"Deine beruhigende Wörter kannst du dir in den Arsch schieben. Erzähl mir von deinen Plänen, ich weiß, dass du einen verdammten Plan hast, welches dich anscheinend so beruhigt. Was um Himmels willen hast du vor?"

"Ich werde die Tochter der Familie Smith heiraten. Die Familie ist stinkreich, mächtig Sie und sie haben mindestens das doppelte von unserem ganzen Ersparnissen. Uns etwas abzugeben, wird ihnen wohl kaum weh tun .", antwortete ich. 

"Wieso soll die Familie Smith sich auf diese Heirat einlassen?", fragte Angelos.

"Wo bleibt denn dein scharfsinniger Verstand, Angelos? Muss ich dir alles klein-schrittig erklären? Hast du vergessen, wer wir sind. Ladek konnte unser Geld nehmen, aber nicht unseren Namen, nicht wer wir sind und wozu wir fähig sind."

"Außerdem will ich, dass die Medici in die Politik gehen sollte. Unser Unternehmen reicht nicht aus, um aus diesem Dreck rauszukommen. Es ist gut, wenn wir  dort jemanden haben. Ich dachte an Christo."

"An diesen Holzkopf? Diesem Idioten? Warum lässt du nicht mich?"

"Weil ich dir nicht vertrauen kann."

"Du meinst eher, dass du mich nicht kontrollieren kannst wie dein schwacher Bruder, der bestimmt zu dir rennt, wenn es brenzlig wird. Dann mach es doch Gott verdammt selbst!?"

"Ich kann mich nicht um eine Heirat, um einen Unternehmen und noch um die Politik kümmern!"

"Dein Vater hätte es geschafft!"

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Ella POV

In den letzten paar Monaten stellte sich Ladek als meinen Mentor vor. Er will mir alles über  Unternehmensführung, Recht, Konjunktur und Profit beibringen. Ich saß auf einem Sessel und Ladek mir gegenüber auf einer Couch. 

"Ich verstehe das, alles nicht", sagte ich ihm. 

"Wie oft soll ich dir noch die Konjunkturschwankungen erklären?", ärgerte sich Ladek. 

Es war merkwürdig in den letzten Monaten eine andere Seite von Ladek kennenzulernen. Schon fast unheimlich, als würde ich zwei unterschiedliche Menschen kennenlernen. Ladek hat mich seit diesem Überfall kein einziges mal sexuell belästigt. 

Ella, du hast es mit einem Psychopaten mit einer gestörten Persönlichkeit zu tun, riet mir mein Verstand. 

Wohl wahr. 

"Ich meine nicht die Konjunkturschwankungen nicht, sondern suche ich den Sinn dieser ganzen Mentoren-Geschichte". 

"Der Sinn bei all dem ist, dass ich kein Fuß in der Öffentlichkeit setzen kann und ein eigenes Unternehmen gründen kann, welches das Unternehmen der Medici die Stirn bieten kann. Sie werden nach mir suchen und mich töten, wenn sich die Gelegenheit bietet". 

"Ach und nach mir werden Sie nicht suchen? Ich hab Jacobs Vater umgebracht". 

Ladek verdrehte nur die Augen. "Wie oft denn noch, du hattest keine Wahl. Entweder deine Familie oder seine Familie. Irgendeiner wäre so oder so gestorben. Aber ich bin froh, dass es die Medici geworden sind."

Ich wollte erwidern, was ein erbärmlicher Psychopath er doch sei, doch er kam mir zu vor. 

"Ella, das ganze Geld bringt mir nichts. Die Medici sind zwar bankrott, aber noch lange nicht an einem Tiefpunkt erlangt. Sie stehen nur unter Schock, aber sie nicht gebrochen. Das war doch nur ein Anfang."

Ich wusste nicht ob ich lachen oder schreien sollte. "Armselig, das dein Leben nur aus Rache besteht. Ich werde dir nicht dabei helfen.", zischte ich ihn dabei an. 

"Wenn du mir hilfst und ein erfolgreiches Unternehmen gründest, dann schenke ich dir und deiner Familie das ganze Vermögen, das ich besitze. Deine Familie müsste nie mehr in Armut leben und sich ein Leben erträumen, dass nicht mal in ihren Träumen in Erwägung gezogen haben". 

Und schon wieder benutze er meine Familie als Druckmittel, nutze meine Schwachstelle aus. 

Ella, was bleibt dir denn überhaupt übrig. Jacob hasst dich, seine Familie hasst dich. Wenn du dich darauf einlässt, kannst du wenigstens Ladek kontrollieren. 

Also nickte ich einverstanden.  

Ladek lächelte mich an.

Eines Tages wird ihm sein Lächeln vergehen.





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