Aus dem Leben von Nami'Ra

Kapitel 1: Der Anfang

Das Leben, kann gerecht sein. Dies passiert nur in den seltensten Fällen, außer man ist Magier. Der Zufall wollte es, dass im Reich der Halbelfen ein Kind geboren wurde. Besser gesagt ein zweites Kind, ein Mädchen. Das Haus Ra des Clans Halbmond war stolz. Neben einem Sohn, der im Drachenorden ist, jetzt auch eine Tochter zu haben. Die Zeit verging und die Tochter mit Namen Nami'Ra wuchs zu einer jungen Frau heran. Ihr älterer Bruder besuchte sie so oft es ihm möglich war. Er brachte ihr dabei das eine oder andere bei, was er selber an der Ordensschule gelernt hatte. Später wurde noch eine jüngere Schwester geboren.

Das Band zwischen Bruder und Schwester war stark. Auch wenn 20 Menschenjahre dazwischen lagen. Die ersten 8 Menschenjahre verbrachte sie im Elternhaus. Danach folgte die Einschulung. Die Schule bei den Halbelfen dauert länger als bei den Menschen. Bedingt durch das höhere Alter, das sie erreichen konnten. Mit 50 Menschenjahren ist ein Halbelf mit der Schule fertig. In dieser Zeit lernt er vormittags in der Schule und am Nachmittag ist Selbststudium. Während dieser Zeit können die Schüler sich in den unterschiedlichsten Angeboten ausprobieren. Waffenloser Kampf, Kampf mit Stab, Schwerter, Bogenschießen, Naturkunde usw..

Nami'Ra probierte alles aus. Sie war ein Neugieriges Kind.

Als Ihr Bruder starb, war Nami'Ra gerade 20 Menschenjahre alt. Noch ein Kind im Vergleich zu den Menschen. Halbelfen waren zwar nicht unsterblich wie die Elfen, doch konnten sie ein hohes Alter erreichen, den Zwergen ähnlich. 100 Menschenjahre gelten bei den Halbelfen als Erwachsen. Im Gegensatz zu den Elfen. Hier ist 500 Menschenjahre das untere Limit, um als Erwachsen zu gelten.

Ein Mensch überbrachte die Nachricht persönlich. Nami'Ra hatte ihn zuvor einige Male gesehen. Besonders dann, wenn ihr Bruder hier war. Sie schienen gute Freunde gewesen zu sein. Der Ordensbruder kam zu ihren Eltern und überbrachte die schreckliche Botschaft. Ihre Mutter fiel in Tränen aus. Ihr Vater versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Auch zu ihr kam er und erklärte wie. Doch Nami'Ra hörte nicht zu. Sie sah nur das Wappen des Ordens. Alles andere nahm sie nur unterbewusst war.

Der Orden war schuld. Dies stand für Nami'Ra fest. Es gab keine andere Möglichkeit. Andere Aussagen, wie es zum Tod ihres Bruders kam, lies sie nicht an sich ran. Sie versteifte sich darauf.

Das merkten die Eltern. Nami'Ra war ein schwieriges Kind. Immer wenn sie mitbekam, dass Ordensmagier auf dem Weg waren, verschwand sie. Sie eignet sich vieles selber bei, wie spuren lesen, Tiere aufspüren. Bei anderen Themen halfen ihr die Bewohner des Randgebietes. Sie war eine Ra aus dem Clan Halbmond. Keiner konnte ihr etwas abschlagen, denn dies gehörte sich nicht. Auch würde keiner bei ihrem Vater deswegen vorsprechen, solange sie mit ihren Anliegen kein Verbot übertrat.

Mit den Jahren wusste Sie genau, wann sie wen fragen musste, um an die richtigen Antworten zu kommen. Sie wurde in allem bessern. Manchmal war sie auch einige Wochen verschwunden. In der Zeit durchstreifte sie die angrenzenden Ländereien und versuchte, so viel möglich über andere Völker zu lernen.

Sie brachte damit ihre Eltern oft zur Verzweiflung. Nami'Ra merkte nicht, dass sie so wurde wie die jüngere Ausgabe ihres verstorbenen Bruders.

Es vergingen weitere Jahre im Land. 64 Menschenjahre, um es genau zu sagen. Nami'Ra war gut im Umgang mit Waffen und Kräutern. Der Schulabschluss war hervorragend. Wenn sie wollte oder müsste, könnte sie jeden Beruf erlernen bzw. ausüben, den sie wollte. Ihre Eltern hofften, dass ein Fünkchen Vernunft in ihr wohnt, doch leider vergebens. Immer wenn die Ordensmagier in die Stadt kamen, um die Kinder zu testen, war Nami'Ra wie vom Erdboden verschwunden. So konnte nie ihr Potential festgestellt werden.

Es war mal wieder soweit. Ihre Eltern wussten nicht, woher Nami'Ra es die Information bekam, dass wieder Ordensmagier kommen. Drei Tage vorher war sie verschwunden und kehrte vier Tage nachdem die Magier fort waren, wieder zurück. Ihr Vater zitierte sie in sein Arbeitszimmer.