hatten sie eine gute Freundin in einem Dorf, etwa sechzig Meilen nördlich, die ihnen helfen würde.

Percival bog um die Ecke in die Marianne Street, wo die Dumbledores auf einem bescheidenen Grundstück am Rande eines kleinen Hügels lebten, den man im Dorf den Wizard's Death nannte. Unter anderem dieser Berg sorgte für genug Abschreckung, um alle Zauberer auf Erden davon abzuhalten, in diesem Dorf zu leben.

Selbst in diesen Zeiten war die Bevölkerung noch feindlich gesinnt gegenüber den Magiern und Magierinnen, obwohl Großbrittanien die Hexenverfolgung seit zwei Jahrhunderten hinter sich hatte.

Er rannte die letzten Meter zum Haus, zückte seinen Zauberstab, richtete ihn auf die Tür, die krachend aufsprang. Geschickt wie eine Bergziege sprang er die Treppe zum Schlafzimmer hinauf, man hörte schon das Stöhnen seiner Frau.

Und dann war er da. Endlich bei seiner Frau. Am Bett saß kniend eine andere, im Alter seiner und hob den Kopf eines Jungen, der zwischen den Beinen von Kendra Dumbledore hervorragte. Noch ein letzter Aufschrei und endlich hielt die andere das Kind in der Hand.

Es hatte ein sehr spitzes Kinn und eine Nase, die wie der Schnabel eines Adlers wirkte. Die Frau legte das Kind in ein Körbchen, welches neben dem Bett stand und lächelte.

Percival nahm Kendras glitschige Hand in die seine und drückte sie. Kendra sah ihn an und blickte dann wieder auf den kleinen Jungen im Körbchen. Die Frau, die daneben saß, Bathilda, hatte schwarzes Haar und dünne Lippen. Sie lächelte immernoch. Kendra und sie waren zusammen zur Schule gegangen und beide empfanden für den Sohn dasselbe.

Nachdem er aufgestanden war, ging Percival zu dem Korb und führte die Familientradition durch: Er nahm den Jungen in die Arme und benannte ihn mit folgenden Worten, die so von Familienvater zu Familienvater weitergegeben wurden: "Sei gegrüßt, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, Sohn von Kendra und Percival Dumbledore, geboren in Would-on-the-Mold mit Hilfe von Bathilda Bagshot, die nun deine traditionsgemäße Patin sei. Willkommen auf dieser Welt, mein Sohn."

Das sagte Percival Dumbledore, ohne zu wissen, dass er den möglicherweise größten Zauberer nach Merlin in den Händen hielt, ohne zu wissen, dass dieser Junge das Schicksal einer ganzen Welt bestimmen würde.

DumbledoreWhere stories live. Discover now