Prolog

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„Mein Lächeln versteckt nur den Schmerz in mir. Du warst der Grund für mein Lächeln und der Auslöser meines Schmerzes, der nur auftauchte, als du abgetaucht bist und nichts hinterlassen hast, außer einen Zusammenbruch in mir, der mich bis heute fühlen lässt, dass du einst der Grund warst, wieso mein Leben wieder eine Bedeutung hatte. Fühlt es sich gut an, so etwas in einen Mensch zu verursachen? Hast du jetzt endlich das bekommen, was du wolltest oder war ich nie das, was du haben wolltest? Sag' es mir, Efrain.", bettelte er mit Tränen, entstanden aus seiner Wut, die sich langsam wieder in Trauer umschlug, als seine Stimme bei den letzten Worten zusammenbrach und er sich zurückhielt, um nicht in ihre Augen zu schauen, die dereinst verantwortlich dafür waren, wieso seine so strahlten. „Habe ich dir nicht alles gegeben? War es nicht genug? Hast du mir nicht versprochen an meiner Seite zu bleiben, auch wenn das Schicksal uns im Weg steht? Auch, wenn wir nicht füreinander geschaffen sind? Wolltest du ihm keinen Widerstand leisten und für mich kämpfen, weil unsere Liebe stärker ist als alles, was uns auseinander bringen will?", für einen kurzen Moment, konnte er sehen, wie ihre rosigen Lippen bebten, die er mit Küssen überschüttet hatte. Für einen einzigen Moment, konnte er in ihren Augen einen Schimmer von Tränen sehen, die nur dann auftauchten, als sie damals gemeinsam von einer Zukunft sprachen, in der keiner von beiden darin vorkam. Was ist nur geschehen, dass es ihr gleichgültig war, was in seinem Inneren geschah? „Warst du es nicht, die mir gesagt hat, wie sehr der Gedanke schmerzt, dass es kein wir geben könnte? Dass alles, was zwischen uns war sich in Luft auflöst und alles was zurück bleibt nur Erinnerungen sind, die das Beweisstück sind, dass es uns mal gegeben hat?", alles was er nun in ihren Augen sah, war nichts als Kälte, dass das Feuer in seinem Herzen entflammte und somit den Schmerz verschlimmerte, der ihn Nachts wach hielt und tagsüber ermüden ließ. Es war nicht genug, um seine Liebe ungebremst auszuleben, die er für sie trotz allem empfand. Es waren die Erinnerungen, ihre Worte und das Strahlen ihrer Augen, welche seine Liebe am Leben aufrecht erhielten und die er nur vergessen konnte, wenn er sich in ihrer Nähe befand, so wie er die gesamte Welt vergaß. Und doch war sie der Grund, weshalb sie ihn all diesen Kummer fühlen ließ, der ihn innerlich auffraß, wie ein Ungeheuer, das den Kopf verspeiste und nichts anderes zurückblieb, als der Körper, aus dem das Blut aus dem Hals heraus spritzte, wie ein Wasserbrunnen, in den er gerne eine Münze geworfen hätte, um sich seine große Liebe wieder zurück zu wünschen. „Es tut mir leid...", sie mied seinen Blick und zog bekümmert die Augenbrauen zusammen, um nicht gleich in Tränen auszubrechen, die sie die ganze Zeit zurück drängte, um nicht Mitleid in ihm zu erregen. Sie verdiente ihn nämlich nicht, denn sie konnte es nicht ertragen, dass er wegen ihr litt und gleichzeitig auch noch Schuldgefühle verspürte, nur weil ihre Seite der Geschichte niemand zu hören bekam. Sie musste in seinen Augen das Monster sein, das ihm das Herz herausgerissen hatte, damit er nicht irrtümlich in sich selbst das Monster sah, für dessen Entstehung sie alleine zuständig war. Es würde sie nicht wundern, wenn sich seine Trauer und sein Schmerz in etwas Unbesiegbar Böses verwandelte. „Das ist alles...?", fragte er fassungslos und holte tief Luft durch seine geöffneten Lippen, weil sein Körper zu schlaff und taub war, um seinen Mund zusammenzuhalten. „Ich habe doch die Tränen in deine Augen gesehen, Efrain. Tu' nicht so, als wärst du stark, wenn du keine Tränen vergießt. Es macht dich umso stärker, wenn du das akzeptierst, was du bemüht bist zu verbergen. Du kannst mich nicht belügen. Ich kenne jede Stelle deines Körpers, jeden Blick und jede Berührung. Sogar dein Atem hat einen eigenen Berührungspunkt, dass ich ihn sogar erkenne, wenn ich ihn nicht gerade an meiner Haut fühle. Wie kannst du davon ausgehen, dass ich an dir nicht die Wahrheit erkenne, auch wenn du sie nicht laut aussprichst?", er strich ihr über ihre zarte Wange, die unter der Berührung seiner Finger begann zu kribbeln, die sich dagegen sträubte, Gefühle der Zuneigung zu zulassen. Doch bei ihm war es eine Ausnahme. „Sag' mir, was los ist und wir können es gemeinsam bekämpfen. Auch, wenn ich dabei drauf gehe. Ich will nicht, dass das zwischen uns endet.", flüsterte er ihr zu und sie konnte nicht anders, als sich stumm und steif von ihm zu entfernen. Seine Hand hing noch einige Zentimeter in der Luft, als könnte sie es kaum glauben, dass dieser wundervolle Moment geendet hatte. „Es ist vorbei. Und solltest aufhören mich jedes mit deinen Anrufen zu belästigen, nur weil du meine Stimme hören willst. Komm' über mich hinweg und vergiss', dass es mich gab. Meine Stimme wird dir nur Leid bringen, statt Frieden. Dass was zwischen uns war, war Leid und was jetzt nicht mehr existiert, ist Frieden, weil wir beide jetzt endlich einsehen, dass wir uns nie gut getan haben. Lass mich gehen. Bitte.", sie wartete nicht auf seine Antwort, sondern lehrte ihm den Rücke zu und ließ nun alles raus, was sie während des Gesprächs bewusst unterdrückt hatte. Was zurück blieb, war der Gedanke, dass sie ihn niemals aufhören würde zu lieben, auch wenn diese Barriere, die sie beide auseinander hielt, zwischen ihnen unauflösbar war.

Eine letzte Begegnung Onde histórias criam vida. Descubra agora